Warum ist eine Fassadendämmung im Altbau sinnvoll?
Die Außenwände stellen das flächenmäßig größte Bauteil eines Hauses dar und besitzen gleichzeitig in der Regel nur einen mäßigen Wärmeschutz. Sie sind damit ein entscheidender Hebel, um den Energieverbrauch des Hauses zu senken. In ungedämmten Einfamilienhäusern gehen durch Wärmeleitung über massive Wände ohne Dämmung meist mehr als 25 % der Heizenergie verloren. Eine Wärmedämmung reduziert diese Verluste erheblich, senkt die Heizkosten und sorgt für mehr Wohnkomfort.
Besonders in Altbauten, ist der geringe Wärmeschutz der Wände die Quelle für Zugluft und Kältegefühl. Diese Unbehaglichkeit wird durch eine Fassadendämmung wirksam verhindert. Mit der Dämmung einhergehend sinkt zudem der Wärmeverlust durch die Fassade, wodurch viel Energie eingespart werden kann – Dadurch reduzieren sich die Heizkosten erheblich.
Eine Fassadendämmung muss dabei nicht zwingend teuer sein. Günstige Verfahren wie die Einblasdämmung ermöglichen eine Dämmung bereits mit kleinem Budget. Neben den ökonomischen und ökologischen Vorteilen sind auch gesetzliche Vorschriften ein wichtiger Faktor, der bei einer Dämmung berücksichtigt werden muss.
Ist eine Fassadendämmung im Altbau Pflicht?
Eine generelle Pflicht für die Fassadendämmung im Altbau besteht zwar nicht, jedoch können Einzelanforderungen schnell greifen, wenn Arbeiten an der Fassade durchgeführt werden. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass eine Fassadendämmung durchzuführen ist, sobald mehr als 10 % der Außenwandfläche saniert werden.
Desweiteren legt das GEG fest, dass der U-Wert nach der Dämmung maximal 0,24 W/(m²K) betragen darf. Wenn der Platz für die Dämmung aus technischen Gründen begrenzt ist, muss die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials bei Naturdämmstoffen von maximal 0,045 W/m·K aufweisen. Alle anderen Materialien müssen einen Wert von maximal 0,035 W/m·K einhalten.
Eine weitere Außnahme bezüglich des Erreichens eines U-Wertes von maximal 0,24 W/(m²·K) stellt die Kerndämmung dar. Aufgrund des Einblasen des Dämmmaterials in den Hohlraum im Mauerwerk und den sich daraus technisch ergebenden Einschränkungen ist ebenfalls eine Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/m·K ausreichend. Zur Kerndämmung aber später mehr.
Wie unterscheiden sich die Häuser in den unterschiedlichen Baujahren?
Der Wärmeschutz der Fassade spielte bis zur 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 keine Rolle. Die Statik der Wände stand im Vordergrund und der Wärmeschutz war ausreichend, wenn er dem einer 38 cm dicken Vollziegelwand entsprach. So entstanden bis 1977 Wände mit einem U-Wert von 1,56 W/(m²K) – Unbehaglichkeit und latente Schimmelgefahr inklusive. Grundsätzlich lassen sich Außenwände in Mauerwerk, Fachwerk und vorgefertigte Plattenbauweisen unterscheiden. Die größte Gruppe bildet das Mauerwerk, das sich in einschalige und mehrschalige Konstruktionen, letztere mit Luftschicht, untergliedert.
Beim einschaligen Mauerwerk wird die Wand untrennbar als Mauerwerksverband errichtet, der sowohl tragende als auch schützende Funktionen übernimmt. Zweischalige Bauweisen hingegen bestehen aus einer inneren Tragschale und einer äußeren Wetterschale, die zusammen mit der Luftschicht den Feuchteschutz bietet.
Über die Jahre hat sich die Bauweise von Gebäuden immer wieder verändert. Das lag zum einen an den wandelnden Bedürfnissen, aber auch an neuen Erkenntnissen. Im Folgenden geben wir Dir einen Überblick über die charakteristischen Bauweisen in den verschiedenen Zeitabschnitten – von 1860 bis zur heutigen Zeit.
Entwicklung der Mauerwerksbauweise im Altbau
1860 – 1920:
In dieser Zeit dominierte das einschalige, monolithische Mauerwerk den Bau von Wohnhäusern. Tragende und schützende Funktionen wurden in einer einzigen Schicht kombiniert, Die Wärmedämmung spielte keine Rolle, im Vordergrund stand die Statik. Bei dünneren Wänden unter 38 cm Dicke wurde diese Bauweise empfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
Deshalb entstand das zweischalige Mauerwerk mit Luftschicht, das bei rund 30 cm Dicke die Materialeinsparung mit dem Regenschutz verband. Auf der Strecke blieb der Wärmeschutz, den man sich von der Luftschicht erhoffte. Heute wissen wir, diese ist keine ruhende Schicht, sondern wird ständig durch die Wand hindurch vom Wind ausgetauscht. Der Temperaturunterschied zwischen Außenluft und der Luft im Wandzwischenraum ist gering..
1920 – 1950:
Einschaliges Mauerwerk blieb vor allem bei kleineren Wohnhäusern aufgrund seiner geringen Kosten beliebt. Das Mauerwerk wurde langsam mit der Stahlbetonbauweise vermischt, damit begann die Zeit der gravierenden Wärmebrücken.
Das zweischalige Mauerwerk wurde in den Nachkriegs- und Krisenzeiten zunehmend populär, wobei der Fokus weiterhin auf Feuchtigkeitsschutz und gestalterischer Freiheit lag – weniger auf einer verbesserten Wärmedämmung.
1950 – 1970:
Im Nachkriegswiederaufbau mit 500.000 Wohnungen als Neubauvolumen mischen sich nun Mauerwerk und Fertigbauweisen – der Porenbeton tritt hinzu. Das zweischalige Mauerwerk behauptet seinen Platz in Norddeutschland, wo rund 60 % aller Wohnbauten in dieser Wandbauweise errichtet werden. Aus dieser Zeit resultieren die Massen von Wohnbauten mit ungedämmter Luftschicht in den Wänden bei realen U-Werten um 1,8 W/(m²K), die durch Kerndämmung schnell und kostengünstig verbessert werden können.
Ab 1970:
Mit der Einführung der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 rückte die Wärmedämmung stärker in den Fokus. Beim einschaligen Mauerwerk wurden nun vermehrt Innen- oder Außendämmungen angebracht. Zweischalige Mauerwerke nutzten zunehmend die Hohlräume zwischen den Schalen für Dämmmaßnahmen. Jedoch wird diese nicht vollgedämmt, sondern es bleibt ein Belüftungsraum von 4 cm, den die DIN 1053 erzwingt. Da heute bekannt ist, dass diese Belüftung weder wissenschaftlich begründet war noch funktionierte, kann sie ohne Verstoß gegen die Norm gedämmt werden. Denn auch die DIN 1053 lässt dies seit 1991 zu. Ein Anteil von Fertighäusern besitzt zwar Wand-U-Werte zwischen 0,5 und 0,7 W/(m2·K), jedoch haben diese Wände noch flächige Hohlräume, die heute ebenfalls durch Einblasdämmung verbessert werden können.
Wärmeschutz der Außenwände seit 1860 im Überblick
Welche Fassadendämmung eignet sich für den Altbau am besten?
Welche Fassadendämmung sich bei Altbauten am besten eignet, hängt maßgeblich von der Konstruktionsweise des Mauerwerks ab. Wie bereits erwähnt, ist es hierbei wichtig, zwischen zweischaligem und einschaligem Mauerwerk zu unterscheiden.
Wie die beiden Mauerwerke gedämmt werden können, kannst du aus folgender Tabelle entnehmen:
Wärmedämmverbundsystem
Im Volksmund ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) die bekannteste und gebräuchlichste Methode der Fassadendämmung im Altbau. Es steht sinnbildlich für die Fassadendämmung. Das WDVS besteht aus mehreren Schichten und Materialien, die direkt an die Außenwände der Fassade angebracht werden. Der zentrale Bestandteil ist der Dämmstoff, der die Wärmedämmung gewährleistet.
Typische Dämmstoffe für ein WDVS sind Hartschaum-, Mineralwoll- oder Holzfaserplatten. Da das WDVS den äußeren Abschluss des Mauerwerks bildet, müssen die verwendeten Materialien Anforderungen hinsichtlich Brandschutz und Feuchtigkeitsschutz erfüllen.
Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems
- Klebemörtel: Der Klebemörtel wird auf die Dämmplatten aufgetragen und bildet die erste Schicht.
- Dämmplatten: Die Dämmplatten bilden den Wärmeschutz. Sie werden durch Kleber und Dübel auf der Wand befestigt.
- Armierungsschicht: Auf die Dämmplatten wird eine Armierungsschicht mit einem Armierungsgewebe aufgetragen. Diese Schicht schützt das WDVS vor Rissen, die durch Wärmespannungen entstehen könnten.
- Oberputz: Abschließend wird die Fassade verputzt, entweder mit mineralischen oder Kunststoffputz oder Klinkerriemchen. Schon lange haben sich aus kosten- und ressourcenspargründen dünne Putz eingebürgert, die hoch wasserabweisend sind
Das WDVS ist ein Bausystem mit einer Zulassung. Alle Komponenten müssen vom selben Hersteller bezogen werden und sind damit aufeinander abgestimmt.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade
Wer seine Fassadenansicht völlig neu gestalten will, für den ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade der richtige Weg.
Bei diesem System wird eine Unterkonstruktion auf der alten Fassadenansicht verschraubt. Entweder werden zwischen der Unterkonstruktion Dämmplatten eingebaut und verdübelt oder es wird zunächst eine äußere Bekleidung angebracht, z.B. aus OSB- oder Holzweichfaserplatten und der entstehende Hohlraum mit der Einblasdämmung verfüllt.
Als Platten kommen vor allem Stein- und Glaswollplatten infrage, die sich gut an die Unterkonstruktion anlehnen. Als Einblasdämmstoff werden meistens Zellulose- oder Glaswolllflocken verwendet, die hohlraumfrei eingeblasen werden. Auf die Bekleidung wird eine Endbeschichtung nach Wahl der Eigentümer aufgebracht. Die Hinterlüftung der Bekleidungsplatten ist erforderlich, damit eindringender Regen abtrocknen kann, da die Außenbekleidung wegen der Längenänderungen bei sommerlichen Aufheizungen Fugen aufweisen muss. Bei Gebäuden ab 5 Stockwerken sind Brandschutzanforderungen an Bekleidung und Dämmstoff einzuhalten.
Das System ist aufwendig und das teuerste unter den Fassadendämmsystemen. Es bietet aber die größten Getaltungsmöglichkeiten für die Fassade.
Kerndämmung im Altbau (Einblasdämmung)
Bei zweischaligem Mauerwerk mit Luftschicht, auch teilgedämmt, ist die Einblasdämmung ohne Alternative für die Fassadendämmung im Altbau. Sie wird als Kerndämmung ausgeführt. Dies ist besonders häufig bei Häusern der Fall, die zwischen 1860 und 1970 im Norden Deutschlands gebaut wurden.
Bei der Durchführung wird das Dämmmaterial in einer Einblasmaschine mit Luft vermischt und über einen Schlauch unter Luftdruck in den Hohlraum der Fassade eingeblasen. Die geschieht entweder über bereits vorhandene Öffnungen oder über kleine Bohrlöcher mit einem Durchmesser von etwa 2 bis 2,5 cm in der Fassade.
Die Einblasdämmung überzeugt durch ihre einfache und schnelle Umsetzung: In der Regel kann sie innerhalb eines Tages abgeschlossen werden. Zudem ist sie besonders kostengünstig und amortisiert sich daher in kurzer Zeit.
In Deutschland gibt es aktuell noch etwa 3,5 Millionen zweischalige Häuser, die bisher nicht gedämmt wurden – ein großes Potenzial für energetische Sanierungen. Aufgrund der Vorteile der Einblasdämmung, ist eine Durchführung sehr zu empfehlen.
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Innendämmung
Wenn eine Außendämmung durch WDVS, eine vorgehängte hinterlüftete Fassade oder eine Einblasdämmung nicht möglich ist, stellt die Innendämmung eine sinnvolle Alternative dar. Sie wird vor allem bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Fachwerkhäusern bevorzugt, da das äußere Erscheinungsbild dabei erhalten bleibt.
Die Installation erfolgt durch das Anbringen von Dämmplatten oder von Einblasdämmung an den Innenwänden. Dabei ist es wichtig, raumseitig unter der Innenbekleidung eine Dampfbremse zu verlegen, um die Dämmung vor Feuchtigkeit zu schützen. Bei Hartschaumplatten bietet der Dämmstoff gleich auch die dampfbremsende Funktion. Für zusätzliche Stabilität kann eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Aluminiumprofilen montiert werden. Als Dämmmaterial werden häufig Platten aus EPS, Mineralwolle oder Lehm verwendet. Nach dem Verlegen der Dämmplatten wird raumseitig eine Verkleidung aus Holz- oder Gipskartonplatten angebracht.
Bei unebenen Wänden ist die Einblasdämmung die richtige Lösung, da sich der Dämmstoff alle Unebenheiten ausfüllt. Hierzu ist eine Unterkonstruktion mit einer abschließenden Schicht OSB-Platten erforderlich, Es kann auch zusätzlich eine Dampfbremse mit eingebaut werden. Die innere Bekleidung wird anschließend über Löcher mit Einblasdämmung verfüllt.
Ähnlich wie bei der Außendämmung mit WDVS stehen auch bei der Innendämmung vorgefertigte Komplettsysteme zur Verfügung, die eine schnelle und effiziente Umsetzung ermöglichen.
Welches Dämmmaterial ist das beste für eine Fassadendämmung im Altbau?
Welches Dämmmaterial sich am besten für eine Fassadendämmung im Altbau eignet, hängt sowohl von individuellen Ansprüchen als auch vom gewählten Dämmverfahren ab. Denn je nach Methode müssen die Dämmstoffe unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Bei Verfahren wie der Einblasdämmung oder dem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist der Umgang mit Feuchtigkeit besonders entscheidend, da das Dämmmaterial direkt den Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist. Bei der Einblasdämmung kommt zudem hinzu, dass der Hohlraum zwischen den Mauerschalen eine feste, nicht veränderbare Dicke aufweist. Daher ist es bei dieser Methode besonders wichtig, einen Dämmstoff mit geringer Wärmeleitfähigkeit um 0,035 W/(m·K) zu wählen, um trotz des begrenzten Platzes eine hohe Dämmleistung zu erzielen.
Eine Übersicht der Dämmmaterialien findest Du in der folgenden Tabelle:
Entsteht durch die Fassadendämmung Schimmel?
Ein großer Vorteil der Fassadendämmung im Altbau ist die Vorbeugung gegen Schimmel.
Eine Fassadendämmung von außen hält die dahinterliegende Altbauwand im Winter im warmen Bereich und verhindert somit ihre Auskühlung. Warme Wände bilden auf ihrer Raumseite kein “Schwitzwasser” oder Tauwasser, weil sich die Luftfeuchtigkeit an ihnen nicht mehr abkühlen kann, auch Wärmebrücken verschwinden unter der Dämmung.
Schimmel bildet sich, wenn Feuchtigkeit an den Wänden kondensiert. Der Schimmel braucht dabei die Feuchte, um “seine Nahrung aufzunehmen”. Das Kondensat entsteht dann, wenn die Oberflächentemperatur von Decken oder Wänden deutlich niedriger ist als die Lufttemperatur im Innenraum. An diesen kalten Stellen, die oftmals in Raumecken, -kanten, Fensterlaibungen oder Betonstürzen auftreten, schlägt sich die Feuchtigkeit nieder und bietet bei unzureichender Belüftung ideale Bedingungen für Schimmelbildung.
Allgemein lässt sich sagen, dass, wenn die raumseitige Oberflächentemperatur eines Bauteils im Winter längere Zeit unter ca. 13 °C liegt, Schimmelgefahr besteht. Gerade Altbauten sind aufgrund der oftmals fehlenden oder unzureichenden Dämmung besonders anfällig für Schimmel. Zusätzlich wird diese Gefahr durch die vielen Wärmebrücken, die durch die Mauerwerk-Beton-Mischbauweise aufweisen, verstärkt.
Um die Bausubstanz des Hauses zu schützen und für den langfristigen Gebäudeerhalt, ist es daher umso wichtiger, sich mit einer möglichen Dämmung der Fassade auseinanderzusetzen.
Nach einer Dämmung ist bei 17-19 °C die Schimmelgefahr deutlich reduziert. Die Fassadendämmung beseitigt dabei die Schwachstellen der Massivbauweise aus einer Zeit, als Wärmeschutz und Wärmebrücke noch kein Thema waren.
Wie viel kostet eine Fassadendämmung im Altbau?
Die Kosten für eine Fassadendämmung im Altbau hängen stark von der gewählten Dämmmethode ab. Während die Einblasdämmung als besonders kostengünstig gilt und sich häufig schon nach wenigen Jahren amortisiert, sind die Innendämmung und die Außendämmung deutlich teurer.
Ein Grund für die höheren Kosten bei der Innen- und Außendämmung sind die höheren Personalkosten, da diese Methoden mehr Zeit in Anspruch nehmen. Bei der Außendämmung mit WDVS kommen zusätzliche Ausgaben wie das Aufstellen eines Gerüsts hinzu, was die Kosten weiter in die Höhe treibt.
Wenn Du mehr über die Kosten der Einblasdämmung erfahren möchtest, ist unser Artikel “Einblasdämmung Kosten” genau das Richtige für Dich.
Fördermöglichkeiten für die Fassadendämmung im Altbau
Wie bei anderen Dämmmaßnahmen an der äußeren Gebäudehülle wird auch die Fassadendämmung im Altbau staatlich gefördert. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Dämmung die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert. Zusätzlich müssen weitere Förderbedingungen genau eingehalten werden, was aber meistens Formsache ist.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, eine Förderung zu beantragen: über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder durch Steuereinsparungen.
- Förderung durch Steuereinsparung: Hier beträgt die Förderung automatisch 20 % der Kosten und wird über drei Jahre zurückgezahlt – 7 % im ersten und zweiten Jahr und 6 % im dritten Jahr.
- Förderung durch die BEG: Standardmäßig sind hier 15 % Förderung gesichert. Um die vollen 20 % zu erhalten, ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) notwendig, der durch einen Energieberater erstellt wird. Entscheidet man sich gegen den iSFP, kann man die 15 % Förderung dennoch über einen Energieberater beantragen. Wichtig ist, dass die Förderung vor der Vertragsunterzeichnung mit einem Bauunternehmen oder Handwerker beantragt wird. Es ist nicht möglich sie nachträglich zu beantragen.
Fassadendämmung selbst machen oder Fachmann beauftragen?
Die Fassadendämmung im Altbau selber zu machen ist oftmals keine gute Idee. Stattdessen sollte man die Arbeiten von einem Fachmann ausführen lassen. Dafür gibt es mehrere gute Gründe:
- Schimmelbildung: Wie bereits erläutert, beugt eine fachgerecht ausgeführte Fassadendämmung Schimmel vor, da sie die Wandtemperatur erhöht. Werden jedoch Fehler gemacht und bleiben einige Stellen ungedämmt, entstehen Wärmebrücken. An diesen kalten Stellen kann Feuchtigkeit kondensieren, was Ursache von Schimmelbildung sein kann.
- Komplexität der Arbeiten: Die Dämmung einer Fassade ist technisch anspruchsvoll. Ob Dämmplatten angebracht oder Dämmmaterial mittels Einblasdämmung in den Hohlraum eingebracht wird – beides erfordert Erfahrung und Spezialwerkzeuge. Die Platten müssen fugenlos verlegt werden, da sonst die Dämmwirkung eingeschränkt wird. Bei der Einblasdämmung ist eine Eigenleistung aufgrund der benötigten Maschinen und Fachkenntnisse praktisch nicht möglich.
- Optik: Im Gegensatz zum Dachboden, der meistens nicht sichtbar ist und wo Dämmmatten des Öfteren selber verlegt werden, ist die Fassade das sichtbarste Bauteil eines Hauses. Eine schlecht ausgeführte Dämmung mit ihrem verputz oder ihren Bekleidungsplatten kann die Optik erheblich beeinträchtigen, und nachträgliche Korrekturen sind aufwendig und teuer.
Angesichts dieser Punkte lohnt es sich, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um eine fachgerechte Fassadendämmung zu erhalten. Besonders bei der Einblasdämmung liegen die Kosten von Fachbetrieben oft nur geringfügig über den Materialkosten, die ohnehin anfallen würden. Hinzu kommt der erhebliche Arbeitsaufwand, der bei einer Eigenleistung zu bewältigen wäre.
Fazit
Die Fassadendämmung im Altbau ist eine der effektivsten Sanierungsmaßnahmen, um Heizkosten zu senken und den Wohnkomfort nachhaltig zu steigern. Für die Dämmung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, darunter die Innendämmung, die Einblasdämmung und das Wärmedämmverbundsystem (WDVS), sowie die vorgehängte hinterlüftete Fassade.
Welcher Dämmstoff letztendlich zum Einsatz kommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen die Wärmedämmeigenschaften, die Feuchteresistenz, der Brandschutz und natürlich die Kosten. Um eine optimale Dämmwirkung zu erzielen und Probleme wie Wärmebrücken oder Schimmelbildung zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Arbeiten von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen. So profitierst Du langfristig von den Vorteilen einer fachgerechten Dämmung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Fassadendämmung ein effizienter Weg ist, um die Energieeffizienz Deines Hauses zu verbessern und dabei klimafreundlicher zu wohnen. Mit unserer Expertise unterstützen wir Dich gerne dabei, das optimale Dämmvorhaben für Dein Zuhause zu realisieren.
Wir hoffen, dieser Artikel konnte alle Deine Fragen beantworten. Falls Du weitere Informationen benötigst, kontaktiere uns einfach – wir helfen Dir gerne weiter!