Schimmel vorbeugen: Schimmel ist ein Problem in alten Häusern, das nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Gesundheit der Bewohner ernsthaft gefährdet. Doch wie entsteht Schimmel, welche Maßnahmen sind wirklich effektiv, um Schimmel vorzubeugen, was sind Wärmebrücken und wie kann die Kerndämmung das Setzen von Schimmelsporen in alten Häusern effektiv verhindern? In unserem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund und geben Dir Einblicke und Tipps für die Praxis.
Schimmel stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Ist der Schimmelpilz erst einmal im Haus, können sich Symptome wie Husten, Schnupfen und Atemwegsprobleme zeigen. Insbesondere für Menschen mit bestehenden Gesundheitsproblemen, etwa Asthmatiker oder jene mit einem schwachen Immunsystem, kann ein Schimmelbefall deutlich schlimmere Auswirkungen haben.
Schimmelvorbeugung ist auch für Dein Gebäude wichtig. Laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik lassen sich Schimmelpilze mit 10% aller Bauschäden in Deutschland in Verbindung bringen.
Schimmel ist ein Mikroorganismus, ähnlich wie Pilze und Bakterien. Der Schimmel breitet sich auf Oberflächen in feuchten Umgebungen aus. Die Schimmelsporen legen sich daher vor allem im Bad, auf der Wand in Wohnräumen mit zusammenhängender Küche, Flächen nahe dem Fenster und ungeheizten Fliesen nieder. Besonders alte Häuser bieten oft den idealen Nährboden für Schimmelpilze. Alte Baustrukturen, mangelnde Dämmung und Wärmebrücken sind Ursachen für ein feucht-warmes Klima, was die Chance für einen Befall des Schimmels bietet.
Im weiteren Verlauf des Artikels erklären wir, wie Schimmel entsteht, was Wärmebrücken sind, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Schimmel vorzubeugen und wie eine fachgerechte Einblasdämmung im Altbau die Gefahr von Schimmelbefall reduziert.
Schimmel entsteht bei passendem Verhältnis aus Feuchtigkeit, Wärme und anschließende Kondensation auf einem kalten Untergrund. Optimale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelsporen sind eine Luftfeuchtigkeit von über 65% und eine Raumtemperatur unter 18°C.
Feuchtigkeit zählt zu den größten Ursachen für die Bildung von Schimmelpilzen. Diese Feuchte kann auf verschiedene Weisen in die Wohnung gelangen. Baufehler wie Wärmebrücken, mangelhafte Wärmedämmung, falsch verlegte Dampfbremsen und undichte Rohre oder Risse im Mauerverputz können zu Wassereinbrüchen führen und die Wände oder oberste Geschossdecken durchfeuchten.
Aber auch im Alltag entsteht Feuchtigkeit: Kochen, Duschen, Wäsche trocknen – all diese Aktivitäten geben Feuchtigkeit in die Luft ab. In einem 4-Personen-Haushalt kann dies zum Beispiel bis zu 10 Liter Feuchtigkeit pro Tag bedeuten. Wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum und begünstigt die Bildung von Sporen.
Eine Luftfeuchtigkeit von über 65% in Kombination mit Temperaturen unter 18°C schaffen ideale Bedingungen für das Wachstum der Schimmelpilze im Raum. Diese Sporen sind überall in der Luft vorhanden und suchen ständig nach einem geeigneten Ort zum Keimen und Wachsen. An kalten Oberflächen wie Außenwänden oder Fenstern kann die warme, feuchte Luft nicht mehr so viel Feuchtigkeit halten, die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert und schlägt sich nieder. Diese nassen Stellen sind dann ein perfekter Nährboden für Schimmelpilze.
Obwohl alle Schimmelarten wie schwarzer, farbiger und weißer Schimmel warme Umgebungen bevorzugen, entstehen sie auf kühlen Flächen. Das liegt daran, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit halten kann. Wenn die warme, feuchte Luft auf kühle Oberflächen trifft, kondensiert sie und wird zu Wasser. Daher findet man Schimmel oft an kühlen Wänden oder in Ecken von Räumen.
Ein altes Haus ist wegen baulicher Mängel besonders anfällig für eine Entwicklung von Schimmel. Ein Problem sind die bereits erwähnten Wärmebrücken, die durch mangelhafte Wärmedämmung entstehen.
Wärmebrücken, umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet, sind Schwachstellen in der Gebäudehülle, an denen Wärme schnell nach außen abgegeben wird. Dies führt zu kühleren Oberflächen im Inneren des Hauses. Wenn die warme, feuchte Raumluft diese kühlen Stellen trifft, kann sie ihre Feuchtigkeit nicht mehr halten und begünstigt die Entwicklung von Schimmel.
Eine Wärmebrücke fördert deswegen das Wachsen von Schimmelpilzen. Im Winter wird der Zusammenhang zwischen Wärmebrücken und der Bildung von Schimmel besonders deutlich. Aufgrund des starken Temperaturunterschieds zwischen Innen- und Außenbereichen neigt die wärmere Raumluft dazu, nach außen zu dringen. Dieser Prozess wird an Stellen mit unzureichender Dämmung beschleunigt.
Um die Bildung von Schimmel im Bad, an der Wand der Wohnung und weiterer Räume alter Häuser effektiv zu verhindern, sind richtiges Lüften, Heizen und eine fachgerechte Wärmedämmung unerlässlich. Hier sind unsere Tipps:
Insbesondere während der kalten Jahreszeit wird das Lüften oft vernachlässigt, aus Angst, wertvolle Wärme könnte entweichen. Jedoch muss ein Luftaustausch auch in den kalten Monaten für erfolgreiche Schimmelvermeidung ermöglicht werden. Indem man für fünf bis zehn Minuten täglich stoßlüftet, also die Fenster weit öffnet, verringert man die Bildung von Schimmel. Während dieser Zeit ist es ratsam, die Heizkörper auszumachen.
Expertentipp: Kipplüften führt zu einem unnötigen Wärmeverlust und Auskühlen der Räume. Die resultierenden Temperaturunterschiede zwischen den ausgekühlten Oberflächen und der warmen Heizungsluft sind ideale Bedingungen für die Bildung von Schimmel, insbesondere in der Nähe vom Fenster. Um also Heizkosten zu sparen, empfiehlt sich das Stoßlüften.
Neben dem richtigen Lüften ist auch das richtige Heizen eines der wichtigsten Schritte im Kampf gegen Schimmel in der Wohnung. Da warme Luft durch das Heizen mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, ist es entscheidend, die Temperatur in Wohnräumen auf einem angemessenen Niveau zu halten, empfohlen werden 20 bis 22 Grad Celsius. In weniger genutzten Räumen kann die Temperatur dementsprechend niedriger sein, sollte aber nicht unter 18 °C betragen.
Bei Altbauten ist eine fachgerechte Dämmung entscheidend, um Schimmel vorzubeugen. Die Einblasdämmung ist eine effektive Methode, um Schimmel in der Wohnung, im Bad und weiteren Räumen älterer Gebäuden vorzubeugen. Hierbei wird Dämmmaterial in Hohlräume oder auf offene Flächen aufgeblasen.
Im Falle der Fassadendämmung spricht man von Kerndämmung. Dabei wird der Zwischenraum in zweischaligem Mauerwerk mit Dämmstoff gefüllt. Das verbessert die Wärmedämmung, erhöht die Oberflächentemperatur an der Innenseite der Wände, verbessert das Raumklima und verhindert so Kondensation und Entstehung von Schimmel. Was ein zweischaliges Mauerwerk ist und warum die Einblasdämmung die Entwicklung von Schimmelflecken vorbeugt, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Schimmelbefall wird durch mangelnden Wärmeschutz und durch Wärmebrücken gefördert. Dabei kann man Schimmel vorbeugen, indem Dämmmaterial in den Hohlraum zwischen den Wänden eines zweischaligen Mauerwerks eingeblasen wird.
Das zweischalige Mauerwerk war im 19. Jahrhundert in Norddeutschland die dominierende Wandbauweise und ist daher oft in Altbauten zu finden. Sie besteht aus einer Außen- und einer Innenwand, die durch einen Hohlraum voneinander getrennt sind. Diese Bauweise bietet Schutz vor Witterungseinflüssen und verhindert die Weitergabe von Feuchtigkeit bei Schlagregen.
Die zweischalige Bauweise wurde ursprünglich eingeführt, um Material zu sparen und die Baukosten zu senken. Später wurde jedoch klar, dass diese Methode nicht genügend Wärmeschutz bietet. Der Wärmedurchgangskoeffizient lag zwischen 1,6 bis 1,8 W/(m²K). Wenn Du wissen willst, ob es sich bei Deinem Mauerwerk um ein zweischaliges handelt, dann findest Du in unserem Artikel eine Antwort: Was ist ein zweischaliges Mauerwerk?.
Durch die Kerndämmung bei einem zweischaligen Mauerwerk werden diese Wärmeverluste von 1,6 bis 1,8 W/(m²K) auf Werte um 0,35 bis 0,4 W/(m²K) reduziert.
Diese Werte beschreiben den U-Wert, auch bekannt als Wärmedurchgangskoeffizient, welcher ausdrückt, wie gut ein Bauteil Wärme leitet. Er gibt an, wie viel Wärmeenergie pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturunterschied zwischen innen und außen durch das Bauteil hindurchgeht. Die Einheit ist W/(m²K). Ein niedriger U-Wert bedeutet eine gute Wärmedämmung und geringe Wärmeverluste, ein hoher U-Wert steht für schlechte Wärmedämmung und hohe Wärmeverluste.
Der Wärmeverlust reduziert sich durch eine Kerndämmung damit um rund 60-70%. Diese signifikante Verbesserung führt zu einer erhöhten Oberflächentemperatur auf der zum Raum zugewandten Wand der Außenwand. Dadurch wird das Schimmelrisiko im Wohnraum erheblich minimiert, auch an Stellen, die zuvor durch Wärmebrücken gefährdet waren.
Die Innenseite der Wand wird durch die Kerndämmung 2-3 °C wärmer. Bei sehr kaltem Wetter kann der Unterschied sogar bei 6 °C liegen.
Durch das Erwärmen der inneren Wandseite können Schimmelpilze um einiges schlechter wachsen, vor allem in Ecken, wo Wand und Decke aufeinandertreffen und es oft kälter ist – typische Stellen für Wärmebrücken. Durch eine Dämmung wird der Effekt der Wärmebrücke abgemildert.
Die Luftströmungen im Luftraum zwischen den beiden Wandschalen wird durch die Kerndämmung zum Beispiel ebenso reduziert. Das führt nicht nur zu einer weiteren Reduzierung der Wärmeverluste, sondern macht auch die Außenschale der Wand trockener. Eine trockene Außenwand trägt zusätzlich zum Wärmeschutz bei und verringert die Chance, das sich Schimmelsporen setzen. Insgesamt sorgt die Kerndämmung also für ein wärmeres und trockeneres Raumklima, was das Risiko für das Setzen von Schimmelsporen deutlich verringert.
Durch die Kerndämmung lässt sich die Wohnung älterer Häuser somit effektiv vor Schimmel schützen und ein gesundes Wohnklima schaffen. Zusätzlich ist die Einblasdämmung eine kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung. Wenn Du mehr zu allgemeinen Vorteilen der Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks erfahren willst, dann schau bei unserem Artikel vorbei: Zweischaliges Mauerwerk dämmen oder nicht?.
Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen die Kerndämmung ist die Annahme, dass sie die negativen Auswirkungen bereits existierender Wärmebrücken verstärkt. Jedoch zeigen Berechnungen, dass die Kerndämmung in den meisten Fällen, insbesondere bei den größten Wärmebrücken, entweder eine abschwächende oder neutrale Wirkung auf Wärmeverluste und das Risiko von Schimmelbefall hat. Wir haben Dir eine detaillierte Tabelle von Wärmebrücken in Bezug auf ihre Folgen für den Wärmeverlust und das Risiko von Schimmelbildung basierend auf Informationen vom Fachverband Einblasdämmung zusammengestellt:
Wärmebrücke | Schimmelgefahr* | Wärmeverlust* | Abhilfe |
Bindersteine zwischen Wandschalen | Reduziert | Leicht erhöht | Spätere Außendämmung |
Außenecke mit Luftschicht ausgeführt | Reduziert | Reduziert | – |
Mörtelreste im Fußpunkt | Neutral | Minimal erhöht | Spätere Außendämmung |
1-3 Schichten Vollmauerwerk unter Decken | Reduziert | Leicht erhöht | Spätere Außendämmung |
Laibung Fensterbank | Reduziert | Neutral | Spätere Außendämmung |
Vertikale Fensterlaibung Schließstein außen | Reduziert | Reduziert | Mit Dämmplatten in der inneren Laibung |
Auflager Betondecken im Mauerwerk | Reduziert | Neutral | Spätere Außendämmung |
Balkonkragplatte aus Beton | Reduziert | Reduziert | Spätere Außendämmung, Dämmung Balkonplatte von unten |
Betonfensterstürze, Eisenträger | Neutral | Neutral | Dämmplatten oben in der Laibung |
Traufseite Anschluss OG-Decke Beton ungedämmt | Reduziert | Reduziert | Mit OG-Deckendämmung |
Rollladenkästen | Neutral | Neutral | Dämmung im Rollladenkasten |
Luftschicht endet am Beton-Ringanker oder an einer Flachdach-Attikaaußentung aus Beton | Reduziert | Leicht erhöht | Spätere Dämmung von außen oder Dämmplatten innen im Bereich der Wärmebrücke |
Heizkörpernischen voll gemauert | Neutral | Neutral | Spätere Außendämmung, Dämmschicht hinter Heizkörper |
Es gibt auch Befürchtungen, dass die Kerndämmung zu einer Verschiebung des Taupunkts führen könnte, was wiederum die Gefahr von Schimmelbildung erhöhen würde. Die Taupunkttemperatur wird in der Praxis jedoch nicht unterschritten.
Untersuchungen der Experten vom Fachverband Einblasdämmung zeigen, dass eine Durchfeuchtung der Dämmstoffe in der Luftschicht nicht nachweisbar ist. Tatsächlich bleibt die Vormauerschale durch die Anwendung der Kerndämmung trockener als bei einer belüfteten Ausführung, da Strömungen feuchter Luft effektiv unterbunden werden. Deswegen ist auch eine Wasserdampfdiffusionsberechnung nach DIN 4108 für die Kerndämmung zweischaliger Außenwände nicht erforderlich.
WirDämmenDeinHaus.com Praxiswissen: Bei WirDämmenDeinHaus.com haben wir umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Einblasdämmung von Häusern in ganz Deutschland gesammelt. Wir arbeiten hierbei immer eng mit unseren zuverlässigen Installationspartnern zusammen. In der Recherche haben wir nochmal mit all unseren Partnern gesprochen und nach Fällen gefragt, in denen Schimmel nach der Dämmung aufgetreten ist.
Wir konnten keinen Fall identifizieren, in dem Schimmel direkt auf die Einblasdämmung zurückzuführen war. Im Gegenteil, unsere Kunden bestätigen, dass die Kerndämmung hilft Schimmel effektiv vorzubeugen. Die Oberflächentemperatur an den Innenwänden erhöht sich und der Wohnkomfort steigt.
Wenn Du mehr über die Kerndämmung in der Praxis erfahren willst, dann schau doch mal bei einem unserer Erfahrungsberichte vorbei: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Kerndämmung bei Herrn Freier in Berlin Rahnsdorf.
Schimmel im Haus ist ein ernstzunehmendes Thema für die Gesundheit und kann zudem erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen. Insbesondere Altbauten sind aufgrund von Baumängeln häufig anfällig für die Setzung von Schimmelsporen. Um Schimmelbildung effektiv vorzubeugen, ist es entscheidend, die Ursachen genau zu verstehen.
Eine Hauptursache für Schimmelbildung sind sogenannte Wärmebrücken. Dies sind Bereiche im Haus, an denen die Wärme leichter nach außen gelangen kann, da sie schlechter gedämmt sind als die umliegenden Bereiche. Trifft warme, feuchte Luft von innen auf diese kalten Stellen, kondensiert die Luftfeuchtigkeit im Raum und bietet ideale Bedingungen für die Entstehung von Schimmel.
Zur effektiven Vorbeugung von Schimmel haben wir Dir drei Tipps zusammengefasst:
Die Kerndämmung bietet hierbei eine kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung. Studien belegen, dass die Kerndämmung Bedenken hinsichtlich der Verstärkung von Wärmebrücken und Taupunktverschiebung entkräften. Stoffe, die bei der Kerndämmung verwendet werden, durchfeuchten nicht und die äußere Mauerschale bleibt somit trocken.
WirDämmenDeinHaus.com steht Dir bei all Deinen Dämmvorhaben zur Seite, um Schimmelbildung durch fachgerechte Dämmung vorzubeugen. Wir helfen Dir auch, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und mögliche Förderungen zu nutzen. Sollten weitere Fragen offen bleiben, zögere nicht, uns zu kontaktieren!
Dämmmaterial Dachboden: Welcher Dämmstoff ist der Richtige und warum soll der Dachboden überhaupt gedämmt werden? Zellulose, Steinwolle und Glaswolle sind weit verbreitete Einblasdämmstoffe, die bei der Dachbodendämmung zum Einsatz kommen. Jeder dieser Dämmstoffe hat spezielle Vorteile. Doch welches Dämmmaterial ist für Deine Dachbodendämmung am besten geeignet? Welche Faktoren sind bei der Auswahl zu berücksichtigen? In unserem Artikel beantworten wir diese Fragen und helfen Dir, den besten Dämmstoff für Deine oberste Geschossdecke zu finden.
Die Dachbodendämmung bietet eine wirkungsvolle Möglichkeit, Heizkosten zu minimieren und dabei den Wohnkomfort zu erhöhen. Häufig spricht man auch davon die „Oberste Geschossdecke zu dämmen“, dies meint grundsätzlich das selbe Bauteil.
Die Dachbodendämmung überzeugt durch ihre effiziente und zügige Umsetzbarkeit. Oftmals ist es möglich, selbst umfassende Flächen innerhalb eines Tages zu dämmen.
Durch die Dachbodendämmung wird nicht nur der Wohnkomfort im Winter und Sommer signifikant verbessert, sondern auch ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Dämmung der obersten Geschossdecke zählt zu den effizientesten Methoden, um den CO2-Fußabdruck auf kosteneffektive Weise zu reduzieren.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, staatliche Förderung in Form von Steuerentlastung oder Bundesförderung in Anspruch zu nehmen. Mittlerweile werden die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gebündelt. Durch diese Förderung ist Deine Sanierung des Dachbodens bis zu 20% förderbar.
Die Dachbodendämmung ist zusätzlich nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend. Die oberste Geschossdecke muss dabei so gedämmt sein, dass der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) nicht 0,24 W/(m2K) überschreitet. Weitere Details findest du in unserem Artikel Oberste Geschossdecke Dämmen – eine allumfassende Übersicht.
Im weiteren Verlauf des Artikels erklären wir die drei Dämmmethoden für Deinen Dachboden. Nachfolgend stellen wir Dir verschiedene Dämmmaterialien für die Dachbodendämmung vor, wobei wir den Fokus auf Einblasdämmstoffe legen und dabei technische Details wie Wärmeleitfähigkeit, Brandverhalten und andere relevante Faktoren beleuchten.
Es existieren drei Möglichkeiten den Dachboden zu dämmen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile aufweisen: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung. Wir haben dir in einem eigenen Artikel die Vor- und Nachteile der Methoden zusammengestellt. Daher geben wir dir hier nur einen kurzen Überblick.
Handwerker rollen üblicherweise Dämmwolle als Matten aus und verlegen sie auf der Oberfläche des Dachbodens. Typische Dämmstoffe für Dämmmatten sind Glaswolle oder Steinwolle, die in verschiedenen Stärken erhältlich sind, von etwa 80mm bis 260mm.
Die Wärmeleitgruppe für Glaswollmatten und Steinwollmatten ist typischerweise Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 bis 040. Die Verarbeitung ist oft kompliziert und teuer, da die Matten einzeln in das Dachgeschoss getragen und passgenau zugeschnitten werden müssen.
Besonders bei großen Flächen und hohen Häusern steigen die Kosten bei der Dachbodendämmung. Zudem muss man den entstehenden Verschnitt kostenpflichtig entsorgen, was zusätzlich Zeit und Geld kostet.
Zudem erreicht die Dachbodendämmung mit Dämmwolle leider selten einen guten Dämmwert. Dies liegt daran, dass die Matten häufig nicht passgenau verlegt werden können. Beim Zuschneiden bleiben dann Lücken und Ritzen bestehen (auch Hinterlüftungen genannt), durch die die Wärme entweichen kann. Das kann dazu führen, dass die Dämmung nur auf dem Papier den geforderten U-Wert erreicht, Du aber weiter hohe Heizkosten hast.
Der Vorteil der Methode ist, dass Du Matten als Dachbodendämmung selbst verarbeiten kannst (Do It Yourself). Wenn Du also handwerklich begabt bist und ausreichend Zeit für die Planung, Einkauf und Durchführung der Dämmung Deiner obersten Geschossdecke in Eigenregie hast, kannst Du den Dachboden mit Dämmwolle selbst dämmen.
Dämmplatten werden als Dachbodendämmung verlegt und können aus verschiedenen Materialien wie Styropor (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Steinwolle mit einer druckfesten Deckschicht aus Holz hergestellt werden.
Es existieren Systeme, die begehbar sind und solche, die nicht begehbar sind. Qualitativ hochwertige Plattensysteme haben Verbindungstechniken wie Nut und Feder oder Stufenfalz, um benachbarte Platten einfach miteinander zu verbinden.
Auch hier gibt es verschiedene Stärken. Bei EPS und XPS liegen sie meist zwischen 40mm und 180mm, bei Steinwolle zwischen 100mm und 140mm.
Die Wärmeleitfähigkeit liegt typischerweise bei einer WLG von 035. Ähnlich wie bei Dämmwolle können auch bei Dämmplatten im Dachboden Fugen und Lücken entstehen, die die Dämmleistung negativ beeinträchtigen. Vor allem die Anschlüsse an die Sparren ist kompliziert. Komplexe Dachböden, wie Nagelbinder Konstruktionen lassen sich mit Platten und Matten so gut wie gar nicht fachgerecht dämmen.
Die Verarbeitung von Plattendämmstoffen ist mit hohem Arbeitsaufwand verbunden, wie bei Mattendämmstoffen. Die Platten müssen ins Dachgeschoss getragen werden. Sie müssen präzise zugeschnitten werden. Das kostet Zeit und es entsteht Abfall. Zudem verursacht die Entsorgung zusätzliche Kosten.
Wie bei Dämmmatten auch kannst Du die Dämmung mit Dämmplatten im Dachboden selber durchführen, wenn Du über handwerkliches Geschick verfügst und genügend Zeit hast. Wichtig ist zu wissen, dass Du aufgrund der Größe der Platten zusätzlich ein sehr großes Auto oder einen Anhänger brauchst.
Die Einblasdämmung stellt eine besonders effektive Methode zur Dämmung der Obersten Geschossdecke dar. Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial, meistens Zellulose, Steinwolle oder Glaswolle in Flockenform, mit einem Schlauch direkt auf dem Dachboden verteilt.
Diese Methode ermöglicht eine vollständig fugen- und lückenlose Verarbeitung, da der Dämmstoff in jede kleine Ritze und Lücke vordringt, was eine durchgehend geschlossene Dämmschicht bildet. Die Wirkung der Einblasdämmung ist also in der Praxis deutlich höher als die von Dämmmatten oder -platten. Bei Interesse erfährst Du im Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Dachbodendämmung bei Familie B. aus Berlin Weißensee wie die Dämmung der obersten Geschossdecke in der Praxis konkret aussieht.
Die Verarbeitung der Dämmmaterialien ist zusätzlich einfach: Das Material wird über Schläuche in den Dachraum gepumpt, was zu geringen Kosten führt, da der Dämmstoff nicht erst auf die oberste Geschossdecke geschleppt werden muss. Beim Aufblasen der Dämmschicht entsteht kein Verschnitt, und daher auch keine Entsorgungskosten. Ebenso zahlst Du nur für die Menge an Dämmung, die pro Quadratmeter genutzt wurde.
Die Einblasdämmung als Dachbodendämmung oder auch Flachdachdämmung muss aufgrund der benötigten Maschinentechnik von erfahrenen Fachbetrieben durchgeführt werden. Das gute für Dich: die Fachbetriebe kümmern sich von A-Z um die Dämmung und Du musst Dich um nichts kümmern – Dem Wochenende mit der Familie steht also keine lästige Planung und Einkauf im Baumarkt entgegen.
Durch die oben genannten Kostenvorteile ist eine Einblasdämmung vom Profi günstiger als Du denkst. Wenn du deine eigene Arbeitszeit einrechnest sogar um ein vielfaches günstiger als eine Matten- oder Plattendämmung. Energie- und Heizkosten können somit preiswert verringert werden.
Die folgende Tabelle fasst die die drei Methoden für die Dachbodendämmung nochmal zusammen.
Dämmverfahren | Typische Dämmstoffe | Dämmleistung (U-Wert & Luftdichtigkeit) | Kosten (Material & Lohn) |
Mattendämmung | Steinwolle, Glaswolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Mittlere Materialkosten, hohe Lohnkosten |
Plattendämmung | EPS, XPS, Steinwolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Hohe Materialkosten, Hohe Lohnkosten |
Einblasdämmung | Zellulose, Glaswolle, Steinwolle | Gute U-Werte, beste Luftdichtigkeit da fugenlos und lückenlos | Niedrigere Materialkosten, niedrige Lohnkosten |
Aufgrund der Vorteile von Einblasdämmung stellen wir im nächsten Abschnitt die drei besten Dämmmaterialien für die Dachbodendämmung mit Einblasdämmung im Detail vor.
Wenn die oberste Geschossdecke gedämmt werden soll, spielt die Auswahl der richtigen Dachbodendämmung eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn Brandschutzrichtlinien oder Dämmwerte eingehalten werden müssen.
Der “beste Dämmstoff” existiert dabei nicht. Alle gängigen Dämmmaterialien haben spezifische Vor- und Nachteile und man muss sie je nach Situation auswählen. Wir stellen Dir im Folgenden eine Auswahl der beliebtesten Dämmmaterialien vor.
Zellulose kommt in Zellwänden von Pflanzen vor. In der industriellen Fertigung gewinnen Hersteller Zellulose typischerweise aus Zeitungspapier. Zellulose ist also ein Recyclingprodukt.
Zellulosedämmstoffe sind für die Dachbodendämmung eine beliebte Wahl. Sie bietet eine effektive Wärmedämmung mit einer Wärmeleitfähigkeitsgruppe von 040. Da die Dämmung im Dachboden mit Zellulose typischerweise keine Einschränkungen in der Höhe hat, ist die Wärmeleitgruppe bei der Auswahl häufig nicht so entscheidend. Es kann einfach ein paar Zentimeter höher gedämmt werden. So lassen sich mit Zellulose ohne Probleme Dämmungen auf Passivhausstandard erreichen.
Der große Vorteil der Zellulose ist, dass sie zusätzlich sommerlichen Hitzeschutz und schalldämmende Eigenschaften bieten. Dies liegt an der hohen Rohdichte der Zellulose. Das hohe Gewicht sorgt dafür, dass es Hitzestrahlen und Schall schwer haben durch das Material zu dringen. So bleibt die Decke auch im Sommer angenehm kühl.
Zellulose in darüberhinaus in der Lage, Feuchtigkeit zu absorbieren und wieder abzugeben. Die Fasern saugen Feuchtigkeit dabei auf und verteilt sie, wie bei einem Löschblatt. Diese ist von Vorteil und schützt vor allem Holzbalkendecken, sollte es einmal zu einer kleinen Undichtigkeit im Dach kommen.
Maschinen zerkleinern sortenreines Altpapier im Schredder grob und verarbeiten es dann in einer Feinmühle zu einem faserigen, lockeren Material. Anschließend behandeln es die Hersteller mit mineralischen Salzen.
Zellulose ist definitiv eine umweltfreundliche Wahl als Dämmmaterial für den Dachboden. Sie zählt durch das Recycling von Altpapier, kurze Transportwege und einen insgesamt geringen Energieverbrauch bei der Herstellung zu den ökologischen Dämmstoffen.
Eigenschaft | Einheit | Kenngrößen |
Baustoffklasse | — | B2 |
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ) | — | 1-2 |
Wärmeleitfähigkeit (λR) | W/(mK) | 0,040 |
Rohdichte (ρ) | kg/m³ | 25-65* |
Primärenergieinhalt | kWh/m³ | 50-80 |
Wärmespeicherkapazität (c) | J/(kgK) | 2100 |
Wasserabweisende Wirkung | — | Nein |
Hersteller versetzen Zellulose mit mineralischen Salzen – typischerweise Bor- oder Aluminiumsalzen – um einen besseren Brandschutz zu gewährleisten. So erreicht sie die Baustoffklasse B2. Für die meisten Gebäude ist diese Brandschutzklasse vollkommen ausreichend. In besonders zu schützenden Gebäuden, die hohe Anforderungen aus der Brandschutzverordnung haben, sollte allerdings auf andere Dämmmaterialien zurückgegriffen werden.
Die Versetzung mit Borat wird in den Medien manchmal als gesundheitsschädlich beschrieben. Allerdings zeigen die Versuchsergebnisse des Dänischen Umweltministeriums, zitiert in der Fachzeitschrift des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes, dass eine Dosis von 100mg Borsäure/kg Körpergewicht über 2 Jahre als unschädlich betrachtet wird. Zusätzlich zeigen die Studien dass Borsalze keinen Dampfdruck aufweisen, was bedeutet, dass sie nicht verdunsten und somit nicht einfach in den Körper gelangen können. In den vorhandenen Mengen von ca 1 Prozent in der Zellulosedämmung ist Borat daher als unbedenklich einzustufen.
Für Personen die dennoch Bedenken haben sind ebenso boratfreie Produkte verfügbar. Halte dafür bei der Auswahl Deiner Zellulose die Augen nach der Zertifizierung RAL-UZ 36 vom Umweltzeichen Blauer Engel offen. Dieses Zertifikat garantiert boratfreie Zellulose.
Zellulose kann bei Bedarf leicht mehrfach wiederverwendet werden. Dazu wird die Zellulose abgesaugt, zwischengelagert und dann wieder aufgeblasen.
Zusätzlich lässt sich die Dämmung auch bei einem Ausbau des Dachbodens als Zwischensparrendämmung verwenden. Das heißt auch, wenn zu einem späteren Zeitpunkt ggf. das Dach ausgebaut werden soll spricht nichts gegen eine Dachbodendämmung mit Zellulose. Die Dämmung garantiert eine sofortige Energieeinsparungen, ohne dabei zukünftige Erweiterungs- oder Anpassungsprojekte einzuschränken.
Sollte das Haus abgerissen werden kann die Zellulosedämmung recycelt werden. Das enthaltene Bor kann dabei möglicherweise sogar als nachhaltiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden, was die ökologischen Eigenschaften dieses Materials zusätzlich unterstreicht.
+ Gute Dämmwirkung
+ Hitzeschutz im Sommer und gute Schall Dämmung
+ Guter Umgang mit Feuchtigkeit
+ Kosten sparend im Vergleich zu anderen Dämmstoffen
+ Ökologisch (Recyclingprodukt aus Altpapier, niedriger Energieaufwand bei der Herstellung, kurze Transportwege)
+ etablierter Dämmstoff
– Normalentflammbar (Brandschutzklasse B2)
Steinwolle wird aus natürlichen Mineralien wie Dolomit, Basalt, Diabas und Anorthosit sowie aus Recyclingmaterialien hergestellt. Um die Steinwolle wasserabweisend zu machen, wird sie mit Hydrophobierungsmitteln wie aliphatischen Mineralölen oder Silikonölen behandelt.
Steinwolle ist bei der Dämmung der obersten Geschossdecke beliebt, da sie neben der Wärmedämmung auch schalldämmende Eigenschaften bietet. Steinwolle hat dabei die WLG 038 bis 040. Im Gegensatz zur Zellulose, die Feuchtigkeit absorbieren kann, ist Steinwolle in der Regel wasserabweisend.
Aus einem gesundheitlichen Standpunkt heraus äußerten Experten in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der lungengängigen Fasern von Steinwolle. Allerdings wurden Verbesserungen in der Produktion vorgenommen und Produkte auf dem Markt sind jetzt mit dem RAL-Siegel gekennzeichnet, das ihre Unbedenklichkeit bestätigt. In Deutschland bringen Hersteller nur Dämmstoffe mit diesem Siegel auf den Markt und Du kannst sie sorgenlos für das Dämmen nutzen.
Ökologisch gesehen ist Steinwolle aufgrund der Nutzung von natürlichen und recycelten Stoffen sowie der langen Lebensdauer eine nachhaltige Wahl für die Dachbodendämmung. Die Wiederverwendung von Materialien und die kurzen Transportwege tragen zum geringen ökologischen Fußabdruck der Steinwolle bei, ähnlich wie bei Zellulose, die durch das Recycling von Altpapier eine umweltfreundliche Option darstellt.
Naturstein wird geschmolzen und dann mittels Sieb- oder Blasverfahren in feine Fasern zerlegt. Nach dem Abkühlen und Verfestigen der Fasern werden Imprägnierungsöle hinzugefügt, um die Steinwolle wasserabweisend zu machen.
Eigenschaft | Einheit | Kenngrößen |
Baustoffklasse | — | A1 |
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ) | — | 1-2 |
Wärmeleitfähigkeit (λR) | W/(mK) | 0,038 – 0,040 |
Rohdichte (ρ) | kg/m³ | 35-110* |
Primärenergieinhalt | kWh/m³ | 270 |
Wärmespeicherkapazität (c) | J/(kgK) | 840 |
Wasserabweisende Wirkung | — | Produktabhängig |
Steinwolle zeichnet sich durch hervorragende feuerresistente Eigenschaften aus, da sie aus natürlichen Mineralien hergestellt wird und somit von Natur aus nicht brennbar ist. Sie wird in die Baustoffklasse A1 eingeordnet, was die höchste Brandschutzklasse darstellt, und trägt im Brandfall weder zur Rauchentwicklung noch zur Absonderung brennender Partikel bei. Dies macht Steinwolle zu einer besonders sicheren Wahl im Bereich der Dachbodendämmung.
Das Recycling von Steinwolle bei der Dämmung der obersten Geschossdecke ist möglich. Ein Beispiel dafür ist die Verarbeitung von Steinwollresten in der Ziegelindustrie. Wenn eine Wiederverwendung nicht einfach möglich ist, wird die Mineralwolle in der Regel über die Bauschuttdeponie entsorgt.
+ Gute Dämmwirkung
+ Nicht entflammbar (A1)
+ Wasserabweisend
+ Umfangreiche Kenntnisse des Dämmstoffs und hohe Verfügbarkeit
+ Ausreichend verfügbare Rohstoffe und kurze Lieferzeiten
+ Aus teilweise recyceltem Material
– Intensiver Energieaufwand bei der Produktion
– Eingeschränkte Recycling- oder Wiederverwendungsmöglichkeiten
Glaswolle besteht zu 85 Prozent aus recyceltem Altglas sowie Quarzsand, Soda und Kalkstein.
Glaswolle ist aus feinen Fasern, die sich verzahnen und somit die Setzung verhindern. Damit ist sie eine erstklassige Wahl für die Dachbodendämmung. Mit ihrer sehr guten WLG von 035 bis 040 und ihrem Setzungsverhalten überzeugt sie als Dämmstoff, die von vielen Hausbesitzern gewählt wird.
Um die Glaswolle wasserabweisend und damit widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit zu machen, werden Hydrophobierungsmittel hinzugefügt.
Gesundheitlich gab es genau wie bei Steinwolle in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der lungengängigen Fasern in Mineralwollprodukten. Analog zur Steinwolle sind unbedenkliche Glaswolldämmstoffe mit dem RAL-Siegel gekennzeichnet und problemlos als Dämmschicht beim Dachboden Dämmen verwendbar.
Ökologisch betrachtet lohnt sich Glaswolle dank der Verwendung von Altglas und der guten Rohstoffverfügbarkeit. Die kurzen Transportwege und der entsprechend geringe Energieaufwand für den Transport tragen ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei. Allerdings ist der Energieaufwand bei der Herstellung von Glaswolle relativ hoch und das Material kann weder kompostiert noch thermisch verwertet werden, was als Nachteil gilt. Zudem kann Glaswolle, je nach Herstellungsprozess und eingesetzten Materialien, die Zertifizierung Blauer Engel erreichen, was für einen hohen Umweltstandard und eine gesundheitliche Unbedenklichkeit des Produkts spricht.
Die Rohstoffe für Glaswolle werden bei einer Temperatur von 1300°C eingeschmolzen. Nach dem Einschmelzen wird die Schmelze im Düsenschleuderverfahren in feine Fasern zerlegt. Nachdem die Fasern abgekühlt und verfestigt sind, erfolgt eine Behandlung mit Hydrophobierungsmitteln, um die Glaswolle wasserabweisend zu machen.
Eigenschaft | Einheit | Kenngrößen |
Baustoffklasse | — | A1 |
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ) | — | 1 |
Wärmeleitfähigkeit (λR) | W/(mK) | 0,035 – 0,040 |
Rohdichte (ρ) | kg/m³ | 22 – 40* |
Primärenergieinhalt | kWh/m³ | 210 |
Wärmespeicherkapazität (c) | J/(kgK) | 840 |
Wasserabweisende Wirkung | — | Ja |
Glaswolle hat die sehr gute Brandschutzklasse A1 und teilt diese mit Steinwolle. Im Brandfall verhält sich Glaswolle neutral – sie gibt auch weder Rauch noch brennende Partikel ab und verhindert somit zusätzliche Brandherde. Diese Eigenschaft unterstreicht die Sicherheit von Dämmwolle bei der obersten Geschossdecke. Bei Unsicherheiten oder variierenden Brandschutzbestimmungen empfiehlt es sich, tendenziell auf Dämmstoffe mit nachgewiesener, höherer Brandschutzklasse, wie Glaswolle, zurückzugreifen.
In Einzelfällen ermöglicht Glaswolle ein Recycling durch Einschmelzen. Das Material muss dafür jedoch komplett sortenrein sein. Ist dies nicht umsetzbar, wird die Glaswolle in der Regel in Bauschuttdeponien entsorgt, was mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
+ Sehr gute Dämmwirkung
+ Nicht entflammbar (A1)
+ Keine Setzung
+ Wasserabweisend
+ Kurze Lieferketten
+ Kosten sparend im Vergleich zu anderen Dämmstoffen
+ Besteht größtenteils aus Altglas
– Eingeschränkter Wärmeschutz im Sommer
Für das Nutzen des Dachbodens als Lagerraum oder andere Zwecke ist eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke zu empfehlen. Wir haben dir alle Details in unserem Artikel: Dachboden dämmen: begehbar oder nicht begehbar? zusammengefasst.
Für die begehbare Dachbodendämmung wird eine belastbare Holzkonstruktion aus OSB-Platten gebaut unter die der Einblasdämmstoffe eingeblasen wird. Die oben vorgestellten Dämmmaterialien Zellulose, Steinwolle und Glaswolle sind alle für eine begehbare Dachbodendämmung geeignet.
Bei der begehbaren Dachbodendämmung spielen Dampfsperren und Dampfbremsen eine wesentliche Rolle, um Schimmel und Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Diese Folien blockieren oder bremsen das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Wasserdampf, besonders wichtig in den kalten Monaten, wenn die warme, feuchte Innenluft nach außen drängt und dabei kondensieren kann.
Man benötigt Dampfbremsen jedoch nur bei begehbaren Dachbodendämmungen auf Holzbalkendecken, und zwar unabhängig vom Dämmmaterial.
Eine ausführliche Erklärung zum Thema Dampfsperre und Dampfbremse findest du hier: Dachboden dämmen: Dampfsperre und Dampfbremse – Was ist zu beachten?. Du erfährst, warum sie speziell im Fall einer begehbaren Dämmung notwendig sind. Zudem geben wir Tipps, wie Dampfbremsen bei der Dämmung der Oberste Geschossdecke richtig zu verlegen sind.
Die Dämmung des Dachbodens bringt zahlreiche Vorteile, darunter reduzierte Heizkosten und gesteigerten Wohnkomfort. Sie ist nicht nur gesetzlich durch das GEG mit festgelegtem U-Wert vorgeschrieben, sondern wird auch mit staatlicher Förderung unterstützt, die die Kosten um bis zu 20% senken. Es gibt viele Dämmmethoden, wobei das Dämmen mit dem Einblasverfahren zu den effizientesten zählt.
Die beste Auswahl an Dämmmaterial, um die oberste Geschossdecke zu dämmen haben wir Dir in diesem Artikel vorgestellt:
WirDämmenDeinHaus.com steht Dir beim Thema Dachboden Dämmen zur Seite, unterstützt Dich bei der Wahl des richtigen Dämmmaterials und hilft Dir, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und mögliche Förderungen zu nutzen. Bei weiteren Fragen zögere nicht, uns zu kontaktieren!
Flachdach dämmen: Warum ist das sinnvoll? Wärme steigt bekanntlich nach oben. Daher ist die Dämmung des Dachs einer der größten Hebel, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. In diesem Artikel geben wir dir einen umfassenden Überblick zur Flachdachdämmung. Wir erklären die verschiedenen Flachdachkonstruktionen und Methoden & Dämmstoffe für eine nachträgliche Dämmung des Flachdachs. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf Kaltdächern.
Ein Flachdach ist ein Dach mit einer Neigung von bis zu 10 Grad. Die Abdichtung erfolgt meist mit Bitumenbahnen, die auf der Dachkonstruktion aus Holz aufgebracht werden.
Als Basis dient hierbei meist eine selbstklebende Bitumenbahn, ohne Beschichtung (auch “nackte Bitumenbahn” genannt). Auf dieser Basis werden dann Dachbahnen verschweißt, die häufig mit grünen Schiefersplittern beschichtet sind, um die Deckbahn vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Alternativ schützt man ein Flachdach auch mit Kies oder Dachbegrünung vor Sonneneinstrahlung.
Zur Renovierung von Flachdächern werden meist einfach zusätzliche Bitumenbahnen auf die vorherigen Schichten geschweißt.
In Deutschland findet man das Flachdach typischerweise bei größeren Mehrfamilienhäusern, Schulen, Krankenhäusern sowie anderen öffentlichen Gebäuden und bei Bungalows aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Vor allem in der DDR war das Flachdach beliebt, denn die dort weit verbreiteten Wohnungsbauserie 70 (WBS70) und Q3A Bauten haben Kaltdächer mit minimaler Dämmung, die man auf einfache Art nachträglich dämmen kann.
Energiekosten und Umweltschutz hatten früher eine untergeordnete Bedeutung. Deswegen sind Flachdächer in der Regel schlecht bis gar nicht gedämmt und erfüllen die heutigen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) oft nicht mehr.
Sobald man ein Flachdach neu isoliert, beispielsweise weil die alte Bitumenbahn brüchig wird, gelten jedoch die heutigen Anforderungen des GEG und eine gesetzliche Vorschrift schreibt eine nachträgliche Dämmung des Flachdachs vor.
Für die Dämmung des Flachdachs wird dann zusätzlicher Dämmstoff in oder auf das Dach aufgebracht, um die Energieeffizienz zu verbessern.
Doch auch außerhalb einer Erneuerung der Isolierung kann eine Dämmung sinnvoll sein, denn die Dämmung des Flachdachs zählt zu den effizientesten Dämmverfahren. Die Kosten sind im Vergleich zu anderen Bauteilen häufig gering und die Verbesserung der Energieeffizienz sehr hoch.
Darüber hinaus ist die Flachdachdämmung finanziell mit bis zu 20% förderbar! Dazu später mehr.
Die Flachdachdämmung hält die Wärme im Gebäude sowie Kälte und Feuchtigkeit draußen. Das bedeutet: weniger Heizkosten, mehr Wohnkomfort und ein Pluspunkt für die Umwelt durch reduzierte CO2-Emissionen. Gleichzeitig steigt der Immobilienwert, da das Haus zukunftssicher und für Mieter*innen langfristig attraktiv ist.
Je nachdem, welchen Flachdachtypen Du hast, gibt es verschiedene Methoden, wie man dämmen kann. Im Rest dieses Artikels gehen wir darauf ein und bringen Dir die Flachdachdämmung näher.
Es gibt drei verschiedene Flachdach Arten:
Beim Kaltdach liegt zwischen der obersten Geschossdecke und der Außenseite des Daches eine Luftschicht, welche sich über die Attika oder Lüfter im Dach mit der Außenluft verbindet und Feuchtigkeit sowie Hitze abführt. Man spricht daher auch von einem belüfteten Flachdach.
In seltenen Fällen wird die Konstruktion auch als zweischaliges Dach bezeichnet (analog zum zweischaligen Mauerwerk). Die innere Schale ist dabei die oberste Geschossdecke zum Wohn-/Nutzbereich hin, die äußere Schale ist die auf der Holzkonstruktion aufliegende Bitumenabdichtung nach außen. Zwischen beiden Schalen liegt eine Luftschicht.
Kaltdächer können komplett ungedämmt sein, das heißt, es wurde keine Dämmung auf der obersten Geschossdecke aufgebracht. Häufiger finden sich jedoch Varianten, in denen eine minimale Dämmung vorhanden ist (oft nur wenige Zentimeter).
Ein Großteil der Flachdächer in Deutschland sind Kaltdächer, da die Konstruktion früher sehr beliebt war. Vor allem bei Bungalows der 1960er – 1980er Jahre sind Kaltdächer oft anzutreffen. Heutzutage verwendet man die Konstruktion kaum noch.
Der Aufbau sieht so aus:
Im Gegensatz zum Kaltdach liegen beim Warmdach alle Schichten unmittelbar aufeinander. Der Flachdachaufbau Warmdach ist also einschalig und nicht belüftet.
Warmdächer haben typischerweise eine Warmdachdämmung. Die Dämmung liegt zwischen der Stahlbetondecke und der Abdichtung des Dachs.
Um einen Eingang von Feuchtigkeit aus den darunterliegenden Räumen in die Dämmung zu vermeiden, bringt man eine Dampfsperre unter der Dämmschicht beim Warmdach auf. Es ist sehr wichtig, dass diese Dampfsperre absolut dicht ist, um Schäden und Schimmelbildung zu vermeiden. In der Praxis gestaltet sich gerade der Einbau einer Dampfsperre mit absoluter Abdichtung häufig als schwierig.
Der Aufbau sieht so aus:
Das Umkehrdach ist ein Warmdach mit anderer Reihenfolge der Schichten. Es ist demnach auch einschalig und nicht belüftet.
Beim Umkehrdach wird die Dämmung direkt auf eine bestehende Dachabdichtung aufgebracht. Hier kommen oft druckfeste und wasserfeste Dämmplatten zum Einsatz.
Zum Schutz vor Verwitterung, wie durch Regen und Schnee, wird beim Umkehrdach häufig eine Kiesschicht oder eine Dachbegrünung als Deckschicht aufgebracht. Als Schutzlage dient ein Dach- oder Filtervlies, das verhindert, dass die Deckschicht in die Dämmplatten eindringt. Bei einem Umkehrdach ist eine Dampfsperre nicht nötig.
Der Aufbau sieht so aus:
Jeder dieser Dachformen hat seine eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich für unterschiedliche Anforderungen und Gegebenheiten.
Dabei ist das Kaltdach in Deutschland am meisten zu finden. Im Folgenden liegt der Fokus auf der Dämmung von Kaltdächern.
Die folgende Tabelle zeigt Dir, wie man die jeweiligen Dachtypen dämmen kann:
Flachdach | Aufbau im Bestand | Dämmung | Bewertung |
Kaltdach | Abdichtung oben, Luftschicht in der Mitte, Oberste Geschossdecke unten (ggf. schon Dämmung auf der obersten Geschossdecke vorhanden) | Es wird (zusätzliche) Dämmung auf die oberste Geschossdecke aufgebracht | Einfach durchführbar. Die Dämmhöhe ist durch den vorhandenen Hohlraum eingeschränkt. Abdichtung bleibt frei zugänglich. |
Warmdach | Abdichtung oben, Dämmung in der Mitte, Oberste Geschossdecke darunter | Es wird zusätzliche Dämmung auf die Abdichtung aufgebracht | Das Dach wird nachhaltig verändert Durch die zusätzliche Aufbringung von Dämmung ist die Abdichtung danach nicht mehr zugänglich |
Umkehrdach | Dämmung oben, darunter Abdichtung auf der obersten Geschossdecke | Es wird zusätzliche Dämmung auf die bestehende Dämmung aufgebracht | Das Dach bleibt in seiner Struktur bestehen. |
Vor der zusätzlichen Dämmung der Dacharten Warmdach und Umkehrdach solltest Du Dir die Frage stellen, ob die Flachdachdämmung begehbar sein soll oder nicht. Das hängt von der zukünftigen Nutzung Deines Flachdachs ab. Abdichtungen und Dämmungen müssen im Fall einer begehbaren Dämmung des Flachdachs zusätzlicher Belastung standhalten.
Selbst beim nicht begehbaren Flachdach dämmen muss man Wege zu wichtigen Stellen auf dem Dach begehbar ausführen (z.B. damit der Schornsteinfeger den Schornstein reinigen kann).
Da der Großteil der Flachdächer in Deutschland Kaltdächer sind, liegt das Augenmerk im Folgenden darauf, wie ein Kaltdach nachträglich gedämmt werden kann.
Man kann Kaltdächer besonders gut mithilfe der Einblasdämmung dämmen. Hierbei wird Dämmstoff direkt entweder auf die oberste Geschossdecke oder auf die bestehende Dachdämmung aufgebracht.
Einblasdämmung: Bei der Einblasdämmung wird Dämmstoff über Schläuche in den Hohlraum des Kaltdachs befördert. Dazu wird in einer Einblasmaschine das Dämmmaterial mit Luft vermischt und anschließend mit Druck in den Hohlraum gepumpt. Dort angekommen, verteilt sich der Einblasdämmstoff fugen- und lückenlos und stellt so eine optimale Wärmedämmung sicher.
Bei der nachträglichen Dämmung des Flachdachs sind Hohlräume oft schwer zu erreichen. Der Hohlraum im Flachdach ist meist so klein und eng, dass man sich in ihm nur kriechend fortbewegen kann, wodurch eine nachträgliche Dämmschicht mit herkömmlichen Dämmmatten oder Dämmplatten entweder sehr aufwendig oder sogar unmöglich wird.
Die Einblasdämmung kann ihre Vorteile hier klar ausspielen. Da der Dämmstoff lose ist, lässt er sich auch auf engen Räumen optimal verteilen. Ein Zuschneiden und Anpassen, wie bei Dämmmatten oder Dämmplatten ist nicht nötig. Das Dämmmaterial wird einfach über den Einblasschlauch im Dach verteilt.
Bei der Einblasdämmung entsteht nicht viel Lärm oder Dreck. Zudem ist sie im Vergleich zur Verlegung von Dämmmatten oder Dämmplatten schnell und kostengünstig. Mehr dazu erfährst Du in unsrem Beitrag: Einblasdämmung Kosten – Ist das Dämmverfahren günstig oder teuer?
Da man den Dämmstoff nicht ins Dach tragen muss, kann man die Einblasdämmung sehr schnell durchführen. So wird das Dämmen einer größeren Fläche zu einer Sache von lediglich ein paar Tagen.
Beim nachträglichen Dämmen des Kaltdachs ist der Zugang zum Dach ein kritischer Faktor. In der Praxis haben sich 3 Arten von Zugängen bewährt:
Die einfachste Methode ist, das Flachdach von innen zu dämmen. Hierbei zieht man Nutzen aus vorhandenen Luken, die einen Zugang zum Dach von innen ermöglichen. Typischerweise kann man den Schlauch über das Treppenhaus bis in das Kaltdach führen.
Häufig sind Luken klar erkennbar und befinden sich in Aufgängen zum Dach oder in der Nähe von Aufzugschächten. Manchmal verstecken sich Zugänge hinter Abdeckungen und man muss sie erst finden.
Sobald der Zugang gefunden ist, kann man über diesen von innen ins Dach kriechen und mit der Dachdämmung beginnen.
Die Dämmung des Flachdachs von innen ist typischerweise die unkomplizierteste Methode, da sie keine Eingriffe ins Dach erfordert. Leider ist nicht jedes Flachdach von innen zugänglich.
Sollte ein Zugang von innen nicht möglich sein, eignet sich die Attika häufig für eine Dämmung des Flachdachs.
Hierzu wird ein Teil der Attika entfernt und mit einem langen Schlauch und einem Verlängerungsstück von den Seiten her eingeblasen.
Der Vorteil dieser Variante ist, dass die Dachabdichtung nicht beschädigt wird. Der Nachteil ist, dass ein Gerüst benötigt wird, um von den Seiten her Zugang zum Dach zu bekommen.
Das Vorgehen eignet sich vor allem bei Bungalow Dächern, die eine Dachbegrünung oder Ähnliches haben und bei denen daher eine Öffnung des Dachs nur schwer möglich ist.
Sollte eine Flachdachdämmung von innen nicht möglich sein, ist die Dachöffnung eine weitere Alternative um Zugang zum Hohlraum im Kaltdach zu bekommen.
Hierzu schneidet man entweder einzelne Öffnungen ins Dach oder entfernt ganze Streifen der Dachabdichtung, je nachdem, ob der Hohlraum im Dach durchgängig zugänglich ist oder nicht.
Die Dachöffnung muss durch einen Dachdecker erfolgen und nach den Dämmarbeiten wieder fachgerecht verschlossen werden, um die Dichtheit des Flachdaches zu gewährleisten.
Bei der nachträglichen Dämmung von Kaltdächern ist es wichtig, dass die Belüftung bestehen bleibt. Da Kaltdächer meistens ohne Dampfbremsen ausgeführt sind, steigt Feuchtigkeit aus den darunterliegenden Räumen nach oben in die Dämmschicht.
Da die Bitumenabdichtung nach oben dampfdicht ist, muss sichergestellt werden, dass die Feuchtigkeit über Lüftungsöffnungen entweichen kann.
Deshalb sollte bei der nachträglichen Dämmung von Kaltdächern immer eine 5-15cm große Belüftungsebene über der Dämmung verbleiben.
Die Belüftung nach außen kann entweder über die Attika erfolgen oder über Lüfter im Dach.
Vor allem sogenannte Zwangslüfter haben sich in der Praxis bewährt. Diese stellen eine Belüftung des Kaltdaches sicher, indem sie durch Wind angetrieben für einen Luftstrom im Kaltdach sorgen.
Wenn Du Dich mit der Dämmung Deines Flachdachs beschäftigst, ist eine passende Auswahl des Dämmstoffs entscheidend für den Erfolg der Dämmung.
Bei der Flachdach Dämmung mit Einblasdämmung wird hauptsächlich Material wie Zellulose, Steinwolle und Glaswolle verwendet.
Im Folgenden sind die drei Dämmstoffe genauer beschrieben.
Zellulose ist nachhaltig und bietet gute Wärmedämmung. Aus Altpapier hergestellt, bietet sie eine kostengünstige und umweltfreundliche Option, die nicht nur einen guten Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) hat, sondern auch für Wärmeschutz im Sommer sorgt.
Du kannst die Dämmstärke nach Belieben wählen, wodurch sowohl GEG-konforme Maßnahmen als auch förderfähige oder Passivhaus-Dämmstärken leicht umsetzbar sind. Dazu später mehr.
Zellulose-Einblasdämmung hat eine Wärmeleitgruppe von 039. Die Baustoffklasse liegt bei B2, also ist diese Art von Dämmung normalentflammbar.
Mineralwolle, insbesondere die Materialien Steinwolle und Glaswolle, bieten ausgezeichnete Eigenschaften im Bereich Wärmedämmung und Feuerfestigkeit.
Mit einem Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) von 035 bis 040 bietet sie eine effiziente Wärmedämmung.
Mineralwolle besitzt exzellente Brandschutzeigenschaften, eingestuft in die beste Klasse A1.
Das Energieeinsparpotential durch die Dämmung des Flachdachs in einem Gebäude ergibt sich aus zwei Faktoren: der Energieeinsparung im Bauteil und dem Anteil des Bauteils an der gesamten Außenfläche des Gebäudes.
Wir haben für Dich grobe Richtwerte der Energiesparpotenziale bei verschiedenen Gebäudetypen errechnet. Wir nehmen hierbei jeweils die maximale Einsparung im Bauteil von 95% an (Als Anhaltspunkt, dies entspricht ca. 35cm Zellulosedämmung offen aufgeblasen).
Die Höhe der Stockwerke ist hier jeweils mit 3m angenommen.
Einfamilienhaus | Reihenhaus* | Mehrfamilienhaus | Hochhaus | |
Energiesparpotenzial | Bis zu 19% | Bis zu 28% | Bis zu 14% | Bis zu 11% |
Annahmen | 2 Stockwerke Grundfläche: 8m x 8m = 64m² | 2 Stockwerke Grundfläche: 8m x 8m = 64m² | 4 Stockwerke Grundfläche: 10m x 10m = 100m² | 8 Stockwerke Grundfläche: 15m x 15m = 225 m² |
Berechnung | Außenwandfläche (2 Stockwerke x 3m Höhe) x (8m x 4) = 192m² Fußbodenfläche & Flachdach 8m x 8m = 64m² Gesamtaußenfläche 192m² + 64m² + 64m² = 320m² Anteil des Flachdachs an der Gesamtaußenfläche 64m² / 320m² = 20% Einsparpotential durch Dämmung des Flachdachs: 20% von 95% = 19% | Außenwandfläche (2 Stockwerke x 3m Höhe) x (8m x 2) = 96m² Fußbodenfläche & Flachdach 8m x 8m = 64m² Gesamtaußenfläche 96m² + 64m² + 64m² = 224m² Anteil des Flachdachs an der Gesamtaußenfläche: 64m² / 224m² = 29% Einsparpotential durch Dämmung des Flachdachs: 29% von 95% = 28% | Außenwandfläche (4 Stockwerke x 3m Höhe) x (10m x 4) = 480m² Fußbodenfläche & Flachdach 10m x 10m = 100m² Gesamtaußenfläche 480m² + 100m² + 100m² = 680m² Anteil des Flachdachs an der Gesamtaußenfläche: 100m² / 680m² = 15% Einsparpotential durch Dämmung des Flachdachs: 15% von 95% = 14% | Außenwandfläche (8 Stockwerke x 3m Höhe) x (15m x 4) = 1440m² Fußbodenfläche & Flachdach 15m x 15m = 225m² Gesamtaußenfläche 1440m² + 225m² + 225m² = 1890m² Anteil des Flachdachs an der Gesamtaußenfläche: 225m² / 1890m² = 12% Einsparpotential durch Dämmung des Flachdachs: 12% von 95% = 11% |
Wichtig: Durch Schwachstellen im Dämmsystem können sich die Einsparmöglichkeiten drastisch reduzieren. Solche Schwachstellen, oft auch als Wärmebrücken bezeichnet, sind Bereiche, durch die die Wärme leichter entweichen kann als durch die umgebenden Bereiche. Eine kritische Sache ist die Hinterlüftung. Zudem zählen auch Zugänge des Flachdaches, wie Luken, zur Außenhülle und benötigen eine Dämmung. Eine effektive Dämmung solcher Zugänge kann den Energieverlust erheblich reduzieren.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – ehemals Energieeinsparverordnung (EnEV) – ist ein Leitfaden, wenn es um energetische Sanierung und Dämmung von Gebäuden geht. Das Gesetz gibt vor, wie Energie effizient zu nutzen und der Einsatz erneuerbarer Energien für Heizung und Kühlung zu fördern ist.
Wenn Du ein Flachdach besitzt, gibt es spezielle Anforderungen, die Du beachten solltest. Die Dämmwerte, ausgedrückt als U-Wert, dürfen nach einer Renovierung maximal 0,20 W/(m² K) betragen, während für Spitzdächer ein U-Wert von 0,24 W/(m² K) zulässig ist.
Für Wohngebäude mit bis zu zwei Wohnungen gibt es eine Sonderregelung: Wenn der Eigentümer eine Wohnung vor dem 1. Februar 2002 selbst genutzt hat, ist eine Nachrüstung erst nach einem Eigentümerwechsel erforderlich.
Der neue Eigentümer hat dann zwei Jahre Zeit, um die Anforderungen zu erfüllen. Außerdem existieren Ausnahmen, wenn die Kosten für die Nachrüstung die Einsparungen nicht decken können.
Bei Verstößen gegen die Mindestanforderungen im GEG können Bußgelder von bis zu 50.000 EUR drohen. Insbesondere für Immobilienbesitzer und -investoren ist es wichtig, diese Anforderungen zu erfüllen und möglichen Anzeigen durch Mieter vorzubeugen. Weitere Anforderungen werden auch auf europäischer Ebene diskutiert, die wir Dir in unserem Artikel einfach und verständlich beschrieben haben: EU Sanierungspflicht.
Ja, es gibt finanzielle Förderung für die Flachdachsanierung. Der Staat fördert die Dämmung von Flachdächern mit bis zu 20% der Kosten. Es gibt zwei Möglichkeiten die Kosten einer Flachdach Dämmung zu senken:
Unser Artikel Einblasdämmung Förderung ist für Dich interessant, falls Du neben der staatlichen Förderung für Dächer auch weitere Informationen benötigst.
Die Dämmung eines Flachdachs ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auf jeden Fall ein effizienter Weg, um Energiekosten zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und die Umwelt durch reduzierte CO2-Emissionen zu schützen.
Flachdächer, insbesondere Kaltdächer, sind in Deutschland weit verbreitet und können mit Einblasdämmung effizient gedämmt werden. Dabei stehen verschiedene Dämmstoffe, wie Zellulose, oder Mineralwolle zur Auswahl.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt klare Richtlinien und gibt einen U-Werte von <= 0,20 W/(m² K) vor , die bei einer Sanierung eingehalten werden müssen. Zusätzlich gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, um die Kosten um bis zu 20% zu reduzieren.
WirDämmenDeinHaus.com steht Dir bei all Deinen Dämmvorhaben zur Seite, unterstützt Dich bei der Wahl der richtigen Dämmmethode und hilft Dir, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und mögliche Förderungen zu nutzen. Sollten weitere Fragen offen bleiben, zögere nicht, uns zu kontaktieren!
EU Sanierungspflicht: Die Europäische Union strebt bis 2050 Klimaneutralität an. Im Fokus steht dabei der Gebäudesektor, verantwortlich für 35% des Energieverbrauchs und 30% des CO2-Ausstoßes. Doch was bedeutet das für Dich? Gibt es eine deutsche Sanierungspflicht? Wie sollten sich Immobilienbesitzer in der aktuellen Situation verhalten? In diesem Artikel fassen wir die Regularien einfach und verständlich für Dich zusammen.
Die Europäische Union plant, bis 2050 klimaneutral zu sein. Der Gebäudesektor steht dabei im Fokus, darum diskutieren Politiker über eine EU-weite Sanierungspflicht.
Warum der Gebäudesektor? Weil Gebäude für 35% des Bedarfs an Energie und 30% des CO2-Ausstoßes in der Europäische Union laut dem Umweltbundesamt verantwortlich sind. Deswegen gibt es Gespräche über eine sogenannte „Sanierungspflicht“ für Gebäude mit schlechter Energiebilanz.
Rund 90 Prozent der Gebäude in Deutschland erfüllen nicht den deutschen Energieeffizienzstandard EH55, den Neubauten laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) mindestens haben müssen.
EH55 bedeutet, dass ein Neubau nur 55 Prozent an Primärenergie des im GEG gesetzlich festgelegten Referenzgebäudes verbrauchen darf. Mehr dazu erfährst du hier.
Altbauten haben keinen solchen Energiestandard, lediglich Effizienzklassen von A bis H durch ihren Energieausweis. Dabei ist EH55 gleichzusetzen mit Klasse „A“.
7,6% der Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland erreichen die Energieeffizienzklasse A+ mit einem Endenergieverbrauch von unter 30 kWh/m². Weiterhin liegen 7,7% der Häuser in Klasse A mit einem Endenergieverbrauch zwischen 30 und 49,99 kWh/m².
Die Energieeffizienzklasse F, G und H, bezeichnen die schlechtesten Gebäude in Deutschland. 13,6% der Ein- und Zweifamilienhäuser sind in Klasse F mit einem Endenergieverbrauch zwischen 160 und 199,99 kWh/m². In Klasse G fallen 11,2% der Häuser mit einem Endenergieverbrauch zwischen 200 und 249,99 kWh/m², und 14,8% in Klasse H mit einem Endenergieverbrauch von über 250 kWh/m².
Zusammengenommen befinden sich 39,6% der Ein- und Zweifamilienhäuser in den Energieeffizienzklassen F, G oder H. Diese muss man überdurchschnittlich heizen, sind für einen Großteil der Emissionen verantwortlich und gelten damit als stark sanierungsbedürftig.
Das sind die Ergebnisse einer Studie des Immobilieninstituts F+B. Für die Untersuchung wurden etwa 3,4 Millionen Einträge von Miet- und Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern herangezogen, die in den Jahren 2017 bis 2020 auf Immobilienplattformen angeboten wurden.
Weiter Informationen aus der Studie haben wir Dir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Energieeffizienzklasse | Endenergieverbrauch (in kWh/m2) | Ein- und Zweifamilien- häuser | Mietwohnungen | Eigentumswohnungen |
A+ | unter 30 | 7,6% | 3,4% | 7,7% |
A | 30 bis 49,99 | 7,7% | 4,9% | 9,1% |
B | 50 bis 74,99 | 9,0% | 13,4% | 12,0% |
C | 75 bis 99,99 | 10,0% | 20,0% | 15,6% |
D | 100 bis 129,99 | 13,5% | 24,5% | 21,9% |
E | 130 bis 159,99 | 12,6% | 16,5% | 15,5% |
F | 160 bis 199,99 | 13,6% | 10,6% | 9,8% |
G | 200 bis 249,99 | 11,2% | 4,6% | 4,8% |
H | über 250 | 14,8% | 2,2% | 3,4% |
Lange Zeit wurden Investitionen in die Energieeffizienz, wie z.B. Dämmung oder eine Umstellung der Heizung auf nachhaltige Energieträger vernachlässigt. Nun ist in Planung, dass Häuser mit schlechten Energieeffizienzklassen energetisch aufgerüstet werden müssen.
Diese Pflicht zur Sanierung ist Teil der neuen “Energy Performance of Building Directive” (EPBD), zu deutsch: “Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden” (auch bekannt als: europäische Gebäuderichtlinie), die gerade debattiert wird.
Die „Energy Performance of Buildings Directive“ (EPBD) ist eine Vorgabe der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Energieeffizienz von Gebäuden in der EU zu verbessern.
Die Vorschrift setzt Anforderungen für die Haus-Energieeffizienz fest. Außerdem fordert sie regelmäßige Kontrollen von Heiz- und Klimaanlagen.
Derzeit befindet sich die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden im Trilogverfahren, einem dreiseitigen Verhandlungsprozess zwischen:
Das Trilogverfahren zielt darauf ab, Unterschiede in den Positionen der drei Institutionen auszugleichen und eine endgültige Einigung über die Gesetzgebung zu erzielen.
Die drei Institutionen haben unterschiedliche Ziele. Wir geben Dir einen Überblick zu den aktuellen Positionen und Ziele der einzelnen Institutionen in der folgenden Tabelle.
Wichtig ist, dass alle Institutionen bei den Vorgaben zur Sanierung zwischen Eigentümer von Wohngebäuden, Eigentümer von Nichtwohngebäuden (in denen mehr als die Hälfte der Gesamtnutzfläche nicht zum Wohnen verwendet wird)und öffentlichen Gebäuden (vom Staat genutzte Bauten) unterscheiden.
Zieljahr | Europäische Kommission | Rat der Europäische Union | Europäisches Parlament |
2025 | – | – | Eine EU-weite Bewertungsskala für die Haus-Energieeffizienz soll etabliert werden. Anders als die aktuell in Deutschland verwendeten Klassen von A+ bis H, wird die zukünftige EU-Skala lediglich die Klassen A bis G beinhalten. Dabei werden die untersten 15 Prozent der energetisch ineffizientesten Häuser in jedem EU-Land in Klasse G kategorisiert. |
2026 | – | – | Alle neuen öffentlichen Gebäude müssen emissionsfrei sein. |
2027 | Alle neuen öffentlichen Gebäude müssen emissionsfrei sein. Nichtwohngebäude der Klasse G müssen mindestens Klasse F erreichen. | – | Nichtwohngebäude und öffentliche Gebäude müssen mindestens Klasse E erreichen. |
2028 | – | Alle neuen Gebäude müssen emissionsfrei sein (2028 für alle neuen Gebäude im Besitz öffentlicher Stellen). | Alle neuen Gebäude müssen emissionsfrei sein und, sofern möglich, mit Solarpanels ausgestattet sein. |
2030 | Alle neuen Gebäude in der Europäische Union müssen emissionsfrei sein. Nichtwohngebäude der Klasse G müssen mindestens Klasse E erreichen. Wohngebäude der Klasse G müssen Klasse F erreichen | – | Wohngebäude müssen Klasse E erreichen. Nichtwohngebäude und öffentliche Gebäude müssen mindestens Klasse D erreichen. |
2032 | – | – | Wohngebäude, die einer größeren Sanierung unterzogen werden, sollten, sofern möglich, mit Solarpanels ausgestattet sein. |
2033 | Wohngebäude der Klasse G müssen Klasse E erreichen. | Wohngebäude müssen Klasse D erreichen. | Wohngebäude müssen Klasse D erreichen. |
2035 | – | – | Fossile Brennstoffe in neuen Heizsystemen sollen vollständig auslaufen, es sei denn, die Kommission erlaubt ihre Installation bis 2040. |
2040/2050 | – | Wohngebäude müssen höhere, noch nicht definierte nationale Standards für emissionsfreie Bauten erfüllen. | – |
Das Europäische Parlament und der Rat der Europäische Union verfolgen ambitionierte Ziele bei der Sanierung im Vergleich zur Europäischen Kommission.
Während die Europäische Kommission bestimmte Mindeststandards vorschlägt, tendieren sowohl das Parlament als auch der Rat dazu, strengere Anforderungen und kürzere Fristen festzulegen.
Insgesamt fallen 39,6% der Ein- und Zweifamilienhäuser in die Effizienzklassen F, G oder H. Diese Häuser sind Hauptverursacher von Emissionen und benötigen dringend Sanierungsmaßnahmen, wie die Dämmung der obersten Geschossdecke.
Das heißt: Tatsächlich könnten fast 40% der Immobilieneigentümer in Deutschland von einer europäischen Sanierungspflicht betroffen sein.
Ausnahmen der europäischen Sanierungspflicht
Im Rahmen des Trilogverfahrens erörtern Politiker momentan verschiedene Ausnahmen von der EU-Sanierungspflicht.
Es gibt noch keine festen Regelungen. Die Diskussionen umfassen unterschiedliche Ansätze, um Härtefälle zu vermeiden.
Die Europäische Union gibt Richtlinien vor. Diese Richtlinien sind nicht nur Vorschläge, sondern müssen von den Mitgliedsstaaten, zu denen auch Deutschland gehört, in nationales Recht überführt werden.
Die betroffenen Mitgliedstaaten haben genau zwei Monate Zeit, um dieser Verpflichtung nachzukommen. Und wenn die Mitgliedstaaten Widerstand leisten? Dann kann die europäische Kommission beschließen, eine begründete Stellungnahme abzugeben und Geldstrafen zu verhängen. Das klingt vielleicht bürokratisch, ist aber ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass alle Länder die gemeinsamen Ziele verfolgen.
Die EPBD wird somit in nationales Recht überführt, sobald die Trilogverhandlungen zu einer Einigung gekommen sind. Daher ist eine deutsche Sanierungspflicht nur eine Frage der Zeit.
Die Ampelkoalition zieht sich zum aktuellen Zeitpunkt von dem Vorschlag zurück einen „Sanierungszwang“ einzuführen, da dies bei den Hausbesitzern erheblichen Stress auslösen würde.
Bauministerin Geywitz und Wirtschaftsminister Habeck äußern Bedenken bezüglich der finanziellen und praktischen Belastung für Eigentümer bei den Sanierungen von Gebäuden der Energieeffizienzklasse E / Energieeffizienzklasse D.
Das Thema Klimaschutz und deutsches Sanierungsgesetz bleibt jedoch bestehen; Geywitz schlägt vor, den Fokus auf die Effizienzklasse ganzer Dörfer oder Stadtteile zu legen, statt auf einzelne Häuser.
Die Entscheidung über die Umsetzung soll den Nationalstaaten überlassen werden. Damit könnten gut gedämmte Neubauten den Sanierungsbedarf von Altbauten kompensieren.
Nach bereits geltendem Recht des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gibt es für Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland Pflichten für eine energetische Sanierung. Als Hausbesitzer solltest Du das Gesetz und die Anforderungen an die Energie Deiner Wohnungen bzw. Wohnungs- gebäude kennen, wir haben es für Dich in unserem Artikel zusammengefasst.
Nach aktuellen Schätzungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) könnten in Deutschland Investitionen von bis zu 254 Milliarden Euro für energetische Gebäudesanierungen anfallen.
Das sind Mehrinvestitionen, die gezahlt werden müssen, um dem Ziel der EU-Klimaneutralität bis 2050 näher zu kommen.
Solche Modernisierungen sind zwar langfristig rentabel für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter. Dennoch spüren viele aktuell eine starke Unsicherheit:
Mieterinnen und Mieter sorgen sich um potenzielle Zusatzkosten ihrer Wohnungen, während Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer die Finanzierbarkeit einer Sanierung und den Erhalt ihrer Kapitalanlage oder Altersvorsorge in Frage stellen.
Zudem werden die Kosten für energetische Sanierungen zukünftig wahrscheinlich stark steigen.
Der Grund: Mehr Nachfrage trifft auf zu wenige Fachkräfte. Preisanstiege und lange Wartezeiten sind wahrscheinlich.
Die Europäische Union plant, bis 2030 umfangreiche finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 150 Milliarden Euro bereitzustellen. Allerdings stehen konkrete Richtlinien und Förderprogramme noch aus, so ein Bericht der Tagesschau.
Als Immobilienbesitzer ist es in der aktuellen Phase ratsam, genau zu verstehen, welche Effizienzklasse der eigene Immobilienbestand aktuell hat und wie dieser verbessert werden kann.
Um den erwartbaren Preisanstiegen zuvorzukommen, kann es ratsam sein, schon jetzt einfache und effektive Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen. Unsere Kunden gehen bereits mit gutem Beispiel voran, wie Herr Freier im Erfahrungsbericht über seine Kerndämmung berichtet.
Viele Immobilieninvestoren und Privatpersonen haben diesen wichtigen Punkt bereits erkannt. Wir verzeichnen ein deutlich gestiegenes Interesse für einfach umzusetzende und kostengünstige Maßnahmen mit einem großen Effekt für die Energieeffizienzklasse, wie z.B. die Dämmung der obersten Geschossdecke.
Die Immobilien können so nicht nur zukunftssicher gemacht werden und einer EU-Sanierungspflicht zuvorkommen. Auch der Wert der Immobilien steigt häufig merklich an, weit über die Kosten der Maßnahmen hinaus, wie aktuelle Studien belegen.
Zusätzlich zur Wertsteigerung aufgrund besserer Energieklasse gibt es auch heute schon vielfältige finanzielle Förderungen von bis zu 20%. Um Dir keine finanzielle Unterstützung bei Deiner Dämmung entgehen zu lassen, haben wir Dir wertvolle Tipps zur Förderung zusammengetragen.
Die Europäische Union zielt darauf ab, bis 2050 klimaneutral zu sein, wobei der Gebäudesektor, der für ca 40% am Energieverbrauch und CO2-Ausstoß verantwortlich ist, im Mittelpunkt steht.
Die Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden befindet sich aktuell im Trilogverfahren, einem Verhandlungsprozess zwischen Europäischer Kommission, EU-Rat und EU-Parlament, um gesetzliche Einigungen zu erzielen.
Während jede Institution unterschiedlich strenge Ziele verfolgt, zeichnet sich ab, dass eine EU-Sanierungspflicht kommt. Wir werden diesen Artikel fortlaufend aktualisieren, sobald sich neue Entwicklungen ergeben.
Deutschland hat nach der Verabschiedung der EU Sanierung genau zwei Monate Zeit, um diese Richtlinien in nationales Recht umzusetzen.
In Deutschland könnten bis zu 45% der Immobilieneigentümer, Hauseigentümer und Wohnungseigentümer von der EU-Sanierungspflicht betroffen sein.
Die Sanierungskosten könnten bis zu 254 Milliarden Euro betragen, wobei die EU plant, bis zu 150 Milliarden Euro bis 2030 als Unterstützung bereitzustellen.
Bevor Du Maßnahmen zur Klima-Rettung ergreifst, empfehlen wir eine genaue Untersuchung der Immobilie, um aktuelle sowie potenzielle Schwachstellen in der Gebäudeenergieeffizienz zu identifizieren.
Mit steigender Nachfrage dürften die Preise für eine energetische Sanierung in der Zukunft jedoch weiter zunehmen. Daher empfiehlt es sich, nach einer genauen Untersuchung, zeitnah in einfache und effektive Sanierungsmaßnahmen zu investieren!
Wir hoffen, wir konnten Dir mit diesem Artikel weiterhelfen und all Deine Fragen beantworten. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei Deinem Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!
Dachboden dämmen: Kosten kommen bei der Dämmung der obersten Geschossdecke für das Dämmmaterial und den Einbau auf Dich zu. Doch wie hoch sind diese? Wann rentiert sich die Investition in eine Dachbodendämmung durch die niedrigeren Heizkosten? Neben wichtigen Details zu Kosten für Dämmplatten, Dämmmatten, Einblasdämmung und begehbarer vs. nicht begehbarer Dämmung geben wir Dir Tipps, wie Du Kosten bei der Dachbodendämmung sparen kannst.
Das Dämmen des Dachbodens oder des Dachs ist nicht nur eine wirtschaftlich kluge Entscheidung, sondern auch gesetzlich erforderlich.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass man Gebäude energetisch modernisieren muss. Darin ist festgelegt, dass die oberste Geschossdecke so gedämmt sein muss, dass sie bestimmten Mindestanforderungen entspricht.
Bei einem Verstoß gegen diese Mindestanforderungen im GEG und den Anforderungen des Mindestwärmeschutzes nach DIN 4108-2: 2013-02 droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 EUR. Informiere Dich daher am Besten in unserem Artikel: Oberste Geschossdecke Dämmen – eine allumfassende Übersicht.
Zum aktuellen Zeitpunkt werden weitere Mindestanforderungen auf europäischer Ebene diskutiert, die wir Dir in unserem Artikel EU Sanierungspflicht klar und verständlich zusammengefasst haben.
Verglichen mit einer kompletten Dachdämmung, ist die Dachbodendämmung insbesondere für Nicht-Wohnflächen weniger aufwändig und preiswerter.
Dämmungsmaßnahmen sind nicht nur kosteneffizient. Es gibt Fördermittel, mit denen man durch staatliche Förderung bis zu 20% der Gesamtkosten sparen kann!
Die Dachbodendämmung hilft Dir, Deine Heizkosten effektiv zu senken. Oftmals wird dieses Verfahren als Dämmung der obersten Geschossdecke bezeichnet.
Das Dämmen des Dachbodens ist unkompliziert und zeitsparend. Man kann selbst umfangreiche Flächen in wenigen Tagen dämmen.
Durch eine qualitativ hochwertige Dachbodendämmung profitierst Du von gesteigertem Wohnkomfort. Mit dem richtigen Dämmstoff bist Du im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze geschützt. Wir haben Dir die besten Dämmmaterialien für den Dachboden in unserem Artikel ausführlich beschrieben: Dämmmaterial Dachboden – welcher Dämmstoff ist der richtige?.
Ein weiterer Pluspunkt: Eine effektive Dachbodendämmung unterstützt den Umweltschutz. Es handelt sich hierbei um eine der wirkungsvollsten Strategien, um den CO2-Fußabdruck ohne großen Kostenaufwand zu verringern.
Kurz gesagt: Die Dämmung der obersten Geschossdecke sollte auf Deiner Sanierung-Prioritätenliste weit oben stehen.
Die Kosten für eine Dämmung der obersten Geschossdecke setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen, die wir Dir im Einzelnen nun im Überblick vorstellen.
Für die Dachbodendämmung gibt es drei Verfahren: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung.
Jedes dieser Verfahren hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Um die beste Wahl für Dein Projekt zu treffen, solltest Du die unterschiedlichen Dämmverfahren genau verstehen und miteinander vergleichen.
Dämmverfahren | Typische Materialien | Dämmleistung (U-Wert & Luftdichtigkeit) | Kosten (Material & Lohn) |
Mattendämmung | Steinwolle, Glaswolle | Gute U-Werte, oft schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Mittlere Materialkosten, hohe Lohnkosten |
Plattendämmung | EPS, XPS, Steinwolle | Gute U-Werte, oft schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Hohe Materialkosten, Hohe Lohnkosten |
Einblasdämmung | Zellulose, Glaswolle, Steinwolle | Gute U-Werte, beste Luftdichtigkeit da fugenlos und lückenlos | Niedrigere Materialkosten, niedrige Lohnkosten |
Bei der Mattendämmung verlegt man Dämmmatten auf der obersten Geschossdecke. Eigentlich werden diese Matten im Dach zwischen den Sparren bei der Dachdämmung bzw. Dachgeschoss eingesetzt.
Wenn sie auf dem Dachboden ausgelegt werden, können die Matten im Notfall betreten werden. Sie sollten jedoch nicht als Lagerfläche genutzt werden.
In der Realität sind die Dämmwerte von Matten oft geringer als angegeben. Der Grund dafür ist, dass es trotz bestem handwerklichen Geschick oft nicht gelingt, Dämmmatten ohne Lücken zu verlegen, was zu Hinterlüftungen führt.
Die Verarbeitung gestaltet sich oft schwierig und ist daher entsprechend kostspielig – ein deutlicher Nachteil.
Es ist meist erforderlich, die Matten einzeln über das Treppenhaus in den Dachbereich zu tragen. Insbesondere bei umfangreichen Flächen und hohen Gebäuden können die Kosten hierbei stark steigen.
Außerdem ist es notwendig, die Matten genau zuzuschneiden, was nicht nur Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch zu Abfall führt. Man muss diesen Verschnitt als Sondermüll entsorgen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Dachboden dämmen – Kosten für Dämmmatten: Für Glaswollmatten liegen die Materialkosten ab 10 Euro pro Quadratmeter (EUR/m2) bei einer Dicke von 260mm und einer WLG von 035. Im Gegensatz dazu sind Steinwollmatten teurer, wobei die Kosten normalerweise ab 20 EUR/m2 für eine Dämmstärke von 180mm und einer WLG von 035 liegen.
Bei der Plattendämmung legt man Dämmplatten auf dem Dachboden aus. Es gibt Systeme, die betreten werden können und solche, die nicht dafür geeignet sind.
Qualitativ hochwertige Plattensysteme haben eine Nut- und Feder-Verbindung oder Stufenfalz, damit angrenzende Platten miteinander verbunden werden können.
Ähnlich wie bei Matten als Dämmschicht entsprechen die tatsächlichen Dämmwerte oft nicht den theoretischen Werten. Selbst bei Systemen, die über eine Nut- und Feder-Verbindung oder Stufenfalz verfügen, entstehen an Übergangsstellen zum Dach, Kaminen, Türen und ähnlichem häufig Luftspalten.
Das Verarbeiten von Dämmplatten ist, ähnlich wie bei Matten, herausfordernd und erfordert viel Arbeitsaufwand. Die Platten müssen zum Dachboden transportiert und genau zugeschnitten werden. Dies benötigt zusätzliche Zeit und produziert Abfall. Es ist Pflicht, diese Abfall-Materialien kostenpflichtig auf dem Sondermüll zu entsorgen.
Dachboden dämmen – Kosten für Dämmplatten: Die Materialkosten für Dämmplatten sind hoch. Betretbare Systeme mit Stufenfalz aus XPS kosten ab 35 EUR/m2 für eine Dicke von 180mm. Nicht betretbare Systeme aus EPS ohne spezielle Verbindungstechnik kosten ab 30 EUR/m2 bei einer Dicke von 180mm. Betretbare Steinwollplatten kosten ab 60 EUR/m2 für eine Dicke von 140mm.
Bei der Einblasdämmung wird der Dämmstoff mit einem Schlauch direkt auf dem Dachboden ausgebracht. Möchte man eine begehbare Struktur, muss diese zuerst aus Sparrenexpandern und OSB-Platten gebaut werden.
Die Einblasdämmung löst die Schwächen konventioneller Dämmmethoden. Ein herausragender Vorteil dieser Methode ist die vollständig fugenfreie und lückenlose Verteilung des Dämmmaterials.
Der Dämmstoff gelangt in jede Ecke und Spalte, sodass selbst über Unebenheiten oder vorstehende Bauelemente hinweg eine durchgängige Dämmschicht entsteht. Die Dämmung legt sich wie eine Decke über alle Unebenheiten. Somit erfüllt die Einblasdämmung in der Praxis oft die erwarteten Dämmwerte ohne Schwierigkeiten. Wenn Du mehr über die Einblasdämmung in der Praxis lesen willst, dann findest Du Information in unserem Artikel: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Kerndämmung bei Herrn Freier in Berlin Rahnsdorf.
Die Verteilung dieser Dämmstoffe gestaltet sich zudem sehr einfach. Anstelle einer komplizierten Installation werden die Materialien einfach eingeblasen. Da man Dämmstoffe durch Schläuche direkt in den Dachbereich leitet, fallen keine Personalkosten für das Tragen an.
Wenn Du über einen Dachausbau, eine Dachdämmung oder eine andere Maßnahme zum Wärmeschutz nachdenkst, dann besteht die Möglichkeit das Dämmmaterial auch einfach wiederzuverwenden.
Folgende Frage nach den Kosten und dem Verbrauch der Materialien erhalten wir öfter: Man bezahlt nur das Material, das tatsächlich verbraucht wird. Es entstehen keine Reste, wodurch auch keine zusätzlichen Entsorgungskosten anfallen.
Dachboden dämmen – Kosten für Einblasdämmstoff: Die Materialkosten für Zellulose betragen ab 8 EUR/m2 bei einer Dicke von 180mm. Für Glaswolle sind es ebenfalls ab 8 EUR/m2 bei einer Dicke von 180mm. Steinwolle kostet ab 10 EUR/m2 bei 180mm Dicke.
Die Kosten variieren je nach Dämmdicke, ausgewähltem Dämmmaterial, Dachkonstruktion und der Fläche, die gedämmt werden soll. Darauf gehen wir im Folgenden ein.
Es können daher nur grobe Richtwerte gegeben werden. Bei WirDämmenDeinHaus.com stehen wir Dir für eine persönliche Beratung zur Verfügung und unterbreiten Dir ein kostenfreies und unverbindliches Angebot.
Kosten in Euro pro Quadratmeter | Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus | |
begehbar | ab 50 EUR | ab 4000 EUR |
nicht begehbar | ab 25 EUR | ab 2000 EUR |
teilweise begehbar | je nach Anteil der begehbaren Fläche | je nach Anteil der begehbaren Fläche |
Die Wahl der richtigen Dachbodendämmung hängt maßgeblich von der geplanten Nutzung des Raums unter dem Dach bzw. Dachgeschoss ab. Ob als Lagerraum, Trockenplatz für Wäsche, Fitnessraum oder andere Zwecke – die Begehbarkeit des Dachbodens spielt eine entscheidende Rolle. Im Folgenden geben wir Dir eine Übersicht der verschiedenen Möglichkeiten zur Dachbodendämmung.
Diese Dämmung, oft als geschlossene Ausführung bezeichnet, ermöglicht eine uneingeschränkte Nutzung des Dachbodens nach der Dämmung. Hierfür errichtet man einen zusätzlichen, begehbaren Boden aus OSB-Platten, der eine hohe Druckfestigkeit aufweist. Es gibt zwei bewährte Systeme: Sparrenexpander und Dämmhülsen. Der entstehende Hohlraum wird mit Dämmstoff gefüllt, oft als „Ausblasen“ bezeichnet. Beachte jedoch, dass durch diesen zusätzlichen Boden die Deckenhöhe um 20-40cm reduziert wird. Begehbare Systeme lohnen sich daher nur, wenn ausreichend Deckenhöhe vorhanden ist. Für den Wohnraum unter dem nutzbaren Dachraum zahlst Du damit weniger Energiekosten, denn die Wärme bleibt im Haus.
Bei dieser Methode, auch „offenes Aufblasen“ genannt, wird der Dämmstoff direkt auf den Boden geblasen, wodurch der Dachraum nicht mehr nutzbar ist. Für den Zugang zu wichtigen Bereichen, wie Schornsteinen oder Dachluken, werden jedoch Laufwege aus OSB-Platten geschaffen. Diese Methode ist kosteneffizient und schnell, ideal für Situationen, in denen es auf großen Effekt zu kleinen Kosten ankommt.
Eine Möglichkeit aus den beiden vorherigen Methoden. Ein Bereich des Dachbodens bleibt zugänglich, während der Rest mit Dämmmaterial offen aufgeblasen wird. Diese Methode ist besonders geeignet für große Dachböden, bei denen man nicht den gesamten Platz braucht, oder für flache Spitzdächer, bei denen nur bestimmte Bereiche eine ausreichende Deckenhöhe für die begehbare Dämmung bieten.
Berücksichtige sowohl die geplante Nutzung des Raums unter dem Dach als auch die Kosten und den Arbeitsaufwand der jeweiligen Methode. So findest Du die optimale Lösung für Dein Zuhause und jeden Einzelfall! Wenn Du wissen willst, wie eine teilbegehbare Dachbodendämmung in der Praxis abläuft, dann lies den Erfahrungsbericht einer unserer Kunden: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Dachbodendämmung bei Familie B. aus Berlin Weißensee.
Unser Praxistipp: Dämme nur den Teil begehbar, den du wirklich nutzen wirst. So kannst Du unnötige Kosten sparen und ggf. noch von der staatlichen Förderung bis zu 20 % profitieren. Eine weitere Dachdämmung ist danach jederzeit möglich.
Bei der Einblasdämmung steht oft die Frage zur Auswahl der passenden Dämmstoffe, der geeigneten Dicke und den damit verbundenen Kosten im Raum.
Oft wird angenommen, dass eine geringere Dämmdicke automatisch zu niedrigeren Kosten führt. Allerdings gibt es hier einen entscheidenden Knackpunkt:
Erst wenn die oberste Geschossdecke einen U-Wert von 0,14 (W/(m²∙K) erreicht, qualifiziert sich das Dämmvorhaben für staatliche Förderungen.
Es kann daher wirtschaftlich klüger sein, umfassender zu dämmen, wenn so der förderfähige U-Wert von 0,14 (W/(m²∙K) erreicht wird und Wärmeverluste eingespart werden. Die Investition ist am Anfang etwas höher, doch man profitiert gleich zweifach: durch Fördermittel, nämlich bis zu 20% Förderung vom Staat und höhere Heizkostenersparnis. Das folgende Diagramm stellt diesen Sachverhalt dar.
Das Diagramm bezieht sich auf grobe Angaben zu Installationskosten und Dämmwerten. Jede Geschossdecke ist aber individuell und kann davon abweichen.
Der U-Wert 0,14 (W/(m²∙K) ist förderfähig, wodurch maximal 20 % der Gesamtkosten für das Dämmprojekt abgesetzt werden können. Dabei gilt: Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung.
Die im Diagramm dargestellten Heizkosten beziehen sich auf die Jahresheizkosten. Man realisiert diese Einsparung jedes Jahr!
Tipp: Wenn Du in die Dämmung der obersten Geschossdecke investierst, kann sich Deine Investition bereits nach ca. 4 Jahren rentieren. Die Gesamtkosten für eine nicht begehbare Dachbodendämmung eines Einfamilienhauses beginnen ab 2000€. Mit dem förderfähigen U-Wert kannst Du bis zu 20% der Kosten sparen. Das bedeutet, dass Du mit einer jährlichen Heizkostenersparnis ab 400€ Deine Eigeninvestition von ab 1600€ in vier Jahren drin hast. Im Vergleich zu anderen Dämmmaßnahmen ist das eine sehr preiswerte Option.
Zwei Aspekte bestimmen den Bedarf einer Dampfsperr- oder Dampfbremsfolie auf dem Dachboden: Art der Dämmung (begehbar vs. nicht-begehbar) und Deckenaufbau.
Doch was sind Dampfsperren oder Dampfbremsen eigentlich?
Dampfsperren und Dampfbremsen sind Folien, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Dampf einschränken oder unterbinden.
Durch den Einsatz einer solchen Folie bei der Dachbodendämmung und Dachdämmung können Schimmelbildung und Feuchteschäden vermieden werden. Weitere Möglichkeiten, um Schimmel vorzubeugen, kannst Du bei Interesse in unserem Artikel nachlesen: Schimmel vorbeugen: Verringert eine Dämmung die Schimmelgefahr bei alten Häusern?.
Heutzutage verlegt man bei der Dachbodendämmung fast immer Dampfbremsen, mit Ausnahme bei gewissen Fällen, wie etwa bei Schwimmbädern.
Anders als Dampfsperren lassen Dampfbremsen Wasserdampf in kontrolliertem Maße durch. Bei begehbaren Dachbodendämmungen sind sie unerlässlich, insbesondere bei Holzbalkendecken, die diffusionsoffen sind.
Die Kosten für eine Luftdichtigkeitsebene aus Dampfbremsfolie beginnen ab 22 Euro pro Quadratmeter.
Mehr Informationen zur Verwendung, zum Einbau, Aufwand und Möglichkeiten von Dampfsperren oder Dampfbremsen bei der Sanierung findest Du in unserem Artikel: Dachboden dämmen: Dampfsperre und Dampfbremse – Was ist zu beachten?.
Die Dämmung von Dachboden und Dach kann eine teure Angelegenheit sein. Tatsächlich kannst Du aber bis zu 20% der Gesamtkosten sparen!
Ein wichtiger Punkt dabei: Um von der Förderung zu profitieren, ist ein U-Wert von 0,14 W/(m²K) Pflicht, wie wir im Diagramm im Abschnitt Kostenvorteile einer umfassenderen Dachbodendämmung visualisiert haben.
Wie erreicht man diesen Wert? Man trägt das Dämmmaterial so lange und dicht auf, bis man diesen U-Wert erreicht. Dabei hängt die notwendige Dämmstoffdicke von der Art des Dämmstoffs und der spezifischen Deckenkonstruktion im Haus ab.
Wir von WirDämmenDeinHaus.com helfen Dir als Hausbesitzer dabei. Nach einer ausführlichen Besichtigung bieten wir Dir eine kostenlose und individuelle U-Wert-Berechnung an.
Es stehen zwei attraktive Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Die steuerliche Förderung und die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Beide Optionen setzen neben dem U-Wert noch einige weitere Kriterien voraus.
Wenn Du mehr über diese Fördermöglichkeiten erfahren möchtest, empfehlen wir Dir unseren detaillierten Beitrag zum Thema: Einblasdämmung Förderung – Jetzt 20% sparen mit Unterstützung vom Staat.
Dachboden dämmen: Die Kosten variieren je nach Dämmstärke, ausgewähltem Dämmmaterial, Art des Deckenaufbaus und Größe der zu dämmenden Oberfläche. Daher können nur ungefähre Richtwerte angegeben werden.
Begehbare Dämmungen beginnen ab 50 Euro pro Quadratmeter und die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus beginnen ab 4000 EUR.
Für nicht begehbare Varianten ist mit Kosten ab 25 Euro pro Quadratmeter zu rechnen und die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus starten ab 2000 EUR. Bei teilweise begehbaren Dämmungen richten sich die Kosten nach Anteil der begehbaren Fläche.
Man ahndet Verstöße mit Bußgeldern. Die Sanierung des Dachbodens bietet zudem den Vorteil, dass sie Heizkosten spart, den Wohnkomfort erhöht und den CO2-Fußabdruck reduziert.
Es gibt staatliche Förderungen, die bis zu 20% der Dämmkosten abdecken können, wenn bestimmte Bedingungen, wie der U-Wert, erfüllt sind.
Kurzum: Eine Dachbodendämmung ist eine sinnvolle Investition für Umwelt und Geldbeutel, denn die Dämmung amortisiert sich in der Regel zwischen drei und fünf Jahren.
Wir hoffen wir konnten Dir mit diesem Artikel weiterhelfen und all Deine Fragen beantworten. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei Deinem Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!
Dachboden dämmen mit Dampfsperre oder Dampfbremse, ist das wirklich nötig? Diese Frage begegnet uns häufig in der Praxis. Aber was ist eine Dampfsperre oder Dampfbremse eigentlich und wann wird sie bei der Dachbodendämmung benötigt? In diesem Ratgeber beleuchten wir das Thema Dampfsperre und Dampfbremse im Detail und helfen Dir, Deine oberste Geschossdecke effektiv vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen.
Dampfsperren und Dampfbremsen sind Folien, die das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Wasserdampf verhindern oder bremsen.
Bei der Dämmung Deines Dachbodens bietet eine Dampfsperre oder Dampfbremse so Schutz vor Schimmel und Feuchtigkeitsschäden.
In Außenbauteilen trennt der Dämmstoff Bereiche mit unterschiedlichen Temperaturen voneinander, insbesondere in deutschen Wintern die Innenraum-Wärme im Haus von der kühleren Außenluft.
Bei einer Dämmung der obersten Geschossdecke drängt die wärmere Innenluft nach außen. Dabei trägt warme Luft mehr Feuchtigkeit als kalte. Wenn diese warme, feuchte Luft abkühlt, kondensiert die Feuchtigkeit und wird zu Tauwasser. Dies kann zu Feuchteschäden und Schimmel führen.
Neben der Dämmung des Dachbodens werden diese Folien auch in der Dachdämmung eingesetzt. Insbesondere zwischen den Sparren der Dachschrägen sind sie unverzichtbar, um Feuchtigkeit bei Schäden in den Dachziegeln effektiv abzuleiten und Dein Zuhause trocken zu halten.
Die Notwendigkeit einer Dampfsperr- oder Dampfbremsfolie auf dem Dachboden wird durch zwei Aspekte bestimmt: Art der Dämmung (begehbar vs. nicht-begehbar) und Deckenaufbau.
Man benötigt Dampfbremsen nur bei begehbaren Dachbodendämmungen.
Der Grund: Die Struktur und Form des zusätzlichen Bodens aus OSB-Platten lässt keine feuchte Luft durch. Wenn Wasserdampf nach oben steigt und auf die OSB-Platte trifft, kann sie nicht entweichen. Dies liegt an dem in OSB-Platten verwendeten Laim. Dieser sorgt für die diffusionsdichte Eigenschaft der OSB-Platte. Bei einer teilbegehbaren Dämmung wird deswegen nur bei der begehbaren Fläche eine Dampfbremse verlegt. Einen Einblick in die praktische Umsetzung bietet einer unserer Erfahrungsberichte: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Dachbodendämmung bei Familie B. aus Berlin Weißensee.
Ohne Dampfbremse käme es zu Feuchtigkeitsstau. Besonders in kalten Monaten kann sich dadurch Kondenswasser auf der Innenseite bilden. Das Wasser kann dadurch in die Wärmedämmung eindringen. Ohne eine Dampfbremse riskierst Du daher bei begehbaren Dämmungen der obersten Geschossdecke Schimmelbildung.
Bei nicht-begehbaren Dämmungen der obersten Geschossdecke kommt es nicht zu einem Abschluss von Feuchtigkeit. Offen aufgeblasener Dämmstoff ist für Feuchtigkeit durchlässig. Deswegen braucht alles rund um offen aufgeblasenem Dämmstoff auf dem Boden Deiner Räume keine Dampfbremse.
Betondecken
Bei Betondecken ist weder eine Dampfsperre noch eine Dampfbremse notwendig, da Feuchtigkeit aus dem Wohnraum nicht durch die Schicht der Betondecke aufsteigen kann. Man nennt diese Eigenschaft von Betondecken auch diffusionsdicht.
Wichtig: Fachleute überprüfen die Betondecke eines Gebäudes auf Risse. Stellen sie keine Risse fest, sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich und sie können den Dachboden sofort dämmen. Sind größere Risse vorhanden, dichten sie diese ab.
Holzbalkendecken
Die Balken einer Holzbalkendecken im Dachboden sind diffusionsoffen, also für Feuchtigkeit durchlässig. Bei Holzbalkendecken ist daher vor der begehbaren Dachbodendämmung sicherzustellen, dass die feuchte Luft nicht ungehindert in der Balkenlage aufsteigen kann. Hierzu nutzt man in der Praxis eine Dampfbremse.
Warum keine Dampfsperren?
Dampfsperren sind bei der Dämmung der obersten Geschossdecke nicht notwendig. Sie werden nur in Spezialfällen wie bei Schwimmbädern oder Kühlräumen verwendet. Dazu später mehr.
Die Begriffe Dampfsperrfolie und Dampfbremsfolie werden oft synonym verwendet. Im normalen Sprachgebrauch ist damit immer eine Folie gemeint, die vor Feuchtigkeit schützt. Allerdings gibt es Unterschiede, die wir Dir kurz erklären wollen.
Dampfsperren und Dampfbremsen werden in erster Linie anhand ihres Widerstands gegen das Durchlassen von Feuchtigkeit unterschieden. Genormt sind diese Widerstände in DIN 4108-3.
Früher war das Ziel, die Dämmung komplett gegen Feuchtigkeit zu schützen. Dafür wurden Dampfsperren eingebaut.
Heute sieht das anders aus. Eine komplette Abdichtung wird nicht mehr angestrebt.
Warum? Weil klar wurde: Keine Dampfsperre kann absolut dicht halten. Feuchtigkeit findet immer einen Weg in die Dämmung. Wenn die Feuchtigkeit in der Dämmung ist, braucht sie auch wieder einen Weg hinaus.
Dampfbremsen sind eine logische Konsequenz aus diesen Erkenntnissen. Diese Folien sind in beide Richtungen für ein wenig Feuchtigkeit durchlässig. Sie verhindern, dass große mengen Feuchtigkeit in die Dämmung gelangen und ermöglichen der Feuchtigkeit auch wieder aus dem Bauteil zu entweichen.
Wir haben Dir die wichtigsten Unterschiede zwischen Dampfsperre und Dampfbremse zusammengefasst:
Dampfsperre | Dampfbremse | |
Durchlässigkeit für Wasserdampf | Blockiert Wasserdampf sehr stark | Lässt eine geringe Menge an Wasserdampf durch |
Zweck | Verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in das Dämmmaterial größtenteils | Bremst den Feuchtigkeitsaustausch zwischen Dämmmaterial und Luft |
Material | Schaumglas, Glas | Kunststoff (meist Polyethylen), Aluminiumfolie |
Dicke | 0,125 – 0,2 mm | Rund 0,1 mm |
Materialkosten | ab 0,80 € – 1,20 € pro Quadratmeter | ab 1,70 € – 2,30 € pro Quadratmeter |
Bei der Dämmung der obersten Geschossdecke gilt die Dampfsperre als veraltet. Obwohl sie lange Zeit als Standard galt, verlegen sie in der Regel heute weder Fachbetriebe noch Heimwerker.
Der Hauptgrund dafür ist, dass in der Praxis vollkommene Abdichtung nicht möglich ist. Das Aufsteigen von Wasserdampf in das Dämmmaterial, wie Zellulose, Mineralwolle oder Styropor, lässt sich nicht vollständig verhindern.
Nur ausnahmsweise ist der Dampfsperre der Vorzug zu gewähren: Dies gilt bei sehr starker Wasserdampfentwicklung in speziell genutzten Räumen wie Schwimmbädern.
Kurz gesagt: Wenn Du über eine Dämmung der oberster Geschossdecken nachdenkst, solltest Du die Verwendung einer Dampfbremse in Betracht ziehen.
Dampfbremsen lassen Wasserdampf in beide Richtungen in kontrolliertem Maß durch. Das minimiert das Risiko von Kondensation in der Dachbodendämmung.
Für die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke ist die Dampfbremse bei Holzbalkendecken entscheidend.
Aktueller Stand der Technik: Dachboden dämmen mit feuchteadaptiven Dampfbremsen
Moderne Dampfbremsen sind eine Alternative bei der Dämmung der obersten Geschossdecke und sind „intelligent“. Sie reagieren auf die Wasserdampfmenge. Bei zu viel Wasserdampf steigt ihr Widerstand, um Bauteile vor übermäßiger Feuchtigkeit zu bewahren.
Man bezeichnet diese Systeme als “variable Dampfbremse”. Sie repräsentieren den aktuellen Technikstand.
Eine professionelle Installation ist für die Wirksamkeit einer Dampfsperre oder Dampfbremse auf dem Dachboden entscheidend. Wir haben Dir im Folgenden einige Grundregeln beim Anbringen der Folien zusammengefasst.
Sowohl Dampfsperren als auch Dampfbremsen müssen auf dem Dachboden lückenlos verlegt und luftdicht verklebt werden.
Schließt die Folie nicht komplett dicht ab, kann es zu Schimmel, Wärmeverlust oder auch zu geringerer Dämmleistung kommen. Auch Beschädigungen an den Folien beeinträchtigen die Effektivität und müssen vermieden werden.
Bei Anschlüssen an Steckdosen, Fenster und Rohren muss man besonders sorgfältig arbeiten, damit keine Feuchtigkeitsschäden auftreten.
Laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik kann durch eine undichte Fuge von nur 1 mm Breite und 1 m Länge pro Tag 800 g Tauwasser in die Baukonstruktion gelangen.
Expertentipp: Eine Dampfsperre darf nicht zu früh angebracht werden. Wenn einzelne Bauteile noch im Aufbau feucht sind. Das Wasser kann daraus nicht verdampfen. Das Risiko ist geringer, wenn Dampfbremsen verlegt werden. Dampfbremsen lassen noch etwas Feuchtigkeit durch.
Des Weiteren ist auf die Temperatur bei der Verarbeitung zu achten. Damit die Kleber einwandfrei funktionieren, darf es keine Minusgrade haben.
Fachfirmen sind entsprechend geschult und garantieren die Luftdichtigkeit.
Um mögliche Undichten im Dachgeschoss zu finden, kann der sogenannte Blower-Door-Test durchgeführt werden.
Unser Tipp: Ein Blower Door Test ist aufwendig und kostet wegen mehr Arbeitszeit mehr Geld, gibt aber Gewissheit und hilft Undichtigkeiten zu finden.
Wenn Du mehr zur Luftdichtheitsüberprüfung erfahren willst, dann erhältst du bei dieser Norm mehr Informationen: DIN EN ISO 9972: 2018-12.
Qualität vor Preis:
Billigprodukte, die nicht den Standards entsprechen, können langfristig zu Schäden führen. Daher empfehlen wir: Investiere in Qualität und spare nicht mit Deinem Geld!
Fachfirma – Ein Muss:
Die Installation einer Dampfsperre oder Dampfbremse ist kein Projekt für Hobby-Handwerker. Eine erfahrene Fachfirma ist hier unerlässlich. Sie sorgt für eine korrekte Verlegung und garantiert ihre Arbeit. So bist du auf der sicheren Seite.
Zertifizierungen beachten:
Achte darauf, dass die Produkte den gängigen Normen und Zertifizierungen entsprechen. Dies ist ein klares Qualitätsmerkmal und unerlässlich, um Fehler frühzeitig zu vermeiden. .
Beratung einholen:
Vor der Entscheidung sollte man sich von Experten beraten lassen. Sie können die Vor- und Nachteile der verschiedenen Produkte erläutern, bei der Auswahl für Dein Gebäude helfen und Sorgfalt garantieren.
Langfristig denken:
Den Dachboden zu dämmen kostet Geld. Bei bedarf steigen diese Kosten durch eine Dampfsperre oder Dampfbremse, doch diese Investition bringt langfristige Vorteile. Eine hochwertige Dampfsperre oder Dampfbremse kann die Lebensdauer Deiner Dämmschicht verlängern und zukünftige Reparaturen vermeiden.
Wir hoffen wir konnten Dir mit diesem Artikel weiterhelfen und alle deine Fragen beantworten.
WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei weiteren Fragen zu Dampfsperren oder Dampfbremsen bei der Dachbodendämmung. Sprich uns einfach an!
Dachboden dämmen: begehbar oder nicht begehbar? Eine begehbare Dämmung des Dachbodens ermöglicht die Nutzung der vorhandenen Fläche. Gleichzeitig sind einige wichtige Details zu Deckenaufbau, Dampfbremse und Kosten zu beachten, damit die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke gelingt. Wann lohnt sich also eine begehbare Dachbodendämmung und wann reicht eine teil-begehbare oder nicht-begehbare Dämmung des Dachbodens aus? Wir erklären dir alles, was du wissen musst.
Die Dachbodendämmung ist eine einfache Modernisierung um Deine Heizkosten zu senken. Das Verfahren ist auch als Dämmung der obersten Geschossdecke bekannt.
Die Dachbodendämmung ist schnell und einfach durchzuführen. Selbst große Flächen lassen sich häufig innerhalb eines Tages dämmen.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke kann den Wohnkomfort deutlich steigern. Mit dem richtigen Dämmstoff wärmt die Dämmung im Winter und schützt vor Hitze im Sommer.
Zudem hat die Dämmung einen positiven Effekt auf den Klimaschutz. Die Dachbodendämmung ist eine der effizientesten Maßnahmen, um Deinen CO2 Fußabdruck kostengünstig zu reduzieren.
Die Dämmung ist günstig und zusätzlich noch finanziell förderbar!
Wichtig: Es ist nicht nur wirtschaftlich, sondern gesetzlich vorgeschrieben, die oberste Geschossdecke oder das Dach zu dämmen.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist im Vergleich zur Dachdämmung unkompliziert und deutlich günstiger, insbesondere bei Nicht-Wohnflächen.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist also eine super Maßnahme, die weit oben auf Deiner Liste stehen sollte.
Im Rest dieses Artikels gehen wir nun im Detail auf die begehbare Dachbodendämmung ein.
Es gibt drei gängige Dämmverfahren für die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung.
Dämmverfahren | Typische Materialien | Dämmleistung (U-Wert & Luftdichtigkeit) | Kosten (Material & Lohn) |
Mattendämmung | Steinwolle, Glaswolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Mittlere Materialkosten, hohe Lohnkosten |
Plattendämmung | EPS, XPS, Steinwolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Hohe Materialkosten, Hohe Lohnkosten |
Einblasdämmung | Zellulose, Glaswolle, Steinwolle | Gute U-Werte, beste Luftdichtigkeit da fugenlos und lückenlos | Niedrigere Materialkosten, niedrige Lohnkosten |
WirDämmenDeinHaus.com rät zur Einblasdämmung. Die Dämmung bietet die beste Dämmleistung zu den geringsten Kosten. Dies liegt daran, dass sich Einblasdämmung in jede Ritze fugenlos und lückenlos einfügt. Es entsteht kein Verschnitt. Des Weiteren lässt sich die Einblasdämmung besonders schnell und einfach verarbeiten. Der Dämmstoff wird über einen Schlauch ins Dachgeschoss gepumpt und muss nicht von Helfern getragen werden.
Wenn du mehr erfahren wisst haben wir dir alle Details in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst: Oberste Geschossdecke Dämmen – eine allumfassende Übersicht.
Wenn Du den Dachboden als Lagerraum, zum Wäsche trocknen, als Fitnessstudio oder sonstiges nutzt, muss die Fläche begehbar bleiben.
Ein vorhandener Keller, der für Lagerzwecke genutzt werden kann, bietet mehr Flexibilität bei der Dämmung der obersten Geschossdecke. In solchen Fällen kannst du entscheiden, ob du eine begehbare Dachbodendämmung wählst oder dich für eine teil-begehbare oder sogar nicht begehbare Ausführung entscheidest.
Wir raten Dir, die geplante Verwendung des Dachbodens und die vorhandenen Räumlichkeiten im Haus in die Entscheidung für Deine Dämmung mit einzubeziehen.
Die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke wird auch als geschlossene Ausführung bezeichnet. Sie ermöglicht, den Dachboden nach der Dämmung weiterhin zu nutzen.
Hierzu wird eine begehbare Ebene aus OSB-Platten gebaut. Dieser zusätzliche Boden hat eine hohe Druckfestigkeit und kann nach der Dämmung genauso betreten werden wie vorher.
Um den zusätzlichen Boden zu erstellen gibt es zwei Systeme die sich in der Praxis bewehrt haben:
– Sparrenexpander
– Dämmhülsen
Der Hohlraum unter dem zweiten Boden wird anschließend mit Dämmstoff gefüllt. Dies wird häufig auch als Ausblasen bezeichnet. Durch den Hohen Druck wird der Dämmstoff verfestigt und fügt sich lückenlos in alle Ritzen ein.
Durch den zusätzlichen Boden reduziert sich die Deckenhöhe um einige Zentimeter (typischerweise 20-40cm). Dies muss vor allem bei niedrigen Dachböden beachtet werden, da die Nutzung hierdurch ggf. eingeschränkt wird.
Ebenso ist diese Ausführung teuer, weil mehr Material und Arbeitszeit benötigt wird um den Boden zu bauen.
Sobald die Dämmung abgeschlossen ist für den Laien häufig gar nicht mehr zu erkennen, dass der Dachboden gedämmt ist und Du kannst den Stauraum wie gewohnt nutzen.
Die nicht begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke heißt auch ‚offenes Aufblasen‘. Der Dämmstoff wird offen auf den Boden aufgeblasen. In dieser Variante kann der Dachboden hinterher nicht mehr genutzt werden.
Damit Hausmeister, Dachdecker und Schornsteinfeger wichtige stellen wie Schornsteine und Dachlukenfenster erreichen können, werden Laufwege aus OSB Platten gebaut.
Ein Hauptvorteil dieser Methode ist ihre kostengünstige und schnelle Umsetzung im Vergleich zur begehbaren Dachbodendämmung. Daher ist sie besonders bei Investoren und budgetbewussten Eigentümern beliebt, die über alternative Lagermöglichkeiten verfügen.
Die teilweise begehbare Variante ist eine Kombination aus einer begehbaren und nicht begehbaren Ausführung. Sie versucht die Vorteile beider Methoden zu vereinen.
Hier bleibt ein Abschnitt auf dem Dachboden zugänglich, während auf den restlichen, nicht begehbaren Flächen Dämmmaterial offen aufgeblasen wird.
Gerade in flachen Spitzdächern bietet sich diese Ausführungsvariante an. In den Seitenbereichen ist die Deckenhöhe häufig zu gering um bei einer begehbaren Dämmung noch genutzt werden zu können. Bei einer teilweise begehbaren Dämmung wird daher nur der Teil des Dachbodens begehbar gedämmt der über eine ausreichende Deckenhöhe verfügt, der Rest wird offen ausgelbasen. Für die Dämmwirkung macht dies keinen Unterschied und die Kosten werden reduziert.
Auch bei sehr großen Dachböden kann die Ausführungsvariante Sinn ergeben, da hier häufig nicht die gesamte Fläche zu Lagerzwecken benötigt wird. Wie eine teilweise begehbare Dachbodendämmung in der Praxis aussieht, erfährst Du in unserem Erfahrungsbericht: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Dachbodendämmung bei Familie B. aus Berlin Weißensee.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke kann die Bauphysik verändern. Vor allem Feuchtigkeit spielt hierbei eine große Rolle. Bevor wir uns den Deckenaufbau genauer anschauen müssen wir daher das Thema Feuchtigkeit genauer betrachten.
Durch Duschen, Kochen, Wäschetrocknen aber auch durch das Atmen entsteht Luftfeuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräume liegt typischerweise bei 50%. Die warme und feuchte Luft aus dem Wohnbereich steigt nach oben. Je nach Deckenaufbau kann Sie durch die Decke durchdringen, dieser Effekt heißt Diffusion.
Der Deckenaufbau ist also entscheidend, um zu verstehen, ob Feuchtigkeit bei der begehbaren Dämmung des Dachbodens besonders beachtet werden muss.
Du solltest die Art des Deckenaufbaus in Deinem Haus vor einer Dachbodendämmung berücksichtigen. Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen Betondecken und Holzbalkendecken, die den Dämmprozess beeinflussen.
Betondecken:
Betondecken sind nicht diffusionsoffen. Das heißt, die Feuchtigkeit aus dem Wohnraum kann durch eine Betondecke nicht nach oben aufsteigen.
Vor der Dämmung muss die Betondecke jedoch auf Risse untersucht werden. Sind keine Risse vorhanden brauchen keine weiteren Vorkehrungen getroffen zu werden ansonsten sind diese abzudichten. Danach kann die Dämmung ohne Einschränkungen durchgeführt werden.
Holzbalkendecken:
Holzbalkendecken im Dachboden sind diffusionsoffen, also für Feuchtigkeit durchlässig.
Bei einer begehbaren Dämmung der obersten Geschossdecke kann dies zu Problemen führen, da die Konstruktion des doppelten Bodens aus OSB-Platten diffusionsgeschlossen ist. Steigt die feuchte Luft durch die Decke hindurch auf trifft sie auf die OSB Platte und kann nicht weiter. Die feuchte Luft staut sich an. Vor allem wenn es draußen kalt ist kann sich so Tauwasser bilden.
Bei Holzbalkendecken ist daher vor der begehbaren Dämmung sicherzustellen, dass die feuchte Luft nicht ungehindert aufsteigen kann. Hierzu nutzt man eine Dampfbremse.
Eine Dampfbremse ist eine Kunststofffolie, die den Eintritt von Wasserdampf in die Holzbalkendecke verlangsamt. Sie hilft, Kondenswasserbildung innerhalb von Bauteilen zu verhindern. Ohne die Dampfbremse könnte sich Schimmel bilden. Wie Du Schimmel effektiv vorbeugen kannst, erfährst Du bei Interesse in unserem Artikel Schimmel vorbeugen: Verringert eine Dämmung die Schimmelgefahr bei alten Häusern?.
Willst Du den Dachboden dämmen, ist die Wahl des Dämmmaterials wichtig. Es gibt viele Dämmstoffe. Doch welcher ist der beste für die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke?
Besonders geeignetes Dämmmaterial für die oberste Geschossdecke:
WirDämmenDeinHaus.com empfiehlt Zellulose aufgrund folgender Vorteile:
Suchst Du weitere Dämmstoffe für die Dachbodendämmung, dann findest Du mehr Informationen in unserem Artikel Dämmmaterial Dachboden – welcher Dämmstoff ist der richtige?.
Beim Dachboden dämmen sind die Preise abhängig von der Dämmstärke, dem gewählten Dämmstoff, dem Deckenaufbau und der zu dämmenden Fläche. Es lassen sich daher nur ungefähre Anhaltspunkte nennen. WirDämmenDeinHaus.com berät Dich gerne individuell und erstellt Dir ein kostenloses und unverbindliches Angebot.
Kosten pro Quadratmeter | Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus | |
begehbar | ab 50 EUR | ab 4000 EUR |
nicht begehbar | ab 25 EUR | ab 2000 EUR |
teilweise begehbar | je nach Anteil der begehbaren Fläche | je nach Anteil der begehbaren Fläche |
Gibt es dafür staatliche Förderung und wie erhalte ich diese?
Ja, es gibt bis zu 20% staatliche Förderung für die begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke!
Die zentrale Voraussetzung für eine Förderung ist, dass ein U-Wert von höchstens 0,14 W/(m²K) erreicht wird. Da die meisten begehbaren Dachböden eine ausreichende Deckenhöhe haben, kann der U-Wert von 0,14 W/(m²K) normalerweise leicht erreicht werden. Hierzu wird der Dämmstoff einfach so hoch aufgebracht, bis der U-Wert erreicht ist. Die benötigte Dämmstoffdicke hängt vom Dämmstoff und der Deckenkonstruktion ab. WirDämmenDeinHaus.com erstellt dir im Nachgang zur Besichtigung gerne eine kostenlose, individuelle U-Wert Berechnung.
Es gibt zwei Fördermöglichkeiten: die steuerliche Förderung und die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Beide haben zusätzlich zum U-Wert von 0,14 W/(m²K) noch ein paar wenige weitere Anforderungen. Mehr kannst du in unserem Beitrag zum Thema Förderung erfahren: Einblasdämmung Förderung – Jetzt 20% sparen mit Unterstützung vom Staat.
Die Wärmedämmung des Dachbodens ist nicht nur für den Komfort und die Energie wichtig, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben.
Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen Dachböden seit 2016 gedämmt sein. Deine oberste Geschossdecke sollte dabei den Anforderung der DIN 4108-2: 2013-02 genügen. Dabei darf der Grenzwert des sogenannten „Wärmedurchgangskoeffizienten“ von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin nicht überschritten werden.
Verstöße können Bußgelder bis zu 50.000 EUR nach sich ziehen. Mehr Infos dazu findest du hier: Was besagt die Dämmpflicht im Gebäudeenergiegesetz im Detail?
Die richtige Dachbodendämmung ist ein Schlüssel für Heizkosteneinsparung, gesteigerten Wohnkomfort und Klimaschutz.
Einblasdämmung ist typischerweise das beste Dämmverfahren, da sie ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Beachte bei Deiner Abwägung zwischen begehbarer und nicht begehbarer Dachbodendämmung die zukünftige Verwendung des Dachbodens und den Deckenaufbau.
Bei Holzbalkendecken ist für eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke eine Dampfbremse notwendig.
Beim Dämmen eines begehbaren Dachboden wird zuerst ein zweiter Boden gebaut, der anschließend verfüllt wird.
Es gibt verschiedene geeignete Dämmstoffe, die wichtigsten sind: Zellulose, Glaswolle und Steinwolle.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist gesetzlich vorgeschrieben und finanziell förderbar.
Wir hoffen wir konnten dir mit diesem Artikel weiterhelfen und all deine Fragen beantworten. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei Deinem Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!
Zu teuer! Bringt eh nichts! Schimmelgefahr! Die Vorurteile sind groß. Doch wie sieht die Realität aus? Sollte man ein zweischaliges Mauerwerk dämmen oder nicht? Um eine informierte Entscheidung zu treffen, wollen wir mit Vorurteilen aufräumen und haben uns die Fakten für Dich mal genauer angesehen.
Ein zweischaliges Mauerwerk ist eine Fassadenkonstruktion die aus einer Außenschale und einer Innenschale besteht. Die Konstruktion wird umgangssprachlich auch häufig nur Verblendmauerwerk oder Hohlraummauer genannt.
Im Altbau besteht der Zwischenraum zwischen beiden Schalen typischerweise aus Luft. Vormauer und Hintermauer wurden aus normalen Ziegeln hergestellt und über Draht- oder Steinanker miteinander verbunden. Die Konstruktion findet sich vor allem in Norddeutschland, da sie Teil des Preußischen Baukodex war.
Die Ausführung im Altbau hatte verschiedene Gründe. Zum einen konnte bei der Errichtung des Hauses Material gespart werden, zum anderen dachte man die Luftschicht zwischen den Schalen wäre eine gute Wärmedämmung. Darüberhinaus sollte die Verblendschale dem Wetter trotzen, ohne, dass die Hintermauer beeinträchtigt wird.
Im Neubau wird die Konstruktion auch heute noch verwendet. Heutzutage verwendet man statt Ziegeln typischerweise Kalksandstein oder Beton. Des Weiteren muss im Neubau bereits bei Herstellung eine Dämmschicht eingebracht werden. In Kombination mit dem Kalksandstein lässt sich so die Mindestanforderung an die Wärmedämmung aus dem Gebäudeenergiegesetz erreichen.
Wenn du weitere Informationen und Hintergrundwissen haben möchtest haben haben wir dir das geballte Fachwissen in einem eigenen Artikel zum zweischaligen Mauerwerk zusammengefasst.
WirDämmenDeinHaus.com Tipp: Ob dein Haus ein zweischaliges Mauerwerk hat erkennst du mit großer Wahrscheinlichkeit an der Dicke deiner Mauer. Miss hierzu einfach am Fenster nach.
Du fragst Dich, wie Du ein bereits bestehendes Gebäude überhaupt dämmen kannst? Du hast drei verschiedene Möglichkeiten die sich in ihrem Aufbau unterscheiden:
Wichtig: Bei einer Außendämmung ist vorher eine Kerndämmung nötig, ansonsten verpufft die Wirkung aufgrund von Hinterlüftung. Du kannst dir eine Außendämmung ohne vorheriges Verfüllen der Luftschicht vorstellen wie eine zu große Winterjacke. Die kalte Luft kann ungehindert zirkulieren und die Energie abtransportieren.
Es sollte unbedingt beachtet werden, dass das nachträgliche Dämmen von Verblendmauerwerk eine sorgfältige Planung und fachgerechte Umsetzung erfordert, um Feuchtigkeitsprobleme, Schimmelbildung oder Konstruktionsprobleme zu verhindern.
Die nachträglich Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks im Altbau bietet vielfältige Vorteile. Sie verbessert die Funktionen der Wand nachhaltig und sorgt dafür, dass mehr Wärme im Haus bleibt.
Hohe Nebenkosten belasten viele Haushalte, nicht erst seit der Energiekrise. Die Dämmung des Hauses ist dabei eine der effizientesten Lösungen um Heizkosten zu sparen. Dem Wärmeschutz der Wände kommt dabei eine besonders wichtige Rolle zu. Zusammen mit dem Dach, und dem Keller bilden sie die Aussenhülle unserer Häuser.
Durch eine effektive Dämmung kann der Wärmeverlust reduziert und der Energieverbrauch gesenkt werden. Man kann also die Heizung (bzw. Klimaanlage) herunter drehen und die Kosten signifikant reduzieren.
Eine fachgerecht ausgeführte Dämmung kann dazu beitragen, die Heizkosten in der Regel um bis zu 30% zu senken. Nur die Dämmung der Decken bietet einen ähnlich großen Vorteil zum kleinen Preis.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verbesserung des Wohnkomforts im Haus. Ohne eine Dämmung ist die Wand im Winter häufig kalt und es ist zugig in der Wohnung. Die Gründe dafür liegen im Aufbau der Wand.
Da die Luftschicht in der Fassade nicht ruht kommt es zu einem Austausch von Energie. Die Innenschale kühlt sich ab und strahl Kälte ins Haus ab. Die Luft muss stärker erwärmt werden, um die kalte Abstrahlung der Wand auszugleichen.
Des Weiteren ist die Luftschicht durch Undichtigkeiten häufig mit dem Wohnraum verbunden. Rolladenkästen, Fenster, Lüfter und ähnliches sind alles Einfallstore für kalte Luft von außen. Bei Wind kommt es so zu Zugluft.
Durch das Dämmen der Fassade lassen sich die Eigenschaften deutlich verbessern. Undichtigkeiten werden geschlossen, der Energieaustausch im Zwischenraum unterbunden und der Wohnkomfort steigt.
Gebäude sind ein Energiefresser. Die Raumwärme hat einen Anteil von rund 32% am Energieverbrauch in Deutschland.
Durch den geringeren Einsatz von Heizungs- und Kühlenergie werden die CO₂-Emissionen der Gebäude nachhaltig reduziert, was zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt. Die nachträgliche Dämmung von zweischaligem Mauerwerk ist daher eine umweltfreundliche Maßnahme, die zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen beiträgt.
Eines der Hauptbedenken bei der nachträglichen Dämmung von zweischaligem Mauerwerk ist das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Bei der richtigen Auswahl der Dämmung und fachgerechter Umsetzung ist die Dämmung eine gute Lösung um Schimmelbildung vorzubeugen.
Der Grund liegt darin, dass die Wärme der Wände erhöht wird. Dadurch verlagert sich der Taupunkt weiter nach außen, die feuchte Luft kondensiert nicht an der Innenschale und Schimmel wird der Nährboden entzogen.
Eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Feuchtigkeit ist die richtige Verarbeitung und korrekte Auswahl der Dämmmaterialien, sowie die Behebung eventuell vorhandene Feuchtigkeitsquellen. Risse in der Außenmauer oder undichte Fenster sollten vor der Dämmung abgedichtet werden.
Ob mit Innendämmung, Einblasdämmung, oder Außendämmung, die verschiedenen Ausführungsvarianten zum Dämmen der Fassade haben Vor- und Nachteile.
Vergleicht man die verschiedenen Dämmverfahren miteinander, überwiegen die Vorteile der Einblasdämmung gegenüber den anderen Dämmverfahren deutlich. Zudem ist etwa eine Außendämmung mit Dämmplatten nicht ohne vorherige Einblasdämmung möglich, da es sonst zu einer Hinterlüftung der Dämmung kommt und diese nutzlos ist.
Die Einblasdämmung bezieht sich allgemein auf das Einblasen von Dämmmaterial in Hohlräume. Der Dämmstoff wird hierzu in einer Einblasmaschine mit Luft vermischt und durch Schläuche zu seinem Einsatzort befördert. Das Dämmmaterial kann so in Hohlräume eingebracht werden. Alternativ kann das Dämmmaterial aber auch offen aufgeblasen werden, wie zum Beispiel bei der Dämmung der obersten Geschossdecke. Die Einblasdämmung eignet sich für Dach, Wand und Keller.
Bei der Fassade spricht man häufig auch von einer Kerndämmung. Die Kerndämmung ist eine spezifische Form der Einblasdämmung, bei der der Hohlraum zwischen den beiden Mauerschalen eines zweischaligen Mauerwerks mit Dämmmaterial gefüllt wird. Der Fokus liegt hierbei auf der Verfüllung der Luftschicht zwischen der Außenschale und der Innenschale. Die Dämmung bildet danach den Kern der Mauer zwischen den beiden Schalen, daher der Name. Wie das in der Praxis abläuft, kannst Du in folgendem Artikel lesen: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Kerndämmung bei Herrn Freier in Berlin Rahnsdorf.
Für die richtige Durchführung einer Kerndämmung gilt es auf ein paar wichtige Aspekte zu achten:
Vor der Entscheidung für eine Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk im Altbau solltest Du Dich von einer Fachfirma beraten lassen, die die spezifischen baulichen Gegebenheiten bewerten kann. WirDämmenDeinHaus.com steht Dir gerne zur Seite, um Dein Dämmvorhaben professionell und zeitnah umzusetzen.
Zweischaliges Mauerwerk nachträglich zu dämmen kann einen gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden vor Herausforderungen stellen, da die Bewahrung der äußeren Ästhetik eine wichtige Rolle spielt.
Eine Möglichkeit, die äußere Ästhetik zu bewahren, besteht darin, eine Dämmtechnik zu wählen, die keine großen baulichen Veränderungen erfordert. Einblasdämmung kann in dieser Hinsicht vorteilhaft sein, da sie ohne größere Eingriffe in die Fassade auskommt.
Bei denkmalgeschützten Gebäuden müssen oft spezielle Vorgaben und Richtlinien eingehalten werden, um den Schutz des historischen Erbes zu gewährleisten. In solchen Fällen ist es ratsam, mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden zusammenzuarbeiten und Fachleute mit Erfahrung im Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden hinzuzuziehen.
Im Denkmal müssen häufig alte Doppelkastenfenster beibehalten werden. In diesem Fall muss der Dämmstoff an den U-Wert der Fenster angepasst werden, damit es nicht zu Tauwasserbildung am Fenster kommt. In diesem Fall wird häufig Perlite als Dämmstoff gewählt.
Ja! Die Dämmmaßnahmen führen zu einer nachhaltigen Reduzierung der Heizkosten und steigern durch die verbesserte Energieeffizienz den Wert des Gebäudes. So sparst Du bares Geld.
Zusätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, bei Deinem Dämmvorhaben finanzielle Förderung zu erhalten, etwa über die Steuer oder über Kredite und Zuschüsse. Wir haben Dir in einem eigenen Artikel eine detaillierte Übersicht und alle Informationen zur Förderung zusammengestellt.
Mehr Informationen darüber, ob sich die Einblasdämmung finanziell lohnt, findest du in unserem Artikel: Einblasdämmung Kosten – Ist das Dämmverfahren günstig oder teuer?
Ein zweischaliges Mauerwerk sollte aus unserer Sicht immer gedämmt werden. Eine Kerndämmung hilft Heizkosten zu sparen, den Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Darüberhinaus reduziert sie die Schimmelgefahr. Bei der Durchführung sind ein paar wichtige Aspekte zu beachten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Es lohnt sich für die Arbeiten einen Fachbetrieb zu engagieren, der über die richtige Maschinentechnik und Erfahrung verfügt. So steht der erfolgreichen Dämmung deines Gebäudes nichts mehr im Weg!
Wir hoffen, wir konnten in diesem Artikel alle wichtigen Punkte behandeln und deine Fragen rund um die Dämmung des zweischaligen Mauerwerks beantworten. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei Deinem Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!
Das zweischalige Mauerwerk ist eine Fassadenkonstruktion, bei der zwei Mauerschalen (Innenschale und Außenschale) durch einen Hohlraum voneinander getrennt sind. Wir erklären Dir in diesem Artikel alle Details und teilen unser Fachwissen zum Thema Dämmung.
Der Wandaufbau besteht aus einer Innenschale und einer Außenschale.
Die Innenschale dient hauptsächlich als tragendes Element. In der Innenschale werden die Geschossdecken verankert. Durch angrenzende Innenwände entsteht zusätzliche Stabilität.
Die Außenschale bietet Schutz vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind oder Kälte. Die Trennung der beiden Schalen liefert vor allem Vorteile bei Schlagregen. Bei starkem Regenschlag auf die Mauer, kann Feuchtigkeit so nicht von der Außenwand an die Innenwand weitergegeben werden. Ein Grund warum man die Bauweise vor allem in Norddeutschland findet, dazu gleich mehr.
Des Weiteren gibt die Fassade Gebäuden ihren speziellen Charakter. Daher wird die Außenschale auch häufig als Verblendschale bezeichnet.
Luftschichtanker (häufig auch einfach nur Anker genannt) verbinden die beiden Wandschalen miteinander. Die Anker sind häufig aus Draht, dann auch Drahtanker genannt. In manchen Häusern wurden auch einfach ein Ziegel quer eingebaut. In diesem Fall spricht man auch von Steinbindern. Alle Begriffe meinen das selbe: die Verbindung zwischen den beiden Mauerschalen. Die Luftschichtanker schaffen eine statische Absicherung der Außenmauer, indem diese mit der Innenmauer verbunden wird.
Die Konstruktion wird hauptsächlich im Bau von Einfamilienhäusern verwendet. Aufgrund der Statik verwendet man im Geschosswohnungsbau typischerweise Vollmauerwerke.
Es gibt verschiedene Ausführungsvarianten des zweischaligen Mauerwerks, deren Beschaffenheit sich unterscheidet, je nachdem aus welchen Zeitperioden die Gebäude stammen.
Das zweischalige Mauerwerk im Altbau wurde meist aus Ziegel oder Naturstein gebaut. Es gibt Konstruktionen mit je einem Ziegel innen und außen, oder mit doppelten Ziegeln entweder innen oder außen. In der Altbauära finden sich auch Häuser die Holz in der Hintermauer verwenden.
Bei der Außenwand wurde vor allem darauf geachtet, dass diese wetterfest und optisch ansprechend ist. Als Verblendmauerwerk kam daher meist Klinker zum Einsatz, alternativ finden sich auch verputzte Vormauerschalen.
Als Anker fungieren entweder quer eingebaute Ziegel (Steinanker) oder später auch Draht.
In Altbauten ist im Zwischenraum häufig kein Dämmmaterial vorhanden. Stattdessen findet sich hier eine Luftschicht von 6-10 cm. Es stellt sich also die Frage: sollte man ein zweischaliges Mauerwerk dämmen oder nicht? Dazu später mehr.
Bei Neubauten kommen häufig moderne Baustoffe wie Porenbeton, Lochziegel oder Kalksandstein zum Einsatz, die eine bessere Wärmedämmung und Energieeffizienz bieten.
Zwischen Hintermauer und Vormauer werden zudem meist gleich Dämmstoffe eingebracht, zum Beispiel Dämmplatten aus Steinwolle.
Modernen Gebäude verwenden in der Regel Stahlanker.
Die genauen Eigenschaften sind in DIN-Normen festgehalten. Für die Außenwand sind hier vor allem DIN EN 1996 2 und DIN EN 1996 3 ausschlaggebend.
Rund 30% der Gebäude in Deutschland sind zweischalig konstruiert. Auffällig ist dabei jedoch die Verteilung. So findet sich die Konstruktion vor allem in Nord- und Ostdeutschland. In Norddeutschland macht der Anteil mehr als 61% aus.
Quelle: Institut Wohnen und Umwelt (IWU)
Dies liegt nicht nur am Wetter und dem größeren Aufkommen von Schlagregen, gegen die das zweischalige Mauerwerk besonders gut schützt, sondern an einer historischen Gegebenheit. In der Zeit des Preußischen Staats (1873-1923) gab es eine Bauvorschrift (Preußische Einheitsbauverordnung), die verschiedene baurechtliche Anforderungen festlegte. Darunter auch die Vorgaben für das Mauerwerk, nach denen das Verblendmauerwerk aus einer inneren Tragschale und aus einer äußeren Verblendschale bestehen musste. Auch nach dem Ende des Preußischen Staats wurde die Bauweise in Norddeutschland größtenteils beibehalten und hat sich bewehrt.
Es gibt verschiedene Methoden um schnell und einfach ein zweischaliges Mauerwerk zu identifizieren. Dies ist besonders wichtig, wenn du die Möglichkeit einer nachträglichen Wärmedämmung beurteilen willst. Wir haben dir die gängigsten Lösungen für Altbauten hier zusammengefasst.
Mauer messen: Ein- und zweischalige Mauerwerke haben unterschiedliche Wanddicken. Dies liegt daran, dass Ziegel typischerweise 11,5 cm breit sind. Die Wanddicke kann daher als Hinweis dienen, um festzustellen, was für ein Mauerwerk vorhanden ist.
Das Vorgehen ist denkbar einfach, du musst einfach die Mauerdicke am Fenster messen. In der folgenden Tabelle kannst du dir dann ein Bild machen um was für eine Wand es sich wahrscheinlich handelt.
Baupläne und Unterlagen sichten: Baupläne, Architektenzeichnungen oder Renovierungsunterlagen können Informationen über die Bauweise des Mauerwerks enthalten. Es kann hilfreich sein, solche Dokumente zu sichten, um Klarheit über die Konstruktion des Gebäudes zu erhalten.
Umbauten ausnutzen: Bei Umbauten, beispielsweise durch das Entfernen einer Wand oder eines Fensters, oder das Herausnehmen von Steckdosenabdeckung kann manchmal die Konstruktion des Mauerwerks sichtbar werden. Wenn man den Hohlraum zwischen den Mauerschalen erkennen kann, handelt es um ein zweischaliges Mauerwerk.
Probebohrungen durchführen: Um sicherzugehen, ist es am besten eine Probebohrung durchzuführen. Wenn ein Hohlraum vorliegt rutscht der Bohrer ohne Widerstand in diesen hinein. Wenn eine Luftschicht vorliegt, kann diese mit einem Endoskop untersucht werden. Vor einer Dämmung sollte immer eine Probebohrung durchgeführt und der Zustand der Luftschicht untersucht werden. WirDämmenDeinHaus.com prüft jedes Mauerwerk in einem kostenlosen Vor-Ort-Termin.
Mit Einblasdämmung kann man zweischaliges Mauerwerk im Altbau nachträglich dämmen. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten geht das sehr effektiv. Dafür gibt es drei verschiedene Ansätze:
Bei der Wahl der Dämmung sollten immer die spezifischen Vor- und Nachteile berücksichtigt werden. Hat Dein Haus etwa Klinker, dann solltest Du beachten, dass eine Außendämmung die Optik der Fassade verändert. Bei einer Innendämmung hingegen verkleinert sich der Raum.
Die Kerndämmung ist typischerweise die beste Option für eine nachträgliche Fassadendämmung, wenn du eine Hohlschicht hast. Sie bietet sehr guten Wärmeschutz, da sie die Luft zwischen Innenschale und Außenschale durch Dämmung ersetzt. Die Luft kann so nicht mehr zirkulieren und die Wärme des Innenraums wird nicht an die Gebäudehülle abgegeben.
Im Gegensatz zum Anbringen von Dämmplatten (egal ob innen oder außen) ist die Kerndämmung darüberhinaus sehr günstig und unkompliziert durchzuführen.
Der Ablauf einer Kerndämmung ist denkbar einfach. Zuerst bohrt man Löcher in die Außenschale. Anschließend wird Dämmstoff in einer Einblasmaschine mit Luft vermischt und über einen Schlauch in die Luftschicht zwischen den Schalen geblasen.
Die Dämmschicht wächst von unten nach oben in der Wand an bis alle Lücken des zweischaligen Mauerwerks vollständig ausgefüllt sind. Die Dicke der Wärmedämmschicht entspricht dabei der Dicke des Hohlraums. Zum Abschluss werden die Löcher wieder verschlossen.
Die Durchführung einer Kerndämmung dauert in der Regel einen Tag. Der Wärmeschutz ist sofort wirksam.
Wenn Du nun also überlegst deine Fassade mit einer Einblasdämmung zu dämmen, gibt es ein paar wichtige Aspekte, auf die Du vor der Dämmung achten solltest:
Vor der Entscheidung für eine Einblasdämmung bei zweischaligem Mauerwerk im Altbau solltest Du Dich von einer Fachfirma beraten lassen, der die spezifischen baulichen Gegebenheiten bewerten kann und Lösungen für eine optimale Dämmung entwickelt. WirDämmenDeinHaus.com steht Dir gerne zur Seite, um Dein Dämmvorhaben professionell und zeitnah umzusetzen.
Ja! Eine Kerndämmung führt zu einer nachhaltigen Reduzierung der Heizkosten. So sparst Du bares Geld bei deinen Nebenkosten. Je nach Anteil der Außenwände an der Gesamtfläche des Gebäudes sind so bis zu 30% Energieeinsparung möglich. Zusätzlich steigert eine Kerndämmung durch die verbesserte Energieeffizienz auch noch den Wert deiner Immobilie.
Der Staat unterstützt eine Wärmedämmung, etwa über die Steuer oder über Kredite und Zuschüsse. Wir haben Dir eine detaillierte Übersicht zur Förderung zusammengestellt.
Des Weiteren kannst du durch eine Kerndämmung den Wohnkomfort deutlich verbessern. Kalte Wände und Zugluft gehören nach der Dämmung der Vergangenheit an.
Zu guter Letzt leistet die Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks einen Beitrag zum Klimaschutz, denn Du verbrauchst deutlich weniger Energie.
Vorteile:
Nachteile:
Ein zweischaliges Mauerwerk ist eine bewehrte Konstruktion, die sowohl im Altbau als auch im Neubau verbreitet ist. In Häusern die bisher nicht über eine Dämmschicht verfügen, ist aus unserer Sicht eine nachträgliche Dämmung zu empfehlen.
Eine Kerndämmung ist in der Regel die beste Wahl bei zweischaligem Mauerwerk. Sie hilft Heizkosten zu sparen, den Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Für die Dämmung sollte ein Fachbetrieb engagiert werden, der über die richtige Maschinentechnik und Erfahrung verfügt. So steht der erfolgreichen Dämmung deines Gebäudes nichts mehr im Weg!
Wir hoffen, wir konnten dir in diesem Artikel alle wichtigen Informationen zur Verfügung stellen und deine Fragen zum zweischaligen Mauerwerk beantworten. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei Deinem Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) Pflicht für Hauseigentümer. Dennoch wird diese Maßnahme oft vernachlässigt, obwohl sie zu den kosteneffizientesten Dämmungen mit hohem Energieeinsparpotenzial zählt. Doch wie viel cm sollte eine Dämmung mindestens haben? Welchen Einfluss hat der Deckenaufbau? Benötigt man eine Dampfbremse? Wann ist eine begehbare oberste Geschossdecke die richtige Lösung? In diesem Beitrag geben wir Dir eine umfassende Übersicht und vergleichen verschiedene Verfahren im Detail.
Wärme hat die Eigenschaft, nach oben zu steigen. Daher ist die Dämmung der obersten Geschossdecke eine entscheidende Maßnahme, um Wärmeverluste in Wohngebäuden zu minimieren und die Heizkosten zu senken. Gleichzeitig heizt sich der Dachraum durch Sonneneinstrahlung im Sommer besonders stark auf. Gerade im Hochsommer staut sich im obersten Stockwerk so die Hitze. Wenn Schlafräume unter obersten Geschossdecken liegen, ist die Temperatur für einen erholsamen Schlaf dann häufig deutlich zu hoch.
In den meisten Fällen lassen sich oberste Geschossdecken einfach und ohne umfangreiche Planung dämmen. Die Energieeffizienz des Hauses verbessert sich und der Wohnkomfort steigt.
Eine Dachdämmung, speziell die Sparrendämmung, ist ideal, wenn das Dachgeschoss als Wohnfläche ausgebaut ist oder ausgebaut werden soll. In vielen Fällen ist ein Ausbau jedoch nicht möglich, zum Beispiel aufgrund einer zu niedrigen Deckenhöhe oder weil das Bauamt den Umbau nicht genehmigt. Wenn die Möglichkeit eines Ausbaus auch nur vage besteht, zögern Immobilienbesitzer häufig und führen keine Dämmmaßnahme durch. Sie hoffen, dass ein Ausbau später doch noch umsetzbar wird, insbesondere wegen des wirtschaftlichen Potenzials, das ein Dachgeschossausbau mit sich bringt. Häufig bleibt das Bauamt aber bei seiner Einschätzung und lehnt einen Dachgeschossausbau auch in Zukunft ab. Immobilienbesitzer wären in diesem Fall deutlich besser beraten gewesen, gleich eine Dämmung umzusetzen.
Für all jene, die nicht warten möchten, ist die Dachbodendämmung mit Einblasdämmung eine schnelle und unkomplizierte Alternative, die sofortige Einsparungen ermöglicht. Sollte es später zu einem Ausbau kommen, kann der Dämmstoff in der Dachschräge wiederverwendet werden. Die obere Geschossdecke zu dämmen bietet daher direkte Vorteile und schränkt zukünftige Ausbaumöglichkeiten in keiner Weise ein.
Des Weiteren ist die Geschossdeckendämmung ein sehr kostengünstiges Verfahren, wenn der Dachboden nur zu Abstellzwecken oder gar nicht genutzt wird. Der Grund: Es handelt sich im Vergleich zum Dach um eine kleinere Fläche und ein einfacheres Bauteil.
Das Ziel der Maßnahme ist es ja vor allem, den beheizten Wohnraum effektiv abzuschließen und so Wärmeverluste zu reduzieren. Wenn der Dachboden nicht zu Wohnzwecken genutzt wird, ist es daher eigentlich immer effizienter, direkt die obere Geschossdecke zu dämmen, statt den “Umweg” über die Dachschrägen zu gehen.
Bei der Dämmung von obersten Geschossdecken wird Einblasdämmstoff in einer Einblasmaschine mit Luft vermischt und über einen Schlauch auf den Dachboden gepumpt. Der Schlauch kann dabei, je nach Zugang, über Dachfenster oder durch das Treppenhaus in den Dachboden geführt werden. Dort angekommen wird das flockenförmige Dämmmaterial auf den Boden aufgeblasen. Je höher die Schicht, desto größer ist die Dämmwirkung.
Wichtig ist hierbei, dass die Hinterlüftung der Dämmung vermieden wird. Zur Veranschaulichung: Eine Hinterlüftung der Dämmung ist mit einer zu großen Winterjacke vergleichbar – sie hält nicht richtig warm, da sie nicht eng genug am Körper anliegt und kalter Wind direkt zum Körper vordringen kann. Mit der Dämmung verhält es sich genauso. Wenn kalte Luft zwischen Dämmschicht und beheizten Wohnraum vordringen kann, verpufft die Wirkung. Daher sind Dämmmaßnahmen immer luftdicht auszuführen und bei Zweifeln mit einem Blower-Door-Test zu überprüfen.
Die zu empfehlende Ausführungsvariante hängt maßgeblich davon ab, ob das Dachgeschoss zu Aufbewahrungszwecken genutzt werden soll oder nicht. In vielen Wohngebäuden steht neben dem Speicher auch noch ein Keller zur Aufbewahrung von selten genutzten Gegenständen zur Verfügung. In diesen Fällen können sich Häuserbesitzer frei entscheiden.
Diese Variante wird auch als geschlossene Ausführung bezeichnet.
Es wird eine begehbare Ebene aus OSB-Platten gebaut, die für Druckbelastung ausgelegt ist. So kann der Speicher auch nach der Dämmung noch frei betreten werden. Die Methode eignet sich daher besonders für Haushalte, die eine aktiv Nutzung des Dachbodens als Lagerraum beabsichtigen. Der Vorteil: Die Lagerfläche bleibt erhalten, einzig die Deckenhöhe reduziert sich um ein paar Zentimeter. Der Nachteil: Die Variante ist deutlich teurer, da zusätzliches Material und Arbeit erforderlich sind. Des Weiteren dauert die Umsetzung länger als bei der offenen Variante.
Diese Variante wird auch als “offen aufgeblasen” bezeichnet. Hierbei wird der Dämmstoff direkt auf der Geschossdecke aufgebracht. Um dennoch einen Zugang zu gewährleisten, werden Laufstege installiert, auf denen Dachdecker, Schornsteinfeger oder Hausmeister wichtige Punkte im Dach erreichen können. Der Vorteil: die Umsetzung ist deutlich günstiger und schneller als eine begehbare Dachbodendämmung. Daher wird diese Methode häufig von Investoren gewählt oder von Eigentümern, deren Budget begrenzt ist und die einen anderen Raum zur Lagerung besitzen. Der Nachteil: Wertvoller Stauraum des Dachbodens geht verloren, da die Fläche nicht betreten werden kann.
Wenn Du mehr Informationen über begehbare, nicht begehbare und auch teilweise begehbare Dämmvarianten suchst, dann schau bei unseren Artikeln vorbei:
Der Deckenaufbau hat einen wesentlichen Einfluss darauf, wie die Dämmung der obersten Geschossdecke umgesetzt werden kann. Abhängig von der baulichen Gegebenheit ergeben sich unterschiedliche Herangehensweisen und Aspekte, die zu beachten sind.
Die Holzbalkendecke ist eine Konstruktion, die bis heute Anwendung finden. Bis in die 1950er Jahre war die Holzbalkendecke zumeist die einzige Konstruktionsvariante. In der DDR sogar bis in die 1990er Jahre hinein. Dementsprechend häufig findet sich der Deckentyp in Altbauten. Dabei lassen sich zwei Haupttypen unterscheiden: Doppelter Boden (auch Holzbalkendecke mit Einschub oder Gefach genannt) und einfacher Boden.
Oftmals ist auch in einer alten Holzbalkendecke bereits Dämmung vorhanden. Diese besteht in der Regel aus Dämmstoffen wie Stroh, Schlacke oder Mineralwolle (vor allem in der ehemaligen DDR).
Ein zentraler Punkt bei der Dämmung einer Holzbalkendecke ist die Prüfung der Luftdichtigkeit des Deckenaufbaus. Ist die vorhandene Dämmung noch in einem guten Zustand und ausreichend vorhanden? Wenn ja, kann an der obersten Geschossdecke weitergearbeitet werden. Wenn nicht, muss der Hohlraum zuerst verfüllt werden, um eine Hinterlüftung zu vermeiden. Für die Verfüllung sollte eine Einblasdämmung verwendet werden.
Holzbalkendecken sind diffusionsoffen. Das heißt, dass warme, feuchte Luft aus dem Wohnbereich durch sie hindurch aufsteigen kann. Wenn eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke durchgeführt werden soll, ist daher unbedingt zuerst eine Dampfbremse zu installieren. Typischerweise wird dazu eine dampfbremsende Folie luftdicht verklebt. Anschließend kann der doppelte Boden aufgebaut und der entstehende Hohlraum verfüllt werden.
Ohne eine Dampfbremse würde die Feuchtigkeit ungehindert in die Dämmung eindringen und an der kalten OSB-Platte kondensieren. Es bestünde Schimmelgefahr. Mit einer Dampfbremse wird die Feuchtigkeit schon weit vor dem Taupunkt im Warmbereich gestoppt und kann nicht kondensieren. Eine Schimmelgefahr kann so ausgeschlossen werden. Wenn Du wissen willst, welche weiteren Möglichkeiten es gibt Schimmel vorzubeugen, dann ist unser Artikel für Dich interessant Schimmel vorbeugen: Verringert eine Dämmung die Schimmelgefahr bei alten Häusern?.
Beim offenen Aufblasen der obersten Geschossdecke kann hingegen auch bei einer Holzbalkendecke auf eine Dampfbremse verzichtet werden, da die Luftfeuchtigkeit ungehindert nach oben aus der Dämmung austreten kann.
Betondecken sind eine vergleichsweise neue Art der Deckenkonstruktion. Im Gegensatz zu Holzbalkendecken verfügen sie typischerweise nicht über Hohlräume. Des Weiteren sind Betondecken nicht diffusionsoffen, sodass auch bei begehbaren Konstruktionen keine Dampfbremse notwendig ist.
Ein zu berücksichtigender Aspekt ist jedoch der Zustand der Decke. Sind größere Risse vorhanden? Falls ja, müssen diese sorgfältig abgedichtet werden, um die Diffusionsdichtigkeit zu gewährleisten. Danach kann die Dämmung direkt auf der Betondecke aufgebracht werden.
Es gibt 3 verschiedene Verfahren zur Dämmung der obersten Geschossdecke: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung. Die Verfahren unterscheiden sich teilweise erheblich. Um eine optimale Entscheidung zu treffen, ist es daher notwendig, die verschiedenen Dämmverfahren im Detail zu kennen und zu vergleichen. Im Folgenden stellen wir die drei gängigen Dämmverfahren vor und vergleichen sie hinsichtlich ihrer Leistung und Kosten.
Bei diesem Verfahren werden Dämmmatten auf der obersten Geschossdecke ausgerollt. Dämmmatten werden eigentlich in der Sparrendämmung verwendet und dort zwischen die Sparren geklemmt. Bei der Verlegung auf dem Dachboden entsteht eine Fläche, die im Notfall betreten werden kann, sich jedoch nicht zu Abstellzwecken eignet.
Typische Dämmstoffe sind Glaswollmatten oder Steinwollmatten. Es gibt unterschiedliche Stärken, typischerweise von 80mm bis 260mm. Die Wärmeleitgruppe für Glaswollmatten ist typischerweise WLG 035 bis 040. Die Wärmeleitfähigkeit λ des Dämmstoffs beträgt also 0,035 – 0,040 W/(mK). Steinwollmatten haben typischerweise eine WLG von 035 bis 040.
WirDämmenDeinHaus.com Expertenwissen: Je geringer die Wärmeleitgruppe bzw. Wärmeleitfähigkeit λ eines Dämmstoffs, desto besser ist dessen Dämmeigenschaft. Oder anders ausgedrückt bei geringerer Wärmeleitfähigkeit, kann die Dämmstoffdicke geringer sein, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Überschlagsweise entspricht dabei z.B. 16cm WLG 030 ca. 21cm WLG 040.
Die tatsächliche Dämmleistung von Matten ist in der Praxis jedoch typischerweise stark vermindert. Dies liegt daran, dass Dämmmatten häufig, trotz allem Geschick, nicht fugenlos verarbeitet werden können und so Hinterlüftungen entstehen. Fugen entstehen häufig an komplexen Stellen wie Zangen, Schornsteinen, am Übergang zu den Dachschrägen, etc., oder überall dort, wo Matten zugeschnitten werden müssen. Vor allem der Abschluss am Übergang zwischen Decke und Dachschräge bringt viele Probleme mit sich.
Die Materialkosten liegen für Glaswollmatten typischerweise bei unter 10 EUR / m2 für eine Dämmstärke von 260mm und eine WLG von 035. Steinwollmatten kosten deutlich mehr und liegen typischerweise bei um die 20 EUR / m2 für eine Dämmstärke von 180mm und eine WLG von 035.
Allerdings ist die Verarbeitung meist recht kompliziert und dementsprechend teuer – ein klarer Nachteil. Die Matten müssen häufig einzeln über das Treppenhaus von Helfern in den Dachraum getragen werden. Bei großen Flächen und hohen Häusern wird dies schnell eine teure Angelegenheit. Des Weiteren müssen die Matten passgenau zugeschnitten werden, dies kostet Zeit und verursacht zusätzlich Verschnitt, der kostenpflichtig im Sondermüll entsorgt werden muss.
Bei dieser Vorgehensweise werden Dämmplatten auf dem Dachboden verlegt. Es gibt begehbare und nicht begehbare Systeme. Hochwertige Plattensysteme verfügen über Nut und Feder oder eine Stufenfalz, um benachbarte Platten miteinander zu verbinden.
Typische Dämmplatten sind aus Styropor (EPS), extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Steinwolle mit einer druckfesten Deckschicht aus Holz gefertigt. Es gibt unterschiedliche Stärken. Bei EPS und XPS meistens zwischen 40mm bis 180mm. Bei Steinwolle meistens 100mm bis 140mm. Die Wärmeleitgruppe von Dämmplatten ist typischerweise WLG 035.
Ebenso wie bei Matten weichen die Dämmwerte in der Praxis jedoch häufig von den erwarteten Werten ab. Grund sind auch hier Hinterlüftungen. Zwar verfügen hochwertige Systeme über Verbindungstechniken, die Matten fugenlos miteinander verbinden, allerdings entstehen an Übergängen dennoch Fugen und Lücken. Des Weiteren können Platten aufgrund ihrer Steifigkeit nicht gut mit Unebenheiten im Boden umgehen, die sich in Altbauten jedoch sehr häufig finden. Die Verlegung erfordert daher besondere Planung und häufig einen Höhenausgleich der Geschossdecken. Des Weiteren ist der Zuschnitt von Dämmplatten sehr anspruchsvoll, das Treffen des richtigen Winkels von Anschlüssen ist hierbei besonders schwierig.
Die Materialkosten für Plattendämmstoffe sind deutlich höher. Begehbare Systeme mit Stufenfalz aus XPS liegen bei mehr als 35 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Nicht-begehbare Systeme aus EPS ohne Verbindungstechnik liegen bei ca 30 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Begehbare Steinwollplatten liegen bei ca 60 EUR / m2 für eine Stärke von 140mm.
Die Verarbeitung von Plattendämmstoffen ist genauso wie bei Mattendämmstoffen kompliziert und verursacht daher einen großen Arbeitsaufwand. Die Platten müssen ins Dachgeschoss getragen und passgenau zugeschnitten werden. Dies kostet Zeit und verursacht Sondermüll, der kostenpflichtig zu entsorgen ist.
Bei der Verwendung von Einblasdämmung wird der Dämmstoff, wie oben beschrieben, mit einem Schlauch direkt auf dem Dachboden verteilt. Falls eine begehbare Konstruktion gewünscht ist, muss diese vorher noch aus Sparrenexpandern und OSB-Platten erstellt werden.
Es eignen sich viele Dämmstoffe. Am häufigsten sind Zellulose, oder Mineralwolle in Flockenform. Gerade Zellulose ist ein hervorragender Dämmstoff, da er nachhaltig aus Altpapier hergestellt wird und aufgrund seiner hohen Dichte einen hervorragenden Hitzeschutz für kleines Geld bietet. Von allen Dämmstoffen für die Wärmedämmung vereint Zellulose viele Vorteile in sich. Die Dämmstärke ist vom Kunden frei wählbar. So lassen sich neben GEG-konformen Maßnahmen auch sehr leicht förderfähige oder sogar Passivhaus-Dämmstärken erreichen. Zellulose Einblasdämmung hat WLG 039, Mineralwolle WLG 035-040.
Einblasdämmung bietet Lösungen für die Schwachstellen der anderen Verfahren. Der große Vorteil der Einblasdämmung liegt in seiner komplett fugen- und lückenlosen Verarbeitung. Das Dämmmaterial dringt in jede noch so kleine Lücke und Ritze vor und bildet auch über Unebenheiten und herausragende Bauteile hinweg eine geschlossene Dämmdecke. Die Einblasdämmung erreicht in der Praxis daher häufig die erwartete Dämmleistung ohne Probleme.
Die Materialkosten für Zellulose liegen bei unter 8 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Glaswolle liegt ebenfalls bei unter 8 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Steinwolle liegt bei unter 10 EUR / m2 für eine Stärke von 180 mm.
Die Verarbeitung der Dämmstoffe ist darüber hinaus besonders einfach. Statt einer umständlichen Verlegung wird das Dämmmaterial einfach aufgeblasen. Da die Dämmstoffe über Schläuche in den Dachraum gepumpt werden können, entfallen hohe Personalkosten für das Schleppen. Des Weiteren wird nur der Dämmstoff bezahlt, der auch genutzt wird, es entsteht kein Verschnitt und somit auch keine Entsorgungskosten.
Wir haben den Vergleich der drei Dämmlösungen in der folgenden Tabelle nochmal kurz und übersichtlich zusammengefasst.
Dämmverfahren | Typische Dämmstoffe | Dämmleistung (U-Wert & Luftdichtigkeit) | Kosten (Material & Lohn) |
Mattendämmung | Steinwolle, Glaswolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Mittlere Materialkosten, hohe Lohnkosten |
Plattendämmung | EPS, XPS, Steinwolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Hohe Materialkosten, Hohe Lohnkosten |
Einblasdämmung | Zellulose, Glaswolle, Steinwolle | Gute U-Werte, beste Luftdichtigkeit da fugenlos und lückenlos | Niedrigere Materialkosten, niedrige Lohnkosten |
Ergebnis: Bei einer Gegenüberstellung der verschiedenen Dämmverfahren zeigt sich, dass die Einblasdämmung das mit Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Sie zeichnet sich durch hohe Dämmleistung aus und kann kosteneffizient umgesetzt werden, wie auch im Erfahrungsbericht von Herrn Freier beschrieben. Dies macht sie besonders für Immobilienbesitzer attraktiv, die nach einer schnellen und wirtschaftlichen Lösung suchen.
Beim Flachdach dämmen, insbesondere im sogenannten Kaltdach, spricht man häufig von einer Dachdämmung. Tatsächlich ist das Vorgehen aber eher vergleichbar mit dem Dämmen der obersten Geschossdecke. Warum das so ist, wollen wir im Folgenden kurz erklären.
Ein Kaltdach ist so aufgebaut, dass eine Trennung von Wärmedämmung und Abdichtung vorliegt. Typischerweise eine Holzbalkendecke mit einem Ständerwerk und Dachpappe aus Bitumen. Dazwischen befindet sich ein belüfteter Hohlraum. Diese Konstruktion sorgt für eine effektive Entlüftung, wodurch Feuchtigkeit abgeführt und das Dach trocken gehalten wird.
Das Vorgehen bei der Dämmung eines Flachdachs ähnelt daher in vielen Aspekten dem eines Spitzdachs in der offenen Variante. Das bedeutet, dass die Dämmstoffe direkt auf der obersten Geschossdecke aufgebracht werden.
Es gibt jedoch zwei Besonderheiten:
Erstens: Beim Flachdach sind die Zugänge für die Dämmung entscheidend. Während bei einem Spitzdach oft von innen gedämmt wird, reichen die Räume im Flachdach hierzu meist nicht aus. Daher braucht es andere Möglichkeiten. Falls von innen kein Zugang geschaffen werden kann, ist es oft möglich das Dach über die Attika zu dämmen. Wenn keine andere Möglichkeit besteht muss das durch einen Dachdecker ein Loch in die Bitumenbahn geschnitten und nach den Arbeiten wieder verschlossen werden.
Zweitens: Ein weiterer Unterschied bei der Dämmung eines Kaltdachs ist die Belüftung. Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Hohlraum zwischen Dämmung und Abdichtung belüftet bleibt. Wird diese Belüftung durch die Dämmung blockiert, besteht die Gefahr von Feuchtigkeitsansammlungen und damit einhergehenden Schäden. Gegebenenfalls müssen zusätzliche Lüfter eingesetzt werden, um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen.
Das Energieeinsparpotential durch die Dämmung der obersten Geschossdecke in einem Gebäude ergibt sich aus zwei Faktoren: der Energieeinsparung im Bauteil und dem Anteil des Bauteils an der gesamten Außenfläche des Gebäudes.
Wir haben für Dich grobe Richtwerte der Energiesparpotenziale bei verschiedenen Gebäudetypen errechnet. Wir nehmen hierbei jeweils die maximale Einsparung im Bauteil von 95% an (Als Anhaltspunkt, dies entspricht ca. 35cm Zellulosedämmung offen aufgeblasen).
Die Höhe der Stockwerke ist hier jeweils mit 3m angenommen.
Einfamilienhaus | Reihenhaus* | Mehrfamilienhaus | Hochhaus | |
Energiesparpotenzial | Bis zu 19% | Bis zu 28% | Bis zu 14% | Bis zu 11% |
Annahmen | 2 Stockwerke Grundfläche: 8m x 8m = 64m² | 2 Stockwerke Grundfläche: 8m x 8m = 64m² | 4 Stockwerke Grundfläche: 10m x 10m = 100m² | 8 Stockwerke Grundfläche: 15m x 15m = 225 m² |
Berechnung | Außenwandfläche (2 Stockwerke x 3m Höhe) x (8m x 4) = 192m² Fußbodenfläche & Oberste Geschossdecke 8m x 8m = 64m² Gesamtaußenfläche 192m² + 64m² + 64m² = 320m² Anteil der obersten Geschossdecke an der Gesamtaußenfläche 64m² / 320m² = 20% Einsparpotential durch Dämmung der obersten Geschossdecke: 20% von 95% = 19% | Außenwandfläche (2 Stockwerke x 3m Höhe) x (8m x 2) = 96m² Fußbodenfläche & Oberste Geschossdecke 8m x 8m = 64m² Gesamtaußenfläche 96m² + 64m² + 64m² = 224m² Anteil der obersten Geschossdecke an der Gesamtaußenfläche: 64m² / 224m² = 29% Einsparpotential durch Dämmung der obersten Geschossdecke: 29% von 95% = 28% | Außenwandfläche (4 Stockwerke x 3m Höhe) x (10m x 4) = 480m² Fußbodenfläche & Oberste Geschossdecke 10m x 10m = 100m² Gesamtaußenfläche 480m² + 100m² + 100m² = 680m² Anteil der obersten Geschossdecke an der Gesamtaußenfläche: 100m² / 680m² = 15% Einsparpotential durch Dämmung der obersten Geschossdecke: 15% von 95% = 14% | Außenwandfläche (8 Stockwerke x 3m Höhe) x (15m x 4) = 1440m² Fußbodenfläche & Oberste Geschossdecke 15m x 15m = 225m² Gesamtaußenfläche 1440m² + 225m² + 225m² = 1890m² Anteil der obersten Geschossdecke an der Gesamtaußenfläche: 225m² / 1890m² = 12% Einsparpotential durch Dämmung der obersten Geschossdecke: 12% von 95% = 11% |
Wichtig: Durch Schwachstellen im Dämmsystem können sich die Einsparmöglichkeiten drastisch reduzieren. Solche Schwachstellen, oft auch als Wärmebrücken bezeichnet, sind Bereiche, durch die die Wärme leichter entweichen kann als durch die umgebenden Bereiche. Ein kritischer Punkt ist die Hinterlüftung. Zudem zählen auch Zugänge zum Dachgeschoss, wie Türen, zur Außenhülle und benötigen eine Dämmung. Eine effektive Dämmung solcher Zugänge kann den Energieverlust erheblich reduzieren.
Ja, der Staat fördert die Dämmung der obersten Geschossdecke mit bis zu 20% der Kosten.
Voraussetzung für eine Förderung ist, dass nicht nur die Mindestanforderungen aus dem Gebäudenergiegesetz (GEG) – ehemals Energieeinsparverordnung (EnEV) – eingehalten werden, sondern ein U-Wert von mindestens 0,14 erreicht wird.
Es gibt zwei Arten der Förderung: die Förderung über die Steuererklärung und die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), umgangssprachlich noch immer als KfW Förderung bekannt. Wir haben dir alle Details dazu in unserem Artikel Einblasdämmung Förderung zusammengefasst.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) möchten wir Dir als Hausbesitzer in diesem Abschnitt einfach erklären. Da für oberste Geschossdecken eine Nachrüstpflicht besteht ist das Gesetz in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Das GEG bestimmt, wie man Gebäude energetisch modernisiert. Es geht darum, Energie zu sparen und erneuerbare Energien für Heizung und Kühlung zu nutzen.
Wenn Du Eigentümer eines Wohn- oder Nichtwohngebäudes bist, das mindestens vier Monate im Jahr auf eine Innentemperatur von mindestens 19 Grad Celsius geheizt wird, musst Du zwei Aspekte beachten:
Wohngebäude mit höchstens zwei Wohnungen haben eine Sonderregelung: Hat der Besitzer eine dieser Wohnungen vor dem 1. Februar 2002 selbst genutzt, ist eine Nachrüstung erst nach einem Verkauf erforderlich. Der neue Eigentümer hat dann zwei Jahre Zeit, um die Anforderungen zu erfüllen.
Zusätzlich gibt es noch eine weitere Ausnahme: Wenn die Kosten für die Nachrüstung so hoch wären, dass sie sich durch die Einsparungen nicht rechnen würden, musst Du die Maßnahmen nicht umsetzen.
Wie wir Dir aber im Text hoffentlich näher bringen konnten ist die Dämmung der obersten Geschossdecke typischerweise eine der kosteneffizientesten Maßnahmen, es lohnt sich daher für dich eigentlich immer deine Decke zu dämmen.
Wichtig: Im Falle eines Verstoßes gegen die Mindestanforderungen im GEG droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 EUR. Gerade für Bestandshalter und Immobilieninvestoren kann dies eine offene Flanke sein, wenn es zu Anzeigen durch Mieter kommt. Zudem werden gerade weitere Anforderungen an europäische Gebäude diskutiert, mehr dazu in unserem Beitrag EU Sanierungspflicht.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieeffizienz Deines Gebäudes. Wir haben dir alle Vor- und Nachteile nochmal übersichtlich zusammengefasst:
Vorteile
Nachteile
Die richtige Dämmung der obersten Geschossdecke ist ein entscheidender Schritt, um Energieeffizienz und Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Dabei stehen Dir verschiedene Methoden zur Verfügung, wobei die Einblasdämmung durch ihr exzellentes Preis-Leistungsverhältnis besonders hervorsticht. Die Dämmung der obersten Geschossdecke bietet einige Vorteile. Es ist aber wichtig, die richtige Dämmtechnik und das passende Material zu wählen, um bestmögliche Ergebnisse für Dein Dämmvorhaben zu erzielen und potenzielle Nachteile zu vermeiden.
Wir hoffen, wir konnten in diesem Artikel alle wichtigen Punkte behandeln und einen umfassenden Überblick über die Vorteile und Herausforderungen der Dämmung der obersten Geschossdecke geben. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei all Deinen Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!