Blick auf ein Haus der Energieeffizienzklasse E

Energieeffizienzklasse H: Alles was Hausbesitzer wissen müssen

Rund jedes sechste Gebäude in Deutschland fällt in die Energieeffizienzklasse H und wird als „Worst Performing Building“ eingestuft. Diese Kategorie umfasst vor allem unsanierte Immobilien und ältere Bauten mit extrem hohem Energieverbrauch. Mit einem Endenergiebedarf von über 250 kWh pro Quadratmeter jährlich, können die Energiekosten über 7.000 Euro pro Jahr betragen, wenn ein Teil dieser Heizkosten nicht durch unbehagliches Wohnen im eigenen Haus ersetzt würde. Die Kombination aus hohen laufenden Kosten und erheblichem Sanierungsbedarf macht solche Immobilien für Käufer wenig attraktiv, was häufig zu Preisabschlägen von bis zu 50 % führt. Eine umfassende energetische Sanierung ist daher unverzichtbar, um den Energieverbrauch und die Kosten deutlich zu reduzieren, den Wohnkomfort zu steigern und den Wert der Immobilie langfristig zu sichern.

Was ist die Klasse H?; Was sind "Worst Performing Building"?; Was bedeutet die Klasse H?; Was sind die Kosten für Klasse H?; Was sind die Sanierungsmöglichkeiten?; Gibt es eine staatliche Förderung?; Was bewirkt die Einblasdämmung?; Was ist das Fazit?
Werner Eicke-Hennig

Hallo, ich bin Werner, Energieexperte bei WirDämmenDeinHaus.com. Nachdem ich mein Leben lang im Energiesektor gearbeitet habe, teile ich hier mein Expertenwissen.

Veröffentlicht am:
Aktualisiert am:
01.02.2025
Lesezeit:
7 Minuten
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Was ist die Energie­effizienzklasse H?

Die Energieeffizienzklasse H markiert die unterste Stufe im System zur Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden. Sie kennzeichnet Immobilien mit einem extrem hohen Energiebedarf von mehr als 250 kWh pro m2 jährlich. In diese Kategorie fallen unsanierte Altbauten, die durch ihre unzureichende Dämmung und ineffiziente Heizsysteme eine besonders schlechte energetische Performance aufweisen.

Energieeffizienzklasse
Jährlicher Energiebedarf/
-verbrauch pro m2
Jährliche
Energiekosten
pro m2
Gebäudeklasse
A+
< 30 kWh/m2
ca. 3 €
Höchster Energiestandard: Passivhaus, KfW 40
A
30 - 49 kWh/m2
ca. 8 €
Neubau, Niedrigenergiehaus, KfW 55
B
50 - 74 kWh/m2
ca. 13 €
Durchschnittlicher Neubau
C
75 - 99 kWh/m2
ca. 18 €
Mindeststandard Neubau
D
100 - 129 kWh/m2
ca. 24 €
Gut sanierter Altbau
E
130 - 159 kWh/m2
ca. 30 €
Sanierter Altbau
F
160 - 199 kWh/m2
ca. 37 €
Sanierter Altbau
G
200 - 249 kWh/m2
ca. 47 €
Teilweise sanierter Altbau
H
> 250 kWh/m2
ab ca. 60 €
Nicht energetisch saniert

Was bedeutet "Worst Performing Building"?

„Worst Performing Building“ beschreibt Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz. Dazu zählen vor allem Immobilien der Energieeffizienzklasse H, die durch ihren extrem hohen Energiebedarf charakterisiert sind und häufig die höchsten Verbrauchswerte im Gebäudebestand aufweisen.

Kriterien für Worst Performing Buildings

Ein Gebäude wird als „Worst Performing Building“ (WPB) eingestuft, wenn es anhand bestimmter Merkmale identifiziert werden kann. Dazu zählen:

Energieausweis

Blick auf einen Energieausweis
Der Energieausweis weist die Energieeffizienzklasse des Hauses aus

Ein Wohngebäude wird als „Worst Performing Building“ (WPB) eingestuft, wenn ein gültiger Energieausweis die Energieeffizienzklasse H ausweist. 

Für Energieausweise, die vor 2014 erstellt wurden und keine spezifische Effizienzklasse enthalten, gilt ein Endenergiebedarf von mindestens 250 kWh/m² jährlich als maßgebliches Kriterium für die Einstufung als WPB.

Baujahr und Sanierungszustand der Außenwand

Blick auf eine Fassade.
Über die Fassade geht häufig am meisten Wärme verloren

Gebäude, die vor 1958 errichtet wurden und bei denen mindestens 75 % der Außenwandflächen nicht energetisch saniert sind, werden ebenfalls als „Worst Performing Building“ (WPB) klassifiziert.

Energetische Sanierungsmaßnahmen, die diese Einstufung verhindern können, müssen nach dem 31. Dezember 1983 durchgeführt worden sein und eine Verbesserung des U-Werts der Außenwand bewirken. Diese Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, den Wärmeverlust zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern.

Was bedeutet die Energieeffizienzklasse H beim Haus?

Die Energieeffizienzklasse H repräsentiert die unterste Kategorie im Bewertungssystem für die Energieeffizienz von Gebäuden. Sie kennzeichnet Immobilien mit extrem hohem Energiebedarf, der auf veraltete Bauweise, unzureichende Dämmung und ineffiziente Heizsysteme zurückzuführen ist. Typischerweise handelt es sich dabei um unsanierte Altbauten oder Gebäude mit einer insgesamt schlechten energetischen Bilanz, die erhebliche Wärmeverluste aufweisen und somit hohe Energiekosten verursachen.

Wie gut ist die Energieeffizienzklasse H für ein Haus?

Aus energetischer Sicht ist die Energieeffizienzklasse H äußerst ungünstig. Sie signalisiert einen hohen Energieverbrauch, der zu erheblichen Heiz- und Betriebskosten führt. Dies belastet nicht nur die Finanzen der Eigentümer oder Bewohner, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt durch erhöhte CO₂-Emissionen.

Zusätzlich kann ein Haus in dieser Klasse den Wiederverkaufswert stark mindern, da Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zunehmend wichtige Kriterien für potenzielle Käufer sind.

Um sowohl Kosten zu senken als auch die Umweltbilanz zu verbessern, sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ohne Alternative. Dazu zählen etwa die erstmalige Dämmung des Daches, der Fassade und des Kellers, der Austausch aller Fenster und Außentüren sowie ineffizienter Heizsysteme oder die Nutzung erneuerbarer Energien. Solche Schritte tragen nicht nur zu einem höheren Wohnkomfort bei, sondern verschaffen der Immobilie wieder Anschluß an den Immobilienmarkt, auf dem sie damit langfristig attraktiver und wertbeständiger werden.

Was sind die Kosten für Energieeffizienzklasse H?

Eine Person hält einen offenen Geldbeutel in die Kamera.
Die Kosten für die Klasse H fallen sehr hoch aus

Häuser der Energieeffizienzklasse H verursachen durch ihren hohen Energiebedarf deutlich höhere Betriebskosten als effizientere Gebäude. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche ergibt sich beispielsweise ein jährlicher Energieverbrauch von:
150 m² x 1,2 x 260 kWh/(m²a) = 46.800 kWh pro Jahr.

Die tatsächlichen Heizkosten variieren je nach genutzter Energiequelle erheblich. Basierend auf dem durchschnittlichen Gaspreis von 14,8 Cent pro kWh im Jahr 2023 betragen die jährlichen Heizkosten etwa 6.926 Euro.

Dieser hohe Energieverbrauch führt nicht nur zu finanziellen Belastungen, sondern hat auch ökologische Konsequenzen durch erhöhte CO₂-Emissionen. Eigentümer solcher Gebäude stehen vor der dringenden Aufgabe, durch energetische Sanierungen die Effizienz zu verbessern, um sowohl die Kosten als auch die Umweltbelastung zu reduzieren.

Was ist der Unterschied zwischen der Energieeffizienzklasse A+ und H?

Häuser der Energieeffizienzklasse A+ und H unterscheiden sich fundamental in ihrem Energieverbrauch und den daraus resultierenden Kosten:

  • Energieeffizienzklasse A+: Ein Haus dieser Klasse verbraucht deutlich weniger Energie. Bei 150 m² Wohnfläche beträgt der jährliche Energiebedarf:
    150 m² x 1,2 x 30 kWh/(m²a) = 5.400 kWh pro Jahr.
    Bei einem durchschnittlichen Gaspreis von 11,77 Cent pro kWh ergeben sich Heizkosten von 636 € jährlich, also nur etwa ein Zehntel der Kosten eines Hauses der Energieeffizienzklasse H.
  • Energieeffizienzklasse H: Im Vergleich dazu liegt der jährliche Verbrauch eines Hauses dieser Kategorie bei 46.800 kWh, was Heizkosten von 5.508 € verursacht.

Dieser deutliche Unterschied zeigt nicht nur die finanzielle Belastung, sondern auch den Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes. Ein Haus der Klasse A+ ist durch seinen niedrigen Energieverbrauch wesentlich umweltfreundlicher.

Info

Diese Berechnung sollte auf einem Energieverbrauchsausweis oder den tatsächlichen Energiekosten laut der Abrechnung basieren. Für den Verbrauchsausweis wird der tatsächliche Energieverbrauch der letzten drei Jahre zur Erstellung des Energieausweises genutzt. Beim Energiebedarfsausweis wird der potenzielle Energiebedarf auf Basis der grundlegenden Gebäudedaten ermittelt.

Was sind die Sanierungsmöglichkeiten?

Eine Person rollt Dämmmaterial auf dem Dachboden aus.
Durch die Dämmung der obersten Geschossdecke steigt der Wohnkomfort spürbar.

Die Sanierung eines Hauses in der Energieeffizienzklasse H erfordert in der Regel umfangreiche Maßnahmen, die auch mit den hohen Kosten einer Kernsanierung verbunden sein können. Dennoch führen diese Investitionen langfristig zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten und einer deutlichen Steigerung des Wohnkomforts. Typische Maßnahmen umfassen Dämmarbeiten, den Austausch ineffizienter Bauteile und die Modernisierung von Heizsystemen.

Gängige Sanierungsmaßnahmen:

Handwerker steht auf der Leiter und führt eine Einblasdämmung durch.
Ab 2.000 €
Fassade dämmen

Kostengünstigste Dämmung

In 1 Tag umsetzbar

Nachhaltige Senkung der Heizkosten

Keine Reduzierung des Wohnraums

  • Dachdämmung: Umfasst sowohl Dachflächen als auch die oberste Geschossdecke. Eine Einblasdämmung bietet sozialverträgliche Dämmung für Abseiten, Kehlbalkenlage, unbeheizte Dachböden und Zwischensparrendämmung. Sie ist besonders für Hausbesitzer mit geringem Einkommen attraktiv.
  • Innendämmung: Eine Alternative, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist.
  • Kellerdeckendämmung: Sorgt für wärmere Fußböden und reduziert Energieverluste. Auch hier kann die Einblasdämmung besonders bei unebenen Kelerdecken eine Hilfe..
  • Fenster- und Türenaustausch: Neue Modelle mit hoher Wärmedämmung senken Heizkosten und erhöhen den Wohnkomfort.
  • Sommerlicher Wärmeschutz: Maßnahmen wie Sonnenschutzverglasung oder Verschattungen, um Überhitzung im Sommer zu verhindern.
  • Lüftungsanlagen: Installation moderner Systeme mit Wärmerückgewinnung für ein angenehmes Raumklima.
  • Heizungsoptimierung: Verbesserung bestehender Systeme durch hydraulischen Abgleich oder Austausch von Komponenten wie Umwälzpumpen.
  • Heizungsmodernisierung: Austausch veralteter Heizkessel durch effiziente Alternativen wie Wärmepumpen oder Brennwertkessel.
  • Einsatz erneuerbarer Energien: Installation von Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Balkonsolaranlagen zur Stromerzeugung sind auch bei geringem Einkommen möglicherweise finanzierbar.

Mit der Kombination dieser Maßnahmen kann ein Haus nicht nur seine Energieeffizienzklasse deutlich verbessern, sondern auch langfristig den Wert der Immobilie steigern.

Gibt es eine Förderung für Worst Performing Buildings?

Die KfW-Förderung für „Worst Performing Buildings“ (WPB) ist Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Seit dem 22. September 2022 haben Eigentümer von Gebäuden, die zu den energetisch schlechtesten 25 % in Deutschland zählen, die Möglichkeit, einen zusätzlichen Bonus für Sanierungsmaßnahmen zu erhalten. Ziel ist es, diese Gebäude durch umfassende energetische Maßnahmen auf den Standard eines Effizienzhauses oder Effizienzgebäudes zu bringen.

Details der Förderung:

  • WPB-Bonus: Der Zuschlag beträgt 10 % der förderfähigen Sanierungskosten und wird entweder als Tilgungszuschuss oder als direkter Zuschuss ausgezahlt.
  • Verfügbarkeit: Der Bonus ist in den folgenden KfW-Förderprogrammen integriert:
    • „Wohngebäude – Kredit“ (261)
    • „Nichtwohngebäude – Kredit“ (263)
    • „Kommunen – Kredit“ (264)
    • „Kommunen – Zuschuss“ (464)
  • Kombinationsmöglichkeiten: Der WPB-Bonus kann mit weiteren Förderklassen wie der Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse), der Nachhaltigkeits-Klasse (NH-Klasse) oder dem Bonus für serielle Sanierung kombiniert werden.
Info

Für die Beantragung der Fördergelder ist in der Regel die Einbindung eines Energieberaters erforderlich. Die Beauftragung eines solchen Beraters kann zusätzlich mit bis zu 50 % gefördert werden.

Oma füllt Unterlagen am Schreibtisch aus.
Mit Fördermitteln zur kostengünstigen Dämmung

Eine Einblasdämmung ermöglicht es Dir Deine Heizkosten sofort und nachhaltig zu senken. Gleichzeitig wird sie aktuell vom Staat mit bis zu 20% gefördert, was sie umso erschwinglicher macht. Kontaktiere uns jetzt und lasse Dein Haus dämmen.

Was bewirkt die Einblasdämmung zur Verbesserung der Energieeffizienz?

Blick in einen Dachboden, in dem eine nicht-begehbare Dämmung durchgeführt wurde.
Die Einblasdämmung ist eine kostengünstige Möglichkeit den Energieverbrauch stark zu reduzieren

Die Einblasdämmung ist eine der effektivsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, ein Gebäude energetisch aufzurüsten. Hierbei wird loses Dämmmaterial, beispielsweise in Form von Flocken oder Granulat, mit einer Maschine in die Hohlräume von Bauteilen eingeblasen. Das Verfahren ist äußerst flexibel und eignet sich für nahezu alle Teile der Gebäudehülle – vom Dach und Dachboden über die Fassade bis hin zum Keller.

Die energetische Komplettdämmung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit 150 m² Wohnfläche (inklusive Dachboden, Fassade und Keller) kostet etwa 11.000 €. Durch diese Maßnahme kann der jährliche Heizenergiebedarf eines Hauses der Energieeffizienzklasse E von ca. 5.508 € auf nur 967 € reduziert werden. Damit amortisiert sich die Investition in die Einblasdämmung bereits innerhalb weniger Jahre.

Wenn Du wissen möchtest, wie hoch die Einsparpotenziale mit der Einblasdämmung für Dein Haus sind, fülle jetzt unseren Rechner. Erhalte in nur 2 Minuten eine individuelle Einschätzung der anfallenden Kosten der Dämmung, sowie den daraus resultierenden Heizkosten- und CO2-Einsparungen.

Einblasdämmung im Vergleich zu anderen Dämmverfahren?

Einblas­dämmung
  • Kosten: ab 2.000 EUR
  • Dauer: 1 Tag
  • Einfach: Kein Gerüst, kaum Dreck
  • Geringe Veränderung: Fassade bleibt erhalten, Dämmung wird über kleine Löcher eingebracht
Ein Handwerker führt eine Kerndämmung an der Fassade durch.
Klassische Dämmung
  • Kosten: ab 25.000 EUR
  • Dauer: 10-20 Tage
  • Aufwendig: Gerüst benötigt, viel Dreck
  • Starke Veränderung: Weniger Lichteinfall durch dicke Dämmschicht und zurückgesetzte Fenster
Ein Handwerker führt eine Kerndämmung an der Fassade durch.

Fazit

Die Energieeffizienzklasse H steht für Gebäude mit dem höchsten Energieverbrauch und den damit verbundenen hohen Betriebskosten. Gleichzeitig weisen solche Immobilien eine schlechte Umweltbilanz auf, da ihr Energiebedarf zu überproportional hohen CO₂-Emissionen führt. Eine energetische Sanierung bietet Eigentümern die Möglichkeit, die laufenden Kosten deutlich zu senken, den Wohnkomfort zu verbessern und den Marktwert der Immobilie nachhaltig zu erhöhen. Besonders die Einblasdämmung sticht dabei hervor, weshalb man sein Haus zwingend auf eine Durchführung prüfen lassen sollte.

Tim steht vor einem Haus und lächelt in die Kamera.
Sprich mit einem Experten

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