Dachboden dämmen: Warum ist das sinnvoll?
Die Dachbodendämmung bietet eine wirkungsvolle Möglichkeit, Heizkosten zu minimieren und dabei den Wohnkomfort zu erhöhen. Häufig spricht man auch davon die „Oberste Geschossdecke zu dämmen“, dies meint grundsätzlich das selbe Bauteil.
Die Dachbodendämmung überzeugt durch ihre effiziente und zügige Umsetzbarkeit. Oftmals ist es möglich, selbst umfassende Flächen innerhalb eines Tages zu dämmen.
Durch die Dachbodendämmung wird nicht nur der Wohnkomfort im Winter und Sommer signifikant verbessert, sondern auch ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Dämmung der obersten Geschossdecke zählt zu den effizientesten Methoden, um den CO2-Fußabdruck auf kosteneffektive Weise zu reduzieren.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, staatliche Förderung in Form von Steuerentlastung oder Bundesförderung in Anspruch zu nehmen. Mittlerweile werden die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gebündelt. Durch diese Förderung ist Deine Sanierung des Dachbodens bis zu 20% förderbar.
Die Dachbodendämmung ist zusätzlich nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend. Die oberste Geschossdecke muss dabei so gedämmt sein, dass der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) nicht 0,24 W/(m2K) überschreitet. Weitere Details findest Du in unserem Artikel Oberste Geschossdecke Dämmen – eine allumfassende Übersicht.
Welche Dämmmaterialien gibt es für den Dachboden?
Für die Dämmung des Dachbodens stehen zahlreiche Materialien zur Verfügung, die sich in ihrer Beschaffenheit und ihren Eigenschaften unterscheiden. Es ist daher wichtig, sich intensiv mit den Materialien und ihren Vor- und Nachteilen auseinanderzusetzen, da die Auswahl sowohl die Dämmwirkung als auch die Anwendbarkeit in unterschiedlichen Dämmverfahren beeinflusst.
Die Materialien lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptkriterien aufteilen:
- Art des Dämmstoffs: Unterschiedung nach Herstellung und Materialtyp (organisch, mineralisch oder synthetisch)
- Dämmverfahren: Das bezieht sich im Prinzip auf die Form des Dämmstoffs. Dieser kann je nach Dämmverfahren entweder lose – in Flocken oder Granulat Form – oder als Dämmplatte bzw. Dämmmatte auftreten.
Im folgenden gehen wir auf die beiden Bereiche genauer ein.
Welche Dämmstoffarten gibt es für den Dachboden?
Wie bereits gesagt, kann man die Dämmstoffe in verschiedene Gruppen unterteilen. Im folgenden haben wir Dir für jede Kategorie die relevantesten Dämmstoffe aufgezählt, sowie die einzelnen Vor- und Nachteile der Bereiche aufgelistet.
- Organische Dämmstoffe
Die gängigsten organischen Dämmstoffe: Zellulose, Hanf, Holzfaser
- Mineralische Dämmstoffe
Die gängigsten mineralischen Dämmstoffe: Glaswolle, Steinwolle, Perlite
- Synthetischen Dämmstoffe
Die gängigsten synthetischen Dämmstoffe: EPS (expandiertes Polystyrol), XPS (extrudiertes Polystyrol)
Im folgenden Abschnitt werden wir auf die einzelnen Dämmverfahren und die gängigsten Dämmmaterialien der einzelnen Verfahren im Detail eingehen.
Welche Dämmmethoden gibt es für den Dachboden?
Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften der Dämmstoffe eignen sich diese unterschiedlich gut für die jeweiligen Dämmverfahren.
Es gibt drei gängige Methoden zur Dämmung des Dachbodens, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung. Da wir in einem separaten Artikel genauer auf die Vor- und Nachteile jeder Methode eingehen, folgt hier nur ein kurzer Überblick:
Dämmmatten Dachboden
Handwerker rollen üblicherweise Dämmwolle als Matten aus und verlegen sie auf der Oberfläche des Dachbodens. Typische Dämmstoffe für Dämmmatten sind Glaswolle, Steinwolle oder Hanf die in verschiedenen Stärken erhältlich sind, von etwa 80mm bis 260mm.
Die Wärmeleitgruppe für Glaswollmatten und Steinwollmatten ist typischerweise Wärmeleitgruppe (WLG) 035 bis 040. Hanf hingegen ist in Wärmeleitgruppe 040 bis 045. Die Verarbeitung ist oft kompliziert und teuer, da die Matten einzeln in das Dachgeschoss getragen und passgenau zugeschnitten werden müssen.
Besonders bei großen Flächen und hohen Häusern steigen die Kosten bei der Dachbodendämmung. Zudem muss man den entstehenden Verschnitt kostenpflichtig entsorgen, was zusätzlich Zeit und Geld kostet.
Zudem erreicht die Dachbodendämmung mit Dämmwolle leider selten einen guten Dämmwert. Dies liegt daran, dass die Matten häufig nicht passgenau verlegt werden können. Beim Zuschneiden bleiben dann Lücken und Ritzen bestehen (auch Hinterlüftungen genannt), durch die die Wärme entweichen kann. Das kann dazu führen, dass die Dämmung nur auf dem Papier den geforderten U-Wert erreicht, Du aber weiter hohe Heizkosten hast.
Der Vorteil der Methode ist, dass Du Matten als Dachbodendämmung selbst verarbeiten kannst (Do It Yourself). Wenn Du also handwerklich begabt bist und ausreichend Zeit für die Planung, Einkauf und Durchführung der Dämmung Deiner obersten Geschossdecke in Eigenregie hast, kannst Du den Dachboden mit Dämmwolle selbst dämmen.
Dämmplatten Dachboden
Dämmplatten werden als Dachbodendämmung verlegt und können aus verschiedenen Materialien wie Styropor (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS), Steinwolle oder Holzfaser mit einer druckfesten Deckschicht aus Holz hergestellt werden.
Es existieren Systeme, die begehbar sind und solche, die nicht begehbar sind. Qualitativ hochwertige Plattensysteme haben Verbindungstechniken wie Nut und Feder oder Stufenfalz, um benachbarte Platten einfach miteinander zu verbinden.
Auch hier gibt es verschiedene Stärken. Bei EPS und XPS liegen sie meist zwischen 40 mm und 180 mm, bei Steinwolle zwischen 100 mm und 140 mm.
Die Wärmeleitfähigkeit liegt typischerweise bei einer WLG von 035. Ähnlich wie bei Dämmwolle können auch bei Dämmplatten im Dachboden Fugen und Lücken entstehen, die die Dämmleistung negativ beeinträchtigen. Vor allem die Anschlüsse an die Sparren ist kompliziert. Komplexe Dachböden, wie Nagelbinder Konstruktionen lassen sich mit Platten und Matten so gut wie gar nicht fachgerecht dämmen.
Die Verarbeitung von Plattendämmstoffen ist mit hohem Arbeitsaufwand verbunden, wie bei Mattendämmstoffen. Die Platten müssen ins Dachgeschoss getragen werden. Sie müssen präzise zugeschnitten werden. Das kostet Zeit und es entsteht Abfall. Zudem verursacht die Entsorgung zusätzliche Kosten.
Wie bei Dämmmatten auch kannst Du die Dämmung mit Dämmplatten im Dachboden selber durchführen, wenn Du über handwerkliches Geschick verfügst und genügend Zeit hast. Wichtig ist zu wissen, dass Du aufgrund der Größe der Platten zusätzlich ein sehr großes Auto oder einen Anhänger brauchst.
Einblasdämmung Dachboden
Die Einblasdämmung stellt eine besonders effektive Methode zur Dämmung der Obersten Geschossdecke dar. Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial, meistens Zellulose, Steinwolle oder Glaswolle in Flockenform, mit einem Schlauch direkt auf dem Dachboden verteilt.
Diese Methode ermöglicht eine vollständig fugen- und lückenlose Verarbeitung, da der Dämmstoff in jede kleine Ritze und Lücke vordringt, was eine durchgehend geschlossene Dämmschicht bildet. Die Wirkung der Einblasdämmung ist also in der Praxis deutlich höher als die von Dämmmatten oder -platten.
Die Verarbeitung der Dämmmaterialien ist zusätzlich einfach: Das Material wird über Schläuche in den Dachraum gepumpt, was zu geringen Kosten führt, da der Dämmstoff nicht erst auf die oberste Geschossdecke geschleppt werden muss. Beim Aufblasen der Dämmschicht entsteht kein Verschnitt, und daher auch keine Entsorgungskosten. Ebenso zahlst Du nur für die Menge an Dämmung, die pro Quadratmeter genutzt wurde.
Die Einblasdämmung als Dachbodendämmung oder auch Flachdachdämmung muss aufgrund der benötigten Maschinentechnik von erfahrenen Fachbetrieben durchgeführt werden. Das gute für Dich: die Fachbetriebe kümmern sich von A-Z um die Dämmung und Du musst Dich um nichts kümmern – Dem Wochenende mit der Familie steht also keine lästige Planung und Einkauf im Baumarkt entgegen.
Durch die oben genannten Kostenvorteile ist eine Einblasdämmung vom Profi günstiger als Du denkst. Wenn Du deine eigene Arbeitszeit einrechnest sogar um ein vielfaches günstiger als eine Matten- oder Plattendämmung. Energie- und Heizkosten können somit preiswert verringert werden.
Die folgende Tabelle fasst die die drei Methoden für die Dachbodendämmung nochmal zusammen.
Aufgrund der Vorteile von Einblasdämmung stellen wir im nächsten Abschnitt die drei besten Dämmmaterialien für die Dachbodendämmung mit Einblasdämmung im Detail vor.
Dämmmaterial Dachboden: Welche Dämmung ist die Beste?
Wenn die oberste Geschossdecke gedämmt werden soll, spielt die Auswahl der richtigen Dachbodendämmung eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn Brandschutzrichtlinien oder Dämmwerte eingehalten werden müssen.
Der “beste Dämmstoff” existiert dabei nicht. Alle gängigen Dämmmaterialien haben spezifische Vor- und Nachteile und man muss sie je nach Situation auswählen. Wir stellen Dir im Folgenden eine Auswahl der beliebtesten Dämmmaterialien vor.
Zellulose Einblasdämmung
Zellulose kommt in Zellwänden von Pflanzen vor. In der industriellen Fertigung gewinnen Hersteller Zellulose typischerweise aus Zeitungspapier. Zellulose ist also ein Recyclingprodukt.
Was sind die Dämmeigenschaften von Zellulose Einblasdämmung?
Zellulosedämmstoffe sind für die Dachbodendämmung eine beliebte Wahl. Sie bietet eine effektive Wärmedämmung mit einer Wärmeleitfähigkeitsgruppe von 040. Da die Dämmung im Dachboden mit Zellulose typischerweise keine Einschränkungen in der Höhe hat, ist die Wärmeleitgruppe bei der Auswahl häufig nicht so entscheidend. Es kann einfach ein paar Zentimeter höher gedämmt werden. So lassen sich mit Zellulose ohne Probleme Dämmungen mit extrem geringen Wärmeverlusten erreichen.
Der große Vorteil der Zellulose ist, dass sie zusätzlich sommerlichen Hitzeschutz und schalldämmende Eigenschaften bieten. Dies liegt an der hohen Rohdichte der Zellulose. Das hohe Gewicht sorgt dafür, dass es Hitzestrahlen und Schall schwer haben durch das Material zu dringen. So bleibt die Decke auch im Sommer angenehm kühl.
Zellulose in darüberhinaus in der Lage, Feuchtigkeit zu absorbieren und wieder abzugeben. Die Fasern saugen Feuchtigkeit dabei auf und verteilt sie, wie bei einem Löschblatt. Diese ist von Vorteil und schützt vor allem Holzbalkendecken, sollte es einmal zu einer kleinen Undichtigkeit im Dach kommen.
Was kostet es und wie viel bringt es?
Zellulose ist eines der günstigsten Dämmmateriale für eine Dachbodendämmung. Die Kosten für eine nicht-begehbare Dämmung des Dachbodens starten dabei bereits ab 25 € pro m2. Wie viel man mit einer Zellulose Dämmung von 10 cm oder 20 cm Dämmdicke einsparen kann, findest Du in der nachfolgenden Tabelle.
Wie wird Zellulose Einblasdämmung hergestellt?
Für die Herstellung zerkleinern Maschinen sortenreines Altpapier im Schredder grob und verarbeiten es dann in einer Feinmühle zu einem faserigen, lockeren Material. Anschließend behandeln es die Hersteller mit mineralischen Salzen.
Zellulose ist definitiv eine umweltfreundliche Wahl als Dämmmaterial für den Dachboden. Sie zählt durch das Recycling von Altpapier, kurze Transportwege und einen insgesamt geringen Energieverbrauch bei der Herstellung zu den ökologischen Dämmstoffen.
Was sind die technische Daten?
Ist sie für den Brandschutz geeignet?
Hersteller versetzen Zellulose mit mineralischen Salzen – typischerweise Bor- oder Aluminiumsalzen – um einen besseren Brandschutz zu gewährleisten. So erreicht sie die Baustoffklasse B2. Für die meisten Gebäude ist diese Brandschutzklasse vollkommen ausreichend. In besonders zu schützenden Gebäuden, die hohe Anforderungen aus der Brandschutzverordnung haben, sollte allerdings auf andere Dämmmaterialien zurückgegriffen werden.
Was bedeutet die Versetzung von Zellulose mit Borat?
Die Versetzung mit Borat wird in den Medien manchmal als gesundheitsschädlich beschrieben. Allerdings zeigen die Versuchsergebnisse des Dänischen Umweltministeriums, zitiert in der Fachzeitschrift des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes, dass eine Dosis von 100mg Borsäure/kg Körpergewicht über 2 Jahre als unschädlich betrachtet wird. Zusätzlich zeigen die Studien dass Borsalze keinen Dampfdruck aufweisen, was bedeutet, dass sie nicht verdunsten und somit nicht einfach in den Körper gelangen können. In den vorhandenen Mengen von ca. 1 % in der Zellulosedämmung ist Borat daher als unbedenklich einzustufen.
Für Personen die dennoch Bedenken haben sind ebenso boratfreie Produkte verfügbar. Halte dafür bei der Auswahl Deiner Zellulose die Augen nach der Zertifizierung RAL-UZ 36 vom Umweltzeichen Blauer Engel offen. Dieses Zertifikat garantiert boratfreie Zellulose.
Wie funktioniert die Wiederverwendung und Entsorgung von Zellulose?
Zellulose kann bei Bedarf leicht mehrfach wiederverwendet werden. Dazu wird die Zellulose abgesaugt, zwischengelagert und dann wieder aufgeblasen.
Zusätzlich lässt sich die Dämmung auch bei einem Ausbau des Dachbodens als Zwischensparrendämmung verwenden. Das heißt auch, wenn zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls das Dach ausgebaut werden soll spricht nichts gegen eine Dachbodendämmung mit Zellulose. Die Dämmung garantiert eine sofortige Energieeinsparungen, ohne dabei zukünftige Erweiterungs- oder Anpassungsprojekte einzuschränken.
Sollte das Haus abgerissen werden kann die Zellulosedämmung recycelt werden. Das enthaltene Bor kann dabei möglicherweise sogar als nachhaltiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden, was die ökologischen Eigenschaften dieses Materials zusätzlich unterstreicht.
Steinwolle Einblasdämmung
Steinwolle wird aus natürlichen Mineralien wie Dolomit, Basalt, Diabas und Anorthosit sowie aus Recyclingmaterialien hergestellt. Um die Steinwolle wasserabweisend zu machen, wird sie mit Hydrophobierungsmitteln wie aliphatischen Mineralölen oder Silikonölen behandelt.
Was sind die Dämmeigenschaften von Steinwolle?
Steinwolle ist bei der Dämmung der obersten Geschossdecke beliebt, da sie neben der Wärmedämmung auch schalldämmende Eigenschaften bietet. Steinwolle hat dabei die WLG 038 bis 040. Im Gegensatz zur Zellulose, die Feuchtigkeit absorbieren kann, ist Steinwolle in der Regel wasserabweisend.
Aus einem gesundheitlichen Standpunkt heraus äußerten Experten in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der lungengängigen Fasern von Steinwolle. Allerdings wurden Verbesserungen in der Produktion vorgenommen und Produkte auf dem Markt sind jetzt mit dem RAL-Siegel gekennzeichnet, das ihre Unbedenklichkeit bestätigt. In Deutschland bringen Hersteller nur Dämmstoffe mit diesem Siegel auf den Markt und Du kannst sie sorgenlos für das Dämmen nutzen.
Ökologisch gesehen ist Steinwolle aufgrund der Nutzung von natürlichen und recycelten Stoffen sowie der langen Lebensdauer eine nachhaltige Wahl für die Dachbodendämmung. Die Wiederverwendung von Materialien und die kurzen Transportwege tragen zum geringen ökologischen Fußabdruck der Steinwolle bei, ähnlich wie bei Zellulose, die durch das Recycling von Altpapier eine umweltfreundliche Option darstellt.
Was kostet Steinwolle und wie viel bringt sie?
Eine Dämmung des Dachbodens mit Steinwolle, ist bereits ab 27 € pro m2 durchführbar. Dabei können mit einer 10 cm bzw. 20 cm dicken Dämmung folgende Einsparungen erzielt werden:
Wie wird Steinwolle hergestellt?
Naturstein wird geschmolzen und dann mittels Sieb- oder Blasverfahren in feine Fasern zerlegt. Nach dem Abkühlen und Verfestigen der Fasern werden Imprägnierungsöle hinzugefügt, um die Steinwolle wasserabweisend zu machen.
Was sind die technische Daten?
Ist sie für den Brandschutz geeignet?
Steinwolle zeichnet sich durch hervorragende feuerresistente Eigenschaften aus, da sie aus natürlichen Mineralien hergestellt wird und somit von Natur aus nicht brennbar ist. Sie wird in die Baustoffklasse A1 eingeordnet, was die höchste Brandschutzklasse darstellt, und trägt im Brandfall weder zur Rauchentwicklung noch zur Absonderung brennender Partikel bei. Dies macht Steinwolle zu einer besonders sicheren Wahl im Bereich der Dachbodendämmung.
Wie funktioniert die Wiederverwendung und Entsorgung von Steinwolle?
Das Recycling von Steinwolle bei der Dämmung der obersten Geschossdecke ist möglich. Ein Beispiel dafür ist die Verarbeitung von Steinwollresten in der Ziegelindustrie. Wenn eine Wiederverwendung nicht einfach möglich ist, wird die Mineralwolle in der Regel über die Bauschuttdeponie entsorgt.
Glaswolle Einblasdämmung
Glaswolle besteht zu 85 Prozent aus recyceltem Altglas sowie Quarzsand, Soda und Kalkstein.
Was sind die Dämmeigenschaften?
Glaswolle ist aus feinen Fasern, die sich verzahnen und somit die Setzung verhindern. Damit ist sie eine erstklassige Wahl für die Dachbodendämmung. Mit ihrer sehr guten WLG von 035 bis 040 und ihrem Setzungsverhalten überzeugt sie als Dämmstoff, die von vielen Hausbesitzern gewählt wird.
Um die Glaswolle wasserabweisend und damit widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit zu machen, werden Hydrophobierungsmittel hinzugefügt.
Gesundheitlich gab es genau wie bei Steinwolle in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der lungengängigen Fasern in Mineralwollprodukten. Analog zur Steinwolle sind unbedenkliche Glaswolldämmstoffe mit dem RAL-Siegel gekennzeichnet und problemlos als Dämmschicht beim Dachboden Dämmen verwendbar.
Ökologisch betrachtet lohnt sich Glaswolle dank der Verwendung von Altglas und der guten Rohstoffverfügbarkeit. Die kurzen Transportwege und der entsprechend geringe Energieaufwand für den Transport tragen ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei. Allerdings ist der Energieaufwand bei der Herstellung von Glaswolle relativ hoch und das Material kann weder kompostiert noch thermisch verwertet werden, was als Nachteil gilt. Zudem kann Glaswolle, je nach Herstellungsprozess und eingesetzten Materialien, die Zertifizierung Blauer Engel erreichen, was für einen hohen Umweltstandard und eine gesundheitliche Unbedenklichkeit des Produkts spricht.
Was kostet Glaswolle und wie viel bringt es?
Aufgrund des günstigeren Preis, der bei 26 € pro m2 beginnt und ihrer guten Wärmedämmung ist Glaswolle ein beliebter Dämmstoff für die Durchführung einer Dachbodendämmung. Wie viel 10 cm bzw. 20 cm Glaswolle dabei genau bringen, findest Du in der folgenden Tabelle:
Wie wird Glaswolle hergestellt?
Die Rohstoffe für Glaswolle werden bei einer Temperatur von 1300°C eingeschmolzen. Nach dem Einschmelzen wird die Schmelze im Düsenschleuderverfahren in feine Fasern zerlegt. Nachdem die Fasern abgekühlt und verfestigt sind, erfolgt eine Behandlung mit Hydrophobierungsmitteln, um die Glaswolle wasserabweisend zu machen.
Was sind die technische Daten?
Ist Glaswolle für Brandschutz geeignet?
Glaswolle hat die sehr gute Brandschutzklasse A1 und teilt diese mit Steinwolle. Im Brandfall verhält sich Glaswolle neutral – sie gibt auch weder Rauch noch brennende Partikel ab und verhindert somit zusätzliche Brandherde. Diese Eigenschaft unterstreicht die Sicherheit von Dämmwolle bei der obersten Geschossdecke. Bei Unsicherheiten oder variierenden Brandschutzbestimmungen empfiehlt es sich, tendenziell auf Dämmstoffe mit nachgewiesener, höherer Brandschutzklasse, wie Glaswolle, zurückzugreifen.
Wie funktioniert die Wiederverwendung und Entsorgung von Glaswolle?
In Einzelfällen ermöglicht Glaswolle ein Recycling durch Einschmelzen. Das Material muss dafür jedoch komplett sortenrein sein. Ist dies nicht umsetzbar, wird die Glaswolle in der Regel in Bauschuttdeponien entsorgt, was mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
Begehbare Dachbodendämmung: Welche Dämmmaterialen sind geeignet?
Für das Nutzen des Dachbodens als Lagerraum oder andere Zwecke ist eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke zu empfehlen. Wir haben Dir alle Details in unserem Artikel: Dachboden dämmen: begehbar oder nicht begehbar? zusammengefasst.
Für die begehbare Dachbodendämmung wird eine belastbare Holzkonstruktion aus OSB-Platten gebaut unter die der Einblasdämmstoffe eingeblasen wird. Die oben vorgestellten Dämmmaterialien Zellulose, Steinwolle und Glaswolle sind alle für eine begehbare Dachbodendämmung geeignet.
Dampfsperre vs. Dampfbremse: Hängt die Auswahl des Dämmstoffs damit zusammen?
Bei der begehbaren Dachbodendämmung spielen Dampfsperren und Dampfbremsen eine wesentliche Rolle, um Schimmel und Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Diese Folien blockieren oder bremsen das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Wasserdampf, besonders wichtig in den kalten Monaten, wenn die warme, feuchte Innenluft nach außen drängt und dabei kondensieren kann.
Man benötigt Dampfbremsen jedoch nur bei begehbaren Dachbodendämmungen auf Holzbalkendecken, und zwar unabhängig vom Dämmmaterial.
Eine ausführliche Erklärung zum Thema Dampfsperre und Dampfbremse findest Du hier: Dachboden dämmen: Dampfsperre und Dampfbremse – Was ist zu beachten?. Du erfährst, warum sie speziell im Fall einer begehbaren Dämmung notwendig sind. Zudem geben wir Tipps, wie Dampfbremsen bei der Dämmung der Oberste Geschossdecke richtig zu verlegen sind.
Zusammenfassung
Dachboden dämmen
Die Dämmung des Dachbodens bringt zahlreiche Vorteile, darunter reduzierte Heizkosten und gesteigerten Wohnkomfort. Sie ist nicht nur gesetzlich durch das GEG mit festgelegtem U-Wert vorgeschrieben, sondern wird auch mit staatlicher Förderung unterstützt, die die Kosten um bis zu 20% senken. Es gibt viele Dämmmethoden, wobei das Dämmen mit dem Einblasverfahren zu den effizientesten zählt.
Die beste Auswahl an Dämmmaterial, um die oberste Geschossdecke zu dämmen haben wir Dir in diesem Artikel vorgestellt:
Zellulose-Einblasdämmung
- Zellulose ist ein beliebtes Dämmmaterial für die Dachbodendämmung, das durch Recycling von Zeitungspapier gewonnen wird und mit sehr guten Dämmwerten, Wärmeschutz und schalldämmende Eigenschaften glänzt.
Mineralwolle-Dämmung (Steinwolle und Glaswolle)
- Steinwolle: Hergestellt aus natürlichen Mineralien.
- Glaswolle: Bestehend aus größtenteils recyceltem Altglas.