Was bedeutet Energieeffizienzklasse A+ beim Haus?
Die Energieeffizienzklasse A+ ist ein Gütesiegel für besonders energieeffiziente Häuser. Häuser in dieser Kategorie verbrauchen sehr wenig Energie und benötigen auch wenig Energie für ihre Herstellung. Dies ist gut für die Umwelt und hilft, Energiekosten zu sparen.
Häuser in der Energieeffizienzklasse A+ haben einen sehr niedrigen Energieverbrauch, weniger als 30 kWh pro m² pro Jahr. Das ist viel weniger als die meisten anderen Häuser verbrauchen. Passivhäuser sind Teil der Energieeffizienzklasse A und verbrauchen weniger als 90 % eines durchschnittlichen Altbau-Wohnhauses.
Um der Energieeffizienzklasse A+ zu entsprechen, muss ein Haus bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese strengen Anforderungen sorgen dafür, dass das Haus möglichst wenig Energie verbraucht. Ein solches Haus wird nach dem KfW-Standard als „Energieeffizienzhaus 40“ eingestuft. Der Heizenergiebedarf dieser Häuser ist so gering, dass die Sonneneinstrahlung und die Abwärme von Haushaltsgeräten, Beleuchtung und Bewohnern für die Beheizung weitgehend ausreichen. Auch die Baumaterialien des Hauses, und die Haustechnik, tragen dazu bei, dass wenig Energie aus den Strom- und Gasnetzen gekauft werden muss.
Ein Haus mit der Energieeffizienzklasse A+ ist also ein Musterbeispiel für Energieeffizienz. Es zeigt, wie durch das Zusammenspiel von kluger Bauweise und moderner Technik Energie gespart werden kann. Ein Nutzen, sowohl für den Geldbeutel als auch für die Umwelt.
Ist Energieeffizienzklasse A+ gut?
Die Energieeffizienzklasse A+ ist sehr gut, besonders wenn es um die Energieeffizienz von Gebäuden geht. Hier einige Vorteile dieser Kategorie:
- Sehr geringer Energieverbrauch
- Umweltfreundlichkeit durch geringen CO₂-Ausstoß
- Modernste Technik in Bezug auf Dämmung, Heizung und Energieerzeugung
- Wertsteigerung durch hohen Wiederverkaufswert
- Förderungen und finanzielle Vorteile
Wie hoch ist der Energieverbrauch?
Der Energieverbrauch eines Hauses mit der Energieeffizienzklasse A+ muss unter 30 kWh/m² liegen..
Den tatsächlichen Energieverbrauch können Sie Ihrer jährlichen Heizkostenabrechnung entnehmen.
Was ist der Unterschied zwischen der Energieeffizienzklasse A+ und F?
Ein Haus der Energieeffizienzklasse A+ ist deutlich günstiger im Unterhalt als ein Haus der Klasse F. Denn ein A+ Haus ist gut gedämmt und verfügt über die neuste Technik. Ein Haus mit Energieeffizienzklasse F ist kaum energetisch saniert und verfügt oft über veraltete Heizsysteme, die auch noch ineffizient betrieben werden, sodass die Heizkosten extrem hoch sind. Die Klasse F hat überwiegend eine unzureichende Wärmedämmung und nur isolierverglaste, undichte Fenster.
Für eine Beispielrechnung der Heizkosten nehmen wir ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m2.
Bei einem Haus der Energieeffizienzklasse A+ berechnen sich die jährlichen Energiekosten wie folgt:
150 m² x 1,2 x 29 kWh/(m²a) = 5.220 kWh pro Jahr
Je nachdem, welche Energiequelle Sie nutzen, können die Kosten variieren. Bei einem durchschnittlichen Gaspreis in 2025 von 11,8 Cent pro kWh betragen die jährlichen Kosten für Heizung, Lüftung ca. 616 €. Der monatliche Abschlag für Heizung und Warmwasserbereitung läge bei nur 51 €.
Im Vergleich dazu ein Haus der Energieeffizienzklasse F:
150 m² x 1,2 x 180 kWh/(m²a) = 32.400 kWh pro Jahr
32.400 kWh x 0,118 Euro/kWh = 3.823 € pro Jahr
Der monatliche Abschlag für Heizung und Warmwasserbereitung läge bei 319 €.
Das ist fast das Sechsfache der Kosten für ein Haus der Energieeffizienzklasse A+.
Was sind die Merkmale und Vorteile von A+ Gebäuden
Gebäude der Energieeffizienzklasse A+ zeichnen sich durch mehrere typische Merkmale und Vorteile aus:
Niedrigster Energieverbrauch
A+-Gebäude haben einen sehr geringen Heizenergiebedarf, typischerweise weniger als 30 kWh/m² pro Jahr und bei Bezug auf die Heizwärme (Nutzenergie) sind es 15 kWh/(m²*Jahr). Dies führt zu deutlich geringeren Energiekosten im Vergleich allen bisherigen Energie-Gebäudestandards.
Hochwertige Dämmung
Sie sind mit einer optimalen Wärmedämmung ausgestattet, um Wärmeverluste so zu minimieren, damit die Gebäude den größten Teil der Übergangszeit und des Winters von der solaren Einstrahlung und den internen Wärmequellen im Haus beheizt werden können. Die Heizperiode verkürzt sich dadurch von 240 Tagen auf 30-100 Tage, je nach Wärmebedürfnis der Nutzer.
Effiziente Heiz- und Lüftungssysteme
Sie verfügen über moderne Heizsysteme zunehmend auf Basis erneuerbarer Energien und eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, um den Energieverbrauch weiter zu reduzieren.
Nutzung erneuerbarer Energiequellen
Viele A+-Gebäude nutzen erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Ökostrom in Wärmepumpen, um ihren Energiebedarf zu decken. Bei diesem geringen Energiebedarf können solche Gebäude mit Kleinstwärmepumpen, sog. Splitgeräten, die aus der Raumkühlung bekannt sind, effizient und kostensparsam beheizt werden.
Optimierte Bauweise und Ausrichtung
Sie sind häufig so konstruiert und ausgerichtet, dass sie Energiequellen wie die Sonneneinstrahlung optimal und passiv durch die Fenster nutzen können.
Hoher Wohnkomfort
Dank gleichbleibender Innentemperatur, im Winter innen warm bleibenden Außenbauteilen und guter Luftqualität bieten A+-Gebäude einen hohen Wohnkomfort.
Umweltfreundlichkeit
Aufgrund des geringen Energieverbrauchs und der erneuerbaren Energiequellen sind sie umweltfreundlicher und tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei.
Langfristige Kosteneinsparungen
Trotz der oft höheren Baukosten ergeben sich langfristige Einsparungen durch kaum mehr spürbare Heizkosten.
Wertsteigerung der Immobilie
A+-Gebäude sind aufgrund ihrer Energieeffizienz und Nachhaltigkeit auf dem Immobilienmarkt begehrter und können höhere Preise erzielen. Gerade in Anbetracht steigender Energiepreise stellt eine gute Energieeffizienz eine sichere Wertanlage dar.
Förderfähigkeit
Der Bau oder die Sanierung von Gebäuden zu diesem Standard wird durch staatliche Förderprogramme unterstützt.
Welche Typen von A+ Gebäuden gibt es?
A+ Gebäude sind besonders energieeffiziente Bauweisen, die darauf abzielen, den Energieverbrauch zu minimieren und möglichst viel erneuerbare Energie selbst zu erzeugen. Je nach Konzept unterscheiden sie sich in ihrem Energiebedarf, ihrer Bauweise und der Nutzung regenerativer Energiequellen. Im folgenden gehen wir auf verschiedenen Beispiele näher ein.
Passivhaus
Das Konzept des Passivhauses setzt bei der Effizienz an. Sein geringer Heizenergiebedarf beruht auf dem durch optimale Dämmung und Luftdichtheit der Gebäudehülle sowie Wärmebrückenfreiheit extrem gegenüber Bestandswohnbauten um 90 % reduzierten Heizwärmebedarf. Kühlung ist bei diesem Gebäudekonzept für Wohnbauten nicht erforderlich. . Auf dieser Basis heizen die Sonneneinstrahlung und die Abwärme von Geräten und Hausbewohnern überwiegend das Haus. Ein geringer Restenergiebedarf kann leichter aus regenerativen Quellen am Haus selbst erzeugt oder aus dem Netz bezogen werden, ohne dass ein überhöhter Zubaubedarf bei Windkraftwerken entsteht, wenn immer mehr Neubauten in Passivhausstandard errichtet werden. Seine Definition ganz knapp:
- Der Heizwärmebedarf (Nutzenergie) liegt im Passivhaus unter 15 kWh/(m²a) (bezogen auf die Wohnfläche) - die Heizlast liegt unter 10 W/m2.
- Der Primärenergiebedarf überschreitet 120 kWh/(m²a) nicht. Die Zukunft ist eine erneuerbare Energieversorgung (PER) mit nicht mehr als 60 kWh/(m²a). Dies ist mit Passivhäusern leicht zu erreichen.
- Die Luftdichtheit erreicht mindestens n50 = 0,6/h.
- Die Übertemperaturhäufigkeit im Sommer sollte unter 10 % liegen.
Damit keine Wärme verloren geht, sind diese Häuser sehr gut gedämmt. Zusätzlich verfügen sie über Dreifach-Wärmeschutzverglasung in Dämmrahmenüber die sich passive Solarenergienutzung vollzieht und vor allem die Wärme im Haus bleibt, da ihr Uw-Wert um 0,5-0,8 W/(m²K) liegt.
Für frische Luft ohne Wärmeverlust benötigt ein Passivhaus eine effiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ein Öffnen der Fenster ist immer möglich, aber nicht mehr nötig, um den Luftaustausch zu gewährleisten.
Das Passivhaus ist ein Konzept mit einer klaren Definition, es wurde durhc eine Promotion wissenschaftlich vorbereitet und hat seinen Erfolg seit 1990 weltweit durch Kontrollmessungen an Bauten nachgewiesen.
Nullenergiehaus
Ein Nullenergiehaus ist ein Haus, das über ein Jahr gesehen genau so viel Energie erzeugt, wie es verbraucht. Es nutzt Sonnenenergie und andere erneuerbare Energiequellen, um Strom zu erzeugen, und ist sehr energieeffizient gebaut.
Am Ende des Jahres ist die Energiebilanz rechnerisch ausgeglichen: Das zeitlich unterschiedliche Auftreten von Energieverbrauch und Energieerzeugung führen jedoch dazu, dass das Gebäude größere Mengen Heizstrom aus dem Netz beziehen muss. . Das Nullenergiehaus ist, anders als das Passivhaus, nicht klar in seinen Komponenten definiert, unklar ist die Rolle des Wärmeschutzes, was zu den erhöhten winterlichen Netzstrombedarfen führt.
Effizienzhaus-Plus
Ein Effizienzhaus-Plus produziert mehr Energie, als es selbst verbraucht. Es verwendet Solaranlagen und andere Technologien, um Energie zu erzeugen. Auch hier tritt das Problem auf, das bei elektrischer Wärmepumpenheizung und nicht klar definiertem Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle größere Mengen Strom im Kernwinter aus dem Netz bezogen werden müssen.
Die überschüssige Energie aus hauseigener Photovoltaik kann über Nacht gespeichert oder ins Stromnetz eingespeist werden..
Das Effizienzhaus-Plus wird nach KfW nicht mehr gefördert, auch das Forschungsprogramm wurde eingestellt..
Energieautarkes Haus
Ein energieautarkes Haus ist unabhängig und nicht auf Strom- oder Gasnetze angewiesen. Es kann seinen gesamten Energiebedarf selbst decken, ohne auf externe Energiequellen angewiesen zu sein.
Dazu nutzt es erneuerbare Energien und hat Speicher, um Energie für Zeiten zu speichern, wenn zum Beispiel die Sonne nicht scheint.
Wie erreiche ich Energieeffizienzklasse A+?
Das Erreichen der Energieeffizienzklasse A+ ist sowohl bei einem Neubau als auch durch die Sanierung eines alten Hauses möglich. Da es sich um die beste Energieeffizienzklasse handelt, müssen Sie bei einem Neubau von Beginn an auf eine hochwärmegedämmte Bauweise achten. Auch eine optimale Ausrichtung des Gebäudes hilft, passive Sonnenenergie maximal zu nutzen. Die beiden Faktoren, zusammen mit geringen Lüftungswärmeverlusten und Wärmebrückenfreiheit entscheiden über den Erfolg des Konzeptes.
Verwenden Sie moderne, gut dämmende Baumaterialien, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine effiziente Heizungs- und Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung sind weitere wichtige Komponenten.
Setzen Sie auf erneuerbare Energiequellen, wie Solaranlagen oder Wärmepumpen, um den externen Energiebedarf zu reduzieren.
Sanierung eines alten Hauses

Die Sanierung zu einem A+ Standard erfordert sehr umfangreiche Maßnahmen im Rahmen einer Kernsanierung. Die komplette Erneuerung der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster) mit hochwertiger Dämmung ist unumgänglich.
Alte Heizsysteme müssen Sie zudem durch moderne, energieeffiziente Anlagen ersetzen. Um auch die Lüftungswärmeverluste zu reduzieren, ist eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erforderlich.
Die Integration erneuerbarer Energien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, beide auch kombiniert mit einer Elektrowärmepumpe, unterstützt das Erreichen der A+-Klassifizierung.
Da jedes Haus individuelle Herausforderungen bietet, ist eine sorgfältige Planung und Beratung durch Fachleute für eine gelungene Sanierung essenziell.
Eine komplette energetische Sanierung eines alten Hauses hin zur Energieeffizienzklasse A+ ist sehr umfangreich und damit auch oft teurer als ein Neubau. In vielen Fällen lohnt sich eine solche Maßnahme daher aus rein wirtschaftlicher Sicht nicht.
In beiden Fällen ist es wichtig, dass das Gesamtkonzept des Gebäudes auf Energieeffizienz ausgerichtet ist. Es ist empfehlenswert, von Beginn an einen Energieberater einzubeziehen, der die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts analysiert und Ihnen maßgeschneiderte Lösungen vorschlägt. Auch staatliche Förderprogramme können helfen, die finanzielle Belastung zu reduzieren.
Fazit
Gebäude der Energieeffizienzklasse A+ gehört die Zukunft. Sie spielen eine bedeutende Rolle in der modernen Architektur und im nachhaltigen Wohnbau und stehen für eine zukunftsorientierte Bauweise, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen für die Eigentümer mit sich bringt.
Mit ihrem extrem niedrigen Energieverbrauch durch Senkung der transmissions- und Lüftungswärmeverluste setzen sie Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. In der Zukunft werden A+-Gebäude noch wichtiger werden, da der Fokus auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sowohl von Seiten der Regierungen als auch der Verbraucher weiter zunimmt.
Technologische Fortschritte in der Bautechnik und erneuerbaren Energien werden es erleichtern, diese hohen Standards zu erreichen. Zusätzlich könnten strengere gesetzliche Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden die Verbreitung von A+-Standards weiter vorantreiben.
Kurzum, A+ Gebäude sind nicht nur ein Symbol für ökologisches Bewusstsein und Energieeffizienz, sondern auch ein alternativloser Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Zukunft im Bauwesen.