Warum solltest Du einen unbewohnten Dachboden dämmen?
Die Dämmung eines unbewohnten Dachbodens ist eine häufig unterschätzte Dämmmaßnahme. Denn nach der Fassade entweicht über das Dach ein Großteil der Wärme im Haus.
Fast jeder kennt das Sprichwort “Wärme steigt nach oben”. Es ist daher besonders wichtig, dass Wärme aus dem beheizten Wohnraum nicht über einen ungedämmten Dachboden nach oben entweichen kann. Wenn der Dachboden nicht bewohnt ist, also nicht beheizt wird, ist die Dachbodendämmung die beste Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen.
Je nach Größe des unbewohnten Dachbodens dauert die Durchführung einer Dämmung meist nur 1-2 Tage. Bereits direkt nach der Dämmung steigt der Wohnkomfort spürbar an und die Heizung kann heruntergedreht werden.
Warum es sinnvoller ist den unbewohnten Dachboden als das Dach zu dämmen?
Dach- und Dachbodendämmung haben das gleiche Ziel, die Dämmung des Gebäudes nach oben. Die Dachbodendämmung ist jedoch die deutlich effizientere Maßnahme. Dies liegt vor allem daran, dass die zu dämmende Fläche kleiner ist und die Kosten pro m2 deutlich geringer sind.
Der Kostenunterschied zwischen der Dämmung eines unbewohnten Dachbodens und der Dachdämmung lässt sich in drei Bestandteile aufteilen, die miteinander multipliziert werden müssen:
- Größe der zu dämmenden Fläche:
Dachflächen und Dachboden bilden ein Dreieck. Die Fläche des Dachs umfasst dabei zwei Seiten des Dreiecks und ist damit deutlich größer als die Fläche des Dachbodens . Hinzukommen die Giebelwände, die ebenfalls gedämmt werden müssten. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus sind die Dachfläche + Giebelwände mindestens 2 mal so groß wie die Dachbodenfläche (es kommt auf die Dachneigung an). Typischerweise ist es etwas mehr, doch wir rechnen hier mit dem Faktor 2.
- Kosten der zu dämmenden Fläche:
Die Kosten für die Dämmung pro Quadratmeter beginnen ab 75 € pro m² bei der Dachdämmung und ab 25 € pro m² bei der Dämmung eines unbewohnten Dachbodens. Der Grund ist die Schwerkraft, denn die Dachdämmung muss aufwändig befestigt werden und ist daher deutlich komplizierter durchzuführen. Die Dachdämmung ist daher pro Quadratmeter rund 3 mal so teuer.
- Benötigte Dämmdicke um die gewünschte Wirkung zu erreichen:
Der Wärmeverlust in einem Bauteil ist immer abhängig von der Größe des Bauteils. Das bedeutet: Je größer die Fläche, desto mehr Wärme geht verloren. Bei der Dachdämmung ist die zu dämmende Fläche doppelt so groß wie bei der Dachbodendämmung (siehe Punkt 1). Entsprechend ist auch der Wärmeverlust doppelt so hoch. Um denselben Dämmeffekt zu erreichen, muss die Dämmung bei der Dachdämmung daher dicker sein. In unserem Beispiel, bei dem die Dachfläche doppelt so groß ist wie die Dachbodenfläche, müsste die Dachdämmung daher 2 mal so dick sein wie die Dachbodendämmung, um den gleichen Wärmeverlust zu verhindern.
Zusammengefasst bedeutet das: Die zu dämmende Fläche des Dachs ist 2 mal so groß, die Kosten pro m2 sind 3 mal so hoch, und die Dämmdicke muss 2 mal so groß sein. Das führt zu Gesamtkosten für die Dachdämmung, die insgesamt 2 x 3 x 2 = 12-mal höher sind als bei der Dämmung eines unbewohnten Dachbodens mit einer Dachbodendämmung.
Welche Vorschriften gibt es bei der Dachbodendämmung?
Viele Hausbesitzer wissen nicht, dass die Dämmung des Dachbodens oder des Dachs durch das GEG vorgeschrieben ist. Diese Vorschrift gilt für Häuser, die nach dem 01.02.2002 gebaut wurden oder nach diesem Datum gekauft wurden. Demnach bist Du verpflichtet, den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 einzuhalten. Dazu ist es notwendig, einen Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt, von 0,24 W/m²K zu erreichen.
Wenn Du nach dem 01.02.2002 ein Haus gekauft hast, musst Du die Vorschriften innerhalb von 2 Jahren einhalten und dein Haus dämmen, um Strafen zu vermeiden. Bei Missachtung der Vorschriften zur Dämmung des Dachbodens musst Du mit einer Strafe von 50.000 Euro rechnen.
Es gibt aber auch Ausnahmen: Wenn Dein Haus vor dem 01.02.2002 gebaut oder gekauft wurde und es keinen Eigentümerwechsel gab, oder wenn Dein Haus unter Denkmalschutz steht, musst Du den U-Wert von 0,24 W/m²K nicht zwingend einhalten. In seltenen Fällen erfüllen Häuser mit Holzbalkendecken und solche, die nach 1969 gebaut wurden, die Vorschriften bereits. Wenn Du Dir unsicher bist, kontaktiere uns gerne und wir erstellen eine kostenlose U-Wertberechnung für Dich.
Was gibt es bei der Dachbodendämmung im Altbau zu beachten?
In ungedämmten Altbauten geht besonders viel Wärme durch die äußere Gebäudehüllle verloren
Die Dachbodendämmung im Altbau ist eine kostengünstige Option um Heizkosten zu sparen.
In vielen Altbauten, vor allem mit Baujahr vor 1978, wurden Dach und Dachboden beim Bau des Hauses oft überhaupt nicht gedämmt. Dementsprechend hoch sind die Wärmeverluste und damit auch die Heizkosten.
Da der Dachboden im Altbau häufig leicht zugänglich und die Dämmung einfach durchzuführen ist, eignet sich dieses Verfahren besonders gut für eine energetische Sanierung. Hierbei gilt es jedoch auch einige Altbau-spezifische Fragen zu beachten:
- Was ist der Zustand des Dachs?
Wenn der Zustand des Dachs schlecht ist, kann es sinnvoll sein, zuerst das Dach zu erneuern. Die Dachbodendämmung im Altbau ist einfach durchzuführen, doch vor allem eine günstige offene Dämmung kann im Weg sein, wenn das Dach abgedeckt und wieder neu eingedeckt wird. Daher im Altbau immer zuerst den Zustand des Dachs prüfen. Wenn dieser in Ordnung ist, steht einer Dachbodendämmung nichts im Weg.
- Was ist die Deckenkonstruktion?
Die Decken in Altbauten lassen sich im Wesentlichen in zwei Kategorien einteilen: Holzbalkendecken und Betondecken. Holzbalkendecken wurden vor allem bis 1950 häufig verbaut, während Betondecken ab den 1950er Jahren vermehrt zum Einsatz kamen. Bei der Dämmung dieser beiden Deckentypen gibt es wichtige Unterschiede, die berücksichtigt werden sollten. Hierzu gleich mehr.
Wenn diese Punkte geklärt sind, ist die Dämmung des Dachbodens im Altbau eine lohnende Investition. Die Kosten für die Durchführung der Dämmung werden häufig bereits nach 3 Jahren durch geringere Heizkosten wieder eingespart. Zusätzlich steigert eine Dämmung den Wert einer alten Immobilie erheblich, was besonders vor einem Verkauf vorteilhaft sein kann.
Worauf muss ich bei der Dämmung von Holzbalkendecken achten?
Die Holzbalkendecke ist eine traditionelle Bauweise, die bis 1950 Jahre weit verbreitet war. Aufgrund ihres ökologischen Charakters erlebt sie heute eine Renaissance und wird wieder häufiger eingesetzt.
Eine Holzbalkendecke besteht aus mehreren Schichten: dem Bodenbelag, den tragenden Balken, einer Schüttung, einem Einschub, einer Hohlschicht und der Zimmerdecke.
Manchmal sind die Schichten auch umgekehrt und die Schlacke ist unter der Luftschicht. In diesem Fall kann die Hohlschicht besonders günstig mit einer Einblasdämmung gedämmt werden.
Visualisierung:
Bei der Dämmung der Holzbalkendecke sind 2 Punkte besonders zu beachten:
- Holzbalkendecken haben eine Luftschicht: Durch die Luftschicht kann es zu einer Hinterlüftung der Dämmung kommen, die die Dämmmaßnahme wirkungslos macht. Um dies zu verhindern, müssen die Bretter an den Seiten der Holzbalkendecke entfernt und der Hohlraum vollständig mit Dämmmaterial gefüllt werden.
- Diffusionsoffenheit der Holzbalkendecken: Luftfeuchtigkeit steigt im Haus nach oben. Da die Holzbalkendecken diffusionsoffen sind, kann Feuchtigkeit durch die Decke in den Dachboden dringen. Gerade bei begehbaren Dämmungen kann das problematisch sein, weshalb bei begehbaren Dämmungen von Holzbalkendecken eine Dampfsperre installiert werden muss. Dazu später mehr.
Holzbalken Decken sind komplex. Du hast eine Holzbalkendecke und willst mehr erfahren? Weitere Details zur Dämmung der Holzbalkendecke findest Du in unserem Artikel “Holzbalkendecke dämmen”
Welche Dämmverfahren eignen sich für die Dämmung von Speichern?
Für die Dämmung von Speichern kommen vor allem zwei Dämmverfahren in Frage: Einblasdämmung und die Dämmung mit Dämmplatten oder -matten. Wir stellen dir beide Verfahren im Folgenden kurz vor. Weitere Informationen hierzu haben wir dir in unserem Artikel zur Dämmung von obersten Geschossdecken zusammengestellt.
Wie funktioniert die Dachbodendämmung mit Einblasdämmung
Einblasdämmung ist ein hervorragendes Verfahren für die Dachboden Dämmung. Bei einer Einblasdämmung werden lose Dämmstoffe in einer Maschine mit Luft vermischt und über Schläuche zum zu dämmenden Bauteil befördert. Im Dachboden ist diese Funktionsweise ein besonders großer Vorteil. Statt Dämmstoffe durch das Treppenhaus zu schleppen, wird der Dämmstoff über den Schlauch mit Druckluft ins Dachgeschoss gepumpt. Das spart Personalkosten und ist besonders schnell.
Bei der Dachbodendämmung bietet die Einblasdämmung weitere Vorteile. Durch die losen Dämmstoffe können auch kleine Hohlräume in Holzbalkendecken gedämmt werden. Die häufigste Verwendung von Einblasdämmung ist aber das offene Aufblasen auf den Dachboden. Hierbei legt sich die Einblasdämmung wie eine Decke über den Dachboden. Die Dämmung erfolgt dabei fugen- und lückenlos und bietet so eine besonders gute Dämmwirkung, auch bei unebenen Flächen.
Im Vergleich zu Matten- und Plattendämmstoffen muss Einblasdämmung nicht zugeschnitten werden. Dies spart Arbeitsaufwand und Entsorgungskosten.
Zu den häufig verwendeten Materialien bei der Einblasdämmung auf dem Dachboden gehören Zellulose, Glaswolle und Steinwolle.
Ein großer Vorteil der Einblasdämmung ist ihre Kosteneffizienz. Im Vergleich zu anderen Dämmmethoden ist sie nicht nur schneller und einfacher zu installieren, sondern auch preiswerter, da weniger Material und Arbeitszeit benötigt werden. Dies macht die Einblasdämmung zu einer attraktiven Option für Hausbesitzer, die sowohl Energie sparen als auch Kosten minimieren möchten.
Wie funktioniert die Dämmung des Dachbodens mit Dämmplatten?
Neben der Einblasdämmung können auch Dämmplatten zur Dämmung des Dachbodens verwendet werden. Dabei gibt es sowohl begehbare als auch nicht begehbare Systeme, die auf dem Dachboden verlegt werden. Hochwertige Dämmplatten erkennt man daran, dass sie über Nut- und Federverbindungen oder Stufenfalz verfügen, was eine einfache und dichte Verbindung der Platten ermöglicht. Die Platten sind in verschiedenen Materialien erhältlich, die je nach Anforderungen für das jeweilige Dämmvorhaben geeignet sind, hierzu gehören Styropor (EPS), Polystyrol-Hartschaum (XPS) und Steinwolle.
Bei der Verwendung von Dämmplatten ist es wichtig zu beachten, dass die tatsächlichen Dämmwerte oft von den erwarteten Werten abweichen können. Das liegt daran, dass bei der Verlegung von Dämmplatten, ob begehbar oder nicht, insbesondere an den Übergängen zwischen den Platten Lücken und Fugen entstehen können. Diese Übergänge sind häufig problematisch, da sie die Dämmleistung beeinträchtigen. Aufgrund der Steifigkeit der Dämmplatten, führen darüber hinaus auch Unebenheiten im Boden zu Schwierigkeiten, da sich die Dämmplatten nicht an den Dachboden anpassen, sondern ein zusätzlicher Höhenausgleich erforderlich ist.
Bei verwinkelten Dachböden kommt hinzu, dass die Dämmplatten individuell zugeschnitten werden müssen, was neben einer sorgfältigen Planung zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordert. Hinzukommen zusätzliche Arbeiten wie der Transport der Dämmplatten ins Dachgeschoss und die Entsorgung des Zuschnitt-Abfalls, der als kostenpflichtiger Sondermüll anfällt.
Dachbodendämmung: begehbar, teilweise begehbar oder nicht begehbar?
Bei der Dämmung des Dachbodens gibt es verschiedene Optionen: begehbare Dämmung, teilweise begehbare Dämmung und nicht begehbare (offene) Dämmung. Die Wahl der richtigen Methode hängt davon ab, wie der Dachboden genutzt werden soll.
Begehbare Dachbodendämmung:
Diese Methode eignet sich ideal, wenn der Dachboden auch nach der Dämmung weiterhin genutzt werden soll, z.B. als Lagerraum.
Bei einer begehbaren Dämmung mit Einblasdämmung wird eine neue Ebene gebaut. Dadurch entsteht ein Hohlraum zwischen dem Dachboden und der neu errichteten Ebene, der mit Dämmstoff gefüllt wird. Der Vorteil dieser Methode ist die fortgesetzte Nutzbarkeit des Dachbodens. Allerdings entstehen zusätzliche Material- und Arbeitskosten für die Errichtung dieser Ebene. Bei Holzbalkendecken wird zusätzlich eine Dampfbremse benötigt. Die begehbare Dämmung des Dachbodens ist daher deutlich teurer als eine offene / nicht begehbare Dachbodendämmung.
Alternativ kann eine begehbare Dachbodendämmung auch mit Dämmplatten ausgeführt werden. Vor allem druckbeständige Dämmplatten aus XPS spielen hier ihre Stärken aus.
Nicht begehbare Dämmung des Dachbodens:
Bei der nicht begehbaren Dämmung wird der Dämmstoff direkt auf den Dachboden aufgebracht, ohne eine zusätzliche Ebene zu errichten. Diese Methode eignet sich vor allem, wenn alternative Lagermöglichkeiten vorhanden sind und Du auf den Dachboden zu Abstellzwecken nicht angewiesen bist. Gerade bei flachen Dachböden oder wenn ein großer Keller vorhanden ist, ergibt diese Methode Sinn. Damit wichtige Stellen im Dach weiter zugänglich bleiben, werden Laufstege angelegt.
Die nicht begehbare Dachbodendämmung ist besonders kostengünstig. Die Materialkosten für die Erstellung einer begehbaren Ebene entfallen und die Arbeiten sind deutlich einfacher durchzuführen.
Die offene Dämmung Deines Dachbodens ist daher typischerweise die effizienteste energetische Sanierung.
Teilweise begehbare Dachbodendämmung:
Die teilweise begehbare Dämmung kombiniert die begehbaren und nicht begehbaren Varianten, um Kosten zu sparen. Ein Teil des Dachbodens bleibt zugänglich, während der Rest offen gedämmt wird.
Diese Lösung ist oft die wirtschaftlichste Lösung. Denn Hand auf’s Herz, selbst wenn Du den Dachboden für Abstellzwecke nutzt, wie viel Stauraum brauchst Du wirklich?
Unsere Erfahrung zeigt, wenn man einmal anfängt, auszusortieren, kann die benötigte Fläche deutlich reduziert werden.
Auch bei flachen Dächern ist eine Kombination aus offener und begehbarer Dämmung sinnvoll. Der Bereich in der Mitte des Dachbodens, mit genügend Deckenhöhe, wird begehbar gedämmt. Die Ränder mit geringer Deckenhöhe werden offen gedämmt. So werden Kosten reduziert und der Dachboden kann noch immer genutzt werden.
Du willst mehr erfahren? Weitere Details zur begehbaren und nicht begehbaren Dachbodendämmung findest Du in unserem Artikel “Dachboden dämmen: begehbar oder nicht begehbar”
Ist die Dachbodendämmung trittfest?
Trittfeste Dachbodendämmung ist vor allem bei begehbaren Ausführungen entscheidend. Um die Trittfestigkeit der Dämmung sicherzustellen, werden häufig Holzkonstruktionen verwendet.
Bei der trittfesten Dachbodendämmung mit Einblasdämmung ist die Holzkonstruktion direkt ein Teil des Ständerwerks, das auf dem Boden installiert wird. Bei der Dämmung mit Dämmplatten wird häufig noch eine weitere Holzschicht auf die Platten gelegt, um diese zu schützen.
Bei der Trittfestigkeit sollte jedoch beachtet werden, wie häufig man sich wirklich auf dem Dachboden bewegt. Meist reichen hier schon kleine Maßnahmen aus. Für die meisten Einfamilienhäuser sind Laufstege zu den wichtigsten Punkten im Dach in Kombination mit einer offenen Dämmung des Dachboden häufig die deutlich günstigere Option.
Wann ist eine Dampfsperre oder Dampfbremse bei der Dämmung des Dachbodens notwendig?
Dampfsperren und Dampfbremsen sind spezielle Folien, die das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Wasserdampf verhindern oder verlangsamen. Sie schützen die Dachbodendämmung vor Schimmel und Feuchtigkeitsschäden. Dies ist besonders wichtig, weil unterhalb des Dachbodens meist warme Innenräume liegen und darüber kühlere Außenluft. Ohne Dampfsperre könnte die warme, feuchte Luft durch die Decke nach oben steigen, dort kondensieren und Schäden verursachen.
Allerdings benötigt nicht jede Art der Dachbodendämmung eine Dampfbremse.
Bei nicht begehbaren Dämmungen kann Feuchtigkeit problemlos durch den Dämmstoff entweichen. Daher werden bei offenen Dämmungen des Dachbodens keine Dampfbremsen benötigt.
Bei Betondecken wird ebenfalls keine Dampfbremse benötigt, da der Beton diffusionsdicht ist und einen Aufstieg von Feuchtigkeit aus dem Wohnraum verhindert.
Wenn eine Dampfbremse für Dein Dämmprojekt erforderlich ist, solltest Du sicherstellen, dass sie lückenlos und luftdicht verlegt wird. Besonders an schwierigen Stellen wie Steckdosen, Fensteranschlüssen oder Rohrdurchführungen kann dies herausfordernd sein.
Daher empfiehlt es sich, die Installation von einer Fachfirma durchführen zu lassen, die eine Gewährleistung für Ihre Arbeit gibt und bei Schäden haftet. .
Du willst mehr über die Verwendung von Dampfbremsen erfahren? Weitere Details findest Du in unserem Artikel “Dachboden dämmen: Dampfsperre oder Dampfbremse”
Wie dämmt man die Dachbodenluke und die Dachbodentreppe richtig?
Die Dachbodentreppe verbindet das oberste Geschoss mit dem Dachboden und spielt eine wichtige Rolle bei der Dämmung des Dachbodens. Anders als der restliche Dachboden kann die Treppe aufgrund ihrer Funktion nicht identisch zum restlichen Dachboden gedämmt werden - ansonsten könnte man sie nicht mehr öffnen.
Da in vielen Altbauten die Treppen nicht ausgetauscht wurden, sind häufig noch die Original-Treppen von früher zu finden. Diese Treppen funktionieren in vielen Fällen einwandfrei, doch von einer Dämmung fehlt häufig jede Spur. Das macht sich vor allem an den Fugen der Treppe bemerkbar, da dort die warme Luft aus dem Wohnraum in den Dachboden entweicht. Dadurch entsteht der sogenannte Kamineffekt.
Die Dämmung der Dachbodentreppe unterbindet die Entstehung des Kamineffekts. Dabei gibt es 2 Optionen zur Dämmung: Am einfachsten ist es, die alte Treppe durch eine neue, gedämmte Dachbodentreppe zu ersetzen. WirDämmenDeinHaus.com übernimmt typischerweise diese Installation direkt für Kunden, sodass Du Dich um nichts mehr kümmern musst.
Alternativ kann die vorhandene Treppe auch nachträglich gedämmt werden. Dazu wird eine Dämmplatte zwischen die Bodenplatte der Luke und die darauf befestigte Treppe eingebaut. Zusätzlich müssen die Fugen mit Fugenband abgedichtet werden. Die Dämmwirkung fällt im Vergleich zur vollständigen Auswechslung der Treppe meist geringer aus. Daher empfehlen wir zur Minimierung der Energieverluste, direkt in eine neue gedämmte Dachbodentreppe zu investieren.
Welche Dämmmaterialien eignen sich für die Dachbodendämmung?
Bei der Auswahl des passenden Dämmmaterials für den Dachboden gibt es kein allgemeingültiges „bestes“ Material. Vielmehr sollte die Entscheidung auf den individuellen Anforderungen und den spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes basieren. Wichtige Kriterien bei der Auswahl des Dämmmaterials sind die Dämmeigenschaften, die Brandschutzklasse, die Umweltfreundlichkeit und die Kosten. Zusätzlich spielen bauliche Aspekte wie die Höhe des Dachraums und die geplante Nutzung des Dachbodens eine wesentliche Rolle.
In Fällen, in denen strenge Brandschutzvorschriften gelten oder besonders hohe Dämmwerte erreicht werden müssen, kann die Wahl des richtigen Dämmmaterials entscheidend für die Einhaltung dieser Vorschriften sein. Einige Dämmstoffe bieten hervorragende Brandschutzeigenschaften, während andere durch ihre Umweltfreundlichkeit oder ihre Kosten punkten.
Letztlich hängt die Entscheidung auch davon ab, welche Prioritäten Du setzt. Wenn die ökologische Nachhaltigkeit wichtig ist, kannst Du Materialien wie Holzfaser oder Zellulose in Betracht ziehen. Wenn es um maximale Dämmleistung bei geringer Schichtdicke geht, könnte ein synthetischer Dämmstoff wie EPS oder XPS sinnvoll sein. Jeder Dämmstoff hat spezifische Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten, um die beste Lösung für Deine Dachbodendämmung zu finden.
Einblasdämmmaterialien für den Dachboden:
Dämmmatten und Dämmplatten für die Dachbodendämmung:
Eine ausführliche Betrachtung der Dämmstoffe findest du in unserem Artikel: Dämmmaterial Dachboden - welcher Dämmstoff ist der beste?
Mit welchen Kosten muss man bei der Dachbodendämmung rechnen?
Die Kosten für die Dämmung eines unbewohnten Dachbodens variieren je nach Ausführung. Eine offene Dämmung ist deutlich günstiger als eine begehbare Dämmung. Teilweise begehbare Dämmungen können ein guter Kompromiss sein, um Kosten zu sparen.
Es gibt drei Hauptmethoden: Mattendämmung, Plattendämmung und Einblasdämmung. Während die Dämmung mit Matten oder Platten in der Regel teurer ist, stellt die Einblasdämmung oft die günstigste und effizienteste Lösung dar. Die Kosten für eine Einblasdämmung beginnen bei etwa 25 Euro pro m2, während die Plattendämmung bis zu 60 Euro pro m2 kosten kann.
Bei der Entscheidung über die Dämmdicke ist es wichtig, nicht nur den Punkt zu berücksichtigen, ab dem der Einsparungseffekt abnimmt. Ein entscheidender Faktor ist die staatliche Förderung: Ab einem U-Wert von 0,14 W/(m²∙K) kannst Du eine Förderung von 20 % der Kosten erhalten. Das bedeutet, dass eine umfassendere Dämmung durch die Kombination aus geringeren Heizkosten und der Förderung bereits nach etwa vier Jahren rentabel sein kann.
Somit bietet die Dämmung des Dachbodens eine kosteneffiziente Möglichkeit, langfristig Energiekosten zu sparen und die Energieeffizienz des Hauses zu verbessern. Die Wahl des Dämmverfahrens und der passenden Dämmdicke kann somit nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch einen erheblichen Beitrag zu den finanziellen Einsparungen leisten.
Erhält man für die Dämmung des Dachbodens eine Förderung?
Die Dachbodendämmung wird mit bis zu 20% gefördert. Dabei kann die Förderung über verschiedene Wege erreicht werden:
- Steuerliche Förderung (§35c EStG):
Die Förderung beträgt insgesamt 20% und wird über 3 Jahre in Form einer steuerlichen Absetzung aufgeteilt. Dabei erhält man in den ersten beiden Jahren 7% und im dritten Jahr 6% zurück.
Für den Erhalt einer Förderung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Dämmung muss einen U-Wert von 0,14 W/m2K erreichen
- Das Haus ist älter als 10 Jahre
- Du bewohnst das Haus selber und bist Eigentümer
- Das Haus befindet sich in der EU oder im europäischen WIrtschaftsraum
- Die Arbeiten müssen durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden
- Du musst dem Finanzamt eine Bescheinigung über die ausgeführte Maßnahme vorlegen
- Die Arbeiten sind bis zum 31.12.2030 abgeschlossen
Sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind, erhältst du die jährliche Rückvergütung über die Steuer über die Einreichung Deiner Steuererklärung.
- Investitionszuschuss durch BEG EM (KfW Förderung):
Die Förderung besteht aus zwei Teilen: einem Grundförderbetrag von 15% und einem zusätzlicher Förderbonus von 5% bei Vorlage eines iSFP
Um den Grundförderbetrag zu erhalten müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Dämmung muss einen U-Wert von 0,14 W/m2K erreichen
- Du bist Hauseigentümer oder Teil einer Wohneigentümergesellschaft, die die Dämmmaßnahme durchführt
- Antragstellung für Förderung vor Beginn der Maßnahmen
Die Förderung erfordert den Einbezug eines Energieberaters und erfolgt über das Portal der BAFA.
Fazit
Die Dämmung des Dachbodens ist eine effektive Maßnahme, um Energie zu sparen, den Wohnkomfort zu steigern und die Heizkosten zu senken. Besonders bei unbewohnten Dachböden bietet diese Art der Dämmung ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, vor allem im Vergleich mit anderen energetischen Sanierungsmaßnahmen. Dank staatlicher Förderungen wird die Investition noch attraktiver. Die Dachbodendämmung sollte daher eine der ersten Maßnahmen sein, wenn Du Heizkosten reduzieren möchtest. In Altbauten ist das Einsparpotenzial besonders hoch. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen erfüllt die Dämmung auch gesetzliche Anforderungen.
Zur Durchführung der Dachbodendämmung stehen Dir verschiedene Verfahren zur Wahl, wobei die Einblasdämmung besonders hervorsticht. Sie kombiniert niedrige Kosten mit hoher Effizienz. Die Wahl der richtigen Methode für Dich hängt dabei von der Nutzung des Dachbodens ab: Bei Dachböden die als Lagerraum verwendet werden, ist eine begehbare Dämmung ideal, während bei ungenutzten Dachböden die kostengünstigere, nicht begehbare Dämmung die beste Wahl darstellt. Entscheidet man sich bei einer Holzbalkendecke für eine begehbare Einblasdämmung, ist zusätzlich die Installation einer Dampfsperre notwendig.
Für eine optimale Dämmwirkung sollte neben dem Dachboden auch die Dachbodentreppe gedämmt werden. Dies kann entweder durch den Austausch der Treppe oder durch eine nachträgliche Dämmung geschehen. Die Wahl des passenden Dämmmaterials hängt sowohl vom gewählten Dämmverfahren als auch vom gewünschten Ergebnis ab.