Was ist Glaswolle und wie wird Glaswolle hergestellt?

Glaswolle ist ein Dämmmaterial, das primär aus feinsten Glasfasern besteht. Sie verfügt über eine hervorragende Ökobilanz und wird neben der Wärmedämmung auch für den Schallschutz und Brandschutz in Gebäuden, Flugzeugen, Zügen, Autos und auf Schiffen verwendet.
Im Hochbau wird Glaswolle in Dächern, Böden, Außenwänden und Innenwänden sowie obersten Geschossdecken und Kellerdecken eingesetzt, um Heizkosten zu sparen. Als technische Isolierung wird sie zur Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren, Klimakanälen, Lüftungsleitungen sowie Rohrleitungen, Fernwärmeleitungen, Kesseln oder Tanks genutzt.
Glaswolle ist leicht, elastisch und besonders flexibel. Damit passt sie sich an sämtliche Formen an und verhindert etwa das Entstehen von Wärmebrücken. Ebenso lässt sie sich gut verarbeiten und einfach mit einem Messer zuschneiden. Bei der Verarbeitung ist allerdings dringend Schutzkleidung empfohlen, worauf wir später noch eingehen.
Glaswolle gehört zusammen mit Steinwolle, zu den Mineralwollen. Obwohl Glas ein vom Menschen erzeugtes Produkt ist, fällt Glaswolle in die Kategorie „mineralischer Dämmstoff“. Grund dafür ist, dass Glas fast ausschließlich mineralische Rohstoffe enthält – vor allem Quarzsand. Weitere Rohstoffe sind Kalk und Dolomit als Stabilisatoren sowie Soda und Sulfat, die in der Herstellung von Glas als Flussmittel dienen.
Geschichtliches: von der Zuckerwatte zur Glaswolle
Die Geschichte der Glaswolle begann in den 1930er Jahren. Auf einem Volksfest beobachtete der Bergisch Gladbacher Erfinder und Techniker Friedrich Rosengarth die Herstellung von Zuckerwatte aus türkischem Honig auf einer rotierenden Drehscheibe im Schleuderverfahren. So kam er auf die Idee, mit Glas und einem ähnlichen Schleuderverfahren Glaswatte für Isolierzwecke herzustellen. Nach zahlreichen Experimenten und Versuchen im Keller seines eigenen Hauses wurde seine Vision von der isolierenden Glaswatte immer konkreter. Schließlich baute er mithilfe der Bergisch Gladbacher Maschinenfabrik Hager & Weidmann einen kleinen Ofen, in dem er Flaschenscherben schmelzen und durch einen Trichter auf eine rotierende Scheibe fallen ließ. Die erste Glaswatte im Schleuderverfahren war damit entstanden. Das Verfahren wurde als “Hager-Verfahren” benannt.
Die Herstellung des Dämmmaterials wurde über die Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. So macht heute der Anteil von Recyclingmaterial bis zu 80 Prozent der eingesetzten Rohstoffe aus. Um zu verstehen, was genau Glaswolle ist, schauen wir uns nun im Detail an, woraus sie besteht und wie sie hergestellt wird
Die Herstellung von Glaswolle heute
Der wichtigste Bestandteil von Glaswolle ist Recyclingglas. Hier kommt etwa Altglas aus Fensterscheiben, aber auch Flaschenglas zum Einsatz. Zusammen mit weiteren Rohmaterialien wie Sand, Kalkstein und Sodaasche wird es in entsprechender Menge gemischt und anschließend in einem Schmelzofen bis auf ca. 1400° C erhitzt. Dabei schmilzt das Gemisch. Um die Umweltbelastung zu reduzieren, werden Rauchgase, die bei diesem Prozess entstehen, gefiltert. Der zurückgewonnene Staub wird der Produktion dann als Rohstoff wieder zugeführt.
Im Anschluss wird das geschmolzene Material im Schleuderblasverfahren zerfasert. Dabei trifft ein dünner Glasstrahl auf sich schnell drehende Scheiben. Dort wird er durch tausende kleine Löcher, die sich in der Außenwand der Scheibe befinden, herausgeschleudert. Bei diesem Prozess entstehen feine Fasern, die mittels Gasbrennern zu noch feinen Wollfäden zerfasert werden.
Im nächsten Schritt wird das Gemisch aus Fasern mit kleinen Mengen eines in Wasser gelösten Bindemittels besprüht. Als Bindemittel sind erdölbasierte Kunststoffharze weit verbreitet. Es gibt viele verschiedene Kunstharze, darunter Harnstoff-Formaldehydharze (UF), Phenol-Formaldehydharze (PF) oder mit Harnstoff modifizierte Phenolharze (PF+U). All diese Kunstharze enthalten Formaldehyd. Es zählt zu den flüchtigen organischen Verbindungen, die bereits bei Zimmertemperatur aus Baustoffen ausdünsten und die Raumluft belasten können. Formaldehyd kann Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen auslösen. Zudem vermutet man eine krebserregende Wirkung. Allerdings sind die Mengen an Formaldehyd im Bindemittel und damit eventuelle Emissionen so minimal, dass sie weit unter vorgeschriebenen Grenzwerten liegen.
Neben Bindemitteln können dem Gemisch aus Fasern auch Silikonöle beigemengt werden, die wasserabweisende Eigenschaften des Dämmstoffs regulieren. Außerdem kann durch Zugabe von Staubbindeölen die Staubfreisetzung des Dämmmaterials reduziert werden.
Im letzten Schritt der Herstellung von Glaswolle erfolgt nun in einem permanent laufenden Härteofen das Aushärten des Bindemittels bei rund 200°C. Bei diesem Vorgang können Struktur und Dichte des Produkts an die genauen Einsatzanforderungen angepasst werden.
Abschließend wird die fertige Glaswolle in der gewünschten Größe und Form zugeschnitten und in Rollen, Matten, Platten oder lose Einblasdämmung verarbeitet. Die dabei anfallenden Reste werden wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt. Nach der Konfektionierung werden die Rollen oder Platten verpackt und für den Transport platzsparend komprimiert.
Glaswolle oder Steinwolle, was sind die Unterschiede?

Glaswolle und Steinwolle werden beide als Mineralwolle bezeichnet. Das rührt daher, dass ihr ursprünglichster Hauptbestandteil letztlich Sand ist. Zwar wird Steinwolle direkt aus natürlichen Gesteinen wie Basalt, Kalkstein, Feldspat oder Dolomit hergestellt. Der Hauptbestandteil von Glaswolle ist aber ebenfalls Stein im weiteren Sinne. Denn Glas besteht vorwiegend aus Quarzsand.
Der Marktanteil von Mineralwolle, also Glaswolle und Steinwolle, wird in Deutschland derzeit auf 50 bis 60% geschätzt.
Aufgrund ihrer sehr ähnlichen Bestandteile haben Glaswolle und Steinwolle auch ähnliche Eigenschaften: Sie besitzen sehr ähnliche, gute Dämmwerte, einen guten Schallschutz, sehr guten Brandschutz und sind im Vergleich zu anderen Dämmmaterialien relativ günstig.
Ein Unterschied zwischen den beiden Mineralwollen ist die Feuerbeständigkeit. Während sowohl Glaswolle als auch Steinwolle als brandsicher gelten (Baustoffklasse A1) ist die Hitzebeständigkeit von Steinwolle noch höher. Ihre Feuerbeständigkeit reicht bis zu 1000 °C, die von Glaswolle bis zu etwa 700 °C. Sie wird deshalb oft in Bereichen eingesetzt, wo Brandschutz eine bedeutende Rolle spielt.
Glaswolle und Steinwolle unterscheiden sich außerdem in ihrer Farbe. Während Steinwolle typischerweise gelbgrün bis graugrün ist, ist Glaswolle normalerweise gelb oder wei? (sehr alte Glaswolle). Seit einigen Jahren wird sie aber auch in braun und wieder in schneeweiß angeboten. Grund dafür ist die Verwendung unterschiedlicher Bindemittel.
Unterschied Gewicht: Produkte aus Steinwolle sind üblicherweise schwerer als Glaswollprodukte, denn sie haben eine höhere Rohdichte. Platten aus Steinwolle sind dadurch meist druckfester und gleichzeitig weniger flexibel wie auch komprimierbar (etwa für den Transport). Zusätzlich ist das Gewicht entscheidend für den sommerlichen Hitzeschutz. Mehr Gewicht bedeutet besseren Hitzeschutz. Dasselbe gilt für den Schallschutz: Auch hier erreicht Glaswolle etwas schlechtere Werte als Steinwolle.
Was die Themen Feuchtigkeit und Nässe angeht, verhalten sich beide Mineralwollen gleich. Beide Dämmstoffe können nicht gut mit Feuchtigkeit und Nässe umgehen, außer Sie sind besonders dafür behandelt, wie bei einer Kerndämmung. Bei starker Feuchtigkeit verlieren Sie ihre Dämmwirkung. Die Materialien selbst können zwar nicht schimmeln. Es kann sich an ihnen aber über die Jahre organischer Staub festsetzen, der schimmeln kann. Dazu später mehr.
Hinsichtlich der Kosten unterscheiden sich die beiden Materialien. Steinwolle ist teuerer als Glaswolle. Vor allem, weil sie in der Herstellung etwas aufwendiger ist als Glaswolle.
Grundsätzlich sind Glaswolle und Steinwolle zwei Alternativen, die sich den Mineralwolle-Markt nahezu 50:50 teilen. Pauschal kann nicht gesagt werden, ob Steinwolle oder Glaswolle zum Dämmen besser ist. In der Regel entscheidet der konkrete Anwendungsfall, welcher der beiden Dämmstoffe benutzt wird. Steht Brandschutz oder Schallschutz im Vordergrund? Wird auf eine einfache Verarbeitung, also geringeres Gewicht und Biegsamkeit Wert gelegt, oder stehen der Hitzeschutz und Schallschutz im Vordergrund? Lass Dich von einem Fachbetrieb beraten, welche der beiden Mineralwollen für Dein Projekt passend ist.
Welchen U-Wert bzw. Lambda-Wert hat Glaswolle?

Moderne Glaswolle hat einen Lambda-Wert von 0,032 - 0,040 W/(m·K).
Wie du den Wert einordnen kannst, erklären wir dir im folgenden Abschnitt.
Wenn Du Dich mit Dämmung und Dämmmaterialien beschäftigst, stößt Du zwangsläufig auf die Begriffe “U-Wert” und “Lambda-Wert”. Wir erklären Dir im Folgenden, was man unter den Begriffen versteht, welchen Lambda-Wert Glaswolle hat und welchen U-Wert sie damit erzeugen kann.
Der U-Wert wird auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Er gibt den Wärmestrom durch ein Bauteil abhängig vom Temperaturgefälle zwischen der inneren warmen Seite und der äußeren kalten Seite in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin W/(m²K) an. Mit anderen Worten: Der U-Wert besagt, wie viel Wärme pro Quadratmeter und Kelvin Temperaturunterschied zwischen warmer und kalter Seite durch das entsprechende Bauteil hindurchgeht. Ein Grad Kelvin entspricht als Temperaturunterschied dabei einem Grad Celsius.
Das solltest Du Dir merken: Ein U-Wert ist die Maßeinheit für ein Bauteil. Je höher der U-Wert, umso schlechter die Dämmwirkung, je niedriger der U-Wert, umso besser die Dämmwirkung.
Eng verbunden mit dem U-Wert ist der Lambda-Wert (λ). Er gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Materials an – also wie viel Wärme in Watt (W) durch einen Quadratmeter eines Materials mit einer Dicke von einem Meter bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin (K) fließt. Der Lambda-Wert wird in der Einheit W/(m·K) angegeben.
Das solltest Du Dir merken: Der Lambda-Wert ist die Maßeinheit für einen Dämmstoff. Ein niedriger Lambda-Wert bedeutet, dass das Material eine gute Dämmwirkung besitzt und wenig Wärme leitet. Ein hoher Lambda-Wert weist darauf hin, dass das Material weniger gut isoliert.
Wenn Du in der Dicke der Dämmschicht eingeschränkt bist, empfiehlt sich daher, einen Dämmstoff mit einem niedrigen Lambda-Wert zu wählen. Ansonsten kann ein höherer Lambda-Wert immer durch eine dickere Dämmschicht ausgeglichen werden, um denselben U-Wert im Bauteil zu erreichen.
Einfaches Beispiel: 10 cm eines Dämmstoffs mit Lambda-Wert 0,02 W/(m·K) entspricht 20 cm eines Dämmstoffs mit Lambda-Wert 0,040 W/(m·K).
Zusammengefasst: Der Lambda-Wert beschreibt die Fähigkeit eines Materials, Wärme zu leiten, während der U-Wert die Gesamtwärmeübertragung durch ein Bauteil berücksichtigt und sowohl den Lambda-Wert als auch die Dicke des Materials einbezieht. Oder mit anderen Worten: Während der Lambda-Wert die Wärmeleitfähigkeit eines einzelnen Baustoffs, z. B. der Dämmung angibt, berücksichtigt der U-Wert die gesamte Konstruktion und die Dicke der Dämmschicht.
Wenn wir uns mit dem Lambda-Wert von Glaswolle befassen, merken wir: Dämmmaterialien haben sich über die Jahre weiterentwickelt und die meisten weisen heute eine bessere Dämmleistung auf, als beispielsweise vor 40 Jahren. Grund dafür ist etwa, dass sich die Technologien zur Herstellung weiterentwickelt haben, was zu einer Verbesserung der Dämmstoffeigenschaften geführt hat. Neuere Produkte weisen meist eine geringere Wärmeleitfähigkeit auf.
Auch wurde über die Jahrzehnte die Zusammensetzung der Rohstoffe optimiert, um die Effizienz des Dämmstoffes zu erhöhen. Die Steigerung der Effektivität resultiert aus verschiedenen Faktoren:
- Verwendung hochwertigerer Rohstoffe
- Entwicklung neuer Glaszusammensetzungen
- Beigabe spezieller Zusatzstoffe, die etwa die Luftblasenstruktur verbessern
- verbesserte Schmelz- und Fasertechniken, die eine gleichmäßigere Faserverteilung bewirken
- verbesserte Faserstruktur (feinere Fasern)
Bist Du unsicher über den Zustand der in Deinem Haus verbauten Glaswolle, wende Dich am besten an einen Fachbetrieb. Lässt die Dämmleistung der vor mehreren Jahrzehnten verbauten Glaswolle zu wünschen übrig, kann sie ausgetauscht oder nachgerüstet werden.
Und kurz noch zur ersten, einfach beantworteten Frage: Moderne Glaswolle besitzt im Vergleich zu anderen Dämmmaterialien sehr gute Dämmwerte. Je nach Hersteller, Zusammensetzung und auch Einsatzgebiet kannst du mit einem Lambda-Wert zwischen 0,032 und 0,045 W/(m·K) oder sogar darunter rechnen. Je nachdem, ob Du eine dickere oder dünnere Schicht an Glaswolle nutzt, ändert sich der U-Wert.
Welche Arten von Glaswoll Dämmung gibt es?

Glaswolle tritt für die Dämmung in verschiedenen Formen auf: Es gibt Matten und Platten aus Glaswolle und lose Glaswolle für die Einblasdämmung. In welcher dieser Formen der Dämmstoff eingesetzt wird, hängt vom Anwendungsfall ab.
Glaswoll Matten
Glaswollmatten sind flexibel und weich. Sie werden meist in Rollen geliefert, sind leicht zu handhaben und können einfach zugeschnitten werden. Glaswolle in Form von Matten eignet sich gut für die Dämmung von Wänden, Dächern und Böden. Aber auch für das Umwickeln beispielsweise von Rohren sind sie aufgrund ihrer Flexibilität beliebt. Die Matten werden in verschiedenen Dicken angeboten - die gängigsten sind 100mm, 120mm, 140mm, 160mm und 200mm. Je nach Dicke der Glaswollmatte ergibt sich in der Gesamtkonstruktion dann natürlich ein unterschiedlicher U-Wert (LINK nach oben).
Um beim Transport Platz zu sparen, werden die Rollen meist komprimiert , also zusammen gepresst, geliefert. Öffnet man die Verpackung rundum, rollen sie sich auf und entfalten sich.
Glaswolle Platten
Glaswollplatten sind starrer als Glaswollmatten. Sie haben eine wesentlich festere und damit unflexiblere Form, wodurch sie eine höhere Stabilität bieten. Angeboten werden sie in rechteckigen oder quadratischen Formaten. Ideal ist Glaswolle in Form von Platten für Anwendungen, bei denen eine gewisse strukturelle Unterstützung erforderlich ist. Ein Hauptanwendungsfall für Glaswollplatten ist die Fassadendämmung im Altbau mittels Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Dabei werden die Dämmstoffplatten außen an der Fassade des Hauses montiert und anschließend verputzt. Die robuste und unflexible Form der Glaswollplatten ist bei der Fassadendämmung ein großer Vorteil.
Auch bei Bedarf an einer gleichmäßigen Oberfläche eignet sich Glaswolle in Form von Platten. Dies kann zum Beispiel bei Decken in Neubauten oder Renovierungen der Fall sein.
Glaswollplatten gibt es in verschiedenen Dicken - typischerweise in 100mm, 120mm, 140mm, 160mm und 200mm. Je nach Dicke der Dämmplatten ergibt sich natürlich ein unterschiedlicher U-Wert der Gesamtkonstruktion.
Glaswolle alukaschiert
Alukaschierte Glaswolle ist ein flexibles Dämmmaterial, das auf der einen Seite mit einer Schicht aus gitternetzverstärkter Alufolie ummantelt ist. Die alukaschierte Oberfläche sorgt für eine höhere Druckfestigkeit und ein gleichmäßiges Druckaufnahmevermögen. Auch die Diffusionsdichte wird durch den Verbund der beiden Materialien erhöht. Darüber hinaus lässt sich durch die alukaschierte Außenseite eine dampfbremsende Dämmung realisieren. Viele sprechen in diesem Fall von Glaswolle mit Dampfsperre.
Alukaschierte Glaswolle wird gerne zur Isolierung von Heizungs- und Wasserrohren, Klima- und Lüftungskanälen sowie Dampfleitungen verwendet. Durch eine fachgerechte Rohrisolierung kann Energie und damit Geld gespart werden, denn gerade im Winter sollten Rohre vor dem Auskühlen geschützt werden. Auch bei Kaltwasserrohren können durch Dämmung Energieverluste vermieden werden.
Glaswolle Einblasdämmung
Glaswolle ist auch für die Einblasdämmung ein beliebtes Material. Sie tritt in diesem Einsatzgebiet in loser Form in Erscheinung. Der Dämmstoff wird in einer speziellen Einblasmaschine aufgelockert, mit Luft vermischt und dann in die Hohlräume eingebracht. Einziger Nachteil der Glaswolle als Einblasdämmstoff ist, dass sie nicht besonders fließfähig ist. Für kleinere Hohlräume ist Glaswolle als Einblasdämmstoff daher weniger geeignet. Auch müssen mehr Löcher zum Einblasen gebohrt werden als bei anderen Einblasdämmstoffen wie etwa EPS - eben weil sie sich nicht so gut und weiträumig verteilt.
Was sind die Anwendungen für Glaswoll Dämmung?

Glaswolle wird als Dämmmaterial in allen Bereichen des Hauses angewendet. Da sie in unterschiedlichen Formen auftritt wie Platten, Matten oder losem Einblasdämmstoff, findet sie sämtliche Einsatzgebiete: ob Dachdämmung, Zwischensparrendämmung, Innendämmung, Fassadendämmung, Bodendämmung, Außendämmung oder Rohrisolierung.
Grund für die Beliebtheit von Glaswolle als Dämmmaterial sind ihre zahlreichen positiven Eigenschaften, darunter vor allem ihre Feuerfestigkeit, der gute Schallschutz, die leichte Handhabbarkeit und das gute Preis-Leistungsverhältnis.
Dachdämmung mit Glaswolle
Vorab: Das Dämmen des Daches ist Pflicht beim Neubau, unter Umständen aber auch beim Kauf oder Erben eines Hauses. Die Sanierungspflicht besteht beim Eigentümerwechsel oder wenn ein Altbau geerbt beziehungsweise überschrieben wird. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist das Dämmen des Daches für all jene Häuser Pflicht, die ab dem 1. Februar 2002 gekauft oder gebaut wurden. Diese Pflicht gilt allerdings nur dann, wenn der Dachstuhl als Wohnraum genutzt und beheizt wird. Ist das nicht der Fall, genügt es, die oberste Geschossdecke zu dämmen.
Informiere Dich gut, ob bei Deiner - eventuell neu erworbenen oder geerbten - Immobilie eine Dämmpflicht besteht. Das Ignorieren dieser kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 € verursachen. Aber keine Sorge: Nach dem Grundbucheintrag hast Du erstmal zwei Jahre Zeit, um die Dämmung des Daches nachzurüsten.
Für die Dachdämmung ist Glaswolle ein sehr beliebtes und häufig genutztes Material. Gerade ihre Feuerfestigkeit und ihre sehr gute Dämmleistung überzeugen in diesem Bauteil besonders. Bei der Dämmung eines Steildaches kann Glaswolle oben auf den Sparren (Aufsparrendämmung, Aufdachdämmung), zwischen den Sparren (Zwischensparrendämmung) oder unterhalb der Sparren (Untersparrendämmung) eingesetzt werden. Die Zwischensparrendämmung kann dabei auch mittels Einblasdämmung erfolgen.
Die Innendämmung mit einer Zwischensparrendämmung ist optimal für unversehrte Dächer, da die Dacheindeckung unberührt bleibt und kein Gerüst notwendig ist. Die Dämmung von außen, oft in Verbindung mit Aufsparrendämmung, ergänzt die Zwischensparrendämmung. Dies ermöglicht eine durchgehende Dämmschicht und lässt die Innenverkleidung unbeeinträchtigt. Die Aufsparrendämmung bietet eine wärmebrückenfreie Dämmschicht und ist ideal für Neubauten oder komplette Dachsanierungen. Die Untersparrendämmung wird als weitere Schicht zur Zwischensparrendämmung eingesetzt, um die Dämmwirkung nochmals zu verstärken.
Eine Steildachdämmung mit Glaswolle kann mittels Matten, Platten oder im Bereich der Zwischensparren auch als Einblasdämmung erfolgen. Andere Begriffe für Steildach sind übrigens Schrägdach oder Satteldach.
Bei Flachdachkonstruktionen kommt Glaswolle häufig mittels Einblasdämmung zum Einsatz, da Flachdächer fast immer Hohlräume aufweisen, die sich mit Dämmstoffen füllen lassen. Gerade für eine nachträgliche Dämmung eignet sich Einblasdämmung hervorragend, weil keine großen baulichen Veränderungen vorgenommen werden müssen. Nötig ist lediglich das Bohren kleiner Löcher, über die der Dämmstoff eingeblasen wird.
Zwischensparrendämmung
Glaswolle eignet sich aufgrund ihrer zahlreichen positiven Eigenschaften hervorragend für die Zwischensparrendämmung. Diese meint das Dämmen der Bereiche zwischen den einzelnen Sparren der Dachkonstruktion. Bei Neubauten oder im Zuge von Renovierungsarbeiten kann das Dämmmaterial sehr gut in Form von Platten oder Matten zwischen die Sparren eingebracht werden. Wichtig ist dabei, dass der Dämmstoff passgenau zugeschnitten wird und keine Lücken bleiben. Dies könnte die Wirkung der Glaswolle Dachdämmung verschlechtern. Zum Einsatz kommen im Zuge der Zwisschensparrendämmung idealerweise auch eine Dampfbremse und eine Unterspannbahn. Eine Dampfbremse verhindert das Eintreten von Feuchtigkeit von innen, während eine diffusionsfreie Unterspannbahn das Dämmmaterial im Dach vor Feuchtigkeitseintritt von außen schützt.
Vor allem bei älteren Gebäuden wird eine Zwischensparrendämmung mit Glaswolle auch gerne mittels Einblasdämmung durchgeführt. Dadurch bleibt ein Öffnen des Daches bzw. ein Auseinanderbauen der diversen Schichten erspart. Denn bei der Einblasdämmung ist lediglich das Bohren einiger kleiner Löcher (Durchmesser 2 - 2,5cm) nötig.
Eine Zwischensparrendämmung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Du das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen möchtest.
Dachboden Dämmung mit Glaswolle
Die Dachbodendämmung wird oft auch als Dämmung der obersten Geschossdecke bezeichnet. Sie stellt eine der effektivsten Varianten dar, um in einem Haus Energie zu sparen. Neben dem Wärmeschutz gegenüber den darunter liegenden Wohnräumen dient die Dämmung der obersten Geschossdecke auch dem Schallschutz, dem Brandschutz und dem Hitzeschutz. Für genau diese Leistungen ist Glaswolle aufgrund ihrer entsprechenden Eigenschaften eine optimale Wahl. Daher ist sie eine der beliebtesten Dämmmaterialien für den Dachboden.
Wie oben erwähnt, kann die Dämmung der obersten Geschossdecke Pflicht sein, wenn Dein Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft oder gebaut wurde. Ist Dein Dachboden voll ausgebaut und wird als Wohnraum genutzt, kann es genügen, nur das Dach zu dämmen. Beim Thema Dämmpflicht von Dach und Dachboden gibt es bestimmte Voraussetzungen und Ausnahmen, weshalb wir Dir empfehlen, Dich fachmännisch beraten zu lassen.
Neben der Dämmung der obersten Geschossdecke im Altbau mit Matten oder Platten aus Glaswolle ist ebenfalls die Einblasdämmung eine attraktive, weil vor allem preiswerte Methode. Dabei wird die Glaswolle in Flockenform auf den Boden aufgeblasen. Grundsätzlich gibt es bei der Dachbodendämmung mit Glaswolle eine begehbare, eine teil-begehbare und eine nicht-begehbare Lösung. Für welche sich entschieden wird, hängt auch von der zukünftigen Nutzung des Dachbodens ab. Mehr dazu findest Du auch hier
Fassadendämmung mit Glaswolle
Bei der Fassadendämmung werden die kompletten Außenwände eines Gebäudes gedämmt, um dessen Energieeffizienz zu steigern. Wählt man hier Glaswolle als Dämmmaterial, gelingt es nicht nur, Wärmeverluste im Winter zu vermeiden - der Dämmstoff sorgt auch für einen sehr guten Hitzeschutz im Sommer, durch seine Feuerfestigkeit für hervorragenden Brandschutz und durch seine schalldämmende Wirkung für weniger Lärm von außen.
Eine Fasssadendämmung kann außen am Haus vorgenommen werden, an der Innenseite der Mauer oder bei zweischaligem Mauerwerk zwischen den beiden Mauern als Kerndämmung. Eine Kerndämmung wird dabei gerne in Form einer Einblasdämmung vorgenommen. Für alle drei Varianten ist der Einsatz von Glaswolle möglich und beliebt.
- Bei der äußeren Fassadendämmung, dem so genannten Wärmedämmverbundsystem (WDVS), werden Glaswolldämmplatten direkt an der Außenfläche der Fassade montiert und anschließend verputzt. Nötig ist hier natürlich ein Gerüst.
- Bei der Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk wird die Glaswolle zwischen der Außen- und der Innenmauer eingebracht. Bei Bestandsgebäuden erfolgt dies in der Regel mittels Einblasdämmung. Die Glaswolle wird hierfür in loser Form in einer Einblasmaschine aufgemischt und dann über kleine Löcher in der Fassade (2 - 2,5cm Durchmesser) in die Hohlräume eingeblasen.
Im zweischaligen Neubau kann Glaswolle auch in Form von Platten oder Matten eingesetzt werden, weil die Wände da ja noch offen liegen.
- Die Innendämmung mit Glaswolle - meist in Form von Matten - ist eine gute Alternative für Häuser, bei denen eine Außendämmung oder Kerndämmung nicht möglich ist. Das kann etwa bei einschaligen oder denkmalgeschützten Gebäuden der Fall sein. Eine nachträgliche Innendämmung ist für die Bewohner natürlich immer mühsam, da die betroffenen Räume während der Arbeiten nicht nutzbar sind. Gerade wenn mit Glaswolle gearbeitet wird, ist ungeschütztes Atmen im Raum zu vermeiden.
Welche Variante der Fassadendämmung mit Glaswolle für Dich die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Verfügt Dein Haus über ein zweischaliges Mauerwerk, ist die Einblasdämmung die aus unserer Sicht attraktivste Lösung, da sie im Vergleich unschlagbar günstig und schnell durchführbar ist - meist an nur 1 Tag. Eine Kerndämmung lässt sich übrigens auch mit einer Außendämmung kombinieren. In diesem Fall muss aber erst die Kerndämmung erfolgen, ansonsten verpufft die Wirkung der Außendämmung aufgrund von Hinterlüftung. Denn bleibt die Luftschicht leer, kann die kalte Luft darin ungehindert zirkulieren und die Energie abtransportieren.
Decken- und Bodendämmung mit Glaswolle
Böden, die jedes Geräusch in die darunterliegenden Räume durchlassen, können ganz schön nerven. Sie mindern auch die Wertigkeit einer Immobilie. Trittschall und sonstiger Lärm von oben können durch eine Dämmung an der Decke oder des entsprechenden Fußbodens reduziert werden.
Schallschutz ist bei der Dämmung von Decke oder Fußboden aber natürlich nicht der einzige positive Effekt: Vor allem in der kalten Jahreszeit verursacht ein schlecht gedämmter Fußboden nicht nur hohe Heizkosten, sondern auch kalte Füße bei den Bewohnern. Ein gedämmter Fußboden erhöht also den Wohnkomfort rundum.
Egal, ob Schallschutz oder Wärmeschutz erwünscht sind: Als Dämmmaterial eignet sich Glaswolle für beide Bedürfnisse sehr gut. Gerade in Sachen Schallschutz bzw. Trittschallschutz schneidet sie etwa gegenüber Styropor wesentlich besser ab. Noch besser als Glaswolle eignet sich zum Schallschutz allerdings Steinwolle aufgrund ihrer noch höheren Rohdichte.
Eine Besonderheit stellt die oberste Geschossdecke bzw. der Dachboden dar: Eine Dämmung dieses Bauteils kann sogar Pflicht sein. In jedem Fall stellt sie eine der effektivsten Lösungen dar, um in einem Haus Energie und damit Geld zu sparen.
Keller Dämmung mit Glaswolle
Auch eine effektive Dämmung des Kellers hilft maßgeblich dabei, die Energiekosten zu senken und damit den Geldbeutel zu schonen. Eine fehlende Isolierung des Kellers kann bis zu 10% des gesamten Wärmeenergieverlustes eines Hauses ausmachen. Grund dafür ist, dass die Wärme im Erdgeschoss schlecht gespeichert werden kann und nach unten hin entweicht.
Wenn wir von der Dämmung des Kellers sprechen, können wir zwischen der Dämmung der Kellerdecke, des Kellerbodens und der Kellerwände unterscheiden. Bei unbeheizten Kellern kann bereits die Dämmung der Kellerdecke ausreichen. Sie ist übrigens die häufigste Form der Fußbodenisolierung. Bei beheizten Kellern macht hingegen eine ganzheitliche Dämmung der Räumlichkeiten Sinn, also zusätzlich die von Kellerwänden und Kellerboden.
Die Kellerbodendämmung erfolgt im Neubau meist standardmäßig im Zuge einer Perimeterdämmung (Außendämmung). Bei Bestandsobjekten, also bei nachträglicher Kellerbodendämmung, besteht in der Regel nur noch die Möglichkeit, den Kellerboden von innen zu dämmen (Aufbodendämmung).
Wird der Keller als Wohnraum genutzt - etwa als Hobbyraum oder Gästezimmer - ist eine gute Kellerwanddämmung absolut empfehlenswert. Auch hier gilt: Bei Neubauten erfolgt die Dämmung der Kellerwände in der Regel im Rahmen der Perimeterdämmung (Außendämmung), während bei Bestandsobjekten nur eine Dämmung von innen möglich ist.
Für alle Bereiche der Kellerdämmung ist Glaswolle auch hier eine optimale Wahl. Denn sie überzeugt durch den guten Wärmeschutz, ihre Feuerbeständigkeit und ihre schallschützenden Eigenschaften. Nicht nur, wenn der Keller etwa als Musikproberaum oder Werkstatt genutzt wird, kann guter Lärmschutz für die darüber liegenden Räume wünschenswert sein.
Was kostet Glaswoll Dämmung?

Die Kosten für Glaswolle sind im Vergleich zu denen anderer Dämmstoffen wie EPS, Perlite oder Zellulose relativ gering. Das hat mehrere Gründe:
Zum einen besteht Glaswolle aus einfachen Materialien, hauptsächlich aus recyceltem Glas. Dieses ist in der Regel günstig und in großen Mengen verfügbar.
Zum anderen ist Glaswolle ein schon lange existierender Dämmstofft, dessen Herstellungsprozess sich über die Jahrzehnte weiterentwickelt hat. Die Produktion von Glaswolle ist heute sehr gut etabliert und höchst effizient, was den Preis senkt.
Auch tragen die vergleichsweise niedrigen Transportkosten zu einem geringeren Endpreis bei: Da Glaswolle leicht ist und sogar platzsparend komprimiert werden kann, fallen für den Transport niedrigere Kosten an als für andere schwere Dämmstoffe. Insgesamt führt zweifellos die hohe Nachfrage nach Glaswolle zu ihrem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihre Beliebtheit resultiert aus ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit - von Wohngebäuden bis hin zu industriellen Anwendungen, von Wärmeschutz über Feuerschutz bis hin zu Schallschutz. Die massenhafte Produktion von Glaswolle ermöglicht es Herstellern, Skaleneffekte zu nutzen und die Kosten niedrig zu halten.
Kaufen kann man Glaswolle im Baumarkt, im Internet oder aber über einen Fachbetrieb, der das Material verarbeitet und die Dämmarbeiten für die Kunden erledigt. Häufig geben Fachbetriebe, die natürlich in großen Mengen einkaufen, Einkaufsrabatte an ihre Kunden weiter, wenn sie die Dämmarbeiten durchführen.
Die Preise für Glaswolle liegen meist zwischen 5 und 20 € pro m2.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Dämmleistung, desto teurer die Glaswolle. Wie oben bereits dargestellt, besitzt moderne Glaswolle einen Dämmwert zwischen 0,32 und 0,40 W/(m·K).
Es gibt außerdem verschiedene Arten von Glaswollprodukten, darunter Matten, Platten oder lose Füllungen. Je nach Form und Anwendungsbedarf können die Preise des Dämmmaterials variieren. Nicht zuletzt gibt es Hersteller, die Glaswolle mit ganz spezifischen Eigenschaften verkaufen. Wie oben erwähnt gibt es etwa beim Thema Bindemittel immer wieder Innovationen (z.B. formaldehydfrei, besonders nachhaltig), die den Preis ebenfalls steigen oder sinken lassen.
Zusätzlich ist natürlich auch die Dicke der Glaswoll Matte oder Platte entscheidend für den Preis pro m2.
Der Kubikmeterpreis für Glaswolle beträgt etwa 30 bis 100 € und hängt ebenfalls von den genannten Faktoren ab.
Was sind die Eigenschaften von Glaswoll Dämmung

Glaswolle gehört zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Dämmmaterialien in Deutschland. Eine Glaswolldämmung ist so beliebt, weil sie einfach in der Handhabung und kostengünstig ist und viele positive Eigenschaften hat. Neben ihrem hervorragenden Brandschutz (LINK nach oben) zeichnet sie sich durch sehr guten Schallschutz, eine herausragende Wärmeleitfähigkeit sowie Diffusionsoffenheit aus.
Schallschutz von Glaswolle
Glaswolle ist ein Dämmstoff, der guten Schallschutz bietet. Im Vergleich zu Steinwolle schneidet sie etwas schlechter ab, gegenüber Polystyrol (Styropor) jedoch wesentlich besser. Ist das primäre Ziel Deines Dämmvorhabens eine Reduktion des Lärmes, bist Du mit Steinwolle besser versorgt. Sie ähnelt Glaswolle in ihren Eigenschaften sehr, ist aber etwas teurer. Steht die Schalldämmung nicht im Vordergrund, ist als positiver Nebeneffekt aber willkommen, ist Glaswolle definitiv eine sehr gute Option. Lass Dich am besten für Dein konkretes Projekt beraten.
Wärmeleitfähigkeit von Glaswolle
Wie wir im Abschnitt über den U-Wert und Lambda-Wert (λ) beschreiben (LINK setzen!), weist moderne Glaswolle eine niedrige Wärmeleitfähigkeit auf. Das bedeutet, dass sie Wärme speichert und nicht abgibt oder durchlässt. Glaswolle bietet also einen sehr guten Wärmeschutz.
Die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmmaterials ist am so genannten Lambda-Wert (λ) ersichtlich: Je niedriger dieser ist, desto besser isoliert bzw. dämmt er. Moderne Glaswolle besitzt einen Lambda-Wert (λ) von 0,032 - 0,040 W/(m·K). Es wird hierbei auch oft vom Dämmwert gesprochen. Nicht zu verwechseln mit dem Lambda-Wert (λ) ist der U-Wert, der umgangssprachlich ebenfalls manchmal als Dämmwert bezeichnet wird. Der U-Wert ist die Maßeinheit für ein Bauteil. Er berücksichtigt die gesamte Konstruktion und die Dicke der Dämmschicht.
Glaswolle diffusionsoffen
Glaswolle ist diffusionsoffen. Das bedeutet, dass sie Feuchtigkeit zunächst aufnimmt und nach und nach wieder abgibt. Natürlich sprechen wir hier nicht von starker Feuchtigkeit durch eindringenden Regen oder einen Rohrbruch. Letztlich geht es um Dampf.
Früher, als auf Dämmung und luftdichtes Bauen weniger Aufmerksamkeit gelegt wurde, herrschte in Häusern oft noch eine natürliche Luftzirkulation. Damit einher ging aber ein Wärmeverlust. Heute wird wesentlich energieeffizienter gebaut und bestmöglich isoliert. Infolgedessen gelangen weniger Kälte und Wasser in Gebäude hinein und die Wärme bleibt drinnen – überschüssige Feuchtigkeit allerdings auch.
Je dichter und kälter ein Baustoff ist, umso mehr Wasserdampf aus der Raumluft schlägt sich daran in Form von Kondenswasser nieder. Permanente Feuchtigkeit kann Bauschäden verursachen. Willkommen sind daher Materialien, die Feuchtigkeit zunächst aufnehmen und nach und nach wieder abgeben, denn sie regulieren das Raumklima. Sie werden als diffusionsoffen bezeichnet, sind also offen für die Diffusion des Dampfes.
Ein sehr anschaulicher Vergleich ist der mit atmungsaktiver Kleidung: Schwitzt man in ein Shirt aus wenig atmungsaktivem Material, wird es darunter schnell sehr feucht. Ähnliches geschieht im Inneren von Häusern, wenn sich Wasserdampf, der durch das alltägliche Leben entsteht – etwa beim Kochen, Spülen, Atmen, Schwitzen oder Duschen – ansammelt und nicht automatisch nach draußen entweichen kann. Dadurch steigt die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen an, was Schimmelbildung, Bauschäden sowie ein schlechtes Raumklima zur Folge haben kann.
Wichtig ist also, dass Feuchtigkeit abtransportiert wird. Dies kann durch regelmäßiges Lüften erfolgen oder eben durch Wände, die wasserdampfdurchlässig sind und damit einen einseitigen Durchdringungsprozess ermöglichen. Wie eine Funktionsjacke mit atmungsaktiven Fasern.
Die Eigenschaft "diffusionsoffen" von Glaswolle ist also eine sehr wünschenswerte.
Ist Glaswolle brennbar?

Glaswolle zählt zu den nicht-brennbaren Dämmstoffen und weist einen hervorragenden Feuerschutz auf. Sie ist der Brandschutzklasse A1 zugeordnet. Glaswolle trägt dazu bei, das Ausbreiten eines Feuers zu verlangsamen.
Glaswolle ist bis zu Temperaturen von ca. 700 °C feuerfest. Ungefähr hier liegt ihr Schmelzpunkt. Erreicht sie diesen oder einen höheren Wert, kann sie sich verformen oder schmelzen, was natürlich die Dämmeigenschaften beeinträchtigt. Feuer fängt sie jedoch niemals.
Wie zuverlässig Glaswolle in ihrer Eigenschaft nicht-brennbar ist, zeigt allein ihr Einsatz in der Luftfahrtindustrie. Denn dort gelten besonders strenge Brandschutzanforderungen. So kommt Glaswolle in Flugzeugen oftmals in der Kabinenverkleidung zum Einsatz: Sie wird häufig hinter Verkleidungen und Paneelen installiert oder im Fußboden. Insgesamt trägt Glaswolle dazu bei, das Risiko der Brandgefahr im Inneren eines Flugzeuges zu reduzieren.
Die Hitzebeständigkeit von Glaswolle ist einer ihrer größten Vorteile gegenüber anderen Dämmstoffen wie Zellulose oder EPS. Letztere weisen eine wesentlich geringere Temperaturbeständigkeit auf. Ein weiterer großer Vorteil von Glaswolle ist ihr Preis. Sie ist vergleichsweise günstig, wie Du im Folgenden erfährst.
Wie verhält sich Glaswolle bei Feuchtigkeit?

Grundsätzlich gilt: Wird Glaswolle nass, verliert sie ihre Dämmwirkung. Selbst wenn sie wieder trocknet. Grund dafür ist, dass der Hauptbestandteil von Glaswolle ja Glas ist und die Dämmwirkung durch die zwischen den Glasfasern befindliche Luft entsteht. Füllen sich diese Zwischenräume mit Wasser, verschwindet die Dämmwirkung. Die Faserstruktur geht kaputt und selbst wenn das Material wieder trocknet, ist die Dämmleistung anschließend nur gering.
Glaswolle ist zwar in der Lage, kurzfristig mit Feuchtigkeit umzugehen (z.B. durch Kondensation). Etwa für spezielle Glaswolle, die für die Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk zugelassen ist, stellen geringe Mengen an Feuchtigkeit kein Problem dar. Nässe darf der Dämmstoff allerdings nicht ausgesetzt werden. So ist etwa auch in der Bauphase besonders darauf zu achten, dass es nicht in die eventuell noch offen liegende Dämmung hineinregnet.
Wird Glaswolle in Bauteilen verbaut, die gefährdet für Feuchtigkeit oder Nässe sind, ist ganz besonderer Schutz geboten. Dieser erfolgt für gewöhnlich durch das Integrieren von Dampfbremsen. Eine Dampfbremse ist eine spezielle Schicht oder Folie, die den Durchgang von Wasserdampf durch Bauteile wie Wände, Dächer oder Böden bremst oder verhindert. Ihre Wirkung wird oftmals unterschätzt: Schon ein kleines Loch in der Folie kann die gesamte Dämmung kaputt machen. In Dächern installiert man zudem für gewöhnlich eine Unterspannbahn direkt unter der Dachlattung, welche vor eindringender Nässe schützt.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Glaswolle, die nass geworden ist, ihre Dämmwirkung verliert, auch wenn sie wieder trocknet. In der Regel ist also ein Austausch des nass gewordenen Dämmmaterials nötig.
Kann Glaswolle schimmeln?

Nicht selten entdecken Hausbewohner schwarze oder graue Flecken bzw. Verfärbungen an ihrer Glaswolldämmung. Sei es am Dachboden oder an der Dämmung hinter Holzpanelen oder anderer Vertäfelung. Sofort stellt sich die Frage: Ist das Schimmel oder einfach nur Dreck?
Zunächst ist zu sagen, dass Glaswolle selbst gegen Schimmel resistent ist. Was allerdings schimmeln kann, ist organischer Staub, der sich über die Jahre auf den Fasern ablegt. Er bildet dann einen potentiellen Nährboden für Schimmel und andere Mikroorganismen. Organischer Staub kommt etwa von Pflanzenpollen oder menschlichen und tierischen Hautschuppen und Härchen, die sich im Hausstaub ansammeln und so in die Raumluft gelangen.
Demnach kann es sein, dass zwar nicht die Glaswolle selbst schimmelt, sich aber Schimmel an ihr festsetzt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Schimmel, wenn die Dampfsperre - sofern eine solche vorhanden ist - nicht intakt ist. Entdeckst Du Löcher oder Risse in der Folie oder stellst eine unsaubere Verarbeitung etwa an den Rändern fest, kann davon ausgegangen werden, dass die Dampfsperre nicht effektiv war. Damit ist das Risiko schon mal höher, dass sich an der Dämmung Schimmel angesetzt hat.
Dunkle Flecken auf der Glaswolle können aber genauso gut durch die Ablagerung von Staub und Schmutz auftreten und völlig harmlos sein. Um festzustellen, ob es sich bei dunklen Verfärbungen um Schimmel oder um Staub handelt, ist in der Regel das Urteil eines Experten nötig.
In jedem Fall ist es wichtig, dass Du Dich beim Betrachten und “Untersuchen” Deiner Glaswolldämmung gut schützt. Sowohl das Einatmen von Glaswollstaub als auch der Kontakt mit der Haut sind gefährlich.
Welche Rolle spielt die Farbe der Glaswolle?

In ihrer ursprünglichen Form ist Glaswolle weiss oder hellbeige. Sie existiert aber auch in anderen Farbtönen wie braun, gelb oder grau. Dafür sind in erster Linie Bindemittel verantwortlich. Beispielsweise bei der Verwendung von Phenolharz als Bindemittel erhält Glaswolle eine gelbe, bei Zucker eine braune und bei Acryl auf Wasserbasis behält sie ihre weiße Färbung. Durch die Zugabe von Grafitstaub wird Glaswolle gräulich. Es gibt aber noch diverse andere Bindemittel und auch immer wieder neue im Markt.
Die Farbe der Glaswolle sagt nichts über ihre Qualität aus. Weder, ob sie besser oder schlechter dämmt, noch, ob sie weniger oder stärker schädlich ist. Grundsätzlich gilt ja, dass Glaswolle, die vor 1996 bzw. dem Jahr 2000 hergestellt wurde, als potenziell krebserregend eingestuft ist. Die Farbe hat damit aber nichts zu tun. Sowohl früher als auch heute kam bzw. kommt Glaswolle in den genannten Farbtönen vor.
Weisse Glaswolle
Weisse Glaswolle ist in Deutschland weit verbreitet. Vor allem in alten Häusern trifft man häufig auf weiße Glaswolle, da weiß seit den Anfängen der Glasfaserproduktion in der Mitte des 20. Jahrhunderts die geläufigste Farbe des Dämmstoffes war. Diese Glaswolle muss als potenziell krebserregend und bei Abrissarbeiten als gefährlicher Abfall verstanden werden. Denn sie enthält noch die schädlichen WHO-Fasern und entspricht noch nicht den gesetzlichen Auflagen, die im Jahr 2000 in Kraft traten. Sie verfügte damit noch nicht über das RAL-Gütezeichen.
Es gibt aber auch heutzutage Hersteller, die wieder weisse Glaswolle produzieren. Diese ist in ihrer Schädlichkeit keinesfalls mit der alten weissen Glaswolle zu vergleichen. Im Gegenteil: Moderne weisse Glaswolle ist - wie moderne Glaswolle allgemein - nicht hochgradig gefährlich. Wenngleich im Umgang mit ihr immer Schutzkleidung getragen werden soll.
Es kann daher nicht pauschal gesagt werden, dass weisse Glaswolle schädlich ist. Diese Einstufung muss entsprechend dem Alter der Glaswolle gemacht werden.
Gelbe Glaswolle
Gelb ist in Deutschland die häufigste Farbe bei Glaswolle. Gelbe Glaswolle wurde in den 1960er und 1970er Jahren besonders populär, als viele Hersteller begannen, farbige Varianten ihrer Produkte anzubieten. Dies taten sie etwa, um die Sichtbarkeit und Wiedererkennbarkeit des Materials zu erhöhen oder um eine bestimmte Markenidentität zu schaffen. Sehr bekannt und speziell in der Bauindustrie weit verbreitet war etwa die gelbe Glaswolle von Owens Corning.
Die gelbe Farbe von Glaswolle resultiert aus bestimmten zugesetzten Farbstoffen oder speziellen Bindemitteln, die während des Herstellungsprozesses hinzugefügt werden. Auch hier gilt: Die gelbe Farbe sagt weder etwas über die Dämmqualität noch über die Schädlichkeit des Materials aus. Es gibt alte gelbe Glaswolle und neue gelbe Glaswolle.
Graue Glaswolle
Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, können graue Verfärbungen in alter Glaswolle auf Asbest hindeuten. Es gibt aber auch zahlreiche andere Gründe, warum alte Glaswolle gräulich sein kann. Zum einen kann es sich um Schmutz handeln, zum anderen können aber auch Zusatzstoffe wie Grafitstaub oder spezielle Bindemittel Grund für eine graue Farbe oder graue Verfärbungen sein.
Graue Glaswolle ist grundsätzlich nicht sehr verbreitet, allerdings setzen einige Hersteller aktuell wieder mehr auf diese Farbe. Die Farbe selbst sagt nicht direkt etwas über die Qualität des Dämmstoffes aus - sehr wohl kann sie aber aus einem bestimmten Bindemittel resultieren, welches beispielsweise besonders umweltfreundlich ist. Begegnest Du beim Kauf von Glaswolle einer grau gefärbten, erkundige Dich am besten, ob sie die Farbe stets als Markenzeichen hat oder ob hinter dem Grau spezielle Eigenschaften der Glaswolle stehen. Auch bei Grau gilt daher: Es gibt alte graue Glaswolle und neue graue Glaswolle.
Braune Glaswolle
Auch braune Glaswolle ist weniger verbreitet - vor allem in alten Gebäuden ist sie kaum anzutreffen. Ursache für diese Farbe können Zusatzstoffe oder bestimmte Bindemittel sein. Gerade heutzutage werben Hersteller immer wieder mit Innovationen im Bereich Bindemittel. Versprochen und vielfach sicherlich auch gewährleistet werden dabei eine bessere Umweltverträglichkeit oder eine noch bessere Dämmleistung. Beispiele für Bindemittel, die eine braune Farbe erzeugen, sind Holzbiomasse oder Pflanzenstärke. Beide präsentieren sich als besonders umweltfreundlich.
Auch bei brauner Glaswolle lässt sich also keine pauschale Aussage über Schädlichkeit oder Dämmqualität machen. In puncto Schädlichkeit gilt wie bei jeder Glaswolle, ganz unabhängig von ihrer Färbung: Nach 2000 hergestellte Glaswolle ist weit weniger schädlich und nicht mehr potenziell krebserregend.
Fazit

Glaswolle zählt seit Jahrzehnten zu den meistverwendeten Dämmstoffen und hat sich besonders bei der Dämmung von Dächern und Dachböden bewährt. Doch ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen weit darüber hinaus – auch bei Fassaden, Kellerdecken und Innenwänden stellt sie eine optimale Lösung dar. Dank ihrer Vielseitigkeit lässt sich Glaswolle in verschiedenen Formen verarbeiten, ob als Matten, Platten oder Einblasdämmung. Dabei überzeugt sie durch ihre hervorragende Dämmwirkung, die sowohl im Winter als auch im Sommer für angenehme Temperaturen sorgt. Die exzellenten Schallschutzeigenschaften machen sie zusätzlich zu einer bevorzugten Wahl in vielen Bauprojekten.
Ein weiterer Vorteil der Glaswolle ist ihre Nichtbrennbarkeit. Mit der Baustoffklasse A1 wird sie besonders in Bereichen, wo der Brandschutz eine zentrale Rolle spielt, häufig eingesetzt. Das gibt Hausbesitzern zusätzliche Sicherheit und ist besonders in sensiblen Gebäudebereichen von großem Vorteil. Zudem wurde Glaswolle über die Jahre stetig weiterentwickelt. Während ältere Versionen des Materials als gesundheitlich bedenklich galten, hat sich dies durch modernisierte Produktionsverfahren geändert. Heute gilt Glaswolle bei korrekter Verarbeitung als gesundheitlich unbedenklich.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit kann Glaswolle punkten. Dank optimierter Rezepturen wird mittlerweile ein hoher Anteil an recyceltem Glas in der Herstellung verwendet. Dies trägt zur Ressourcenschonung bei und macht Glaswolle zu einer ökologisch sinnvollen Dämmoption. Die Kombination aus Effizienz, Brandschutz, Nachhaltigkeit und langer Lebensdauer macht Glaswolle zu einer bewährten und zukunftssicheren Wahl für viele Bauvorhaben.