Blick auf ein Haus der Energieeffizienzklasse A

Energieeffizienzklasse A: Alles was Hausbesitzer wissen müssen

Etwa 2,5 % der Immobilien in Deutschland gehören zur Energieeffizienzklasse A und gelten als sehr gute Niedrigenergiehäuser. Ein Einfamilienhaus in dieser Klasse verbraucht zwischen 30 und 49 kWh/m² jährlich, was geringe Energiekosten von etwa 8 Euro pro m² bedeutet – oft zwischen 800 und 1.300 Euro pro Jahr. Dank ihrer hohen Energieeffizienz und attraktiven Betriebskosten erzielen Häuser der Klasse A mit die höchsten Marktpreise. Eine energetische Sanierung ist bei diesen Immobilien nicht erforderlich, da sie bereits über eine sehr gute Energieeffizienz verfügen und langfristig kosteneffizient sind.

Was bedeutet die Klasse A?; Was ist die Klasse A?; Was ist besser, A oder D?; Wie erreicht man Klasse A?; Gibt es staatliche Förderung?; Was ist das Fazit?
Werner Eicke-Hennig

Hallo, ich bin Werner, Energieexperte bei WirDämmenDeinHaus.com. Nachdem ich mein Leben lang im Energiesektor gearbeitet habe, teile ich hier mein Expertenwissen.

Veröffentlicht am:
Aktualisiert am:
01.02.2025
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7 Minuten
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Was bedeutet Energieeffizienz­klasse A beim Haus?

Die Energieeffizienzklasse A steht für einen zukunftsweisenden, umweltfreundlichen und kostensparenden Wohnstandard. Häuser dieser Kategorie erreichen ihre hohe Effizienz durch eine Kombination aus moderner Wärmedämmung, fortschrittlichen Heiz- und Lüftungssystemen und häufig dem Einsatz erneuerbarer Energien wie Solaranlagen.

Dank des geringen Energieverbrauchs profitieren Bewohner von deutlich niedrigeren Energiekosten. Typische Merkmale dieser Kategorie sind:

  • Niedriger Energieverbrauch
  • Einsatz modernster Technik und Bauweise
  • Reduzierte Betriebskosten
  • Umweltfreundlichkeit
  • Einhaltung strenger Standards

Häuser der Energieeffizienzklasse A bieten damit nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz.

Was ist Energieeffizienz­klasse A?

Die Energieeffizienzklasse A zeichnet sich durch einen sehr geringen Energieverbrauch und maximale Effizienz aus. Gebäude dieser Kategorie nutzen Energie optimal und ermöglichen dadurch erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten. Ausgestattet mit modernster Energiespartechnologie, erfüllen sie hohe Standards. Nur Passivhäuser der Klasse A+ bieten eine noch bessere Leistung.

Neben finanziellen Vorteilen leisten solche Gebäude auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Im Vergleich zu niedrigeren Klassen wie D ist die Energieeffizienzklasse A in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung deutlich überlegen.

Welche Energieeffi­zienzklasse ist besser: A oder D?

Die Energieeffizienzklasse A war in den neunziger Jahren ein wichtiger Schritt zur Einführung energiesparender Baustandards und zählt zu den besten und effizientesten Kategorien, insbesondere im Vergleich zu den deutlich weniger effizienten Klassen ab D. Der zentrale Unterschied liegt im Energieverbrauch und der optimalen Nutzung der Energie. Gebäude der Klasse A verbrauchen deutlich weniger Energie und setzen diese effizienter ein, was sowohl die Betriebskosten senkt als auch die Umwelt schont. Im Gegensatz dazu weisen Gebäude ab Klasse D einen höheren Energiebedarf auf und gelten daher als weniger nachhaltig und kostenintensiver im Unterhalt.

Energieeffizienzklasse
Jährlicher Energiebedarf/
-verbrauch pro m2
Jährliche
Energiekosten
pro m2
Gebäudeklasse
A+
< 30 kWh/m2
ca. 3 €
Höchster Energiestandard: Passivhaus, KfW 40
A
30 - 49 kWh/m2
ca. 8 €
Neubau, Niedrigenergiehaus, KfW 55
B
50 - 74 kWh/m2
ca. 13 €
Durchschnittlicher Neubau
C
75 - 99 kWh/m2
ca. 18 €
Mindeststandard Neubau
D
100 - 129 kWh/m2
ca. 24 €
Gut sanierter Altbau
E
130 - 159 kWh/m2
ca. 30 €
Sanierter Altbau
F
160 - 199 kWh/m2
ca. 37 €
Sanierter Altbau
G
200 - 249 kWh/m2
ca. 47 €
Teilweise sanierter Altbau
H
> 250 kWh/m2
ab ca. 60 €
Nicht energetisch saniert

Was ist der Unterschied zwischen Energieeffi­zienzklasse A und D?

Energieeffizienzklassen D und darunter (E bis H) stehen für Gebäude mit deutlich geringerer Energieeffizienz im Vergleich zu den höheren Klassen wie A, B oder C. Der Grund für die geringere Effizienz liegt häufig in der älteren Bauweise oder dem Einsatz veralteter Technologien.

Für die Bewohner bedeutet dies höhere Energiekosten, da mehr Energie benötigt wird, um den gleichen Komfort zu erreichen. Allerdings bieten solche Gebäude großes Potenzial für Einsparungen: Investitionen in moderne, energieeffiziente Technologien oder gezielte Sanierungsmaßnahmen können den Energieverbrauch senken, die Umweltbilanz verbessern und langfristig die Betriebskosten reduzieren.

Beispielrechnung für die Energiekosten der Energieeffizienzklassen A und D

Der Unterschied zwischen den Energieeffizienzklassen A und D wird besonders deutlich, wenn man die Energiekosten eines Einfamilienhauses mit 150 m² Wohnfläche vergleicht:

Energieverbrauch und Kosten

  • Klasse A: Ein Haus der Klasse A verbraucht jährlich 8.820 kWh Energie (150 m² × 1,2 × 49 kWh/m²). Bei einem durchschnittlichen Energiepreis von 0,118 €/kWh ergeben sich Energiekosten von 1.040 Euro pro Jahr.
  • Klasse D: Ein Haus der Klasse D benötigt mit 23.220 kWh (150 m² × 1,2 × 129 kWh/m²) fast dreimal so viel Energie. Das führt zu jährlichen Kosten von 2.740 €.

Der höhere Energieverbrauch bei Häusern der Klasse D treibt die Heizkosten deutlich in die Höhe, was eine energetische Sanierung sinnvoll macht.

Potenzial einer energetischen Sanierung
Eine Sanierung von Wänden, Fenstern und dem Dach kostet im Durchschnitt zwischen 40.000 und 60.000 €. Diese Investition kann die Energiekosten langfristig deutlich senken, sodass sich die Maßnahmen in der Regel innerhalb von 20 bis 30 Jahren amortisieren. Steigende Energiepreise verkürzen die Amortisationszeit zusätzlich.

Info

Diese Berechnung sollte auf einem Energieverbrauchsausweis oder den tatsächlichen Energiekosten laut der Abrechnung basieren. Für den Verbrauchsausweis wird der tatsächliche Energieverbrauch der letzten drei Jahre zur Erstellung des Energieausweises genutzt. Beim Energiebedarfsausweis wird der potenzielle Energiebedarf auf Basis der grundlegenden Gebäudedaten ermittelt.

Diese Zahlen zeigen, wie stark die Energieeffizienzklasse den Energieverbrauch, die Kosten und den langfristigen Wert einer Immobilie beeinflussen kann.

Wie erreicht man Energieeffizienz­klasse A?

Um die Energieeffizienzklasse A zu erreichen, sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Gebäude, sind spezifische Maßnahmen erforderlich, die auf eine Maximierung der Energieeffizienz abzielen. 

Neubau

Schon in der Planungsphase sollte der Fokus auf einer energieeffizienten Bauweise liegen, um langfristig Energiekosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Den Anfang bildet die möglichst optimale Gebäudeorientierung nach Süden: Durch diese Ausrichtung kann passive Sonnenenergie effektiv genutzt werden, was den Energiebedarf für Heizung und Beleuchtung reduziert.

Eine erstklassige Wärmedämmung ist essenziell, um Wärmeverluste zu minimieren. Das betrifft alle wichtigen Bauteile wie Wände, Dach, Fenster und Türen. Hinzu kommt die Integration erneuerbarer Energien, wie Solarenergie oder Geothermie, die den externen Energiebedarf erheblich senken.

Um höchste Energieeffizienz zu erreichen, sind moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen unverzichtbar. Ergänzt durch eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird der Energieverbrauch weiter optimiert.

Zusätzlich lohnt sich der Einsatz energieeffizienter Geräte und Technologien im Haushalt. LED-Beleuchtung und intelligente Steuerungssysteme, die den Betrieb von Heizungen und elektrischen Geräten automatisieren, tragen dazu bei, den Stromverbrauch nachhaltig zu senken. Durch die Kombination all dieser Maßnahmen wird nicht nur die Energieeffizienz maximiert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Umweltfreundlichkeit geleistet.

Sanierung bestehender Gebäude

Bevor Du Dein Haus energetisch sanierst, solltest Du zunächst die Schwachstellen im Energieverbrauch ermitteln. Hierbei hilft ein Energieberater, der im Rahmen eines integrierten Sanierungsfahrplans (iSFP)  detailliert Einsparpotenziale aufzeigt.

In den meisten Fällen führt die Verbesserung der Dämmung – etwa an Dach, Fassade, Fenstern und Türen – zu einem erheblichen Anstieg der Energieeffizienz. Solltest Du die Energieeffizienzklasse A anstreben, ist der Austausch veralteter Heizsysteme durch moderne Alternativen, wie eine Gas-Brennwertheizung mit Einkoppelung erneuerbarer Energien, eine Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung oder eine Wärmepumpe, unerlässlich. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung senken die Lüftungswärmeverluste und tragen zu einem besseren Raumklima bei. Sie sind zudem – auch bei Altbauten – die einzige Garantie für einen optimalen und gesunden Luftwechsel.

Mit der Integration erneuerbarer Energien wie Solarthermie oder Photovoltaik kannst Du einen weiteren Schritt in Richtung Energieautarkie gehen. Diese Technologien reduzieren nicht nur die Betriebskosten, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Wichtig ist, Dein Gebäude ganzheitlich zu betrachten, um die optimale Kombination aus Maßnahmen und Kosten zu finden. Energieberater können Dich hierbei fachkundig unterstützen. Zusätzlich bieten Förderprogramme finanzielle Anreize, die die Umsetzung solcher Maßnahmen erleichtern.

Gibt es staatliche Förderung für Ener­gieeffizienz­klasse A?

Eine Person gibt einer anderen Person Geldscheine.
Einblasdämmung stellt eine der günstigsten energetischen Sanierungsmaßnahmen dar

Niedrigenergie Häuser der Energieeffizienzklasse A, verbrauchen deutlich weniger Heizenergie als nach Wärmeschutzverordnung ab 1995. Mit einem maximalen Heizenergiebedarf von 70 Kilowattstunden pro m2 und Jahr können sie sowohl Neubauten als auch sanierte Altbauten umfassen.

Ein bekanntes Beispiel in dieser Kategorie ist das KfW-Effizienzhaus 55, das nur 55 % der Energie eines GEG-Referenzhauses (KfW 100) benötigt. Diese hohe Effizienz wird durch optimierte Dämmung, moderne Heiztechnik und die Nutzung erneuerbarer Energien erreicht.

Seit dem 31. Januar 2022 ist die KfW 55-Förderung für Neubauten eingestellt, da dieser Standard mittlerweile im GEG für Neubauten gesetzlich gefordert wird. Für Sanierungen bleibt die Förderung jedoch bestehen: Eigentümer können einen Kredit mit Tilgungszuschuss erhalten.

  • Förderung ohne Heizungserneuerung: Förderfähige Kosten bis 120.000 Euro pro Wohneinheit, Tilgungszuschuss 15 %.
  • Förderung mit neuer Heizung bei mind. 65 % erneuerbaren Energien: Förderfähige Kosten bis 150.000 Euro pro Wohneinheit, Tilgungszuschuss 20 %.

Im Gegensatz zur BAFA-Förderung, die Einzelmaßnahmen wie Dachdämmung oder Fenstertausch bezuschusst, unterstützt die KfW-Förderung nur komplette Sanierungen zu einem Effizienzhausstandard. Bei der BAFA-Förderung genügt es hingegen, eine Verbesserung der Energieeffizienz nachzuweisen, unabhängig von einer Energieeffizienzklasse.

Durch diese Förderprogramme werden energetische Sanierungen finanziell attraktiver und tragen zur Reduktion von Energieverbrauch und Emissionen bei.

Oma füllt Unterlagen am Schreibtisch aus.
Mit Fördermitteln zur kostengünstigen Dämmung

Eine Einblasdämmung ermöglicht es Dir Deine Heizkosten sofort und nachhaltig zu senken. Gleichzeitig wird sie aktuell vom Staat mit bis zu 20% gefördert, was sie umso erschwinglicher macht. Kontaktiere uns jetzt und lasse Dein Haus dämmen.

Fazit

Die Energieeffizienzklasse A nimmt sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Gebäude eine Spitzenposition ein. Mit ihrem sehr niedrigen Heizenergieverbrauch biete sie geringe Heizkosten und schöpft bereits einen Großteil des technischen  Heizenergieeinsparpotenzials aus.

Mit dieser Klasse wurde erstmalig ein guter Wärmeschutz zum Gebäudekonzept, kombiniert mit effizienter Heiztechnik und Wohnungslüftung. Die Gebäude können heute technisch leicht um erneuerbare Energien ergänzt werden. Damit tragen Häuser der Klasse A durch ihre niedrigen CO₂-Emissionen aktiv zum Klimaschutz bei.

Die Energieeffizienzklasse A ist ein Leitbild für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen und Sanieren. Sie bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile durch geringere Energiekosten, sondern steht auch für ein starkes Bekenntnis zum Umweltschutz. Angesichts des steigenden Fokus auf Nachhaltigkeit ist sie ein Sprungbrett zum Haus ohne Heizung bei hoher Behaglichkeit.

Tim steht vor einem Haus und lächelt in die Kamera.
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