Nahaufnahme von Glaswolle Dämmaterial

Glaswolle Dämmung: Ein umfassende Übersicht

Glaswolle ist eine beliebte Wahl zur Dämmung von Häusern, insbesondere im Dach und Dachboden. Sie hat sich als effizient, kostengünstig und einfach zu verarbeiten erwiesen. Doch wie gut ist sie wirklich? Welche Vor- und Nachteile bringt Glaswolle mit sich? Und was ist bei der Verarbeitung zu beachten? In diesem Artikel beleuchten wir alle Fragen und Themen rund um den Dämmstoff Glaswolle und zeigen, warum Glaswolle eine interessante Option für die Dämmung Deines Hauses sein könnte.

Was ist Glaswolle?; Was sind Unterschiede zu Steinwolle?; Welchen U-Wert hat Glaswolle?; Ist Glaswolle brennbar?; Was kostet Glaswolle?; Wie verhält sie sich bei Feuchtigkeit?; Kann Glaswolle schimmeln?; Ist Glaswolle gesundheitsschädlich?; Welche Rolle spielt die Farbe von Glaswolle?; Benötigt man Schutzkleidung?; Wie verarbeite ich Glaswolle richtig?; Wie kann man Glaswolle entsorgen?; Was hoch sind die Entsorgungskosten?; Welche Glaswoll Dämmungen gibt es?; Wo wird Glaswolle angewendet?; Welche Eigenschaften hat Glaswolle?; Was ist das Fazit?
Tim Wolf
Autor:
Tim Wolf

Hallo, ich bin Tim, der Gründer von WirDämmenDeinHaus.com. Ich teile hier mein Expertenwissen zur Dämmung. Wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne bei mir.

Veröffentlicht am:
Aktualisiert am:
20.11.2024
Lesezeit:
17 Minuten
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Was ist Glaswolle und wie wird Glaswolle hergestellt?

Blick auf Glaswolle, die in Rollenorm verpackt wurde.
Glaswolle wird häufig in Mattenform produziert und als Rollen verpackt.

Glaswolle ist ein Dämmmaterial, das primär aus feinsten Glasfasern besteht. Sie verfügt über eine hervorragende Ökobilanz und wird neben der Wärmedämmung auch für den Schallschutz und Brandschutz in Gebäuden, Flugzeugen, Zügen, Autos und auf Schiffen verwendet. 

Im Hochbau wird Glaswolle in Dächern, Böden, Außenwänden und Innenwänden sowie obersten Geschossdecken und Kellerdecken eingesetzt, um Heizkosten zu sparen. Als technische Isolierung wird sie zur Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren, Klimakanälen, Lüftungsleitungen sowie Rohrleitungen, Fernwärmeleitungen, Kesseln oder Tanks genutzt. 

Glaswolle ist leicht, elastisch und besonders flexibel. Damit passt sie sich an sämtliche Formen an und verhindert etwa das Entstehen von Wärmebrücken. Ebenso lässt sie sich gut verarbeiten und einfach mit einem Messer zuschneiden. Bei der Verarbeitung ist allerdings dringend Schutzkleidung empfohlen, worauf wir später noch eingehen. 

Glaswolle gehört zusammen mit Steinwolle, zu den Mineralwollen. Obwohl Glas ein vom Menschen erzeugtes Produkt ist, fällt Glaswolle in die Kategorie „mineralischer Dämmstoff“. Grund dafür ist, dass Glas fast ausschließlich mineralische Rohstoffe enthält – vor allem Quarzsand. Weitere Rohstoffe sind Kalk und Dolomit als Stabilisatoren sowie Soda und Sulfat, die in der Herstellung von Glas als Flussmittel dienen.

Geschichtliches: von der Zuckerwatte zur Glaswolle

Die Geschichte der Glaswolle begann in den 1930er Jahren. Auf einem Volksfest beobachtete der Bergisch Gladbacher Erfinder und Techniker Friedrich Rosengarth die Herstellung von Zuckerwatte aus türkischem Honig auf einer rotierenden Drehscheibe im Schleuderverfahren. So kam er auf die Idee, mit Glas und einem ähnlichen Schleuderverfahren Glaswatte für Isolierzwecke herzustellen. Nach zahlreichen Experimenten und Versuchen im Keller seines eigenen Hauses wurde seine Vision von der isolierenden Glaswatte immer konkreter. Schließlich baute er mithilfe der Bergisch Gladbacher Maschinenfabrik Hager & Weidmann einen kleinen Ofen, in dem er Flaschenscherben schmelzen und durch einen Trichter auf eine rotierende Scheibe fallen ließ. Die erste Glaswatte im Schleuderverfahren war damit entstanden. Das Verfahren wurde als “Hager-Verfahren” benannt.

Die Herstellung des Dämmmaterials wurde über die Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. So macht heute der Anteil von Recyclingmaterial bis zu 80 Prozent der eingesetzten Rohstoffe aus. Um zu verstehen, was genau Glaswolle ist, schauen wir uns nun im Detail an, woraus sie besteht und wie sie hergestellt wird

Die Herstellung von Glaswolle heute

Der wichtigste Bestandteil von Glaswolle ist Recyclingglas. Hier kommt etwa Altglas aus Fensterscheiben, aber auch Flaschenglas zum Einsatz. Zusammen mit weiteren Rohmaterialien wie Sand, Kalkstein und Sodaasche wird es in entsprechender Menge gemischt und anschließend in einem Schmelzofen bis auf ca. 1400° C erhitzt. Dabei schmilzt das Gemisch. Um die Umweltbelastung zu reduzieren, werden Rauchgase, die bei diesem Prozess entstehen, gefiltert. Der zurückgewonnene Staub wird der Produktion dann als Rohstoff wieder zugeführt.

Im Anschluss wird das geschmolzene Material im Schleuderblasverfahren zerfasert. Dabei trifft ein dünner Glasstrahl auf sich schnell drehende Scheiben. Dort wird er durch tausende kleine Löcher, die sich in der Außenwand der Scheibe befinden, herausgeschleudert. Bei diesem Prozess entstehen feine Fasern, die mittels Gasbrennern zu noch feinen Wollfäden zerfasert werden.

Im nächsten Schritt wird das Gemisch aus Fasern mit kleinen Mengen eines in Wasser gelösten Bindemittels besprüht. Als Bindemittel sind erdölbasierte Kunststoffharze weit verbreitet. Es gibt viele verschiedene Kunstharze, darunter Harnstoff-Formaldehydharze (UF), Phenol-Formaldehydharze (PF) oder mit Harnstoff modifizierte Phenolharze (PF+U). All diese Kunstharze enthalten Formaldehyd. Es zählt zu den flüchtigen organischen Verbindungen, die bereits bei Zimmertemperatur aus Baustoffen ausdünsten und die Raumluft belasten können. Formaldehyd kann Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen auslösen. Zudem vermutet man eine krebserregende Wirkung. Allerdings sind die Mengen an Formaldehyd im Bindemittel und damit eventuelle Emissionen so minimal, dass sie weit unter vorgeschriebenen Grenzwerten liegen.

Verschiedene Hersteller, verschiedene Bindemittel

Einige Hersteller setzen auch auf nachhaltige und vor allem formaldehydfreie Varianten als Alternative zu Kunstharzen als Bindemittel. Diese neuartige Glaswolle soll auch weniger jucken (dazu später mehr) und weniger stauben. Farblich hebt sie sich von herkömmlicher gelber Glaswolle ab: Sie ist braun oder weiß.

Neben Bindemitteln können dem Gemisch aus Fasern auch Silikonöle beigemengt werden, die wasserabweisende Eigenschaften des Dämmstoffs regulieren. Außerdem kann durch Zugabe von Staubbindeölen die Staubfreisetzung des Dämmmaterials reduziert werden.

Im letzten Schritt der Herstellung von Glaswolle erfolgt nun in einem permanent laufenden Härteofen das Aushärten des Bindemittels bei rund 200°C. Bei diesem Vorgang können Struktur und Dichte des Produkts an die genauen Einsatzanforderungen angepasst werden.

Abschließend wird die fertige Glaswolle in der gewünschten Größe und Form zugeschnitten und in Rollen, Matten, Platten oder lose Einblasdämmung verarbeitet. Die dabei anfallenden Reste werden wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt. Nach der Konfektionierung werden die Rollen oder Platten verpackt und für den Transport platzsparend komprimiert.

Glaswolle oder Steinwolle, was sind die Unterschiede?

Ein Mann schaut fragend in die Kamera und hat die Arme nach außen ausgestreckt.
Glaswolle und Steinwolle unterscheiden sich in mehreren Aspekten

Glaswolle und Steinwolle werden beide als Mineralwolle bezeichnet. Das rührt daher, dass ihr ursprünglichster Hauptbestandteil letztlich Sand ist. Zwar wird Steinwolle direkt aus natürlichen Gesteinen wie Basalt, Kalkstein, Feldspat oder Dolomit hergestellt. Der Hauptbestandteil von Glaswolle ist aber ebenfalls Stein im weiteren Sinne. Denn Glas besteht vorwiegend aus Quarzsand.

Der Marktanteil von Mineralwolle, also Glaswolle und Steinwolle, wird in Deutschland derzeit auf 50 bis 60% geschätzt.

Aufgrund ihrer sehr ähnlichen Bestandteile haben Glaswolle und Steinwolle auch ähnliche Eigenschaften: Sie besitzen sehr ähnliche, gute Dämmwerte, einen guten Schallschutz, sehr guten Brandschutz und sind im Vergleich zu anderen Dämmmaterialien relativ günstig

Ein Unterschied zwischen den beiden Mineralwollen ist die Feuerbeständigkeit. Während sowohl Glaswolle als auch Steinwolle als brandsicher gelten (Baustoffklasse A1) ist die Hitzebeständigkeit von Steinwolle noch höher. Ihre Feuerbeständigkeit reicht bis zu 1000 °C, die von Glaswolle bis zu etwa 700 °C.  Sie wird deshalb oft in Bereichen eingesetzt, wo Brandschutz eine bedeutende Rolle spielt. 

Info

Ein Detail am Rande: Bei einem typischen Haus- bzw. Wohnungsbrand erreicht das Feuer in der Regel Temperaturen von 600 bis 1000 °C. Je länger es brennt, desto heißer werden die Flammen. Glas- und Steinwolle verbessern also den Brandschutz deines Hauses.

Glaswolle und Steinwolle unterscheiden sich außerdem in ihrer Farbe. Während Steinwolle typischerweise gelbgrün bis graugrün ist, ist Glaswolle normalerweise gelb oder wei? (sehr alte Glaswolle). Seit einigen Jahren wird sie aber auch in braun und wieder in schneeweiß angeboten. Grund dafür ist die Verwendung unterschiedlicher Bindemittel. 

Unterschied Gewicht: Produkte aus Steinwolle sind üblicherweise schwerer als Glaswollprodukte, denn sie haben eine höhere Rohdichte. Platten aus Steinwolle sind dadurch meist druckfester und gleichzeitig weniger flexibel wie auch komprimierbar (etwa für den Transport). Zusätzlich ist das Gewicht entscheidend für den sommerlichen Hitzeschutz. Mehr Gewicht bedeutet besseren Hitzeschutz. Dasselbe gilt für den Schallschutz: Auch hier erreicht Glaswolle etwas schlechtere Werte als Steinwolle. 

Was die Themen Feuchtigkeit und Nässe angeht, verhalten sich beide Mineralwollen gleich. Beide Dämmstoffe können nicht gut mit Feuchtigkeit und Nässe umgehen, außer Sie sind besonders dafür behandelt, wie bei einer Kerndämmung. Bei starker Feuchtigkeit verlieren Sie ihre Dämmwirkung. Die Materialien selbst können zwar nicht schimmeln. Es kann sich an ihnen aber über die Jahre organischer Staub festsetzen, der schimmeln kann. Dazu später mehr.

Hinsichtlich der Kosten unterscheiden sich die beiden Materialien. Steinwolle ist teuerer als Glaswolle. Vor allem, weil sie in der Herstellung etwas aufwendiger ist als Glaswolle. 

Grundsätzlich sind Glaswolle und Steinwolle zwei Alternativen, die sich den Mineralwolle-Markt nahezu 50:50 teilen. Pauschal kann nicht gesagt werden, ob Steinwolle oder Glaswolle zum Dämmen besser ist. In der Regel entscheidet der konkrete Anwendungsfall, welcher der beiden Dämmstoffe benutzt wird. Steht Brandschutz oder Schallschutz im Vordergrund? Wird auf eine einfache Verarbeitung, also geringeres Gewicht und Biegsamkeit Wert gelegt, oder stehen der Hitzeschutz und Schallschutz im Vordergrund? Lass Dich von einem Fachbetrieb beraten, welche der beiden Mineralwollen für Dein Projekt passend ist.

Welchen U-Wert bzw. Lambda-Wert hat Glaswolle?

Nahaufnahme von Glaswolle in Mattenform.
Glaswolle weißt gute Dämmwerte auf und wird daher häufig als Dämmstoff verwendet

Moderne Glaswolle hat einen Lambda-Wert von 0,032 - 0,040 W/(m·K).
Wie du den Wert einordnen kannst, erklären wir dir im folgenden Abschnitt.

Wenn Du Dich mit Dämmung und Dämmmaterialien beschäftigst, stößt Du zwangsläufig auf die Begriffe “U-Wert” und “Lambda-Wert”. Wir erklären Dir im Folgenden, was man unter den Begriffen versteht, welchen Lambda-Wert Glaswolle hat und welchen U-Wert sie damit erzeugen kann. 

Info

Sehr häufig wird der U-Wert mit dem Lambda-Wert gleichgesetzt. So spricht man landläufig beispielsweise vom U-Wert eines Dämmstoffes, meint damit aber eigentlich den Lambda-Wert.

Der U-Wert wird auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Er gibt den Wärmestrom durch ein Bauteil abhängig vom Temperaturgefälle zwischen der inneren warmen Seite und der äußeren kalten Seite in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin W/(m²K) an. Mit anderen Worten: Der U-Wert besagt, wie viel Wärme pro Quadratmeter und Kelvin Temperaturunterschied zwischen warmer und kalter Seite durch das entsprechende Bauteil hindurchgeht. Ein Grad Kelvin entspricht als Temperaturunterschied dabei einem Grad Celsius.

Das solltest Du Dir merken: Ein U-Wert ist die Maßeinheit für ein Bauteil. Je höher der U-Wert, umso schlechter die Dämmwirkung, je niedriger der U-Wert, umso besser die Dämmwirkung. 

Eng verbunden mit dem U-Wert ist der Lambda-Wert (λ). Er gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Materials an – also wie viel Wärme in Watt (W) durch einen Quadratmeter eines Materials mit einer Dicke von einem Meter bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin (K) fließt. Der Lambda-Wert wird in der Einheit W/(m·K) angegeben. 

Das solltest Du Dir merken: Der Lambda-Wert ist die Maßeinheit für einen Dämmstoff. Ein niedriger Lambda-Wert bedeutet, dass das Material eine gute Dämmwirkung besitzt und wenig Wärme leitet. Ein hoher Lambda-Wert weist darauf hin, dass das Material weniger gut isoliert. 

Wenn Du in der Dicke der Dämmschicht eingeschränkt bist, empfiehlt sich daher, einen Dämmstoff mit einem niedrigen Lambda-Wert zu wählen. Ansonsten kann ein höherer Lambda-Wert immer durch eine dickere Dämmschicht ausgeglichen werden, um denselben U-Wert im Bauteil zu erreichen.

Einfaches Beispiel: 10 cm eines Dämmstoffs mit Lambda-Wert 0,02 W/(m·K) entspricht 20 cm eines Dämmstoffs mit Lambda-Wert 0,040 W/(m·K).

Zusammengefasst: Der Lambda-Wert beschreibt die Fähigkeit eines Materials, Wärme zu leiten, während der U-Wert die Gesamtwärmeübertragung durch ein Bauteil berücksichtigt und sowohl den Lambda-Wert als auch die Dicke des Materials einbezieht. Oder mit anderen Worten: Während der Lambda-Wert die Wärmeleitfähigkeit eines einzelnen Baustoffs, z. B. der Dämmung angibt, berücksichtigt der U-Wert die gesamte Konstruktion und die Dicke der Dämmschicht.

Wenn wir uns mit dem Lambda-Wert von Glaswolle befassen, merken wir: Dämmmaterialien haben sich über die Jahre weiterentwickelt und die meisten weisen heute eine bessere Dämmleistung auf, als beispielsweise vor 40 Jahren. Grund dafür ist etwa, dass sich die Technologien zur Herstellung weiterentwickelt haben, was zu einer Verbesserung der Dämmstoffeigenschaften geführt hat. Neuere Produkte weisen meist eine geringere Wärmeleitfähigkeit auf. 

Auch wurde über die Jahrzehnte die Zusammensetzung der Rohstoffe optimiert, um die Effizienz des Dämmstoffes zu erhöhen. Die Steigerung der Effektivität resultiert aus verschiedenen Faktoren:

  • Verwendung hochwertigerer Rohstoffe
  • Entwicklung neuer Glaszusammensetzungen
  • Beigabe spezieller Zusatzstoffe, die etwa die Luftblasenstruktur verbessern
  • verbesserte Schmelz- und Fasertechniken, die eine gleichmäßigere Faserverteilung bewirken
  • verbesserte Faserstruktur (feinere Fasern)
Wie wurde der Lambda-Wert von Glaswolle über die Jahre verbessert?

Die Wärmeleitfähigkeit von Glaswolle lag in den 1980er Jahren zwischen 0,040 und 0,050 W/(m·K). Heute liegt der Lambda-Wert moderner Glaswolle zwischen 0,032 und 0,040 W/(m·K) oder sogar darunter. Zum einen war also der Dämmstoff selbst noch nicht so effektiv wie heute. Zum anderen kann Glaswolle durch das Zusammensacken der Fasern (Setzung) über die Jahre an Dämmleistung verlieren. Besonders kann dies der Fall sein, wenn auf der Wolle gelaufen wurde, etwa am Dachboden. Ein Austauschen leicht zugänglicher Dämmung kann nach 40-50 Jahren durchaus Sinn machen. Ist die Glaswolle allerdings unbeschädigt, hat sie – beispielsweise in Dach oder Fassade – auch heute noch dieselbe Dämmleistung wie vor 40 Jahren.

Bist Du unsicher über den Zustand der in Deinem Haus verbauten Glaswolle, wende Dich am besten an einen Fachbetrieb. Lässt die Dämmleistung der vor mehreren Jahrzehnten verbauten Glaswolle zu wünschen übrig, kann sie ausgetauscht oder nachgerüstet werden.

Achtung

Auch das Eindringen von Feuchtigkeit oder gar Wasser verringert die Dämmleistung von Glaswolle oder macht sie gar zunichte.

Und kurz noch zur ersten, einfach beantworteten Frage: Moderne Glaswolle besitzt im Vergleich zu anderen Dämmmaterialien sehr gute Dämmwerte. Je nach Hersteller, Zusammensetzung und auch Einsatzgebiet kannst du mit einem Lambda-Wert zwischen 0,032 und 0,045 W/(m·K) oder sogar darunter rechnen. Je nachdem, ob Du eine dickere oder dünnere Schicht an Glaswolle nutzt, ändert sich der U-Wert.

Ist Glaswolle brennbar?

Glaswolle wird durch Einblasdämmung lose auf dem Dachboden aufgetragen.
Glaswolle wird aufgrund ihrer guten Brandschutzeigenschaften oft verbaut

Glaswolle zählt zu den nicht-brennbaren Dämmstoffen und weist einen hervorragenden Feuerschutz auf. Sie ist der Brandschutzklasse A1 zugeordnet. Glaswolle trägt dazu bei, das Ausbreiten eines Feuers zu verlangsamen.

Glaswolle ist bis zu Temperaturen von ca. 700 °C feuerfest. Ungefähr hier liegt ihr Schmelzpunkt. Erreicht sie diesen oder einen höheren Wert, kann sie sich verformen oder schmelzen, was natürlich die Dämmeigenschaften beeinträchtigt. Feuer fängt sie jedoch niemals.

Wie zuverlässig Glaswolle in ihrer Eigenschaft nicht-brennbar ist, zeigt allein ihr Einsatz in der Luftfahrtindustrie. Denn dort gelten besonders strenge Brandschutzanforderungen. So kommt Glaswolle in Flugzeugen oftmals in der Kabinenverkleidung zum Einsatz: Sie wird häufig hinter Verkleidungen und Paneelen installiert oder im Fußboden. Insgesamt trägt Glaswolle dazu bei, das Risiko der Brandgefahr im Inneren eines Flugzeuges zu reduzieren.

Die Hitzebeständigkeit von Glaswolle ist einer ihrer größten Vorteile gegenüber anderen Dämmstoffen wie Zellulose oder EPS. Letztere weisen eine wesentlich geringere Temperaturbeständigkeit auf. Ein weiterer großer Vorteil von Glaswolle ist ihr Preis. Sie ist vergleichsweise günstig, wie Du im Folgenden erfährst.

Was kostet Glaswoll Dämmung?

Eine Person gibt einer andere Person Geld.
Glaswolle ist ein günstiger Dämmstoff. Die Kosten beginnen bei 5 € pro m2

Die Kosten für Glaswolle sind im Vergleich zu denen anderer Dämmstoffen wie EPS, Perlite oder Zellulose relativ gering. Das hat mehrere Gründe: 

Zum einen besteht Glaswolle aus einfachen Materialien, hauptsächlich aus recyceltem Glas. Dieses ist in der Regel günstig und in großen Mengen verfügbar. 

Zum anderen ist Glaswolle ein schon lange existierender Dämmstofft, dessen  Herstellungsprozess sich über die Jahrzehnte weiterentwickelt hat. Die Produktion von Glaswolle ist heute sehr gut etabliert und höchst effizient, was den Preis senkt. 

Auch tragen die vergleichsweise niedrigen Transportkosten zu einem geringeren Endpreis bei: Da Glaswolle leicht ist und sogar platzsparend komprimiert werden kann, fallen für den Transport niedrigere Kosten an als für andere schwere Dämmstoffe. Insgesamt führt zweifellos die hohe Nachfrage nach Glaswolle zu ihrem ausgezeichneten  Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihre Beliebtheit resultiert aus ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit - von Wohngebäuden bis hin zu industriellen Anwendungen, von Wärmeschutz über Feuerschutz bis hin zu Schallschutz. Die massenhafte Produktion von Glaswolle ermöglicht es Herstellern, Skaleneffekte zu nutzen und die Kosten niedrig zu halten. 

Kaufen kann man Glaswolle im Baumarkt, im Internet oder aber über einen Fachbetrieb, der das Material verarbeitet und die Dämmarbeiten für die Kunden erledigt. Häufig geben Fachbetriebe, die natürlich in großen Mengen einkaufen, Einkaufsrabatte an ihre Kunden weiter, wenn sie die Dämmarbeiten durchführen.

Die Preise für Glaswolle liegen meist  zwischen 5 und 20 € pro m2

Grundsätzlich gilt: Je besser die Dämmleistung, desto teurer die Glaswolle. Wie oben bereits dargestellt, besitzt moderne Glaswolle einen Dämmwert zwischen 0,32 und 0,40 W/(m·K). 

Es gibt außerdem verschiedene Arten von Glaswollprodukten, darunter Matten, Platten oder lose Füllungen. Je nach Form und Anwendungsbedarf können die Preise des Dämmmaterials variieren. Nicht zuletzt gibt es Hersteller, die Glaswolle mit ganz spezifischen Eigenschaften verkaufen. Wie oben erwähnt gibt es etwa beim Thema Bindemittel immer wieder Innovationen (z.B. formaldehydfrei, besonders nachhaltig), die den Preis ebenfalls steigen oder sinken lassen. 

Zusätzlich ist natürlich auch die Dicke der Glaswoll Matte oder Platte entscheidend für den Preis pro m2.

Der Kubikmeterpreis für Glaswolle beträgt etwa 30 bis 100 € und hängt ebenfalls von den genannten Faktoren ab.

Wie verhält sich Glaswolle bei Feuchtigkeit?

Ein Stapel von alten Glaswollmatten, der in einer Ecke platziert ist.
Es ist wichtig, dass sich keine Feuchtigkeit in Glaswolle festsetzt

Grundsätzlich gilt: Wird Glaswolle nass, verliert sie ihre Dämmwirkung. Selbst wenn sie wieder trocknet. Grund dafür ist, dass der Hauptbestandteil von Glaswolle ja Glas ist und die Dämmwirkung durch die zwischen den Glasfasern befindliche Luft entsteht. Füllen sich diese Zwischenräume mit Wasser, verschwindet die Dämmwirkung. Die Faserstruktur geht kaputt und selbst wenn das Material wieder trocknet, ist die Dämmleistung anschließend nur gering.

Glaswolle ist zwar in der Lage, kurzfristig mit Feuchtigkeit umzugehen (z.B. durch Kondensation). Etwa für spezielle Glaswolle, die für die Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk zugelassen ist, stellen geringe Mengen an Feuchtigkeit kein Problem dar. Nässe darf der Dämmstoff allerdings nicht ausgesetzt werden. So ist etwa auch in der Bauphase besonders darauf zu achten, dass es nicht in die eventuell noch offen liegende Dämmung hineinregnet.

Wird Glaswolle in Bauteilen verbaut, die gefährdet für Feuchtigkeit oder Nässe sind, ist ganz besonderer Schutz geboten. Dieser erfolgt für gewöhnlich durch das Integrieren von Dampfbremsen. Eine Dampfbremse ist eine spezielle Schicht oder Folie, die den Durchgang von Wasserdampf durch Bauteile wie Wände, Dächer oder Böden bremst oder verhindert. Ihre Wirkung wird oftmals unterschätzt: Schon ein kleines Loch in der Folie kann die gesamte Dämmung kaputt machen. In Dächern installiert man zudem für gewöhnlich eine Unterspannbahn direkt unter der Dachlattung, welche vor eindringender Nässe schützt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Glaswolle, die nass geworden ist, ihre Dämmwirkung verliert, auch wenn sie wieder trocknet. In der Regel ist also ein Austausch des nass gewordenen Dämmmaterials nötig.

Kann Glaswolle schimmeln?

Aufnahme eines schön eingerichteten Wohnzimmers mit Schimmel an der Wand.
Der Schimmel kann sich über Dämmstoffe im Haus verteilen

Nicht selten entdecken Hausbewohner schwarze oder graue Flecken bzw. Verfärbungen an ihrer Glaswolldämmung. Sei es am Dachboden oder an der Dämmung hinter Holzpanelen oder anderer Vertäfelung. Sofort stellt sich die Frage: Ist das Schimmel oder einfach nur Dreck? 

Zunächst ist zu sagen, dass Glaswolle selbst gegen Schimmel resistent ist. Was allerdings schimmeln kann, ist organischer Staub, der sich über die Jahre auf den Fasern ablegt. Er bildet dann einen potentiellen Nährboden für Schimmel und andere Mikroorganismen. Organischer Staub kommt etwa von Pflanzenpollen oder menschlichen und tierischen Hautschuppen und Härchen, die sich im Hausstaub ansammeln und so in die Raumluft gelangen. 

Demnach kann es sein, dass zwar nicht die Glaswolle selbst schimmelt, sich aber Schimmel an ihr festsetzt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Schimmel, wenn die Dampfsperre - sofern eine solche vorhanden ist - nicht intakt ist. Entdeckst Du Löcher oder Risse in der Folie oder stellst eine unsaubere Verarbeitung etwa an den Rändern fest, kann davon ausgegangen werden, dass die Dampfsperre nicht effektiv war. Damit ist das Risiko schon mal höher, dass sich an der Dämmung Schimmel angesetzt hat. 

Dunkle Flecken auf der Glaswolle können aber genauso gut durch die Ablagerung von Staub und Schmutz auftreten und völlig harmlos sein. Um festzustellen, ob es sich bei dunklen Verfärbungen um Schimmel oder um Staub handelt, ist in der Regel das Urteil eines Experten nötig.

In jedem Fall ist es wichtig, dass Du Dich beim Betrachten und “Untersuchen” Deiner Glaswolldämmung gut schützt. Sowohl das Einatmen von Glaswollstaub als auch der Kontakt mit der Haut sind gefährlich. 

Ist Glaswolle gefährlich für die Gesundheit?

Ein Mann, der im Dachboden steht und dabei eine Maske trägt.
Vor der Dämmung sollte man sich über die notwendigen Vorkehrungen informieren

Glaswolle ist für die Gesundheit nicht gefährlich, wenn man richtig mit ihr umgeht. 

Dabei erfordert alte Glaswolle, etwa aus den 1960er, 1970er oder 1980er Jahren, einen besonders sorgfältigen Umgang

Alte Glaswolle ist potentiell krebserregend, wenn nicht richtig mit ihr umgegangen wird. Grund dafür sind Fasern, die eine Länge von > 5 µm, einen Durchmesser < 3 µm haben und ein Länge-Durchmesser-Verhältnis von 3:1 überschreiten. Sie schaffen es, in die tieferen Atemwege vorzudringen, wo sie die menschliche Lunge nicht oder nur schlecht abbauen oder ausscheiden kann. Fasern mit dieser Geometrie werden als WHO-Fasern bezeichnet, weil die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese Fasern als schädlich eingestuft hat.. 

Ab 1996 wurde in Deutschland auch Glaswolle mit einer guten Biolöslichkeit hergestellt. Ihre Fasern lösen sich in der menschlichen Lunge mit der Zeit auf, weshalb diese modernen Glaswollen als nicht krebserregend eingestuft werden. Im Juni 2000 trat für Glaswolle mit potenziell krebserregenden Eigenschaften ein Herstellungs- und Verwendungsverbot in Kraft. Nach dem 1. Juni 2000 verkaufte Glaswollen führen in aller Regel das RAL-Gütezeichen (Freizeichnung seit 1999), welches als Nachweis für die Unbedenklichkeit des entsprechenden Materials gilt. 

Beim Umgang mit alter Glaswolle, etwa im Zuge von Sanierungs- oder Abbrucharbeiten, wo sich das Material offen im Raum befindet, ist ganz besondere Vorsicht geboten. Es ist unbedingt nötig, Schutzkleidung zu tragen, hier erfährst du welche.

Aber auch moderne Glaswolle, die nach dem Jahr 2000 bzw. bereits ab Ende der 1990er Jahre hergestellt wurde, muss mit Vorsicht behandelt werden. Auch wenn lungenkrebserregendes Potential weitgehend ausgeschlossen werden kann, kann es in der Lunge zu Reizungen, zu Husten, Kratzen im Hals oder einem brennenden Gefühl in der Brust kommen, wenn Glaswolle bzw. deren Staub eingeatmet wird.

Außerdem verursacht Glaswolle starken Juckreiz auf der Haut, wenn sie ungeschützt angefasst wird. Ausgelöst wird dieser von mikroskopisch kleinen Glasfasern, die in die Haut gelangen. 

Unser Tipp

Sind Stellen Deiner Haut mit Glaswolle in Berührung gekommen und jucken, solltest du sie nur mit kaltem Wasser abspülen. Warmes Wasser öffnet die Poren deiner Haut und die Glaswolle kann noch tiefer eindringen – das verstärkt den Juckreiz.

Die Farbe der Glaswolle sagt übrigens nichts über die Qualität der Glaswolle aus. In der Regel ist Glaswolle gelb, aber sowohl früher als auch heute sind auch Brauntöne, Grautöne und Weisstöne zu finden. Grund für die verschiedenen Farben sind die verwendeten Bindemittel. Näheres zu den möglichen Farben von Glaswolle findest du hier.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass mit Glaswolle sorgfältig umgegangen werden muss. Werden die erforderlichen Schutzmaßnahmen ergriffen – sei es bei der Handhabung, sei es bei der Abdichtung nach dem Verbauen – ist Glaswolle nicht gesundheitsschädlich. 

Du hast Glaswolle eingeatmet?

Du hast Glaswolle eingeatmet bzw. deren Staub? Bewahre Ruhe!

Das einmalige Einatmen von Glaswolle-Staub ist nicht nachhaltig gesundheitsschädigend und schon gar nicht lebensgefährlich. In der Regel treten folgende Symptome auf:

  • Hustenreiz
  • Niesen
  • Kratzen im Hals
  • Brennen im Brustkorb

Im Akutfall ist es ratsam, den Raum sofort zu verlassen und sich an die frische Luft zu begeben. Unterdrücke den Hustenreiz nicht, denn das Husten sorgt dafür, die eingeatmeten Partikel abzuhusten und die Atemwege zu reinigen. Empfehlenswert ist außerdem, Wasser zu trinken. Das befeuchtet die Schleimhäute der Atemwege und kann dazu beitragen, die Reizungen zu lindern. 

Wie lange die Symptome anhalten, ist unterschiedlich. Es hängt davon ab, wie intensiv und wie lange Du dem Staub ausgesetzt warst und ob bei Dir Vorerkrankungen wie etwa Asthma, eine Erkältung oder eine chronische Lungenschwäche vorliegen. Sollten die Symptome nach mehreren Stunden noch nicht abgeklungen sein, konsultiere Deinen Hausarzt. Er wird dich beraten oder gegebenenfalls zur Abklärung an einen Lungenfacharzt weiterleiten.

Zu unterscheiden ist außerdem, ob alte oder moderne Glaswolle eingeatmet wurde. Alte Glaswolle ist aufgrund ihrer kleineren Fasern wesentlich aggressiver und ruft daher in der Regel stärkere Symptome hervor, wenn sie eingeatmet wird. Die Fasern moderner Glaswolle lösen sich mit der Zeit in der Lunge von selbst auf und setzen sich nicht mehr dauerhaft fest. 

Wer Glaswolle regelmäßig einatmet, muss mit ernsthaften bzw. nachhaltigen Schäden der Atemwege rechnen. Regelmäßiger Kontakt zu Glaswolle kommt bei Berufsgruppen vor, die mit dem Material arbeiten, wie z.B. Dachdeckern. Aber auch Privatpersonen, die sich etwa häufig auf alten Dachböden oder in alten Kellern aufhalten, können dem Material ausgesetzt sein. 

Es ist in jedem Fall wichtig, beim Umgang mit Glaswolle professionelle Schutzkleidung zu tragen und die Atemwege zu bedecken. Dies erfolgt idealerweise mit einer FFP2 Staubmaske. Diese filtert mindestens 94 % der in der Luft befindlichen Partikel mit einer Größe von 0,3 Mikrometern. Die Fasern moderner Glaswolle haben einen Durchmesser von 3 bis 15 Mikrometern. Wichtig ist, dass die Atemschutzmaske gut angelegt wird, damit eine optimale Abdichtung erfolgt.

Enthält Glaswolle Asbest?

Beschäftigt man sich mit Glaswolle, ihrem Einsatzgebiet und ihren Eigenschaften, stößt man immer wieder auf Asbest. Viele Menschen fragen sich, wie und ob diese beiden Stoffe zusammenhängen.

Vorab: Glaswolle und Asbest sind zwei unterschiedliche Materialien

Asbest ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das aus langen, faserigen Kristallen besteht. Es gehört zur Gruppe der Silikate und weist zahlreiche Eigenschaften auf, die es für eine Anwendung in Bau- und Isoliermaterialien attraktiv machte. Asbest weist eine sehr hohe Hitzebeständigkeit auf (bis ca. 1000 Grad) und isoliert hervorragend gegen Kälte und Lärm. In diesen Eigenschaften ist das Material der Glaswolle also ähnlich. Auch in ihrer physikalischen Struktur ähneln sich die beiden Stoffe: Sie bestehen aus mikroskopisch kleinen Fasern. 

Während Asbest allerdings nicht hergestellt, sondern in Minen abgebaut wird, handelt es sich bei Glaswolle um ein aus recyceltem Glas hergestelltes Material. Die gesundheitsschädigende Wirkung ist bei Asbest jedoch wesentlich höher, weshalb in Deutschland 1993 ein generelles Herstellungs- und Verwendungsverbot für Asbest verhängt wurde. 

Da Asbest früher in vielen Bau- und Isoliermaterialien eingesetzt wurde, ist nicht auszuschließen, dass manch alte Glaswolle Asbest enthält. Typische Anwendungen von asbesthaltigen Dämmungen waren:

  • Asbestisolierte Rohre etwa von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen: Häufig wurden Rohre mit einer dicken Schicht aus asbesthaltigem Material umwickelt, das eine graue oder weiße Farbe haben kann. 
  • Asbestplatten: Hier handelt es sich um flache, rechteckige oder quadratische Platten, die oft grau oder weiß sind. Sie können eine raue Oberfläche haben und manchmal eine Schutzschicht besitzen. Sie wurden häufig zur Dämmung von Wänden, Decken und Böden sowie als Brandschutzmaterial verwendet.
  • Spritzasebst: Spritzasbest ist ein asbesthaltiges Material, das auf Oberflächen aufgesprüht wurde. Es hat eine unregelmäßige, schaumartige Textur und kann grau oder weiß sein. Spritzasbest wurde häufig zur Brandschutzisolierung von Stahlträgern und -säulen sowie zur Schalldämmung verwendet.
  • Asbesthaltige Dichtungen und Fugenmassen: Diese können in Form von Dichtungen oder Fugenmasse vorkommen, die oft grau oder schwarz sind. Sie wurden für Isolierzwecke häufig in Rohrleitungen, Fenstern und Türen verwendet.

Ob alte Glaswolle Asbest enthält oder nicht, ist sehr schwer zu erkennen. Ein möglicher Hinweis auf integrierte Asbestfasern ist eine gräuliche Färbung der Glaswolle, die ja in den meisten Fällen gelb oder weiss ist. Allerdings kann Asbest grundsätzlich ebenfalls weisse oder gelbliche Farbtöne aufweisen. Näheres zum Thema “Farbe von Glaswolle” findest Du im nächsten Abschnitt.

Ein anderer Anhaltspunkt dafür, ob Glaswolle Asbest enthalten könnte, ist der Zeitraum, in dem die Glaswolle verbaut wurde. Sehr oft eingesetzt wurde Asbest zwischen 1960 und 1990. Wurde die Glaswolle in Deinem Haus vor oder nach dieser Zeit verbaut, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie asbesthaltig ist.

Insgesamt hat Asbest in der Dämmung kein eindeutig identifizierbares Aussehen. Absolute Gewissheit, ob Dein altes Dämmmaterial Asbest enthält oder nicht, kann daher nur eine Analyse des Stoffes liefern oder ein entsprechendes Dokument wie etwa der Kaufbeleg.

Grundsätzlich solltest Du beim Umgang mit altem Dämmmaterial immer vorsichtig sein und die richtige Schutzkleidung tragen.

Welche Rolle spielt die Farbe der Glaswolle?

Nahaufnahme von loser Glaswolle, die sich in einer Einblasdämmmaschine befindet.
In loser Form ist Glaswolle meistens weiß

In ihrer ursprünglichen Form ist Glaswolle weiss oder hellbeige. Sie existiert aber auch in anderen Farbtönen wie braun, gelb oder grau. Dafür sind in erster Linie Bindemittel verantwortlich. Beispielsweise bei der Verwendung von Phenolharz als Bindemittel erhält Glaswolle eine gelbe, bei Zucker eine braune und bei Acryl auf Wasserbasis behält sie ihre weiße Färbung. Durch die Zugabe von Grafitstaub wird Glaswolle gräulich. Es gibt aber noch diverse andere Bindemittel und auch immer wieder neue im Markt.

Die Farbe der Glaswolle sagt nichts über ihre Qualität aus. Weder, ob sie besser oder schlechter dämmt, noch, ob sie weniger oder stärker schädlich ist. Grundsätzlich gilt ja, dass Glaswolle, die vor 1996 bzw. dem Jahr 2000 hergestellt wurde, als potenziell krebserregend eingestuft ist. Die Farbe hat damit aber nichts zu tun. Sowohl früher als auch heute kam bzw. kommt Glaswolle in den genannten Farbtönen vor.

Weisse Glaswolle

Weisse Glaswolle ist in Deutschland weit verbreitet. Vor allem in alten Häusern trifft man häufig auf weiße Glaswolle, da weiß seit den Anfängen der Glasfaserproduktion in der Mitte des 20. Jahrhunderts die geläufigste Farbe des Dämmstoffes war. Diese Glaswolle muss als potenziell krebserregend und bei Abrissarbeiten als gefährlicher Abfall verstanden werden. Denn sie enthält noch die schädlichen WHO-Fasern und entspricht noch nicht den gesetzlichen Auflagen, die im Jahr 2000 in Kraft traten. Sie verfügte damit noch nicht über das RAL-Gütezeichen.

Es gibt aber auch heutzutage Hersteller, die wieder weisse Glaswolle produzieren. Diese ist in ihrer Schädlichkeit keinesfalls mit der alten weissen Glaswolle zu vergleichen. Im Gegenteil: Moderne weisse Glaswolle ist - wie moderne Glaswolle allgemein - nicht hochgradig gefährlich. Wenngleich im Umgang mit ihr immer Schutzkleidung getragen werden soll.

Es kann daher nicht pauschal gesagt werden, dass weisse Glaswolle schädlich ist. Diese Einstufung muss entsprechend dem Alter der Glaswolle gemacht werden. 

Gelbe Glaswolle

Gelb ist in Deutschland die häufigste Farbe bei Glaswolle. Gelbe Glaswolle wurde in den 1960er und 1970er Jahren besonders populär, als viele Hersteller begannen, farbige Varianten ihrer Produkte anzubieten. Dies taten sie etwa, um die Sichtbarkeit und Wiedererkennbarkeit des Materials zu erhöhen oder um eine bestimmte Markenidentität zu schaffen. Sehr bekannt und speziell in der Bauindustrie weit verbreitet war etwa die gelbe Glaswolle von Owens Corning.

Die gelbe Farbe von Glaswolle resultiert aus bestimmten zugesetzten Farbstoffen oder speziellen Bindemitteln, die während des Herstellungsprozesses hinzugefügt werden. Auch hier gilt: Die gelbe Farbe sagt weder etwas über die Dämmqualität noch über die Schädlichkeit des Materials aus. Es gibt alte gelbe Glaswolle und neue gelbe Glaswolle.

Graue Glaswolle

Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, können graue Verfärbungen in alter Glaswolle auf Asbest hindeuten. Es gibt aber auch zahlreiche andere Gründe, warum alte Glaswolle gräulich sein kann. Zum einen kann es sich um Schmutz handeln, zum anderen können aber auch Zusatzstoffe wie Grafitstaub oder spezielle Bindemittel Grund für eine graue Farbe oder graue Verfärbungen sein. 

Graue Glaswolle ist grundsätzlich nicht sehr verbreitet, allerdings setzen einige Hersteller aktuell wieder mehr auf diese Farbe. Die Farbe selbst sagt nicht direkt etwas über die Qualität des Dämmstoffes aus - sehr wohl kann sie aber aus einem bestimmten Bindemittel resultieren, welches beispielsweise besonders umweltfreundlich ist. Begegnest Du beim Kauf von Glaswolle einer grau gefärbten, erkundige Dich am besten, ob sie die Farbe stets als Markenzeichen hat oder ob hinter dem Grau spezielle Eigenschaften der Glaswolle stehen. Auch bei Grau gilt daher: Es gibt alte graue Glaswolle und neue graue Glaswolle.

Braune Glaswolle

Auch braune Glaswolle ist weniger verbreitet - vor allem in alten Gebäuden ist sie kaum anzutreffen. Ursache für diese Farbe können Zusatzstoffe oder bestimmte Bindemittel sein. Gerade heutzutage werben Hersteller immer wieder mit Innovationen im Bereich Bindemittel. Versprochen und vielfach sicherlich auch gewährleistet werden dabei eine bessere Umweltverträglichkeit oder eine noch bessere Dämmleistung. Beispiele für Bindemittel, die eine braune Farbe erzeugen, sind Holzbiomasse oder Pflanzenstärke. Beide präsentieren sich als besonders umweltfreundlich.

Auch bei brauner Glaswolle lässt sich also keine pauschale Aussage über Schädlichkeit oder Dämmqualität machen. In puncto Schädlichkeit gilt wie bei jeder Glaswolle, ganz unabhängig von ihrer Färbung: Nach 2000 hergestellte Glaswolle ist weit weniger schädlich und nicht mehr potenziell krebserregend.

Muss man Schutzkleidung tragen, wenn man mit Glaswolle arbeite?

Eine Person steht im Dachboden und trägt dabei einen Schutzanzug.
Um unangenehme Folgen zu vermeiden, ist ein angemesserner Schutz bei den Dämmarbeiten notwendig

Ja, beim Umgang mit Glaswolle sollte unbedingt Schutzkleidung inklusive Atemmaske und Schutzbrille getragen werden. 

Ideal zur Verarbeitung von Glaswolle ist Arbeitskleidung, die nach der Arbeit gewaschen wird, oder ein Maleranzug, der nach der Arbeit entsorgt werden kann. Zusätzlich sind Handschuhe zu empfehlen.

Egal, ob sie neu gekauft und verarbeitet wird oder ob alte Glaswolle bearbeitet oder entsorgt wird. Kommt die nackte Haut mit Glaswolle in Berührung, juckt sie und es kann zu Hautausschlag bzw. Rötung kommen. Ursache dafür sind die winzigen Glasfasern, aus denen der Dämmstoff besteht. Sie verhalten sich auf der Haut letztlich wie kleine Nadeln und dringen in die Haut ein. Wie lange die Symptome andauern, ist unterschiedlich. Das hängt vor allem davon ab, wie intensiv der Kontakt war. In jedem Fall sollten die betroffenen Hautstellen sofort mit kaltem Wasser abgespült werden. Von warmem Wasser raten wir ab - es würde die Hautporen öffnen, wodurch die Glasfasern erst recht in die Haut eindringen könnten. Auch Reiben ist nicht zu empfehlen. Meist klingt das Jucken nach einigen Minuten ab, kann aber auch über Stunden andauern.

Gelangen Glaswollefasern in die Augen, erzeugen sie auch dort starkes Jucken. Die Augen müssen dann unverzüglich für mehrere Minuten mit kaltem Wasser ausgespült werden. Auch hier ist ein Reiben nicht ratsam.

Welche Symptome Glaswolle verursachen kann, wenn sie bzw. ihre Fasern eingeatmet werden, haben wir weiter oben im Detail dargestellt. Wenngleich moderne Glaswolle nicht mehr als potenziell lungenkrebserregend gilt, weil ihre Fasern biolöslich geworden sind, kann sie nach Einatmen dennoch Hustenreiz, Niesen und Halskratzen auslösen.

Wie genau Du Dich beim Arbeiten mit Glaswolle schützen solltest, schauen wir uns jetzt an.

  1. Atemmaske: Hier solltest Du zu einer Atemschutzmaske vom Typ FFP2 greifen, denn diese filtert nahezu alle in der Luft befindlichen Partikel mit einer Größe von 0,3 Mikrometern. Glaswolle Fasern haben einen Durchmesser von ab ca. 3 Mikrometern und werden damit abgewehrt. Achte darauf, dass Du die Maske gut anlegst.
  2. Arbeitskleidung inkl. Handschuhe: Ob Kleidung, die anschließend gewaschen werden kann, oder Einweg Maleranzug bzw. Einweg Schutzanzug - wichtig ist, dass keine Hautstelle offen bleibt, um den Kontakt mit der Glaswolle zu vermeiden. Besonders ratsam ist es natürlich, Handschuhe zu tragen. 
  3. Schutzbrille: Gerade bei Überkopfarbeiten oder beim Schneiden von Glaswolle ist das Tragen einer Schutzbrille unbedingt zu empfehlen.

Wer also mit Glaswolle hantiert, diese zuschneidet, verbaut oder entsorgen will, sollte unbedingt entsprechende Schutzkleidung tragen.

Wie kann man Glaswoll Dämmung richtig schneiden und verarbeiten?

Glaswolle wird von einer Person zugeschnitten.
Sorgfältiges Schneiden der Glaswolle ist essentiell, um eine fugenlose Verlegung zu gewährleisten

Glaswolle ist ein besonders elastischer und leicht zu verarbeitender Dämmstoff. Das macht ihn auch so beliebt. Das Schneiden von Glaswolle erfordert Sorgfalt und Vorsicht, ist an sich aber nicht schwer. Wichtig ist, dass die Glaswolle passgenau zugeschnitten wird, damit in der Dämmung später keine Lücken bestehen. Wir erklären Dir im Folgenden Schritt für Schritt, wie Du Glaswolle selbst schneiden kannst.

Vorbereitung:

Arbeitsort: Wähle für das Schneiden von Glaswolle einen passenden Arbeitsplatz - idealerweise eine Garage oder einen Schuppen. Der Raum sollte in jedem Fall gut zu Lüften sein. Beim Bearbeiten des Materials lösen sich nämlich Fasern und kleinste Partikel, die nicht eingeatmet werden sollen.

Arbeitsplatz: Wichtig ist ein stabiler Untergrund, um Verwacklungen beim Schneiden zu vermeiden. Decke Deinen Arbeitsplatz am besten mit einer Plane oder Folie ab, um die anschließende Reinigung zu erleichtern.

Schutzkleidung: Trage sowohl Schutzkleidung, die keine offenen Hautstellen übrig lässt, sowie natürlich Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Staubmaske des Typs FFP2. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen verhinderst du Hautreizungen und das Einatmen des Materials.

Werkzeuge: Um die Glaswolle zu schneiden, benötigst Du ein scharfes Cuttermesser oder ein spezielles Dämmstoffmesser. Hier kannst Du Dich im Baumarkt beraten lassen. Außerdem sind ein Lineal und eine lange Latte zum Anzeichnen nötig.

Achtung

Achte darauf, dass sich keine anderen Personen im Raum befinden, die nicht ebenfalls geschützt sind. Auch Kinder sind vom Arbeitsort unbedingt fern zu halten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Messen und Markieren: Das exakte Abmessen ist besonders wichtig, damit die Glaswolle dann auch genau in das entsprechende Bauteil passt. Addiere zum benötigten Maß am besten einen cm hinzu, um dann beim Verbauen eine bessere Klemmwirkung zu erhalten. Miss die benötigte Länge bzw. Größe der Glaswolle mit einem Maßband oder Lineal und nutze z.B. eine lange Holzlatte, um eine Linie auf der Oberfläche der Glaswolle zu ziehen oder direkt entlang der Latte zu schneiden. 

Schneiden: Achte beim Schneiden darauf, mit dem Messer stets bis ganz an den Untergrund vorzudringen und einen sauberen Schnitt durchzuführen. Natürlich kannst du restliche noch zusammenhängende Fasern mit weiteren Schnitten trennen, doch je weniger das Material bearbeitet wird, desto besser. Du kannst übrigens während der Arbeit auf der Glaswolle knien, das ist kein Problem, denn sie ist ja komprimierbar.

Nachbereitung: Reinige den Arbeitsplatz durch Absaugen und intensives Lüften des Raumes. Übrig gebliebene Glaswolle muss entsprechend entsorgt werden. Wie dies zu erfolgen hat, erklären wir im Folgenden.

Wie kann man Glaswolle entsorgen?

Ein Container gefüllt mit alten Glaswollmatten.
Glaswolle muss fachgerecht entsorgt werden
Info

Alte Glaswolle auf Dachböden kann man einfach mit neuer “überdämmen” und muss diese nicht zwingend entsorgen, das spart Kosten.

Glaswolle zählt zu den Sonderabfällen, da es sich um Material aus oder mit gefährlichen Stoffen handelt. Sie muss unbedingt fachgerecht entsorgt werden. Dies ist in der Regel mit Kosten verbunden, welche regional stark variieren - im Raum Berlin etwa ist mit rund 50 Euro pro m3 zu rechnen, im Raum Frankfurt mit 5 Euro pro 120 Liter Sack und in München ist ein m3 pro Tag für Bewohner der Stadt kostenlos. Beim Verstoß gegen das korrekte Entsorgen des Materials drohen in jedem Fall bundesweit Geldstrafen. Dazu weiter unten mehr

Info

Glaswolle darf nicht in den Restmüll oder etwa in die gelbe Tonne gegeben werden. Für die Entsorgung gibt es spezielle, luftdichte Säcke für Mineralfaserabfälle, sogenannte KMF-Säcke. KMF steht für “künstliche Mineralfasern”. Sie werden auch als Big Bags für Mineralwolle bezeichnet. Es ist wichtig, die Glaswolle ausschließlich in solchen Säcken zu verpacken, da nur sie die nötige Sicherheit (reißfest, dicht) bieten. Du kannst sie online, im Fachhandel, bei einem Containerdienst oder an großen Wertstoffhöfen erwerben.

Trage unbedingt Schutzkleidung, wenn Du die Glaswolle in die KMF Säcke füllst. Achte darauf, einen Sack nicht zu überfüllen. Nur so kann er auch richtig verschlossen werden. 

Die gut verschlossenen Säcke kannst Du dann entweder zu einem Wertstoffhof deiner Kommune oder einem privaten Entsorger bringen oder Du nutzt einen Containerdienst. Dies kann bei großen Mengen sinnvoll sein.

  1. Wertstoff- bzw. Recyclinghof: Am besten, Du erkundigst Dich telefonisch beim Wertstoffhof in Deiner Nähe nach seinen exakten Annahmebedingungen für Deine gefüllten KMF-Säcke. Nicht alle Wertstoff- bzw. Recyclinghöfe nehmen Glaswolle an und manche nur an bestimmten Tagen oder in bestimmten Mengen. Gleichzeitig kannst Du die Kosten erfragen. Beachte dabei, dass die Preise in der Regel abhängig vom Gewicht des zu entsorgenden Materials sind und nicht etwa pro Sack gelten. 
  2. Private Entsorgungsunternehmen: Eine Alternative zu Wertstoffhöfen der Kommunen sind private Entsorgungsunternehmen. Auch hier empfehlen wir Dir, Dich telefonisch über Annahmebedingungen und Annahmezeiten sowie Preise zu erkundigen. Häufig sind es übrigens auch private Entsorger, welche das Material von den kommunalen Deponien abholen und für die endgültige Entsorgung oder Wiederverwertung sorgen.
  3. Containerdienst: Größere Mengen an Glaswolle kannst Du selbst entsorgen, indem Du einen entsprechenden Container bestellst. Du musst das Material dann ebenfalls in KMF-Säcke verpacken, die fachgerechte Entsorgung übernimmt aber der Containerdienst.

Was geschieht nun eigentlich mit der entsorgten Glaswolle?

Grundsätzlich gilt es beim Thema Entsorgung von Glaswolle zu unterscheiden, ob die Glaswolle als potenziell krebserzeugend eingestuft ist (siehe vor 1996 hergestellte Glaswolle) oder nicht. Alte Glaswolle gilt gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) als gefährlicher Abfall. Moderne Glaswolle mit dem RAL-Gütezeichen aus dem kontrollierten Rückbau oder Verschnitt aus dem Neubau wird als nicht gefährlicher Abfall bewertet. Unter kontrolliertem Rückbau versteht man im Gegensatz zum herkömmlichen Abriss eine detaillierte Planung der Arbeiten: Dazu gehört u.a. die Identifizierung von Materialien, die wiederverwendet oder recycelt werden können.

Entsprechend dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist die Verwertung der entsorgten Glaswolle grundsätzlich einer Beseitigung vorzuziehen. Ungefährliche Glaswolle-Abfälle wie Verschnitte aus Neubauten werden oftmals von den Herstellern zur Wiederverwertung zurückgenommen. Alte Glaswolle ohne RAL-Gütezeichen, die vor 1995 hergestellt oder bis zum Jahr 2000 verbaut wurde, darf gemäß deutscher Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Für sie gibt es aktuell kein Verwertungsverfahren. 

Wenn es der Platz zulässt, kann alte Glaswolle auch einfach mit neuer “überdämmt” werden. Damit kann man an neuem Dämmmaterial sparen und die aufwändige Entsorgung der alten Glaswolle umgehen.

Achtung

Bei einer illegalen Entsorgung von Glaswolle drohen hohe Geldstrafen. Sie sind im Bußgeldkatalog für illegales Entsorgen von Bauschutt festgelegt. Die Höhe der Geldstrafe hängt von der illegal entsorgten Menge ab und unterscheidet sich je nach Bundesland bzw. sogar Kommune. So schwankt das Bußgeld für das illegale Entsorgen von nur 1 m3 Glaswolle zwischen 50 und 1.500 €.

Manchmal ist Privatpersonen gar nicht bewusst, dass sie mit gefährlichen Stoffen hantieren. Es gilt allerdings: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Gerade bei Arbeiten an einem älteren Haus ist es deshalb ratsam, genau zu wissen oder in Erfahrung zu bringen, mit welchen Materialien man es zu tun hat. Ziehe gegebenenfalls Experten zu Rate! 

Was kostet die Entsorgung von Glaswolle?

Eine Person bezahlt am Schalter eines Wertstoffhofs.
Glaswolle kann auf Wertstoffhöfen entsorgt werden

Das Entsorgen von Glaswolle ist in der Regel mit Kosten verbunden, da das Material zu den Sonderabfällen zählt. Die Entsorgung solcher Abfälle unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften. Gerade alte, vor 1996 hergestellte Glaswolle, die als potenziell krebserregend eingestuft ist.

Die Kosten für das Entsorgen von Glaswolle variieren sowohl innerhalb Deutschlands aber auch von Entsorger zu Entsorger stark. Es gibt private Dienstleister und die Recyclinghöfe der Kommunen. Abgesehen davon, dass nicht alle Deponien Glaswolle annehmen, nehmen sie manche nur in einer gewissen Menge pro Tag an. An den kommunalen Wertstoffhöfen in München etwa ist für Bewohner der Stadt ein m3 pro Tag kostenlos. In Berlin nehmen die kommunalen Wertstoffhöfe gar keine Glaswolle an, sondern verweisen an private Anbieter. Diese berechnen beispielsweise 50 € pro m3, wie unsere Recherchen ergaben. Im Raum Frankfurt wiederum ist mit 5 € pro 120 Liter Sack zu rechnen. 

Unser Tipp

Erkundige Dich am besten bei mehreren Entsorgungsunternehmen und/oder öffentlichen Wertstoffhöfen in Deiner Nähe nach deren Preisen und vergleiche diese. Du kannst hier gegebenenfalls viel Geld sparen!

Auch bei den KMF-Säcken variieren die Preise. Du kannst mit ungefähr 3 € für einen 1200 Liter Sack rechnen. Erhältlich sind sie online, im Fachhandel oder an manchen Wertstoffhöfen.

Obwohl moderne Glaswolle in der Regel ja wiederverwertet wird, unterscheiden sich die Entsorgungskosten nach unseren Recherchen für alte und neue Glaswolle nicht.  

Welche Arten von Glaswoll Dämmung gibt es?

Nahaufnahme von zusammengerollten und gestapelten Glaswollmatten.
Glaswolle gibt es in diversen Ausführungen

Glaswolle tritt für die Dämmung in verschiedenen Formen auf: Es gibt Matten und Platten aus Glaswolle und lose Glaswolle für die Einblasdämmung. In welcher dieser Formen der Dämmstoff eingesetzt wird, hängt vom Anwendungsfall ab.

Glaswoll Matten

Glaswollmatten sind flexibel und weich. Sie werden meist in Rollen geliefert, sind leicht zu handhaben und können einfach zugeschnitten werden. Glaswolle in Form von Matten eignet sich gut für die Dämmung von Wänden, Dächern und Böden. Aber auch für das Umwickeln beispielsweise von Rohren sind sie aufgrund ihrer Flexibilität beliebt. Die Matten werden in verschiedenen Dicken angeboten - die gängigsten sind 100mm, 120mm, 140mm, 160mm und 200mm. Je nach Dicke der Glaswollmatte ergibt sich in der Gesamtkonstruktion dann natürlich ein unterschiedlicher U-Wert (LINK nach oben).

Um beim Transport Platz zu sparen, werden die Rollen meist komprimiert , also zusammen gepresst, geliefert. Öffnet man die Verpackung rundum, rollen sie sich auf und entfalten sich.

Glaswolle Platten

Glaswollplatten sind starrer als Glaswollmatten. Sie haben eine wesentlich festere und damit unflexiblere Form, wodurch sie eine höhere Stabilität bieten. Angeboten werden sie in rechteckigen oder quadratischen Formaten. Ideal ist Glaswolle in Form von Platten für Anwendungen, bei denen eine gewisse strukturelle Unterstützung erforderlich ist. Ein Hauptanwendungsfall für Glaswollplatten ist die Fassadendämmung mittels Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Dabei werden die Dämmstoffplatten außen an der Fassade des Hauses montiert und anschließend verputzt. Die robuste und unflexible Form der Glaswollplatten ist bei der Fassadendämmung ein großer Vorteil.

Auch bei Bedarf an einer gleichmäßigen Oberfläche eignet sich Glaswolle in Form von Platten. Dies kann zum Beispiel bei Decken in Neubauten oder Renovierungen der Fall sein.

Glaswollplatten gibt es in verschiedenen Dicken - typischerweise in 100mm, 120mm, 140mm, 160mm und 200mm. Je nach Dicke der Dämmplatten ergibt sich natürlich ein unterschiedlicher U-Wert der Gesamtkonstruktion.

Glaswolle alukaschiert

Alukaschierte Glaswolle ist ein flexibles Dämmmaterial, das auf der einen Seite mit einer Schicht aus gitternetzverstärkter Alufolie ummantelt ist. Die alukaschierte Oberfläche sorgt für eine höhere Druckfestigkeit und ein gleichmäßiges Druckaufnahmevermögen. Auch die Diffusionsdichte wird durch den Verbund der beiden Materialien erhöht. Darüber hinaus lässt sich durch die alukaschierte Außenseite eine dampfbremsende Dämmung realisieren. Viele sprechen in diesem Fall von Glaswolle mit Dampfsperre.

Alukaschierte Glaswolle wird gerne zur Isolierung von Heizungs- und Wasserrohren, Klima- und Lüftungskanälen sowie Dampfleitungen verwendet. Durch eine fachgerechte Rohrisolierung kann Energie und damit Geld gespart werden, denn gerade im Winter sollten Rohre vor dem Auskühlen geschützt werden. Auch bei Kaltwasserrohren können durch Dämmung Energieverluste vermieden werden. 

Glaswolle Einblasdämmung

Glaswolle ist auch für die Einblasdämmung ein beliebtes Material. Sie tritt in diesem Einsatzgebiet in loser Form in Erscheinung. Der Dämmstoff wird in einer speziellen Einblasmaschine aufgelockert, mit Luft vermischt und dann in die Hohlräume eingebracht. Einziger Nachteil der Glaswolle als Einblasdämmstoff ist, dass sie nicht besonders fließfähig ist. Für kleinere Hohlräume ist Glaswolle als Einblasdämmstoff daher weniger geeignet. Auch müssen mehr Löcher zum Einblasen gebohrt werden als bei anderen Einblasdämmstoffen wie etwa EPS - eben weil sie sich nicht so gut und weiträumig verteilt.

Was sind die Anwendungen für Glaswoll Dämmung?

Ein Handwerker liegt auf einem Flachdach und bringt Glaswolldämmung von oben in den Hohlraum ein.
Glaswolle ist aufgrund ihrer guten Eigenschaften vielseitig einsetzbar.

Glaswolle wird als Dämmmaterial in allen Bereichen des Hauses angewendet. Da sie in unterschiedlichen Formen auftritt wie Platten, Matten oder losem Einblasdämmstoff, findet sie sämtliche Einsatzgebiete: ob Dachdämmung, Zwischensparrendämmung, Innendämmung, Fassadendämmung, Bodendämmung, Außendämmung oder Rohrisolierung.

Grund für die Beliebtheit von Glaswolle als Dämmmaterial sind ihre zahlreichen positiven Eigenschaften, darunter vor allem ihre Feuerfestigkeit, der gute Schallschutz, die leichte Handhabbarkeit und das gute Preis-Leistungsverhältnis.

Dachdämmung mit Glaswolle

Vorab: Das Dämmen des Daches ist Pflicht beim Neubau, unter Umständen aber auch beim Kauf oder Erben eines Hauses. Die Sanierungspflicht besteht beim Eigentümerwechsel oder wenn ein Altbau geerbt beziehungsweise überschrieben wird. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist das Dämmen des Daches für all jene Häuser Pflicht, die ab dem 1. Februar 2002 gekauft oder gebaut wurden. Diese Pflicht gilt allerdings nur dann, wenn der Dachstuhl als Wohnraum genutzt und beheizt wird. Ist das nicht der Fall, genügt es, die oberste Geschossdecke zu dämmen.

Informiere Dich gut, ob bei Deiner - eventuell neu erworbenen oder geerbten - Immobilie eine Dämmpflicht besteht. Das Ignorieren dieser kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 € verursachen. Aber keine Sorge: Nach dem Grundbucheintrag hast Du erstmal zwei Jahre Zeit, um die Dämmung des Daches nachzurüsten. 

Für die Dachdämmung ist Glaswolle ein sehr beliebtes und häufig genutztes Material. Gerade ihre Feuerfestigkeit und ihre sehr gute Dämmleistung überzeugen in diesem Bauteil besonders. Bei der Dämmung eines Steildaches kann Glaswolle oben auf den Sparren (Aufsparrendämmung, Aufdachdämmung), zwischen den Sparren (Zwischensparrendämmung) oder unterhalb der Sparren (Untersparrendämmung) eingesetzt werden. Die Zwischensparrendämmung kann dabei auch mittels Einblasdämmung erfolgen.

Die Innendämmung mit einer Zwischensparrendämmung ist optimal für unversehrte Dächer, da die Dacheindeckung unberührt bleibt und kein Gerüst notwendig ist. Die Dämmung von außen, oft in Verbindung mit Aufsparrendämmung, ergänzt die Zwischensparrendämmung. Dies ermöglicht eine durchgehende Dämmschicht und lässt die Innenverkleidung unbeeinträchtigt. Die Aufsparrendämmung bietet eine wärmebrückenfreie Dämmschicht und ist ideal für Neubauten oder komplette Dachsanierungen. Die Untersparrendämmung wird als weitere Schicht zur Zwischensparrendämmung eingesetzt, um die Dämmwirkung nochmals zu verstärken.

Eine Steildachdämmung mit Glaswolle kann mittels Matten, Platten oder im Bereich der Zwischensparren auch als Einblasdämmung erfolgen. Andere Begriffe für Steildach sind übrigens Schrägdach oder Satteldach.

Bei Flachdachkonstruktionen kommt Glaswolle häufig mittels Einblasdämmung zum Einsatz, da Flachdächer fast immer Hohlräume aufweisen, die sich mit Dämmstoffen füllen lassen. Gerade für eine nachträgliche Dämmung eignet sich Einblasdämmung hervorragend, weil keine großen baulichen Veränderungen vorgenommen werden müssen. Nötig ist lediglich das Bohren kleiner Löcher, über die der Dämmstoff eingeblasen wird.

Zwischensparrendämmung 

Glaswolle eignet sich aufgrund ihrer zahlreichen positiven Eigenschaften hervorragend für die Zwischensparrendämmung. Diese meint das Dämmen der Bereiche zwischen den einzelnen Sparren der Dachkonstruktion. Bei Neubauten oder im Zuge von Renovierungsarbeiten kann das Dämmmaterial sehr gut in Form von Platten oder Matten zwischen die Sparren eingebracht werden. Wichtig ist dabei, dass der Dämmstoff passgenau zugeschnitten wird und keine Lücken bleiben. Dies könnte die Wirkung der Glaswolle Dachdämmung verschlechtern. Zum Einsatz kommen im Zuge der Zwisschensparrendämmung idealerweise auch eine Dampfbremse und eine Unterspannbahn. Eine Dampfbremse verhindert das Eintreten von Feuchtigkeit von innen, während eine diffusionsfreie Unterspannbahn das Dämmmaterial im Dach vor Feuchtigkeitseintritt von außen schützt.

Vor allem bei älteren Gebäuden wird eine Zwischensparrendämmung mit Glaswolle auch gerne mittels Einblasdämmung durchgeführt. Dadurch bleibt ein Öffnen des Daches bzw. ein Auseinanderbauen der diversen Schichten erspart. Denn bei der Einblasdämmung ist lediglich das Bohren einiger kleiner Löcher (Durchmesser 2 - 2,5cm) nötig.

Eine Zwischensparrendämmung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Du das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen möchtest.

Dachboden Dämmung mit Glaswolle

Die Dachbodendämmung wird oft auch als Dämmung der obersten Geschossdecke bezeichnet. Sie stellt eine der effektivsten Varianten dar, um in einem Haus Energie zu sparen. Neben dem Wärmeschutz gegenüber den darunter liegenden Wohnräumen dient die Dämmung der obersten Geschossdecke auch dem Schallschutz, dem Brandschutz und dem Hitzeschutz. Für genau diese Leistungen ist Glaswolle aufgrund ihrer entsprechenden Eigenschaften eine optimale Wahl. Daher ist sie eine der beliebtesten Dämmmaterialien für den Dachboden.

Wie oben erwähnt, kann die Dämmung der obersten Geschossdecke Pflicht sein, wenn Dein Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft oder gebaut wurde. Ist Dein Dachboden voll ausgebaut und wird als Wohnraum genutzt, kann es genügen, nur das Dach zu dämmen. Beim Thema Dämmpflicht von Dach und Dachboden gibt es bestimmte Voraussetzungen und Ausnahmen, weshalb wir Dir empfehlen, Dich fachmännisch beraten zu lassen.

Neben der Dämmung der obersten Geschossdecke mit Matten oder Platten aus Glaswolle ist ebenfalls die Einblasdämmung eine attraktive, weil vor allem preiswerte Methode. Dabei wird die Glaswolle in Flockenform auf den Boden aufgeblasen. Grundsätzlich gibt es bei der Dachbodendämmung mit Glaswolle eine begehbare, eine teil-begehbare und eine nicht-begehbare Lösung. Für welche sich entschieden wird, hängt auch von der zukünftigen Nutzung des Dachbodens ab. Mehr dazu findest Du auch hier

Fassadendämmung mit Glaswolle 

Bei der Fassadendämmung werden die kompletten Außenwände eines Gebäudes gedämmt, um dessen Energieeffizienz zu steigern. Wählt man hier Glaswolle als Dämmmaterial, gelingt es nicht nur, Wärmeverluste im Winter zu vermeiden - der Dämmstoff sorgt auch für einen sehr guten Hitzeschutz im Sommer, durch seine Feuerfestigkeit für hervorragenden Brandschutz und durch seine schalldämmende Wirkung für weniger Lärm von außen. 

Eine Fasssadendämmung kann außen am Haus vorgenommen werden, an der Innenseite der Mauer oder bei zweischaligem Mauerwerk zwischen den beiden Mauern als Kerndämmung. Eine Kerndämmung wird dabei gerne in Form einer Einblasdämmung vorgenommen. Für alle drei Varianten ist der Einsatz von Glaswolle möglich und beliebt.

  1. Bei der äußeren Fassadendämmung, dem so genannten Wärmedämmverbundsystem (WDVS), werden Glaswolldämmplatten direkt an der Außenfläche der Fassade montiert und anschließend verputzt. Nötig ist hier natürlich ein Gerüst. 
  1. Bei der Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk wird die Glaswolle zwischen der Außen- und der Innenmauer eingebracht. Bei Bestandsgebäuden erfolgt dies in der Regel mittels Einblasdämmung. Die Glaswolle wird hierfür in loser Form in einer Einblasmaschine aufgemischt und dann über kleine Löcher in der Fassade (2 - 2,5cm Durchmesser) in die Hohlräume eingeblasen. 

Im zweischaligen Neubau kann Glaswolle auch in Form von Platten oder Matten eingesetzt werden, weil die Wände da ja noch offen liegen.

  1. Die Innendämmung mit Glaswolle - meist in Form von Matten - ist eine gute Alternative für Häuser, bei denen eine Außendämmung oder Kerndämmung nicht möglich ist. Das kann etwa bei einschaligen oder denkmalgeschützten Gebäuden der Fall sein. Eine nachträgliche Innendämmung ist für die Bewohner natürlich immer mühsam, da die betroffenen Räume während der Arbeiten nicht nutzbar sind. Gerade wenn mit Glaswolle gearbeitet wird, ist ungeschütztes Atmen im Raum zu vermeiden.

Welche Variante der Fassadendämmung mit Glaswolle für Dich die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Verfügt Dein Haus über ein zweischaliges Mauerwerk, ist die Einblasdämmung die aus unserer Sicht attraktivste Lösung, da sie im Vergleich unschlagbar günstig und schnell durchführbar ist - meist an nur 1 Tag. Eine Kerndämmung lässt sich übrigens auch mit einer Außendämmung kombinieren. In diesem Fall muss aber erst die Kerndämmung erfolgen, ansonsten verpufft die Wirkung der Außendämmung aufgrund von Hinterlüftung. Denn bleibt die Luftschicht leer, kann die kalte Luft darin ungehindert zirkulieren und die Energie abtransportieren.

Decken- und Bodendämmung mit Glaswolle 

Böden, die jedes Geräusch in die darunterliegenden Räume durchlassen, können ganz schön nerven. Sie mindern auch die Wertigkeit einer Immobilie. Trittschall und sonstiger Lärm von oben können durch eine Dämmung an der Decke oder des entsprechenden Fußbodens reduziert werden. 

Schallschutz ist bei der Dämmung von Decke oder Fußboden aber natürlich nicht der einzige positive Effekt: Vor allem in der kalten Jahreszeit verursacht ein schlecht gedämmter Fußboden nicht nur hohe Heizkosten, sondern auch kalte Füße bei den Bewohnern. Ein gedämmter Fußboden erhöht also den Wohnkomfort rundum. 

Egal, ob Schallschutz oder Wärmeschutz erwünscht sind: Als Dämmmaterial eignet sich Glaswolle für beide Bedürfnisse sehr gut. Gerade in Sachen Schallschutz bzw. Trittschallschutz schneidet sie etwa gegenüber Styropor wesentlich besser ab. Noch besser als Glaswolle eignet sich zum Schallschutz allerdings Steinwolle aufgrund ihrer noch höheren Rohdichte.

Eine Besonderheit stellt die oberste Geschossdecke bzw. der Dachboden dar: Eine Dämmung dieses Bauteils kann sogar Pflicht sein. In jedem Fall stellt sie eine der effektivsten Lösungen dar, um in einem Haus Energie und damit Geld zu sparen.

Keller Dämmung mit Glaswolle

Auch eine effektive Dämmung des Kellers hilft maßgeblich dabei, die Energiekosten zu senken und damit den Geldbeutel zu schonen. Eine fehlende Isolierung des Kellers kann bis zu 10% des gesamten Wärmeenergieverlustes eines Hauses ausmachen. Grund dafür ist, dass die Wärme im Erdgeschoss schlecht gespeichert werden kann und nach unten hin entweicht.

Wenn wir von der Dämmung des Kellers sprechen, können wir zwischen der Dämmung der Kellerdecke, des Kellerbodens und der Kellerwände unterscheiden. Bei unbeheizten Kellern kann bereits die Dämmung der Kellerdecke ausreichen. Sie ist übrigens die häufigste Form der Fußbodenisolierung. Bei beheizten Kellern macht hingegen eine ganzheitliche Dämmung der Räumlichkeiten Sinn, also zusätzlich die von Kellerwänden und Kellerboden. 

Die Kellerbodendämmung erfolgt im Neubau meist standardmäßig im Zuge einer Perimeterdämmung (Außendämmung). Bei Bestandsobjekten, also bei nachträglicher Kellerbodendämmung, besteht in der Regel nur noch die Möglichkeit, den Kellerboden von innen zu dämmen (Aufbodendämmung).

Wird der Keller als Wohnraum genutzt - etwa als Hobbyraum oder Gästezimmer - ist eine gute Kellerwanddämmung absolut empfehlenswert. Auch hier gilt: Bei Neubauten erfolgt die Dämmung der Kellerwände in der Regel im Rahmen der Perimeterdämmung (Außendämmung), während bei Bestandsobjekten nur eine Dämmung von innen möglich ist.

Für alle Bereiche der Kellerdämmung ist Glaswolle auch hier eine optimale Wahl. Denn sie überzeugt durch den guten Wärmeschutz, ihre Feuerbeständigkeit und ihre schallschützenden Eigenschaften. Nicht nur, wenn der Keller etwa als Musikproberaum oder Werkstatt genutzt wird, kann guter Lärmschutz für die darüber liegenden Räume wünschenswert sein.  

Was sind die Eigenschaften von Glaswoll Dämmung

Blick auf eine Decke, die mit Glaswolle gedämmt wurde.
Aufgrund ihrer guten Eigenschaften, eignet sich Glaswolle für eine Dämmung verschiedener Bauteile.

Glaswolle gehört zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Dämmmaterialien in Deutschland. Eine Glaswolldämmung ist so beliebt, weil sie einfach in der Handhabung und kostengünstig ist und viele positive Eigenschaften hat. Neben ihrem hervorragenden Brandschutz (LINK nach oben) zeichnet sie sich durch sehr guten Schallschutz, eine herausragende Wärmeleitfähigkeit sowie Diffusionsoffenheit aus.

Schallschutz von Glaswolle 

Glaswolle ist ein Dämmstoff, der guten Schallschutz bietet. Im Vergleich zu Steinwolle schneidet sie etwas schlechter ab, gegenüber Polystyrol (Styropor) jedoch wesentlich besser. Ist das primäre Ziel Deines Dämmvorhabens eine Reduktion des Lärmes, bist Du mit Steinwolle besser versorgt. Sie ähnelt Glaswolle in ihren Eigenschaften sehr, ist aber etwas teurer. Steht die Schalldämmung nicht im Vordergrund, ist als positiver Nebeneffekt aber willkommen, ist Glaswolle definitiv eine sehr gute Option. Lass Dich am besten für Dein konkretes Projekt beraten.

Wärmeleitfähigkeit von Glaswolle

Wie wir im Abschnitt über den U-Wert und Lambda-Wert (λ) beschreiben (LINK setzen!), weist moderne Glaswolle eine niedrige Wärmeleitfähigkeit auf. Das bedeutet, dass sie Wärme speichert und nicht abgibt oder durchlässt. Glaswolle bietet also einen sehr guten Wärmeschutz. 

Die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmmaterials ist am so genannten Lambda-Wert (λ) ersichtlich: Je niedriger dieser ist, desto besser isoliert bzw. dämmt er. Moderne Glaswolle besitzt einen Lambda-Wert (λ) von 0,032 - 0,040 W/(m·K). Es wird hierbei auch oft vom Dämmwert gesprochen. Nicht zu verwechseln mit dem Lambda-Wert (λ) ist der U-Wert, der umgangssprachlich ebenfalls manchmal als Dämmwert bezeichnet wird. Der U-Wert ist die Maßeinheit für ein Bauteil. Er berücksichtigt die gesamte Konstruktion und die Dicke der Dämmschicht.

Glaswolle diffusionsoffen

Glaswolle ist diffusionsoffen. Das bedeutet, dass sie Feuchtigkeit zunächst aufnimmt und nach und nach wieder abgibt. Natürlich sprechen wir hier nicht von starker Feuchtigkeit durch eindringenden Regen oder einen Rohrbruch. Letztlich geht es um Dampf.

Früher, als auf Dämmung und luftdichtes Bauen weniger Aufmerksamkeit gelegt wurde, herrschte in Häusern oft noch eine natürliche Luftzirkulation. Damit einher ging aber ein Wärmeverlust. Heute wird wesentlich energieeffizienter gebaut und bestmöglich isoliert. Infolgedessen gelangen weniger Kälte und Wasser in Gebäude hinein und die Wärme bleibt drinnen – überschüssige Feuchtigkeit allerdings auch. 

Je dichter und kälter ein Baustoff ist, umso mehr Wasserdampf aus der Raumluft schlägt sich daran in Form von Kondenswasser nieder. Permanente Feuchtigkeit kann Bauschäden verursachen. Willkommen sind daher Materialien, die Feuchtigkeit zunächst aufnehmen und nach und nach wieder abgeben, denn sie regulieren das Raumklima. Sie werden als diffusionsoffen bezeichnet, sind also offen für die Diffusion des Dampfes.

Ein sehr anschaulicher Vergleich ist der mit atmungsaktiver Kleidung: Schwitzt man in ein Shirt aus wenig atmungsaktivem Material, wird es darunter schnell sehr feucht. Ähnliches geschieht im Inneren von Häusern, wenn sich Wasserdampf, der durch das alltägliche Leben entsteht – etwa beim Kochen, Spülen, Atmen, Schwitzen oder Duschen – ansammelt und nicht automatisch nach draußen entweichen kann. Dadurch steigt die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen an, was Schimmelbildung, Bauschäden sowie ein schlechtes Raumklima zur Folge haben kann. 

Wichtig ist also, dass Feuchtigkeit abtransportiert wird. Dies kann durch regelmäßiges Lüften erfolgen oder eben durch Wände, die wasserdampfdurchlässig sind und damit einen einseitigen Durchdringungsprozess ermöglichen. Wie eine Funktionsjacke mit atmungsaktiven Fasern. 

Die Eigenschaft "diffusionsoffen" von Glaswolle ist also eine sehr wünschenswerte.

Fazit

Glaswolle zählt seit Jahrzehnten zu den meistverwendeten Dämmstoffen und hat sich besonders bei der Dämmung von Dächern und Dachböden bewährt. Doch ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen weit darüber hinaus – auch bei Fassaden, Kellerdecken und Innenwänden stellt sie eine optimale Lösung dar. Dank ihrer Vielseitigkeit lässt sich Glaswolle in verschiedenen Formen verarbeiten, ob als Matten, Platten oder Einblasdämmung. Dabei überzeugt sie durch ihre hervorragende Dämmwirkung, die sowohl im Winter als auch im Sommer für angenehme Temperaturen sorgt. Die exzellenten Schallschutzeigenschaften machen sie zusätzlich zu einer bevorzugten Wahl in vielen Bauprojekten.

Ein weiterer Vorteil der Glaswolle ist ihre Nichtbrennbarkeit. Mit der Baustoffklasse A1 wird sie besonders in Bereichen, wo der Brandschutz eine zentrale Rolle spielt, häufig eingesetzt. Das gibt Hausbesitzern zusätzliche Sicherheit und ist besonders in sensiblen Gebäudebereichen von großem Vorteil. Zudem wurde Glaswolle über die Jahre stetig weiterentwickelt. Während ältere Versionen des Materials als gesundheitlich bedenklich galten, hat sich dies durch modernisierte Produktionsverfahren geändert. Heute gilt Glaswolle bei korrekter Verarbeitung als gesundheitlich unbedenklich.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit kann Glaswolle punkten. Dank optimierter Rezepturen wird mittlerweile ein hoher Anteil an recyceltem Glas in der Herstellung verwendet. Dies trägt zur Ressourcenschonung bei und macht Glaswolle zu einer ökologisch sinnvollen Dämmoption. Die Kombination aus Effizienz, Brandschutz, Nachhaltigkeit und langer Lebensdauer macht Glaswolle zu einer bewährten und zukunftssicheren Wahl für viele Bauvorhaben.

Foto von Tim Wolf.
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