Was ist eine Kerndämmung?
Kerndämmung bezeichnet die Dämmung von Hohlräumen, also des Kerns zwischen zwei Schalen. Im Gebäude ist hierbei vor allem die Dämmung der Hohlräume in Fassaden gemeint. Die Kerndämmung kann daher der Fassadendämmung zugeordnet werden.
Manche Menschen benutzen den Begriff Kerndämmung jedoch auch synonym mit der Hohlraumdämmung, die neben der Dämmung von Hohlräumen in der Fassade auch Hohlräume in anderen Bauteilen, wie dem Dach und Geschossdecken umfasst. Wir fokussieren uns in diesem Artikel jedoch auf die Kerndämmung der Fassade.
In der Fassadendämmung gibt es 3 Möglichkeiten für eine Dämmung:
- Die Dämmung von außen, z.B. mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
- Die Dämmung zwischen den Mauern als Kerndämmung
- Die Dämmung von innen, z.B. mit einer Innendämmung
Damit eine Kerndämmung der Fassade möglich ist, müssen Hohlräume in der Wand vorhanden sein. Denn ohne Hohlräume kann keine Dämmung zwischen den Mauern erfolgen.
Mauern mit Hohlräumen werden als zweischaliges Mauerwerk bezeichnet. Was ein zweischaliges Mauerwerk ist und wie eine Kerndämmung hier abläuft, schauen wir uns jetzt genauer an.
Wie funktioniert die Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk?
Wie erwähnt kommt die Kerndämmung bei Häusern in Frage, die ein zweischaliges Mauerwerk besitzen. Doch was ist eigentlich ein zweischaliges Mauerwerk?
Das zweischalige Mauerwerk ist eine Fassadenkonstruktion, die aus zwei Mauern besteht. Der Außenmauer (auch Außenschale genannt) und der Innenmauer (auch Innenschale genannt). Beide Mauern sind im Altbau durch eine Luftschicht voneinander getrennt. Diese Luftschicht ist typischerweise ca. 6-8cm dick. Die Außenschale und die Innenschale sind zusätzlich durch sogenannte Anker miteinander verbunden. Die Anker können entweder aus Draht oder Stein bestehen.
Das zweischalige Mauerwerk ist eine Bauweise, die sich vor allem in Norddeutschland findet. Mehr als 60% der Einfamilienhäuser in Norddeutschland wurden zweischalig gebaut. In Ostdeutschland findet sich ein zweischaliges Mauerwerk in ca. 20% der Einfamilienhäuser. In Süddeutschland nur in ca 6% der Häuser. Insgesamt gibt es ca. 6,5 Millionen Häuser mit zweischaligem Mauerwerk in Deutschland.
Die weite Verbreitung von zweischaligem Mauerwerk in Norddeutschland liegt vor allem daran, dass hier häufig Schlagregen auftritt. Schlagregen ist Regen, der durch starken Wind seitlich auf die Fassade trifft. Bei einschaliger Konstruktion kann so die Mauer bis zur Innenwand durchfeuchten. Durch die Luftschicht im zweischaligen Mauerwerk konnte eine Durchfeuchtung der Wand verhindert werden. Heutzutage hat die Luftschicht klare Nachteile, denn die Innenwand wird sehr kalt. Eine Kerndämmung kann hier helfen.
Die Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk füllt die Luftschicht mit Dämmmaterial. Der Kern der Mauer wird so gedämmt und die Mauer isoliert deutlich besser gegen niedrige Außentemperaturen und hat zusätzlich einen positiven Effekt für den Hitzeschutz im Sommer. Die Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk kann auf zwei Arten erfolgen: mit Einblasdämmung oder mit Dämmmatten.
Kerndämmung mit Einblasdämmung
Die Kerndämmung mit Einblasdämmung nutzt den vorhandenen Hohlraum im zweischaligen Mauerwerk zum Einbringen von Dämmmaterial.
Hierzu werden im ersten Schritt Löcher in die Außenmauer gebohrt. Die Platzierung der Bohrlöcher folgt einem Dämmstoff-spezifischen Bohrmuster (umso fließfähiger das Dämmmaterial, desto weniger Löcher werden benötigt - dazu später mehr).
Anschließend wird der Dämmstoff in einer speziellen Einblasmaschine aufgelockert und mit Luft vermischt. Mit einem leistungsstarken Gebläse in der Einblasmaschine wird das Dämmmaterial dann über Schläuche in die Mauer geblasen.
Der Einblasdämmstoff verteilt sich in der Mauer und setzt sich in der Luftschicht ab. Die Luftschicht des zweischaligen Mauerwerks wird so von unten nach oben mit Dämmung gefüllt. Während der Arbeiten wird der Füllstand der Luftschicht mit Probebohrungen und einer Endoskopkamera laufend überprüft, sodass eine lückenlose Dämmung sichergestellt werden kann.
Wenn die Luftschicht komplett mit Einblasdämmstoff gefüllt ist, werden die Bohrlöcher mit Kalk-Zement-Mörtel verschlossen. Bei Bedarf werden die Löcher zum Abschluss farblich an die Fassadenfarbe angeglichen, sodass die Löcher im Nachhinein nicht mehr erkennbar sind.
Die Durchführung einer Einblasdämmung in einem normalen Einfamilienhaus dauert typischerweise nur 1 Tag.
Da das Bohren und Schließen der Löcher, die einzigen Arbeiten an der Fassade sind, kann eine Kerndämmung mit Einblasdämmung typischerweise ohne Gerüst durchgeführt werden. Das spart Zeit und Kosten.
Die Einblasdämmtechnik wird vor allem bei Kerndämmungen im Altbau angewendet, da sie die einzige Möglichkeit ist, nachträglich die Luftschicht mit Dämmmaterial zu füllen.
Die Methode kommt aufgrund der Einfachheit in der Anwendung aber auch im Neubau zum Einsatz, als Alternative zur Kerndämmung mit Dämmmatten.
Kerndämmung mit Dämmmatten
Neben der Kerndämmung mittels Einblasdämmung ist eine Kerndämmung auch mit Dämmmatten möglich. Diese Variante kommt in der Regel bei Neubauten zum Einsatz, wo die Hohlräume während der Bauphase frei zugänglich sind.
Wie Du bestimmt weißt, muss jeder Neubau heutzutage strenge Auflagen hinsichtlich seiner Energieeffizienz erfüllen. Die Anforderungen regelt hierbei das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Ein wichtiger Baustein ist dabei eine fachgerechte Dämmung. Da die zweischalige Bauweise in Deutschland nach wie vor weit verbreitet ist, kommt eine Dämmung mit Dämmmatten häufig in Frage. Sie können schließlich direkt als Teil der Fassade in deren Kern verbaut werden.
Die in Deutschland am häufigsten verwendeten Dämmmatten für eine Kerndämmung sind aus Mineralwolle. Mineralwolle setzt sich aus Stein- oder Glaswollfasern zusammen, ist umweltfreundlich und relativ günstig.
Dämmmatten müssen für eine Kerndämmung exakt zugeschnitten werden. Anschließend werden sie an der Innenschale des zweischaligen Mauerwerks festgeklebt oder mit Dübeln befestigt. Um eine gute Dämmwirkung zu erreichen, ist es wichtig, dass Dämmmatten fugen- und lückenlos in das zweischalige Mauerwerk eingebracht werden. Dies kann in der Praxis schwierig sein, vor allem wenn die Architektur des Gebäudes kompliziert ist. Bleiben Fugen oder Lücken bestehen, so wird die Dämmwirkung deutlich beeinträchtigt, denn die kalte Luft sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Dies ist ein Nachteil der Kerndämmung mit Dämmmatten.
Neben der Kerndämmung mit Dämmmatten ist im Neubau natürlich auch die Kerndämmung mittels Einblasdämmung möglich, wenn die Außenwand bereits steht. Im Altbau ist eine Kerndämmung mit Dämmmatten hingegen keine Option, da die Matten nachträglich nicht in den Hohlraum zwischen Außenwand und Innenwand eingebracht werden können. Eine Kerndämmung erfolgt bei alten Gebäuden vorzugsweise mittels Einblasdämmung.
Wie funktioniert eine Kerndämmung im Altbau?
Die Kerndämmung im Altbau ist eine weit verbreitete Methode zur Steigerung der Energieeffizienz eines älteren Gebäudes. Eine Kerndämmung verbessert den persönlichen Wohnkomfort und senkt die Heizkosten.
Im Altbau wird die Energieeffizienz in Effizienzklassen von A bis H im Energieausweis angegeben. Ähnlich wie bei Elektrogeräten ist A hierbei die beste Klasse, H die schlechteste. In Deutschland fallen knapp 40% aller Ein- und Zweifamilienhäuser in die Effizienzklassen F, G oder H und verschwenden einen Großteil der Energie. Dies verursacht hohe Heizkosten und CO2 Emissionen. Viele dieser Altbauten sind für eine Kerndämmung geeignet.
Das Problem bei alten, schlecht gedämmten Gebäuden ist der Transmissionswärmeverlust. Das bedeutet, dass Wärme aus dem beheizten Wohnbereich nach außen in die Umwelt dringt. Allein über ungedämmte Außenwände können bis zu 25% der Wärme aus dem Wohnraum entweichen. Nichts ist daher logischer, als dies zu unterbinden. Gleichzeitig ist das mit einer Kerndämmung sehr einfach und nicht teuer. Wie genau eine Kerndämmung im Altbau funktioniert, schauen wir uns jetzt an.
Wie beschrieben ist eine Kerndämmung immer dann möglich, wenn ein Gebäude in zweischaliger Bauweise errichtet ist. Dies ist bei einem großen Teil aller Häuser der Fall, die zwischen 1900 und 1965 entstanden sind. Dabei ist die Bauweise besonders in Norddeutschland verbreitet, was mit einer Vorschrift der Preußischen Einheitsbauordnung zu tun hat. Insgesamt befinden sich in Deutschland rund 6,5 Millionen zweischalig gebaute Häuser. Davon sind aktuell rund 3 Millionen kerngedämmt.
Eine Kerndämmung erfolgt bei älteren Gebäuden in der Regel mittels einer Einblasdämmung. Dabei wird das Dämmmaterial in einer Maschine mit Luft vermischt und über Schläuche in die Hohlschicht geblasen. Es werden dafür entweder bestehende Zugänge genutzt oder einzelne kleine Löcher in der Fassade gebohrt (Durchmesser von 2 bis 2,5 cm), die im Anschluss wieder verschlossen werden. Die Kerndämmung mittels Einblasdämmung ist meist in 1 Tag durchführbar. Sie ist im Vergleich zu anderen Dämmmethoden extrem kostengünstig und vom Aufwand her absolut unkompliziert. In den meisten Fällen wird kein Gerüst am Gebäude benötigt.
Wie genau kannst Du eine Kerndämmung Deines Zuhauses angehen?
- Im ersten Schritt musst geprüft werden, ob ein zweischaliges Mauerwerk vorhanden ist. Dies kannst Du relativ einfach selbst tun, indem Du die Mauerdicke am Fenster misst. Deine Fassade muss dafür entweder zwischen 30 - 36 cm oder zwischen 43 - 48 cm dick sein
- Im zweiten Schritt ist festzustellen, ob sich der Hohlraum zwischen den beiden Mauern für eine Kerndämmung eignet. Er sollte etwa frei von Schutt sein. Dies prüft ein Fachbetrieb mittels Endoskopkamera. WirDämmenDeinHaus.com führt eine solche vor Ort Prüfung kostenlos durch.
- Die Kerndämmung mittels Einblasdämmung wird innerhalb nur eines Tages durchgeführt – ohne Gerüst und ohne Staub im Haus.
Worauf ist bei einer Kerndämmung zu achten?
Wenn Du nun also überlegst, Deine Fassade mit einer Einblasdämmung zu dämmen, gibt es ein paar wichtige Aspekte, auf die Du vor der Dämmung achten solltest:
- Der Zustand der Außenwand: Die Vormauerschale muss frei von größeren Rissen und Undichtigkeiten sein, damit kein Regen in den Hohlraum eindringen oder Dämmstoff austreten kann. Falls Dein Haus solche Mängel aufweist, muss die Außenwand vor einer Dämmung instand gesetzt werden.
- Der Zustand des Hohlraums: Es sollte sichergestellt werden, dass der Hohlraum zwischen den beiden Schalen groß genug ist (5 cm sind in der Regel das Mindestmaß) und frei von Schutt oder anderen nicht erwünschten Materialien ist. Vor der Ausführung sollte dies von einem Fachunternehmen per Endoskop geprüft werden.
- Materialauswahl: Je nach Gegebenheiten sollte ein geeigneter Dämmstoff für die Einblasdämmung ausgewählt werden. Beliebte Optionen sind EPS-Granulat, Glaswolle oder Steinwolle. Bei der Wahl sollten die gewünschten Wärmedämmeigenschaften und sonstige Anforderungen (wie z.B. Schallschutz, Wärmeschutz und Feuerfestigkeit) betrachtet werden.
- Fachgerechte Ausführung: Die Kerndämmung sollte von einem zertifizierten Fachmann durchgeführt werden. Ein korrekter Einbau ist wichtig, um eine effektive Dämmung zu gewährleisten. Nur mit dem notwendigen Equipment und Know-how kann das Dämmmaterial gleichmäßig und ohne Beschädigung des Mauerwerks eingeblasen werden.
Hat eine Kerndämmung Nachteile?
Bei einer Kerndämmung mittels Einblasdämmung überwiegen die Vorteile gegenüber einer Dämmung von innen oder außen aus unserer Sicht deutlich. Sie besitzt ein unschlagbares Prei-Leistungs-Verhältnis und ist schnell und ohne großen Aufwand durchführbar. Zudem ist sie äußerst effektiv.
Damit Du Dir aber ein umfassendes Bild machen kannst, haben wir Dir hier eventuelle Nachteile einer Kerndämmung zusammengestellt:
- Die Kerndämmung mittels Einblasdämmung muss von einem Fachbetrieb ausgeführt werden, denn nur der verfügt über die richtige Maschinentechnik und die nötige Erfahrung.
- Bei unsachgerechter Durchführung sind Schäden teuer, da man das Dämmmaterial schwer wieder ausbauen kann und einzelne schadhafte Stellen schwer zu identifizieren sind.
- Nachträgliche bauliche Veränderungen wie etwa das Einsetzen eines Fensters oder einer Terrassentür müssen besonders gut geplant werden, da es Dämmmaterial gibt, das beim Öffnen einer Wand aus dieser heraustreten kann.
Zu erwähnen sind an dieser Stelle noch einige Mythen, die im Zusammenhang mit der Einblasdämmung immer wieder auftauchen. Sie halten sich, weil das Dämmverfahren komplex ist und daher oft nicht richtig verstanden wird.
- Die Wand muss atmen: Der Mythos der atmenden Wand geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück und ist längst widerlegt. Man weiß heute, dass weder Wände noch Fenster “atmen” müssen und eine bestmögliche Abdichtung die einzig richtige Variante ist.
- Die Einblasdämmung verursacht Schimmel: Schimmel entsteht bei passendem Verhältnis aus Feuchtigkeit, Wärme und anschließender Kondensation auf einem kalten Untergrund. Genau diese Gegebenheiten können durch mangelhafte oder fehlende Dämmung entstehen. Daher ist das Gegenteil der Fall: Gerade die Kerndämmung kann das Auftreten von Schimmel effektiv verhindern.
- Die Einblasdämmung bringt nicht viel: Manche glauben, dass die herkömmliche Breite des Hohlraumes von ca. 6 bis 8 cm für eine effektive Dämmung zu gering ist. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass die ersten Zentimeter einer Dämmung immer die größte Wirkung erzielen. Der Dämmwert Deiner Fassade wird mit einer Kerndämmung daher definitiv um ein Vielfaches verbessert.
Wir hoffen, dass deutlich wurde, wie gering die Nachteile einer Kerndämmung mittels Einblasdämmung im Vergleich zu deren Vorteilen sind. Das Wichtigste ist, dass Du Dich von einem Fachbetrieb beraten lässt und auch die Dämmung von erfahrenen Experten durchgeführt wird.
Welche Materialien werden für eine Kerndämmung verwendet?
Für eine Kerndämmung mittels Einblasdämmung kommen verschiedene Materialien in Frage. Sie unterscheiden sich in ihrer Dämmwirkung, den Verarbeitungseigenschaften, ihrer Umweltverträglichkeit und natürlich im Preis. Lass Dich bei der Wahl des Materials gut beraten, denn jedes Material hat Vor- und Nachteile. So gibt es beispielsweise besonders fließfähige, besonders setzungssichere oder besonders wasserwiderstandsfähige Dämmstoffe für die Einblasdämmung. Es muss stets überprüft und abgewogen werden, welcher im konkreten Fall der am besten geeignete ist.
Grundsätzlich sind die am häufigsten verwendeten Materialien für eine Kerndämmung mittels Einblasdämmung Mineralwolle (Glaswolle und Steinwolle) und EPS (expandiertes Polystyrol). EPS ist ein bisschen teurer, benötigt allerdings auch weniger Löcher. Beide Stoffe verfügen über einen sehr guten Dämmwert und sind damit förderfähig. EPS hat einen Dämmwert von 0,033 W/m*K (WLG 033), der von Mineralwolle liegt bei 0,033 W/m*K (WLG035).
Ein weniger gängiges Material ist Perlite. Dabei handelt es sich um ein vulkanisches Gestein. Zwar ist es somit absolut umweltfreundlich, es weist aber einen schlechten Dämmwert von 0,045 W/m*K (WLG045) auf und ist damit nicht förderfähig. Außerdem staubt es stark.
Auch Aerogel kommt sehr selten zum Einsatz. Es ist ein hochporöses Material mit einer sehr guten Dämmwirkung, allerdings staubt es stark und ist sehr teuer. Ein weiteres, weniger oft genutztes Dämmaterial für die Kerndämmung ist Schaum. Hochwertiger Schaum kann allerdings sehr teuer sein. Die Kerndämmung mit Schaum ist in Deutschland wenig verbreitet.
Welche Kosten entstehen bei einer Kerndämmung?
Vorab ist zu sagen, dass die Kosten einer Kerndämmung gegenüber denen anderer Dämmmethoden gering sind.
Die tatsächlichen Kosten der Kerndämmung sind in der Folge abhängig von der Größe des Gebäudes, also von der Fläche der zu dämmenden Wände, und vom Material. Es gibt teurere und günstigere Dämmmaterialien. Zudem sind einige sogar förderfähig, wie wir im vorigen Abschnitt erklärt haben. Du kannst durch Förderungen bis zu 20% sparen!
Pauschal gesprochen beginnen die Kosten der Kerndämmung einer Fassade mittels Einblasdämmung bei 25 Euro pro m2.
Gibt es eine Förderung für Kerndämmung?
Mit der Steigerung der Energieeffizienz Deines Hauses leistest Du natürlich einen wichtigen Beitrag für die Umwelt. Wie für zahlreiche energetische Maßnahmen kannst Du auch für Deine Kerndämmung eine Förderung erhalten.
Der maximale Fördersatz für eine Kerndämmung beträgt 20%.
Voraussetzung dafür ist bei der Kerndämmung der Dämmwert des verwendeten Dämmmaterials. Der mindest Dämmwert für eine Förderung ist 0,035 W/m*K, somit sind EPS und Mineralwolle häufig genutzte förderfähige Dämmstoffe.
Grundsätzlich gilt es, zwischen einer staatlichen Förderung durch steuerliche Entlastung und der so genannten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu unterscheiden. Sehr ausführlich haben wir Dir alles zu diesem Thema im Beitrag “Einblasdämmung Förderung” zusammengefasst. Hier das Wichtigste in Kürze:
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bündelt die Zuschuss- und Kredit-Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie wird in die BEG WG (Bundesförderung für effiziente Wohngebäude) und die BEG EM (Bundesförderung für Einzelmaßnahmen) unterteilt.
Die BEG WG stellt Kredite für Komplettsanierungen aus. Ausschlaggebend für den Tilgungszuschuss ist das Energieniveau, das das Gebäude mit den geplanten Maßnahmen erzielen wird. Hausbesitzer erhalten also umso mehr Geld, je höher die Energieeffizienz nach der Sanierung ist.
Die BEG EM fördert energetische Einzelmaßnahmen. Bei einer Dämmung sind bis zu 20% der förderfähigen Kosten in Form eines Investitionszuschusses möglich. Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt dabei bei 2.000 Euro (brutto). Der Fördersatz beläuft sich auf 15% der förderfähigen Ausgaben. Er erhöht sich auf 20%, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) vorgelegt wird. Pro Wohneinheit und Kalenderjahr sind die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro gedeckelt.
Alternativ zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) besteht seit dem 1. Januar 2020 die Möglichkeit, die Kosten für eine Kerndämmung in der Steuererklärung geltend zu machen. Dies kann ohne vorherige Beantragung und Anmeldung erfolgen. Der Förderbetrag beträgt hier 20% bis zu einem Maximum von 40.000 Euro. Da die Kerndämmung mittels Einblasdämmung vergleichsweise günstig ist, reichen diese Förderbeträge in der Regel vollkommen aus. Um die Sanierungskosten von der Steuer abzusetzen, genügt eine Bescheinigung des Fachunternehmens, welche dem amtlichen Muster folgt. Bei der Erstellung dieser erforderlichen Unterlagen unterstützen wir Dich gerne.
Welche Einsparungen bringt eine Kerndämmung?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Energiekosten in Deinem Zuhause zu senken. Im Alltag sind alleine effizientes Heizen und Lüften, ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Warmwasser oder das Nutzen energieeffizienter Elektrogeräte einfache Maßnahmen, die in der Summe erstaunliche Auswirkungen auf die jährliche Abrechnung haben. Neben Einsparungen, die sich ohne Mehrkosten aus solch kleinen Veränderungen der alltäglichen Gewohnheiten ergeben können, stellt die Dämmung eines Gebäudes eine äußerst sinnvolle Maßnahme zur Senkung der Energiekosten dar. Bei zweischaliger Bauweise ist es dabei ganz besonders die Kerndämmung, welche auf schnelle und günstige Weise extrem positive Auswirkungen auf Geldbörse und Wohnkomfort hat.
Denn die Kosten für eine Kerndämmung mit Einblasdämmung ammortisieren sich im Altbau oft schon nach 3 bis 5 Jahren. Sie wird sehr häufig vollkommen unabhängig von anderen Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz genutzt, wie etwa einem Tausch der Heizung oder dem Einbau spezieller Anlagentechnik zur Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes (z.B. Lüftungsanlage).
Welche weiteren Vorteile bringt eine Zwischenwanddämmung?
Eine Dämmung zwischen zwei Wänden bringt zahlreiche Vorteile. Die Senkung der Heizkosten und die Erhöhung des persönlichen Wohnkomforts durch ein warmes Raumklima im Winter stehen ganz oben auf der Liste. Doch auch Hitzeschutz im Sommer und Schallschutz bei lauter Umgebung sind positive und oft wünschenswerte Effekte. Außerdem handelt es sich bei der Zwischenwanddämmung um eine Dämmvariante, die das Erscheinungsbild der Fassade nicht verändert oder beeinträchtigt. Wir schauen uns diese Vorteile kurz näher an:
Für viele Hausbewohner spielt das Thema Schallschutz eine wichtige Rolle. Gerade in lauteren Umfeldern sorgen kerngedämmte Außenwände im Innenraum für eine wesentlich geringere Geräuschkulisse von draußen. Seien es Fluglärm, Straßenlärm, eine nahe gelegene Zugstrecke, die Werkstatt nebenan oder die angrenzende Schule oder Kinderbetreuungseinrichtung – es gibt gerade im städtischen Bereich unzählige Faktoren, die ein ruhiges und entspanntes Wohnen beeinträchtigen können. Durch ihre Schallschutz-Wirkung hilft eine Zwischenwanddämmung hier erheblich. Dabei kann natürlich ein Dämmstoff mit besonders effektiver Schallabsorption gewählt werden, etwa Mineralwolle.
Ein weiterer Vorteil der Zwischenwanddämmung ist der Hitzeschutz im Sommer. Die Tage, an denen die Temperaturen Höchstwerte erreichen, mehren sich. Ist ein Haus im Sommer erstmal so richtig aufgeheizt, kühlt es oft auch nachts nicht wieder ab und der Wohnkomfort sinkt. Eine Dämmung der Fassade wirkt dem effektiv entgegen. Denn das in die Hohlschicht eingebrachte Dämmmaterial verhindert nicht nur, dass Wärme aus den Wohnräumen nach außen entweicht. Es sorgt ebenfalls dafür, dass die Wärme der aufgeheizten Außenmauer nicht nach innen weitergeleitet wird.
Besonders vorteilhaft gegenüber anderen Dämmvarianten ist bei der Zwischenwanddämmung, dass sie von außen nicht sichtbar ist. Gerade Bewohner charmanter älterer Gebäude oder denkmalgeschützter Altbauten wollen gravierende Veränderungen an der Fassade vermeiden. Da das Dämmmaterial bei der Kerndämmung ja über kleine Löcher an der Fassade in die Hohlräume eingebracht wird, ist es nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr sichtbar. Und die kleinen Einblaslöcher werden wieder verschlossen und entsprechend dem Originalzustand übermalt. Eine Zwischenwanddämmung ist daher die optimale Lösung für Hausbewohner, die keine sichtbaren Veränderungen an der Fassade wünschen.
Vergleich der Kerndämmung mit anderen Fassadendämmungen
Die Kerndämmung mittels Einblasdämmung besitzt gegenüber anderen Dämmmethoden ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und weitere Vorteile: Eine Dämmung von außen mittels Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist stets mit großem Aufwand verbunden, weil ein Gerüst nötig ist und die gesamte Außenwand neu verputzt werden muss. Zudem muss das schwere Material getragen werden.
Ebenso aufwändig und zeitintensiv ist eine Dämmung von innen – gerade im bewohnten Bereich: Die Zimmerwände müssen vollständig zugänglich gemacht werden, was etwa bei Einbauschränken zu großem Aufwand führt. Auch laufen die Handwerker oft tagelang durch das gesamte Haus, was die Privatsphäre stört und natürlich Dreck verursacht. Und auch hier muss das Material geschleppt werden.
Eine Kerndämmung vor allem mit Einblasdämmung hingegen ist unkompliziert, da das Dämmmaterial einfach von außen in die Hohlschicht eingeblasen wird. Außer ein paar weniger Löcher in der Außenwand sind keine baulichen Änderungen nötig. Die Arbeiten können typischerweise ohne Gerüst durchgeführt werden und dauern nur 1 Tag.
Ist bei einem zweischalig errichteten Haus die Installation eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) geplant, so ist das vorherige Ausfüllen der Hohlschicht mit Einblasdämmung zwingend notwendig. Denn bleibt der Hohlraum leer, kommt es zu einer Hinterlüftung des WDVS und die Dämmwirkung ist stark gemindert. Daher immer zuerst eine Kerndämmung durchführen!
Erfahrungsbericht zur Kerndämmung in Berlin
Immer mehr Menschen entscheiden sich aufgrund gestiegener Energiekosten und auch aus Gründen der Nachhaltigkeit dafür, die Energieeffizienz ihres Eigenheims zu verbessern. Die bewährte Methode der Kerndämmung mittels Einblasdämmung hat auch unseren Kunden Herrn Freier aus Berlin überzeugt. Er war durch seinen Nachbarn auf die Möglichkeit des Verfahrens aufmerksam geworden. Dieser hatte einige Jahre zuvor eine Kerndämmung vornehmen lassen und hat seitdem nennenswerte Einsparungen erreicht.
In einem ausführlichen Erfahrungsbericht schildert Herr Freier die Sanierungsmaßnahme von der Planung bis zum Abschluss.
Fazit: Kerndämmung ist eine lohnende Investition für die Altbausanierung
Wir können die Kerndämmung speziell für die Anwendung im Altbau uneingeschränkt empfehlen. Sie stellt die kostengünstigste und gleichzeitig eine höchst effektive Methode zur schnellen Wärmedämmung eines Gebäudes dar. Aus unserer Sicht sollte zweischaliges Mauerwerk immer gedämmt werden.
Die ohnehin vergleichsweise geringen Kosten können durch Förderungen reduziert werden und amortisieren sich sehr oft bereits nach 3 bis 5 Jahren.
Bist Du neugierig auf die Methode der Kerndämmung im Altbau geworden? Dann kontaktiere uns am besten gleich für eine kostenlose Beratung.