Was ist eine Betondecke?

Eine Betondecke ist eine im Hausbau verwendete Deckenkonstruktion. Sie bildet die horizontale Trennfläche zwischen verschiedenen Geschossen eines Gebäudes oder den Abschluss nach oben (Flachdach). Betondecken sind Alternativen zu Holzbalkendecken oder aus Stahl konstruierten Decken und bekannt für ihre Stabilität und Langlebigkeit.
Als oberste Geschossdecken wurden Betondecken in Deutschland vereinzelt ab den 1930er Jahren verbaut. Ab etwa 1955 sind Betondecken im Dach aus Gründen des Brandschutzes in größeren Häusern üblich, die nur Vollgeschosse besitzen und bei denen das Schrägdach nur den unbeheizten Dachboden überdeckt.
In den letzten Jahren zeigt sich allerdings ein Trend, aus ästhetischen Gründen auch wieder mehr Holzbalkendecken zu errichten.
Welche Arten von Betondecke gibt es und wie sind sie aufgebaut?

Es gibt verschiedene Arten von Betondecken, die unterschiedlich aufgebaut sind und sich in ihren Eigenschaften unterscheiden – etwa im Schall-, Wärme- und Brandschutz, aber natürlich auch in der Optik. Zu den am häufigsten eingesetzten Betondecken im Hausbau zählen die Ortbetondecke, die Filigrandecke, die Beton-Hohlsteindecke, die Spannbeton-Fertigdecke und die Stahlbetondecke.
Die Ortbetondecke
Die Ortbetondecke wird auch als Massivdecke bezeichnet. „Ortbeton“ steht dabei für Beton, der vor Ort angemischt und in Decken gegossen wird.
Der Verbau einer Ortbetondecke läuft folgendermaßen ab:
- Errichtung einer Schalung, welche die Form der gewünschten Decke vorgibt.
- Einlegung von Stahlstäben oder -matten zur Verstärkung der Decke.
- Gießen und gleichmäßiges Verteilen des Betons in der Schalung.
- Aushärten der Konstruktion für 28 Tage, damit die volle Tragfähigkeit erreicht wird.
Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Ortbetondecke mit Kosten zwischen 80 und 120 €/m2 zu rechnen.
Die Filigrandecke
Die Filigrandecke ist auch unter den Bezeichnungen Elementdecke, Halbfertigdecke, Gitterträgerdecke oder Kaiserdecke bekannt. Bei Filigrandecken handelt es sich um vorgefertigte Elementdecken aus Stahlbeton, die vor Ort auf der Baustelle verlegt werden. Der Verbau erfolgt dabei wie folgt:
- Verwendung einer Filigrandecke mit einer Dicke von 5 - 7 cm.
- Auffüllung der Dicke mit Ortbeton bis hin zur gewünschten Dicke. Die fertige Decke ist zwischen 12 - 40 cm dick.
Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Filigrandecke mit Kosten zwischen 90 und 130 €/m2 zu rechnen.
Beton-Hohlsteindecke
Beton-Hohlsteindecken werden auch Handmontagedecken genannt und sind vergleichsweise leicht. Sie bestehen aus speziellen Hohlsteinen, die zwischen Betonträgern angeordnet und im Anschluss mit Ortbeton vergossen werden. Diese Herstellungsweise reduziert das Eigengewicht der Decke und spart Material. Der Verbau sieht wie folgt aus:
- Anordnung von speziellen Hohlsteinen zwischen Betonträgern
- Vergießen der Konstruktion mit Ortbeton
- Aushärtung des Betons zur Sicherstellung von Stabilität
Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Beton-Hohlsteindecke mit Kosten zwischen 100 und 140 €/m2 zu rechnen.
Die Spannbeton-Fertigdecke
Spannbeton-Fertigdecken, oftmals auch Hohlkammer-Fertigdecken oder Spannbeton-Hohldecken genannt, bestehen aus vorgefertigten Platten, die unter Spannung hergestellt werden. Der Verbau erfolgt dabei wie folgt:
- Herstellung von Platten unter Spannung.
- Auslegung und Verbinden der Platten auf der Baustelle. Die Vorspannung des Betons ermöglicht das Überbrücken von großen Flächen ohne zusätzliche Stützen.
Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Spannbeton-Fertigdecke mit Kosten zwischen 110 und 150 €/m2 zu rechnen.
Die Stahlbetondecke
Bei Stahlbetondecken handelt es sich um Betondecken, die durch eine Stahlbewehrung verstärkt werden. Stahlbetondecken sind vielseitig einsetzbar und werden heutzutage mit am häufigsten als Trenndecken eingesetzt. Stahlbetondecken können entweder vor Ort auf der Baustelle geschaltet und gegossen, komplett vorgefertigt und vor Ort nur montiert oder teilweise vorgefertigt werden.
Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Stahlbetondecke mit Kosten zwischen 110 und 150 €/m2 zu rechnen.
Wo kommen Betondecken im Haus vor?
Betondecken können überall in einem Gebäude vorkommen: im Keller, als Trenndecke zwischen den Geschossen, als Dachboden und bei Flachdächern natürlich auch als Dach selbst. Aufgrund ihrer hohen Tragfähigkeit kommen sie besonders in mehrgeschossigen Bauwerken vor. Sie finden sich in den meisten modernen Wohnhäusern, vor allem in Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden. Aber auch in Einfamilienhäusern sind Betondecken zu finden. An Beliebtheit gewannen sie ab Mitte der 1950er Jahre, auch aufgrund ihres sehr guten Brandschutzes.
Warum ist die Dämmung von Betondecken im Altbau sinnvoll?
Die nachträgliche Dämmung einer Betondecke hat zahlreiche Vorteile. Sie erhöht nicht nur den Wohnkomfort durch ein angenehmeres Raumklima und Lärmreduktion, sie senkt auch die Heizkosten.
Zu beachten ist hier: Ist die oberste Geschossdecke aus Beton und das Dach nicht gedämmt, so besteht eine nachträgliche Dämmpflicht, wenn die Decke den Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2: 2013-02 nicht genügt. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der obersten Geschossdecke 0,24 W/(m2K) nicht überschreiten darf. Zur Dämmpflicht erklären wir aber weiter unten noch Näheres.
Bei einigen Arten von Betondecken, die keinen besonders guten Trittschallschutz bieten, kann eine entsprechende Dämmung außerdem den Wohnkomfort erheblich steigern. Gerade in Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden können isolierte Betondecken für wesentlich mehr Ruhe in den einzelnen Stockwerken sorgen. Je nach Ort der Decke kann auch von einer Fußbodendämmung gesprochen werden.
Welche Dämmverfahren eignen sich für Betondecken?

Für die Isolierung von Betondecken eignen sich vor allem zwei Dämmverfahren:
Verlegen bzw. Anbringen von Platten oder Matten: Dämmplatten oder -matten werden auf die Betondecke gelegt, zurecht geschnitten und – sofern vorhanden – mit einem Nut und Federverschluss aneinander befestigt, um Wärmebrücken weitestgehend zu vermeiden.
Einblasdämmung: Ist immer dann möglich, wenn Hohlräume vorhanden sind, wie dies beispielsweise beim Kaltdach der Fall ist. Zum Verfahren der Einblasdämmung zählt aber auch das Spray-on Verfahren, welches an Kellerdecken gerne zum Einsatz kommt. Darüber hinaus kann eine Einblasdämmung auf der obersten Geschossdecke aus Beton eine sehr gute Lösung sein, indem der Dämmstoff einfach offen auf dem Boden aufgeblasen wird. Soll der Boden allerdings begehbar sein, kann über dem Dämmstoff auch eine begehbare Ebene eingezogen werden.
Wie kann man eine Betondecke von oben dämmen?

Ob sich im konkreten Fall die Dämmung einer Betondecke von oben bzw. außen besser eignet als die Dämmung von unten bzw. innen hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Bei der Kellerdecke bzw. einer Zwischengeschossdecke kann die Dämmung von oben etwa dann sinnvoll sein, wenn ohnehin eine Fußbodenheizung eingebaut wird oder der Boden komplett erneuert wird. Ebenso wird ein Flachdach eher von oben bzw. außen gedämmt werden. Garagendächer wiederum werden auch von innen gerne gedämmt.
Dämmung der obersten Geschossdecke von oben
Die nachträgliche Wärmedämmung eines Dachbodens aus Beton von oben ist relativ einfach und rasch durchführbar. Vor allem dann, wenn der Dachboden nicht begehbar sein muss. Dämmplatten oder -matten können einfach auf den Boden aufgelegt werden. Alternativ bietet eine Einblasdämmung eine sehr gute und effektive Lösung. Der Dämmstoff wird in diesem Fall offen auf den Boden aufgeblasen, was sehr schnell und kostengünstig realisierbar ist.
Soll der Dachraum begehbar sein, kann eine begehbare Ebene eingezogen werden. Diese wird meist aus OSB-Platten errichtet. Auch hier bietet sich eine Einblasdämmung an, im Zuge derer der Dämmstoff zwischen den Betonboden und die eingezogene Ebene eingeblasen wird.
Wenn lediglich Teile des Dachbodens begehbar sein sollen, können begehbare und nicht-beghebare Variante kombiniert werden.
Dämmung einer Keller-Betondecke von oben
Bei der Dämmung einer Keller-Betondecke von oben sprechen wir letztlich von einer Fußbodendämmung auf Beton. Denn wir befinden uns ja im Erdgeschoss. Auf der Oberseite besitzen die Decken bis etwa 1960 noch oft Holzböden auf Abstandshölzern. Dabei fungiert die 4 - 6 cm dicke Luftschicht unter dem Holzboden als einzige Isolierung des Fußbodens.
Seit Anfang der 1960er Jahre waren oberseitig Estriche mehr und mehr üblich. Anfänglich wurde darunter noch keine Dämmschicht installiert, wodurch die Fußböden in der Regel sehr kalt waren. In den 1960ern nutzte man dann 1 - 2 cm Kork oder Hartschaumdämmung unter dem Estrich und ab den 1970er Jahren eine 4 - 5 cm dicke Schicht aus Hartschaum.
Eine Dämmung von Beton-Kellerdecken von oben ist dann eine gute Lösung, wenn die Raumhöhe des Kellers gering ist und man diese nicht noch mehr verringern möchte, oder wenn der Fußboden im Erdgeschoss ohnehin erneuert wird. Das kann etwa im Zuge eines nachträglichen Einbaus einer Fußbodenheizung der Fall sein.
Es werden dabei druckfeste Dämmplatten verlegt und darüber ein Nass- oder Trockenestrich. Soll kein neuer Estrich eingerichtet werden, wird auf dem Beton oder alten Estrich zunächst eine PE-Folie als Dampfbremse ausgelegt, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Im nächsten Schritt folgt eine Balkenlage, zwischen die die Dämmplatten oder -matten passgenau eingebracht werden. Auf die Balken können dann direkt die Massivholzdielen oder Bodenverlegeplatten verschraubt werden.
Die Dämmung einer Kellerdecke aus Beton von oben funktioniert letztlich gleich wie die Dämmung einer Zwischengeschossdecke von oben.
Dämmung einer Flachdach-Betondecke von oben
Es gibt grundsätzlich drei Arten von Flachdächern: das Kaltdach, das Warmdach und das Umkehrdach. Wie diese im Detail aufgebaut sind, erklären wir hier. Von oben bzw. außen werden vor allem Warm- und Umkehrdächer gedämmt. Es wird dabei Dämmmaterial in Form von Platten auf die Dampfsperre im Flachdach gelegt. Um optimal vor Witterung zu schützen, wird in der Regel noch eine weitere Schicht auf die Dämmung gelegt – meist Bitumenbahnen, Kunststofffolien oder Flüssigkunststoffe. Für die Durchführung der Dämmung des Flachdachs von außen ist meist ein Gerüst nötig.
Dämmung eines Flachdaches mit Betondecke von innen
Eine Besonderheit hinsichtlich der Dämmvarianten eines Flachdaches stellt das Kaltdach dar. Denn dieses kann auch innen gedämmt werden, weil es über einen Hohlraum verfügt, der mit Dämmmaterial gefüllt werden kann. Hier eignet sich die Methode der Einblasdämmung ganz besonders gut. Über die Attika, Dachlucken oder eine Dachöffnung kann der Dämmstoff unkompliziert über Schläuche eingeblasen werden. Wesentlich aufwändiger ist eine Isolierung mit Dämmplatten oder Dämmmatten, denn das exakte Zuschneiden dieser stellt sich oft schwierig dar. Bestehen am Ende Lücken in der Dämmung, kommt es zu Wärmebrücken und damit geringerer Dämmwirkung.
Wie kann ich eine Betondecke von unten dämmen?

Alternativ zur Dämmung einer Betondecke von oben ist auch eine Dämmung von unten über den Innenraum möglich. Auch hier schauen wir uns die Anwendungsfälle oberste Geschossdecke, Keller-Betondecke und Flachdach an.
Dämmung der obersten Geschossdecke mit Betondecke von unten
Die Maßnahmen zur Dämmung des Beton-Dachbodens von unten werden logischerweise vom obersten Geschoss, also den Räumen direkt unter dem Dachboden, durchgeführt. Man kann auch von Zimmerdeckendämmung sprechen. Da es sich in der Regel um bewohnte Räume handelt, wird besonders auf die Optik geachtet.
Darüber hinaus ist es wünschenswert, nicht zu viel von der Raumhöhe wegzunehmen. Die Unterdeckendämmung erfolgt in der Regel mittels Dämmplatten oder -matten. Nötig ist eine Unterkonstruktion, die aus Holzleisten an der Unterseite der eigentlichen Zimmerdecke errichtet wird und als Gerüst für die wärmedämmende Unterdecke dient. Erfolgt die Dämmung unterhalb eines nicht beheizten Raumes ist an die Installation einer Dampfbremse zu denken. Sie verhindert, dass der Dämmstoff durch die Luftfeuchtigkeit in bewohnten Räumen mit der Zeit feucht wird. Die frisch gedämmte Decke wird dann z.B. mit Gipskartonplatten verkleidet. Zuletzt kann für eine schönere Optik verspachtelt, geschliffen, gestrichen oder tapeziert werden.
Dämmung einer Kellerdecke von unten
Eine Kellerdecke aus Beton kann von unten auf zwei Arten gedämmt werden.
- Dämmmatten- oder platten: Beim Anbringen muss akribisch auf die Passgenauigkeit des Dämmmaterials geachtet werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Das Dämmmaterial wird einfach angeschraubt oder verdübelt.
- Einblasdämmung (Spray-on-Verfahren): Der Dämmstoff wird von unten gegen die Decke gesprüht. Diese Methode ist schnell und unkompliziert durchführbar, weil aufwändiges Zuschneiden und Verdübeln von Dämmplatten entfällt.
Dämmung einer Flachdach-Betondecke von unten
Die Dämmung eines Flachdaches aus Beton von unten, also von innen, entspricht der Dämmung der obersten Geschossdecke von unten. Ein Beton-Flachdach kommt unter anderem bei Garagen oder Bungalows vor.
Ist eine Dämmung der Betondecke ohne Dampfsperre möglich?
Betondecken sind luftdicht und dampfbremsend, weshalb in der Regel keine Dampfbremse oder Dampfsperre unterhalb der Dämmschicht benötigt wird, sofern von oben gedämmt wird. Durch Betondecken kann also keine Feuchtigkeit aus dem darunter liegenden Wohnraum aufsteigen. Betondecken sind im Gegensatz zu Holzbalkendecken diffusionsdicht.
Abdichtende Maßnahmen beim Dämmen einer Betondecke wären lediglich dann erforderlich, wenn die Betondecke Risse aufweist. Ist Deine Betondecke sehr alt und besteht Unsicherheit über ihren Zustand, empfiehlt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen, bevor Du eine Dämmung selbst vornimmst.
Bei der Betondeckendämmung von unten bzw. innen kann eine Dampfsperre erforderlich sein.
Welche Dämmstoffe eignen sich zur Dämmung einer Betondecke?

Es kann keine pauschale Aussage darüber getroffen werden, welcher der beste Dämmstoff für das Dämmen einer Betondecke ist. Vielmehr als das Material Beton ist die Umgebung ausschlaggebend dafür, für welchen Dämmstoff sich entschieden wird. Soll das Dämmmaterial einen besonders guten Brandschutz aufweisen oder besonders lärmdämmend sein? Stehen persönliche Vorlieben wie Umweltfreundlichkeit des Dämmstoffes im Vordergrund?
Für Dachböden und Flachdächer aus Beton werden gerne die Mineraldämmstoffe Glaswolle und Steinwolle benutzt. Sie besitzen hervorragende Dämmwerte und einen sehr guten Brandschutz.
Aber auch Zellulose wird im Dach gerne eingesetzt. Zellulose besteht aus recyceltem Altpapier und zählt zu den ökologischen Dämmstoffen. Er besitzt eine hohe Rohdichte und wirkt daher gut gegen Lärm.
Für die Dämmung des Fußbodens zwischen Erdgeschoss und Keller ist Steinwolle beliebt und zur Dämmung der Beton-Kellerdecke von unten PUR-Spritzschaum. Hierbei handelt es sich um ein wasserabweisendes Hartschaummaterial, das über eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügt.
Auch expandiertes Polystyrol (EPS), bekannt als Styropor, wird gerne zur Dämmung von Betondecken benutzt – etwa auch bei Garagendächern. Es ist allerdings brennbar.
Gibt es eine Dämmpflicht für Betondecken?

Es müssen nicht grundsätzlich alle in einem Gebäude existierenden Betondecken nachträglich gedämmt werden. Eine Dämmpflicht besteht laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) nur für oberste Geschossdecken, wenn sie nicht die Mindestwärmeschutzanforderungen nach DIN 4108-2: 2013-02 erfüllen. Dies ist dann der Fall, wenn ein U-Wert von 1,1 W/(m2K) bzw. ein Wärmedurchlasswiderstand von R=0,90 m 2 K/W nicht besteht. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der obersten Geschossdecke nicht höher als 0,24 W/(m2K) sein darf.
- Dämmpflicht: Wohn- und Nichtwohngebäude, die mindestens vier Monate im Jahr auf 19 Grad Celsius beheizt werden, müssen oberste Geschossdecken dämmen, sodass der U-Wert 0,24 W/(m²K) nicht überschreitet. Alternativ kann das darüber liegende Dach gedämmt werden.
- Eigentümerwechsel: Bei Wohngebäuden mit bis zu zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine selbst bewohnt hat, muss der neue Eigentümer die Dämmung innerhalb von zwei Jahren nach Übergang des Eigentums durchführen.
Welche Auswirkungen hat die Dämmpflicht für Betondecken?
Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind strenge Anforderungen an die Dämmung von Altbauten festgelegt. Das bedeutet, dass Eigentümer mit Bußgeldern konfrontiert werden können, wenn die gesetzlichen Vorgaben nicht befolgt werden. Besteht die gesetzliche Notwendigkeit, eine oberste Geschossdecke aus Beton zu dämmen, so kann ein Mißachten dieser Pflicht mit Bußgeldern von bis zu 50.000 € geahndet werden. Es ist daher ratsam, rechtliche Vorgaben ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten.
Wie viel kostet die Dämmung einer Betondecke?
Je nach angewandtem Dämmverfahren und benutztem Dämmmaterial können die Kosten für die Dämmung einer Betondecke variieren. In folgender Tabelle findest Du als Anhaltspunkt einen Überblick über die gängigsten Dämmverfahren und die damit verbundenen Kosten.
Wenngleich Betondecken im Gegensatz zu Holzbalkendecken in der Regel keine Hohlräume bieten, für die eine Einblasdämmung in Frage kommt, kann das Dämmverfahren als offen aufgeblasene Dämmung am Dachboden zum Einsatz kommen oder im Kaltdach. Die Kosten für die Einblasdämmung fallen in der Regel am geringsten aus und gleichzeitig stellt sie die am schnellsten durchführbare Dämmmethode dar.
Egal, welche Dämmmethode bei der Dämmung Deiner Betondecke zum Einsatz kommt: Du kannst mit Förderungen wie zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen rechnen, wie wir im folgenden Abschnitt genauer erklären.
Welche Fördermaßnahmen gibt es für die Betondeckendämmung?
Für energetische Sanierungsmaßnahmen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bündelt dabei die Zuschuss- und Kredit-Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Umgangssprachlich ist die Förderung immer noch als “KfW Förderung” bekannt.
- Zinsgünstige Kredite: Es gibt unterschiedliche Programme, die zinsgünstige Darlehen für energetische Sanierungen bereitstellen. Diese Kredite können dazu genutzt werden, um die Kosten für Dämmmaßnahmen erheblich zu senken.
- Zuschüsse des BEG: Neben Krediten gibt es auch direkte Zuschüsse, die bis zu 20% der förderfähigen Investitionskosten abdecken können. Diese Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden und reduzieren die finanzielle Belastung deutlich.
- Steuerermäßigungen: Zusätzlich zu den direkten Finanzhilfen können Immobilieneigentümer unter bestimmten Voraussetzungen auch von Steuerermäßigungen profitieren. Diese machen es möglich, einen Teil der Kosten für die Dämmmaßnahmen direkt von der Steuerschuld abzuziehen, was die Gesamtkosten weiter senkt.
Fazit
Die Dämmung einer Betondecke ist ein wichtiger Schritt, um den Wohnkomfort zu erhöhen, Energiekosten zu sparen und den Wert der Immobilie zu steigern. Je nachdem, ob Flachdach, oberste Geschossdecke, Trenndecke oder Kellerdecke können all diese positiven Faktoren unterschiedlich stark ins Gewicht fallen. Während bei der Dämmung einer Trenndecke zwischen den Geschossen der Trittschallschutz im Vordergrund stehen wird, sind es bei Flachdach, Dachboden und Kellerdecke vor allem energetische Vorteile oder auch Brandschutz, die eine Dämmung bringt.
Die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten, wie zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse, machen die Investition noch attraktiver und entlasten Dich finanziell bei der Umsetzung.
Wir möchten Dich ermutigen, die Dämmung Deiner Betondecke ernsthaft zu prüfen oder prüfen zu lassen und passende Dämmmaßnahmen zu finden. Gerne stehen wir Dir gerne zur Seite, um Dein Projekt zu realisieren und Dein Zuhause in eine umweltfreundlichere und komfortable Umgebung zu verwandeln.