Blick auf eine Betondecke von unten

Dämmung Betondecke – Alle Infos im Überblick

Dein Haus verfügt über eine Betondecke, die Du dämmen möchtest? Kein Problem! In diesem Artikel erklären wir Dir dazu alles, was Du wissen musst: Welche Dämmmethoden es gibt, ob das Dämmen einer Betondecke Pflicht ist, mit welchen Kosten Du rechnen musst und welche Förderungen es gibt.

Was ist eine Betondecke?; Ist die Dämmung im Altbau sinnvoll?; Wie dämmt man von oben?; Wie dämmt man von unten?; Dämmung ohne Dampfsperre möglich?; Welche Dämmverfahren eignen sich?; Was ist der beste Dämmstoff?; Gibt es eine Dämmpflicht?; Was kostet die Dämmung?; Gibt es eine Förderung?; Was ist das Fazit?
Tim Wolf
Autor:
Tim Wolf

Hallo, ich bin Tim, der Gründer von WirDämmenDeinHaus.com. Ich teile hier mein Expertenwissen zur Dämmung. Wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne bei mir.

Veröffentlicht am:
Aktualisiert am:
10.03.2025
Lesezeit:
9 Minuten
Bewertung:

Was ist eine Betondecke?

Blick auf eine Betondecke von unten

Eine Betondecke ist eine im Hausbau verwendete Deckenkonstruktion. Sie bildet die horizontale Trennfläche zwischen verschiedenen Geschossen eines Gebäudes oder den Abschluss nach oben (Flachdach). Betondecken sind Alternativen zu Holzbalkendecken oder aus Stahl konstruierten Decken und bekannt für ihre Stabilität und Langlebigkeit

Als oberste Geschossdecken wurden Betondecken in Deutschland vereinzelt ab den 1930er Jahren verbaut. Ab etwa 1955 sind Betondecken im Dach aus Gründen des Brandschutzes in größeren Häusern üblich, die nur Vollgeschosse besitzen und bei denen das Schrägdach nur den unbeheizten Dachboden überdeckt.

In den letzten Jahren zeigt sich allerdings ein Trend, aus ästhetischen Gründen auch wieder mehr Holzbalkendecken zu errichten.

Welche Arten von Betondecke gibt es und wie sind sie aufgebaut?

Blick auf die Herstellung von Betondecken.

Es gibt verschiedene Arten von Betondecken, die unterschiedlich aufgebaut sind und sich in ihren Eigenschaften unterscheiden – etwa im Schall-, Wärme- und Brandschutz, aber natürlich auch in der Optik. Zu den am häufigsten eingesetzten Betondecken im Hausbau zählen die Ortbetondecke, die Filigrandecke, die Beton-Hohlsteindecke, die Spannbeton-Fertigdecke und die Stahlbetondecke.

Die Ortbetondecke

Die Ortbetondecke wird auch als Massivdecke bezeichnet. „Ortbeton“ steht dabei für Beton, der vor Ort angemischt und in Decken gegossen wird.

Der Verbau einer Ortbetondecke läuft folgendermaßen ab:

  1. Errichtung einer Schalung, welche die Form der gewünschten Decke vorgibt. 
  2. Einlegung von Stahlstäben oder -matten zur Verstärkung der Decke. 
  3. Gießen und gleichmäßiges Verteilen des Betons in der Schalung. 
  4. Aushärten der Konstruktion für 28 Tage, damit die volle Tragfähigkeit erreicht wird. 

Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Ortbetondecke mit Kosten zwischen 80 und 120 €/m2 zu rechnen.

Info

Alternativ kann mit Fertigteilen gearbeitet werden. Hierbei werden vorbereitete Elemente zur Baustelle gebracht und mit einer Ortbetonergänzung fertiggestellt.

Vorteile
Hohe Stabilität und Tragfähigkeit
Guter Schallschutz
Flexibilität in der Gestaltung
Nachteile
Lange Aushärtungszeit
Hohes Gewicht
Hoher Materialbedarf
Hohe Kosten

Die Filigrandecke

Die Filigrandecke ist auch unter den Bezeichnungen Elementdecke, Halbfertigdecke, Gitterträgerdecke oder Kaiserdecke bekannt. Bei Filigrandecken handelt es sich um vorgefertigte Elementdecken aus Stahlbeton, die vor Ort auf der Baustelle verlegt werden. Der Verbau erfolgt dabei wie folgt:

  1. Verwendung einer Filigrandecke mit einer Dicke von 5 - 7 cm. 
  2. Auffüllung der Dicke mit Ortbeton bis hin zur gewünschten Dicke. Die fertige Decke ist zwischen 12 - 40 cm dick.

Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Filigrandecke mit Kosten zwischen 90 und 130 €/m2 zu rechnen.

Vorteile
Schnell und einfach herstellbar
Gute Oberfläche (muss nur geringfügig nachbearbeitet werden)
Nachteile
Transport und Handhabung der Platten aufwendig
Hoher Koordinationsaufwand bei Anllieferung und Montage

Beton-Hohlsteindecke

Beton-Hohlsteindecken werden auch Handmontagedecken genannt und sind vergleichsweise leicht. Sie bestehen aus speziellen Hohlsteinen, die zwischen Betonträgern angeordnet und im Anschluss mit Ortbeton vergossen werden. Diese Herstellungsweise reduziert das Eigengewicht der Decke und spart Material. Der Verbau sieht wie folgt aus:

  1. Anordnung von speziellen Hohlsteinen zwischen Betonträgern
  2. Vergießen der Konstruktion mit Ortbeton
  3. Aushärtung des Betons zur Sicherstellung von Stabilität

Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Beton-Hohlsteindecke mit Kosten zwischen 100 und 140 €/m2 zu rechnen.

Vorteile
Gute Wärmedämmung (wenn Hohlräume gefüllt sind)
Geringes Eigengewicht
Wenig Materialbedarf
Nachteile
Gefahr von Wärmebrücken durch Hohlräume
Geringe Tragfähigkeit
Rissbildung durch Hohlräume schneller möglich

Die Spannbeton-Fertigdecke

Spannbeton-Fertigdecken, oftmals auch Hohlkammer-Fertigdecken oder Spannbeton-Hohldecken genannt, bestehen aus vorgefertigten Platten, die unter Spannung hergestellt werden. Der Verbau erfolgt dabei wie folgt:

  1. Herstellung von Platten unter Spannung.
  2. Auslegung und Verbinden der Platten auf der Baustelle. Die Vorspannung des Betons ermöglicht das Überbrücken von großen Flächen ohne zusätzliche Stützen.

Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Spannbeton-Fertigdecke mit Kosten zwischen 110 und 150 €/m2 zu rechnen.

Vorteile
Hohe Tragfähigkeit
Gute Wärmedämmung bei gefülltem Hohlraum
Schnelle Montage
Nachteile
Geringer Schallschutz
Eingeschränkte Flexibilität

Die Stahlbetondecke

Bei Stahlbetondecken handelt es sich um Betondecken, die durch eine Stahlbewehrung verstärkt werden. Stahlbetondecken sind vielseitig einsetzbar und werden heutzutage mit am häufigsten als Trenndecken eingesetzt. Stahlbetondecken können entweder vor Ort auf der Baustelle geschaltet und gegossen, komplett vorgefertigt und vor Ort nur montiert oder teilweise vorgefertigt werden.

Je nach individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen ist bei einer Stahlbetondecke mit Kosten zwischen 110 und 150 €/m2 zu rechnen.

Vorteile
Hohe Tragfähigkeit und Flexibilität
Guter Schallschutz
Lange Lebensdauer
Sehr feuerbeständig
Nachteile
Hohes Eigengewicht
Hoher Materialbedarf

Wo kommen Betondecken im Haus vor?

Betondecken können überall in einem Gebäude vorkommen: im Keller, als Trenndecke zwischen den Geschossen, als Dachboden und bei Flachdächern natürlich auch als Dach selbst. Aufgrund ihrer hohen Tragfähigkeit kommen sie besonders in mehrgeschossigen Bauwerken vor. Sie finden sich in den meisten modernen Wohnhäusern, vor allem in Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden. Aber auch in Einfamilienhäusern sind Betondecken zu finden. An Beliebtheit gewannen sie ab Mitte der 1950er Jahre, auch aufgrund ihres sehr guten Brandschutzes.

Warum ist die Dämmung von Betondecken im Altbau sinnvoll?

Die nachträgliche Dämmung einer Betondecke hat zahlreiche Vorteile. Sie erhöht nicht nur den Wohnkomfort durch ein angenehmeres Raumklima und Lärmreduktion, sie senkt auch die Heizkosten.

Wirtschaftlichkeit einer Dämmung der Betondecke

Als Beispiel Fläche betrachten wir eine 75 m² große ungedämmten obersten Geschossdecke aus Beton, die voll beheizt wird. Zudem nehmen wir einen Ölpreis von 0,91 €/l an.

Formel: P = U-Wert * Fläche * Temperaturdifferenz

Annahme: Der Temperaturunterschied zwischen einem beheizten und unbeheizten Raum beträgt in der Regel 20 °C; Eine ungedämmte Betondecke hat in der Regel einen U-Wert von ca. 3,5 W/(m2K), wohingegen eine Betondecke mit förderfähiger Dämmung einen U-Wert von 0,14 W/(m2K) hat.

Energieverlust vor der Dämmung:

P = 3,5 W/(m2K) * 75 m2 * 20 = 5.250 W

Energieverlust nach der Dämmung:

P = 0,14 W/(m2K) * 75 m2 * 20 = 210 W

Einsparung:

1 - 210 W / 5.250 W = 96 %

Im besten Fall erreicht man mit einer Dämmung der obersten Geschossdecke somit sogar Einsparungen von über 95 % beim Bauteil. Wichtig ist hierbei anzumerken, dass es sich in der Ausganglage um einevöllig ungedämmte Deckehandelt. In der Praxis ist meistens eine geringe Dämmung in irgendeiner Form bereits vorhanden. Somit fallen die Einsparungen nicht zwingend so hoch aus. Das ändert jedoch nichts daran, das die Maßnahme sich nach wie vor lohnt.

Zu beachten ist hier: Ist die oberste Geschossdecke aus Beton und das Dach nicht gedämmt, so besteht eine nachträgliche Dämmpflicht, wenn die Decke den Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2: 2013-02 nicht genügt. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der obersten Geschossdecke 0,24 W/(m2K) nicht überschreiten darf. Zur Dämmpflicht erklären wir aber weiter unten noch Näheres.

Bei einigen Arten von Betondecken, die keinen besonders guten Trittschallschutz bieten, kann eine entsprechende Dämmung außerdem den Wohnkomfort erheblich steigern. Gerade in Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden können isolierte Betondecken für wesentlich mehr Ruhe in den einzelnen Stockwerken sorgen. Je nach Ort der Decke kann auch von einer Fußbodendämmung gesprochen werden.

Welche Dämmverfahren eignen sich für Betondecken?

Dämmmaterial wird durch einen Schlauch lose auf einem unbewohnten Dachboden aufgeblasen

Für die Isolierung von Betondecken eignen sich vor allem zwei Dämmverfahren: 

Verlegen bzw. Anbringen von Platten oder Matten: Dämmplatten oder -matten werden  auf die Betondecke gelegt, zurecht geschnitten und – sofern vorhanden – mit einem Nut und Federverschluss aneinander befestigt, um Wärmebrücken weitestgehend zu vermeiden.

Vorteile
Selbstständig durchführbar
Entfernung einfacher als bei Einblasdämmung
Begehbare Variante kostengünstiger als Einblasdämmung
Nachteile
Aufwendiges Zuschneiden notwendig
Wärmebrücken möglich
Bei Eigendurchführung hoher Arbeitsaufwand

Einblasdämmung: Ist immer dann möglich, wenn Hohlräume vorhanden sind, wie dies beispielsweise beim Kaltdach der Fall ist. Zum Verfahren der Einblasdämmung zählt aber auch das Spray-on Verfahren, welches an Kellerdecken gerne zum Einsatz kommt. Darüber hinaus kann eine Einblasdämmung auf der obersten Geschossdecke aus Beton eine sehr gute Lösung sein, indem der Dämmstoff einfach offen auf dem Boden aufgeblasen wird. Soll der Boden allerdings begehbar sein, kann über dem Dämmstoff auch eine begehbare Ebene eingezogen werden.

Vorteile
Schnelle Verarbeitung
Fugenlose Dämmung
Kostengünstig
Kein aufwendiges Zuschneiden
Ideal für schwer zugängliche Bereiche
Nachteile
Begehbare Variante kostenintensiver
Nachträgliche Entfernung sehr aufwendig

Wie kann man eine Betondecke von oben dämmen?

Wohnzimmer mit einer Betondecke, das aktuell renoviert wird.

Ob sich im konkreten Fall die Dämmung einer Betondecke von oben bzw. außen besser eignet als die Dämmung von unten bzw. innen hängt von verschiedenen Faktoren ab. 

Bei der Kellerdecke bzw. einer Zwischengeschossdecke kann die Dämmung von oben etwa dann sinnvoll sein, wenn ohnehin eine Fußbodenheizung eingebaut wird oder der Boden komplett erneuert wird. Ebenso wird ein Flachdach eher von oben bzw. außen gedämmt werden. Garagendächer wiederum werden auch von innen gerne gedämmt.

Dämmung der obersten Geschossdecke von oben

Die nachträgliche Wärmedämmung eines Dachbodens aus Beton von oben ist relativ einfach und rasch durchführbar. Vor allem dann, wenn der Dachboden nicht begehbar sein muss. Dämmplatten oder -matten können einfach auf den Boden aufgelegt werden. Alternativ bietet eine Einblasdämmung eine sehr gute und effektive Lösung. Der Dämmstoff wird in diesem Fall offen auf den Boden aufgeblasen, was sehr schnell und kostengünstig realisierbar ist. 

Soll der Dachraum begehbar sein, kann eine begehbare Ebene eingezogen werden. Diese wird meist aus OSB-Platten errichtet. Auch hier bietet sich eine Einblasdämmung an, im Zuge derer der Dämmstoff zwischen den Betonboden und die eingezogene Ebene eingeblasen wird.

Wenn lediglich Teile des Dachbodens begehbar sein sollen, können begehbare und nicht-beghebare Variante kombiniert werden.

Dämmung einer Keller-Betondecke von oben

Bei der Dämmung einer Keller-Betondecke von oben sprechen wir letztlich von einer Fußbodendämmung auf Beton. Denn wir befinden uns ja im Erdgeschoss. Auf der Oberseite besitzen die Decken bis etwa 1960 noch oft Holzböden auf Abstandshölzern. Dabei fungiert die 4 - 6 cm dicke Luftschicht unter dem Holzboden als einzige Isolierung des Fußbodens.

Seit Anfang der 1960er Jahre waren oberseitig Estriche mehr und mehr üblich. Anfänglich wurde darunter noch keine Dämmschicht installiert, wodurch die Fußböden in der Regel sehr kalt waren. In den 1960ern nutzte man dann 1 - 2 cm Kork oder Hartschaumdämmung unter dem Estrich und ab den 1970er Jahren eine 4 - 5 cm dicke Schicht aus Hartschaum. 

Eine Dämmung von Beton-Kellerdecken von oben ist dann eine gute Lösung, wenn die Raumhöhe des Kellers gering ist und man diese nicht noch mehr verringern möchte, oder wenn der Fußboden im Erdgeschoss ohnehin erneuert wird. Das kann etwa im Zuge eines nachträglichen Einbaus einer Fußbodenheizung der Fall sein. 

Es werden dabei druckfeste Dämmplatten verlegt und darüber ein Nass- oder Trockenestrich. Soll kein neuer Estrich eingerichtet werden, wird auf dem Beton oder alten Estrich zunächst eine PE-Folie als Dampfbremse ausgelegt, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Im nächsten Schritt folgt eine Balkenlage, zwischen die die Dämmplatten oder -matten passgenau eingebracht werden. Auf die Balken können dann direkt die Massivholzdielen oder Bodenverlegeplatten verschraubt werden.

Die Dämmung einer Kellerdecke aus Beton von oben funktioniert letztlich gleich wie die Dämmung einer Zwischengeschossdecke von oben.

Dämmung einer Flachdach-Betondecke von oben

Es gibt grundsätzlich drei Arten von Flachdächern: das Kaltdach, das Warmdach und das Umkehrdach. Wie diese im Detail aufgebaut sind, erklären wir hier. Von oben bzw. außen werden vor allem Warm- und Umkehrdächer gedämmt. Es wird dabei Dämmmaterial in Form von Platten auf die Dampfsperre im Flachdach gelegt. Um optimal vor Witterung zu schützen, wird in der Regel noch eine weitere Schicht auf die Dämmung gelegt – meist Bitumenbahnen, Kunststofffolien oder Flüssigkunststoffe. Für die Durchführung der Dämmung des Flachdachs von außen ist meist ein Gerüst nötig.

Dämmung eines Flachdaches mit Betondecke von innen

Eine Besonderheit hinsichtlich der Dämmvarianten eines Flachdaches stellt das Kaltdach dar. Denn dieses kann auch innen gedämmt werden, weil es über einen Hohlraum verfügt, der mit Dämmmaterial gefüllt werden kann. Hier eignet sich die Methode der Einblasdämmung ganz besonders gut. Über die Attika, Dachlucken oder eine Dachöffnung kann der Dämmstoff unkompliziert über Schläuche eingeblasen werden. Wesentlich aufwändiger ist eine Isolierung mit Dämmplatten oder Dämmmatten, denn das exakte Zuschneiden dieser stellt sich oft schwierig dar. Bestehen am Ende Lücken in der Dämmung, kommt es zu Wärmebrücken und damit geringerer Dämmwirkung.

Wie kann ich eine Betondecke von unten dämmen?

Blick auf eine Betondecke von unten.

Alternativ zur Dämmung einer Betondecke von oben ist auch eine Dämmung von unten über den Innenraum möglich. Auch hier schauen wir uns die Anwendungsfälle oberste Geschossdecke, Keller-Betondecke und Flachdach an.

Info

Auch Garagendächer aus Beton werden gerne von unten gedämmt.

Dämmung der obersten Geschossdecke mit Betondecke von unten

Die Maßnahmen zur Dämmung des Beton-Dachbodens von unten werden logischerweise vom obersten Geschoss, also den Räumen direkt unter dem Dachboden, durchgeführt. Man kann auch von Zimmerdeckendämmung sprechen. Da es sich in der Regel um bewohnte Räume handelt, wird besonders auf die Optik geachtet.

Darüber hinaus ist es wünschenswert, nicht zu viel von der Raumhöhe wegzunehmen. Die Unterdeckendämmung erfolgt in der Regel mittels Dämmplatten oder -matten. Nötig ist eine Unterkonstruktion, die aus Holzleisten an der Unterseite der eigentlichen Zimmerdecke errichtet wird und als Gerüst für die wärmedämmende Unterdecke dient. Erfolgt die Dämmung unterhalb eines nicht beheizten Raumes ist an die Installation einer Dampfbremse zu denken. Sie verhindert, dass der Dämmstoff durch die Luftfeuchtigkeit in bewohnten Räumen mit der Zeit feucht wird. Die frisch gedämmte Decke wird dann z.B. mit Gipskartonplatten verkleidet. Zuletzt kann für eine schönere Optik verspachtelt, geschliffen, gestrichen oder tapeziert werden.

Dämmung einer Kellerdecke von unten

Eine Kellerdecke aus Beton kann von unten auf zwei Arten gedämmt werden. 

  1. Dämmmatten- oder platten: Beim Anbringen muss akribisch auf die Passgenauigkeit des Dämmmaterials geachtet werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Das Dämmmaterial wird einfach angeschraubt oder verdübelt. 
  2. Einblasdämmung (Spray-on-Verfahren): Der Dämmstoff wird von unten gegen die Decke gesprüht. Diese Methode ist schnell und unkompliziert durchführbar, weil aufwändiges Zuschneiden und Verdübeln von Dämmplatten entfällt. 

Dämmung einer Flachdach-Betondecke von unten

Die Dämmung eines Flachdaches aus Beton von unten, also von innen, entspricht der Dämmung der obersten Geschossdecke von unten. Ein Beton-Flachdach kommt unter anderem bei Garagen oder Bungalows vor.

Ist eine Dämmung der Betondecke ohne Dampfsperre möglich?

Betondecken sind luftdicht und dampfbremsend, weshalb in der Regel keine Dampfbremse oder Dampfsperre unterhalb der Dämmschicht benötigt wird, sofern von oben gedämmt wird. Durch Betondecken kann also keine Feuchtigkeit aus dem darunter liegenden Wohnraum aufsteigen. Betondecken sind im Gegensatz zu Holzbalkendecken diffusionsdicht.

Abdichtende Maßnahmen beim Dämmen einer Betondecke wären lediglich dann erforderlich, wenn die Betondecke Risse aufweist. Ist Deine Betondecke sehr alt und besteht Unsicherheit über ihren Zustand, empfiehlt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen, bevor Du eine Dämmung selbst vornimmst.

Bei der Betondeckendämmung von unten bzw. innen kann eine Dampfsperre erforderlich sein.

Was ist eine Dampfbremse?

Eine Dampfbremse ist eine Folie, die das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Wasserdampf in die Dämmung bremst. Sie schützt vor Schimmel und Feuchtigkeitsschäden, indem sie verhindert, dass warme, feuchte Luft in die Dämmung eindringt und dort kondensiert. Dampfbremsen sind daher besonders wichtig bei der begehbaren Dämmung der obersten Geschossdecke und bei der Dachdämmung.

Welche Dämmstoffe eignen sich zur Dämmung einer Betondecke?

Ein Mitarbeiter von WirDämmenDeinHaus.com zeigt Dämmmaterial in die Kamera.

Es kann keine pauschale Aussage darüber getroffen werden, welcher der beste Dämmstoff  für das Dämmen einer Betondecke ist. Vielmehr als das Material Beton ist die Umgebung ausschlaggebend dafür, für welchen Dämmstoff sich entschieden wird. Soll das Dämmmaterial einen besonders guten Brandschutz aufweisen oder besonders lärmdämmend sein? Stehen persönliche Vorlieben wie Umweltfreundlichkeit des Dämmstoffes im Vordergrund?

Für Dachböden und Flachdächer aus Beton werden gerne die Mineraldämmstoffe Glaswolle und Steinwolle benutzt. Sie besitzen hervorragende Dämmwerte und einen sehr guten Brandschutz. 

Aber auch Zellulose wird im Dach gerne eingesetzt. Zellulose besteht aus recyceltem Altpapier und zählt zu den ökologischen Dämmstoffen. Er besitzt eine hohe Rohdichte und wirkt daher gut gegen Lärm. 

Für die Dämmung des Fußbodens zwischen Erdgeschoss und Keller ist Steinwolle beliebt und zur Dämmung der Beton-Kellerdecke von unten PUR-Spritzschaum. Hierbei handelt es sich um ein wasserabweisendes Hartschaummaterial, das über eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügt. 

Auch expandiertes Polystyrol (EPS), bekannt als Styropor, wird gerne zur Dämmung von Betondecken benutzt – etwa auch bei Garagendächern. Es ist allerdings brennbar.

Gibt es eine Dämmpflicht für Betondecken?

Eine Person hält einen Vortrag zur Dämmpflicht.

Es müssen nicht grundsätzlich alle in einem Gebäude existierenden Betondecken nachträglich gedämmt werden. Eine Dämmpflicht besteht laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) nur für oberste Geschossdecken, wenn sie nicht die Mindestwärmeschutzanforderungen nach DIN 4108-2: 2013-02 erfüllen. Dies ist dann der Fall, wenn ein U-Wert von 1,1 W/(m2K) bzw. ein Wärmedurchlasswiderstand von R=0,90 m 2 K/W nicht besteht. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der obersten Geschossdecke nicht höher als 0,24 W/(m2K) sein darf.

  1. Dämmpflicht: Wohn- und Nichtwohngebäude, die mindestens vier Monate im Jahr auf 19 Grad Celsius beheizt werden, müssen oberste Geschossdecken dämmen, sodass der U-Wert 0,24 W/(m²K) nicht überschreitet. Alternativ kann das darüber liegende Dach gedämmt werden.
  2. Eigentümerwechsel: Bei Wohngebäuden mit bis zu zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine selbst bewohnt hat, muss der neue Eigentümer die Dämmung innerhalb von zwei Jahren nach Übergang des Eigentums durchführen.
Info

Die Dämmpflicht entfällt, wenn sich die Kosten für die Dämmung nicht innerhalb einer angemessenen Frist durch Einsparungen ammortisieren.

Welche Auswirkungen hat die Dämmpflicht für Betondecken?

Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind strenge Anforderungen an die Dämmung von Altbauten festgelegt. Das bedeutet, dass Eigentümer mit Bußgeldern konfrontiert werden können, wenn die gesetzlichen Vorgaben nicht befolgt werden. Besteht die gesetzliche Notwendigkeit, eine oberste Geschossdecke aus Beton zu dämmen, so kann ein Mißachten dieser Pflicht mit Bußgeldern von bis zu 50.000 € geahndet werden. Es ist daher ratsam, rechtliche Vorgaben ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten.

Wie viel kostet die Dämmung einer Betondecke?

Je nach angewandtem Dämmverfahren und benutztem Dämmmaterial können die Kosten für die Dämmung einer Betondecke variieren. In folgender Tabelle findest Du als Anhaltspunkt einen Überblick über die gängigsten Dämmverfahren und die damit verbundenen Kosten. 

Dämmverfahren
Kosten pro m2
Nicht-begehbare Dämmung
(von oben)
ab 25 €
Begehbare Dämmung
(von oben)
ab 75 €
Dämmung des Zwischenraums
ab 30 €
Dämmung von unten
ab 30 €
Dämmplatten anbringen
ab 30 €

Wenngleich Betondecken im Gegensatz zu Holzbalkendecken in der Regel keine Hohlräume bieten, für die eine Einblasdämmung in Frage kommt, kann das Dämmverfahren als offen aufgeblasene Dämmung am Dachboden zum Einsatz kommen oder im Kaltdach. Die Kosten für die Einblasdämmung fallen in der Regel am geringsten aus und gleichzeitig stellt sie die am schnellsten durchführbare Dämmmethode dar.

Egal, welche Dämmmethode bei der Dämmung Deiner Betondecke zum Einsatz kommt: Du kannst mit Förderungen wie zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen rechnen, wie wir im folgenden Abschnitt genauer erklären.

Dämmung eines Dachbodens mit Einblasdämmung.
Ab 2.000 €
Betondecke dämmen

Kostengünstigste Dämmung

In 1 Tag umsetzbar

Nachhaltige Senkung der Heizkosten

Häufig gesetzlich vorgeschrieben

Welche Fördermaßnahmen gibt es für die Betondeckendämmung?

Für energetische Sanierungsmaßnahmen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bündelt dabei die Zuschuss- und Kredit-Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Umgangssprachlich ist die Förderung immer noch als “KfW Förderung” bekannt.

  • Zinsgünstige Kredite: Es gibt unterschiedliche Programme, die zinsgünstige Darlehen für energetische Sanierungen bereitstellen. Diese Kredite können dazu genutzt werden, um die Kosten für Dämmmaßnahmen erheblich zu senken.
  • Zuschüsse des BEG: Neben Krediten gibt es auch direkte Zuschüsse, die bis zu 20% der förderfähigen Investitionskosten abdecken können. Diese Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden und reduzieren die finanzielle Belastung deutlich.
  • Steuerermäßigungen: Zusätzlich zu den direkten Finanzhilfen können Immobilieneigentümer unter bestimmten Voraussetzungen auch von Steuerermäßigungen profitieren. Diese machen es möglich, einen Teil der Kosten für die Dämmmaßnahmen direkt von der Steuerschuld abzuziehen, was die Gesamtkosten weiter senkt.
Oma füllt Unterlagen am Schreibtisch aus.
Mit Fördermitteln zur kostengünstigen Dämmung

Eine Einblasdämmung ermöglicht es Dir Deine Heizkosten sofort und nachhaltig zu senken. Gleichzeitig wird sie aktuell vom Staat mit bis zu 20% gefördert, was sie umso erschwinglicher macht. Kontaktiere uns jetzt und lasse Dein Haus dämmen.

Fazit

Die Dämmung einer Betondecke ist ein wichtiger Schritt, um den Wohnkomfort zu erhöhen, Energiekosten zu sparen und den Wert der Immobilie zu steigern. Je nachdem, ob Flachdach, oberste Geschossdecke, Trenndecke oder Kellerdecke können all diese positiven Faktoren unterschiedlich stark ins Gewicht fallen. Während bei der Dämmung einer Trenndecke zwischen den Geschossen der Trittschallschutz im Vordergrund stehen wird, sind es bei Flachdach, Dachboden und Kellerdecke vor allem energetische Vorteile oder auch Brandschutz, die eine Dämmung bringt.

Die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten, wie zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse, machen die Investition noch attraktiver und entlasten Dich finanziell bei der Umsetzung.

Wir möchten Dich ermutigen, die Dämmung Deiner Betondecke ernsthaft zu prüfen oder prüfen zu lassen und passende Dämmmaßnahmen zu finden. Gerne stehen wir Dir gerne zur Seite, um Dein Projekt zu realisieren und Dein Zuhause in eine umweltfreundlichere und komfortable Umgebung zu verwandeln.

Tim steht vor einem Haus und lächelt in die Kamera.
Sprich mit einem Experten

Bist Du unsicher, welche Dämmung zu Deinem Haus passt? Kontaktiere uns für eine individuelle Beratung. Unsere Experten beantworten Deine Fragen und helfen Dir, die richtige Entscheidung zu treffen.

Häufig gestellte Fragen

Artikel bewerten:
Bewerte diesen Beitrag:
Vielen Dank für Deine Bewertung!

Diese Artikel könnten Dir auch gefallen