Schimmel vorbeugen: Schimmel ist ein Problem in alten Häusern, das nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Gesundheit der Bewohner ernsthaft gefährdet. Doch wie entsteht Schimmel, welche Maßnahmen sind wirklich effektiv, um Schimmel vorzubeugen, was sind Wärmebrücken und wie kann die Kerndämmung das Setzen von Schimmelsporen in alten Häusern effektiv verhindern? In unserem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund und geben Dir Einblicke und Tipps für die Praxis.
Schimmel stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Ist der Schimmelpilz erst einmal im Haus, können sich Symptome wie Husten, Schnupfen und Atemwegsprobleme zeigen. Insbesondere für Menschen mit bestehenden Gesundheitsproblemen, etwa Asthmatiker oder jene mit einem schwachen Immunsystem, kann ein Schimmelbefall deutlich schlimmere Auswirkungen haben.
Schimmelvorbeugung ist auch für Dein Gebäude wichtig. Laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik lassen sich Schimmelpilze mit 10% aller Bauschäden in Deutschland in Verbindung bringen.
Schimmel ist ein Mikroorganismus, ähnlich wie Pilze und Bakterien. Der Schimmel breitet sich auf Oberflächen in feuchten Umgebungen aus. Die Schimmelsporen legen sich daher vor allem im Bad, auf der Wand in Wohnräumen mit zusammenhängender Küche, Flächen nahe dem Fenster und ungeheizten Fliesen nieder. Besonders alte Häuser bieten oft den idealen Nährboden für Schimmelpilze. Alte Baustrukturen, mangelnde Dämmung und Wärmebrücken sind Ursachen für ein feucht-warmes Klima, was die Chance für einen Befall des Schimmels bietet.
Im weiteren Verlauf des Artikels erklären wir, wie Schimmel entsteht, was Wärmebrücken sind, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Schimmel vorzubeugen und wie eine fachgerechte Einblasdämmung im Altbau die Gefahr von Schimmelbefall reduziert.
Schimmel entsteht bei passendem Verhältnis aus Feuchtigkeit, Wärme und anschließende Kondensation auf einem kalten Untergrund. Optimale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelsporen sind eine Luftfeuchtigkeit von über 65% und eine Raumtemperatur unter 18°C.
Feuchtigkeit zählt zu den größten Ursachen für die Bildung von Schimmelpilzen. Diese Feuchte kann auf verschiedene Weisen in die Wohnung gelangen. Baufehler wie Wärmebrücken, mangelhafte Wärmedämmung, falsch verlegte Dampfbremsen und undichte Rohre oder Risse im Mauerverputz können zu Wassereinbrüchen führen und die Wände oder oberste Geschossdecken durchfeuchten.
Aber auch im Alltag entsteht Feuchtigkeit: Kochen, Duschen, Wäsche trocknen – all diese Aktivitäten geben Feuchtigkeit in die Luft ab. In einem 4-Personen-Haushalt kann dies zum Beispiel bis zu 10 Liter Feuchtigkeit pro Tag bedeuten. Wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum und begünstigt die Bildung von Sporen.
Eine Luftfeuchtigkeit von über 65% in Kombination mit Temperaturen unter 18°C schaffen ideale Bedingungen für das Wachstum der Schimmelpilze im Raum. Diese Sporen sind überall in der Luft vorhanden und suchen ständig nach einem geeigneten Ort zum Keimen und Wachsen. An kalten Oberflächen wie Außenwänden oder Fenstern kann die warme, feuchte Luft nicht mehr so viel Feuchtigkeit halten, die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert und schlägt sich nieder. Diese nassen Stellen sind dann ein perfekter Nährboden für Schimmelpilze.
Obwohl alle Schimmelarten wie schwarzer, farbiger und weißer Schimmel warme Umgebungen bevorzugen, entstehen sie auf kühlen Flächen. Das liegt daran, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit halten kann. Wenn die warme, feuchte Luft auf kühle Oberflächen trifft, kondensiert sie und wird zu Wasser. Daher findet man Schimmel oft an kühlen Wänden oder in Ecken von Räumen.
Ein altes Haus ist wegen baulicher Mängel besonders anfällig für eine Entwicklung von Schimmel. Ein Problem sind die bereits erwähnten Wärmebrücken, die durch mangelhafte Wärmedämmung entstehen.
Wärmebrücken, umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet, sind Schwachstellen in der Gebäudehülle, an denen Wärme schnell nach außen abgegeben wird. Dies führt zu kühleren Oberflächen im Inneren des Hauses. Wenn die warme, feuchte Raumluft diese kühlen Stellen trifft, kann sie ihre Feuchtigkeit nicht mehr halten und begünstigt die Entwicklung von Schimmel.
Eine Wärmebrücke fördert deswegen das Wachsen von Schimmelpilzen. Im Winter wird der Zusammenhang zwischen Wärmebrücken und der Bildung von Schimmel besonders deutlich. Aufgrund des starken Temperaturunterschieds zwischen Innen- und Außenbereichen neigt die wärmere Raumluft dazu, nach außen zu dringen. Dieser Prozess wird an Stellen mit unzureichender Dämmung beschleunigt.
Um die Bildung von Schimmel im Bad, an der Wand der Wohnung und weiterer Räume alter Häuser effektiv zu verhindern, sind richtiges Lüften, Heizen und eine fachgerechte Wärmedämmung unerlässlich. Hier sind unsere Tipps:
Insbesondere während der kalten Jahreszeit wird das Lüften oft vernachlässigt, aus Angst, wertvolle Wärme könnte entweichen. Jedoch muss ein Luftaustausch auch in den kalten Monaten für erfolgreiche Schimmelvermeidung ermöglicht werden. Indem man für fünf bis zehn Minuten täglich stoßlüftet, also die Fenster weit öffnet, verringert man die Bildung von Schimmel. Während dieser Zeit ist es ratsam, die Heizkörper auszumachen.
Expertentipp: Kipplüften führt zu einem unnötigen Wärmeverlust und Auskühlen der Räume. Die resultierenden Temperaturunterschiede zwischen den ausgekühlten Oberflächen und der warmen Heizungsluft sind ideale Bedingungen für die Bildung von Schimmel, insbesondere in der Nähe vom Fenster. Um also Heizkosten zu sparen, empfiehlt sich das Stoßlüften.
Neben dem richtigen Lüften ist auch das richtige Heizen eines der wichtigsten Schritte im Kampf gegen Schimmel in der Wohnung. Da warme Luft durch das Heizen mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, ist es entscheidend, die Temperatur in Wohnräumen auf einem angemessenen Niveau zu halten, empfohlen werden 20 bis 22 Grad Celsius. In weniger genutzten Räumen kann die Temperatur dementsprechend niedriger sein, sollte aber nicht unter 18 °C betragen.
Bei Altbauten ist eine fachgerechte Dämmung entscheidend, um Schimmel vorzubeugen. Die Einblasdämmung ist eine effektive Methode, um Schimmel in der Wohnung, im Bad und weiteren Räumen älterer Gebäuden vorzubeugen. Hierbei wird Dämmmaterial in Hohlräume oder auf offene Flächen aufgeblasen.
Im Falle der Fassadendämmung spricht man von Kerndämmung. Dabei wird der Zwischenraum in zweischaligem Mauerwerk mit Dämmstoff gefüllt. Das verbessert die Wärmedämmung, erhöht die Oberflächentemperatur an der Innenseite der Wände, verbessert das Raumklima und verhindert so Kondensation und Entstehung von Schimmel. Was ein zweischaliges Mauerwerk ist und warum die Einblasdämmung die Entwicklung von Schimmelflecken vorbeugt, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Schimmelbefall wird durch mangelnden Wärmeschutz und durch Wärmebrücken gefördert. Dabei kann man Schimmel vorbeugen, indem Dämmmaterial in den Hohlraum zwischen den Wänden eines zweischaligen Mauerwerks eingeblasen wird.
Das zweischalige Mauerwerk war im 19. Jahrhundert in Norddeutschland die dominierende Wandbauweise und ist daher oft in Altbauten zu finden. Sie besteht aus einer Außen- und einer Innenwand, die durch einen Hohlraum voneinander getrennt sind. Diese Bauweise bietet Schutz vor Witterungseinflüssen und verhindert die Weitergabe von Feuchtigkeit bei Schlagregen.
Die zweischalige Bauweise wurde ursprünglich eingeführt, um Material zu sparen und die Baukosten zu senken. Später wurde jedoch klar, dass diese Methode nicht genügend Wärmeschutz bietet. Der Wärmedurchgangskoeffizient lag zwischen 1,6 bis 1,8 W/(m²K). Wenn Du wissen willst, ob es sich bei Deinem Mauerwerk um ein zweischaliges handelt, dann findest Du in unserem Artikel eine Antwort: Was ist ein zweischaliges Mauerwerk?.
Durch die Kerndämmung bei einem zweischaligen Mauerwerk werden diese Wärmeverluste von 1,6 bis 1,8 W/(m²K) auf Werte um 0,35 bis 0,4 W/(m²K) reduziert.
Diese Werte beschreiben den U-Wert, auch bekannt als Wärmedurchgangskoeffizient, welcher ausdrückt, wie gut ein Bauteil Wärme leitet. Er gibt an, wie viel Wärmeenergie pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturunterschied zwischen innen und außen durch das Bauteil hindurchgeht. Die Einheit ist W/(m²K). Ein niedriger U-Wert bedeutet eine gute Wärmedämmung und geringe Wärmeverluste, ein hoher U-Wert steht für schlechte Wärmedämmung und hohe Wärmeverluste.
Der Wärmeverlust reduziert sich durch eine Kerndämmung damit um rund 60-70%. Diese signifikante Verbesserung führt zu einer erhöhten Oberflächentemperatur auf der zum Raum zugewandten Wand der Außenwand. Dadurch wird das Schimmelrisiko im Wohnraum erheblich minimiert, auch an Stellen, die zuvor durch Wärmebrücken gefährdet waren.
Die Innenseite der Wand wird durch die Kerndämmung 2-3 °C wärmer. Bei sehr kaltem Wetter kann der Unterschied sogar bei 6 °C liegen.
Durch das Erwärmen der inneren Wandseite können Schimmelpilze um einiges schlechter wachsen, vor allem in Ecken, wo Wand und Decke aufeinandertreffen und es oft kälter ist – typische Stellen für Wärmebrücken. Durch eine Dämmung wird der Effekt der Wärmebrücke abgemildert.
Die Luftströmungen im Luftraum zwischen den beiden Wandschalen wird durch die Kerndämmung zum Beispiel ebenso reduziert. Das führt nicht nur zu einer weiteren Reduzierung der Wärmeverluste, sondern macht auch die Außenschale der Wand trockener. Eine trockene Außenwand trägt zusätzlich zum Wärmeschutz bei und verringert die Chance, das sich Schimmelsporen setzen. Insgesamt sorgt die Kerndämmung also für ein wärmeres und trockeneres Raumklima, was das Risiko für das Setzen von Schimmelsporen deutlich verringert.
Durch die Kerndämmung lässt sich die Wohnung älterer Häuser somit effektiv vor Schimmel schützen und ein gesundes Wohnklima schaffen. Zusätzlich ist die Einblasdämmung eine kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung. Wenn Du mehr zu allgemeinen Vorteilen der Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks erfahren willst, dann schau bei unserem Artikel vorbei: Zweischaliges Mauerwerk dämmen oder nicht?.
Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen die Kerndämmung ist die Annahme, dass sie die negativen Auswirkungen bereits existierender Wärmebrücken verstärkt. Jedoch zeigen Berechnungen, dass die Kerndämmung in den meisten Fällen, insbesondere bei den größten Wärmebrücken, entweder eine abschwächende oder neutrale Wirkung auf Wärmeverluste und das Risiko von Schimmelbefall hat. Wir haben Dir eine detaillierte Tabelle von Wärmebrücken in Bezug auf ihre Folgen für den Wärmeverlust und das Risiko von Schimmelbildung basierend auf Informationen vom Fachverband Einblasdämmung zusammengestellt:
Wärmebrücke | Schimmelgefahr* | Wärmeverlust* | Abhilfe |
Bindersteine zwischen Wandschalen | Reduziert | Leicht erhöht | Spätere Außendämmung |
Außenecke mit Luftschicht ausgeführt | Reduziert | Reduziert | – |
Mörtelreste im Fußpunkt | Neutral | Minimal erhöht | Spätere Außendämmung |
1-3 Schichten Vollmauerwerk unter Decken | Reduziert | Leicht erhöht | Spätere Außendämmung |
Laibung Fensterbank | Reduziert | Neutral | Spätere Außendämmung |
Vertikale Fensterlaibung Schließstein außen | Reduziert | Reduziert | Mit Dämmplatten in der inneren Laibung |
Auflager Betondecken im Mauerwerk | Reduziert | Neutral | Spätere Außendämmung |
Balkonkragplatte aus Beton | Reduziert | Reduziert | Spätere Außendämmung, Dämmung Balkonplatte von unten |
Betonfensterstürze, Eisenträger | Neutral | Neutral | Dämmplatten oben in der Laibung |
Traufseite Anschluss OG-Decke Beton ungedämmt | Reduziert | Reduziert | Mit OG-Deckendämmung |
Rollladenkästen | Neutral | Neutral | Dämmung im Rollladenkasten |
Luftschicht endet am Beton-Ringanker oder an einer Flachdach-Attikaaußentung aus Beton | Reduziert | Leicht erhöht | Spätere Dämmung von außen oder Dämmplatten innen im Bereich der Wärmebrücke |
Heizkörpernischen voll gemauert | Neutral | Neutral | Spätere Außendämmung, Dämmschicht hinter Heizkörper |
Es gibt auch Befürchtungen, dass die Kerndämmung zu einer Verschiebung des Taupunkts führen könnte, was wiederum die Gefahr von Schimmelbildung erhöhen würde. Die Taupunkttemperatur wird in der Praxis jedoch nicht unterschritten.
Untersuchungen der Experten vom Fachverband Einblasdämmung zeigen, dass eine Durchfeuchtung der Dämmstoffe in der Luftschicht nicht nachweisbar ist. Tatsächlich bleibt die Vormauerschale durch die Anwendung der Kerndämmung trockener als bei einer belüfteten Ausführung, da Strömungen feuchter Luft effektiv unterbunden werden. Deswegen ist auch eine Wasserdampfdiffusionsberechnung nach DIN 4108 für die Kerndämmung zweischaliger Außenwände nicht erforderlich.
WirDämmenDeinHaus.com Praxiswissen: Bei WirDämmenDeinHaus.com haben wir umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Einblasdämmung von Häusern in ganz Deutschland gesammelt. Wir arbeiten hierbei immer eng mit unseren zuverlässigen Installationspartnern zusammen. In der Recherche haben wir nochmal mit all unseren Partnern gesprochen und nach Fällen gefragt, in denen Schimmel nach der Dämmung aufgetreten ist.
Wir konnten keinen Fall identifizieren, in dem Schimmel direkt auf die Einblasdämmung zurückzuführen war. Im Gegenteil, unsere Kunden bestätigen, dass die Kerndämmung hilft Schimmel effektiv vorzubeugen. Die Oberflächentemperatur an den Innenwänden erhöht sich und der Wohnkomfort steigt.
Wenn Du mehr über die Kerndämmung in der Praxis erfahren willst, dann schau doch mal bei einem unserer Erfahrungsberichte vorbei: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Kerndämmung bei Herrn Freier in Berlin Rahnsdorf.
Schimmel im Haus ist ein ernstzunehmendes Thema für die Gesundheit und kann zudem erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen. Insbesondere Altbauten sind aufgrund von Baumängeln häufig anfällig für die Setzung von Schimmelsporen. Um Schimmelbildung effektiv vorzubeugen, ist es entscheidend, die Ursachen genau zu verstehen.
Eine Hauptursache für Schimmelbildung sind sogenannte Wärmebrücken. Dies sind Bereiche im Haus, an denen die Wärme leichter nach außen gelangen kann, da sie schlechter gedämmt sind als die umliegenden Bereiche. Trifft warme, feuchte Luft von innen auf diese kalten Stellen, kondensiert die Luftfeuchtigkeit im Raum und bietet ideale Bedingungen für die Entstehung von Schimmel.
Zur effektiven Vorbeugung von Schimmel haben wir Dir drei Tipps zusammengefasst:
Die Kerndämmung bietet hierbei eine kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung. Studien belegen, dass die Kerndämmung Bedenken hinsichtlich der Verstärkung von Wärmebrücken und Taupunktverschiebung entkräften. Stoffe, die bei der Kerndämmung verwendet werden, durchfeuchten nicht und die äußere Mauerschale bleibt somit trocken.
WirDämmenDeinHaus.com steht Dir bei all Deinen Dämmvorhaben zur Seite, um Schimmelbildung durch fachgerechte Dämmung vorzubeugen. Wir helfen Dir auch, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und mögliche Förderungen zu nutzen. Sollten weitere Fragen offen bleiben, zögere nicht, uns zu kontaktieren!