Hand die lose Zellulose-Einblasdämmung hält

Dämmmaterial Dachboden – welcher Dämmstoff ist der beste?

Dämmmaterial Dachboden: Welcher Dämmstoff ist der Richtige und warum soll der Dachboden überhaupt gedämmt werden? Zellulose, Steinwolle und Glaswolle sind weit verbreitete Einblasdämmstoffe, die bei der Dachbodendämmung zum Einsatz kommen. Jeder dieser Dämmstoffe hat spezielle Vorteile. Doch welches Dämmmaterial ist für Deine Dachbodendämmung am besten geeignet? Welche Faktoren sind bei der Auswahl zu berücksichtigen? In unserem Artikel beantworten wir diese Fragen und helfen Dir, den besten Dämmstoff für Deine oberste Geschossdecke zu finden.

Warum sollte man Dachboden dämmen?; Was gibt es für Dämmmethoden?; Welche Dämmstoffe sind die Besten?; Einblasdämmung mit Zellulose; Einblasdämmung mit Steinwolle; Einblasdämmung mit Glaswolle; Begehbar oder nicht begehbare Dämmung?; Dampfsperre oder Dampfbremse?; Was ist die Zusammenfassung?
Tim Wolf
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Tim Wolf

Hallo, ich bin Tim, der Gründer von WirDämmenDeinHaus.com. Ich teile hier mein Expertenwissen zur Dämmung. Wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne bei mir.

Veröffentlicht am:
Aktualisiert am:
07.10.2024
Lesezeit:
9 Minuten
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Dämmmaterial Dachboden: Das Wichtigste in Kürze
  • Über den Dachboden geht viel Wärme verloren, denn Wärme steigt nach oben. Eine Dämmung ist daher sinnvoll, um Heizkosten zu sparen und den Wohnkomfort zu erhöhen.
  • Es gibt unterschiedliche Dämmmethoden für den Dachboden, die Einfluss auf das Dämmmaterial haben. Die Einblasdämmung bietet oft das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Es gibt eine große Auswahl an Dämmung. Welche die richtige ist, hängt von individuellen Bedürfnissen wie dem Brandschutz oder der Begehbarkeit ab.
  • Die gängigsten Dämmstoffe für die Dachbodendämmung sind Zellulose, Steinwolle und Glaswolle, und XPS.

WirDämmenDeinHaus.com ist Dein bundesweiter Experte für Einblasdämmung. Mit unserer langjährigen Erfahrung finden wir die beste Lösung für Dein Haus. Investiere in hochwertige Dämmung, steigere Deinen Wohnkomfort und spare langfristig Energiekosten.

Dachboden dämmen: Warum ist das sinnvoll?

Blick in einen ungedämmten Dachboden mit einer Holzbalkendecke.
Durch einem ungedämmten Dachboden entweicht wertvolle Heizenergie

Die Dachbodendämmung bietet eine wirkungsvolle Möglichkeit, Heizkosten zu minimieren und dabei den Wohnkomfort zu erhöhen. Häufig spricht man auch davon die „Oberste Geschossdecke zu dämmen“, dies meint grundsätzlich das selbe Bauteil.

Die Dachbodendämmung überzeugt durch ihre effiziente und zügige Umsetzbarkeit. Oftmals ist es möglich, selbst umfassende Flächen innerhalb eines Tages zu dämmen.

Durch die Dachbodendämmung wird nicht nur der Wohnkomfort im Winter und Sommer signifikant verbessert, sondern auch ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Dämmung der obersten Geschossdecke zählt zu den effizientesten Methoden, um den CO2-Fußabdruck auf kosteneffektive Weise zu reduzieren.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, staatliche Förderung in Form von Steuerentlastung oder Bundesförderung in Anspruch zu nehmen. Mittlerweile werden die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gebündelt. Durch diese Förderung ist Deine Sanierung des Dachbodens bis zu 20% förderbar.

Die Dachbodendämmung ist zusätzlich nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend. Die oberste Geschossdecke muss dabei so gedämmt sein, dass der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) nicht 0,24 W/(m2K) überschreitet. Weitere Details findest du in unserem Artikel Oberste Geschossdecke Dämmen – eine allumfassende Übersicht.

Unser Tipp

Häufig ist es sinnvoll über die gesetzlich vorgeschriebenen Dämmwerte hinauszugehen. Sobald bei der Dämmung von Dach oder Dachboden ein U-Wert von 0,14 W/(m2K) erreicht wird, kann Deine Dämmung mit 20 % gefördert werden. Dadurch spart eine bessere Dämmung nicht nur mehr Heizkosten, sondern kostet am Ende ungefähr das Gleiche.

Im weiteren Verlauf des Artikels erklären wir die drei Dämmmethoden für Deinen Dachboden. Nachfolgend stellen wir Dir verschiedene Dämmmaterialien für die Dachbodendämmung vor, wobei wir den Fokus auf Einblasdämmstoffe legen und dabei technische Details wie Wärmeleitfähigkeit, Brandverhalten und andere relevante Faktoren beleuchten.

Welche Dämmmethoden gibt es für den Dachboden?

Auf einem Tisch liegen verschiedene Dämmstoffe, ein Rechner und Bilder eines Hauses.
Dämmmaterial Dachboden: Je nach Dämmmethode werden unterschiedliche Dämmstoffe verwendet

Es existieren drei Möglichkeiten den Dachboden zu dämmen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile aufweisen: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung. Wir haben dir in einem eigenen Artikel die Vor- und Nachteile der Methoden zusammengestellt. Daher geben wir dir hier nur einen kurzen Überblick.

Dämmwolle Dachboden

Handwerker rollen üblicherweise Dämmwolle als Matten aus und verlegen sie auf der Oberfläche des Dachbodens. Typische Dämmstoffe für Dämmmatten sind Glaswolle oder Steinwolle, die in verschiedenen Stärken erhältlich sind, von etwa 80mm bis 260mm.

Die Wärmeleitgruppe für Glaswollmatten und Steinwollmatten ist typischerweise Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 bis 040. Die Verarbeitung ist oft kompliziert und teuer, da die Matten einzeln in das Dachgeschoss getragen und passgenau zugeschnitten werden müssen.

Was sagt die Wärmeleitgruppe aus?

Die Wärmeleitgruppe (WLG) gibt an, wie gut ein Dämmstoff Wärme leitet. Grundlage für die WLG ist die Wärmeleitfähigkeit λ in der Einheit W/(m·K). Da die Wärmeleitfähigkeit typischerweise mehrere Werte hinter dem Komma hat, nutzt man die WLG zum einfacheren Verständnis. Eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/(m·K) entspricht dabei der WLG 040. Je niedriger die Zahl der WLG, desto besser isoliert das Material.

Besonders bei großen Flächen und hohen Häusern steigen die Kosten bei der Dachbodendämmung. Zudem muss man den entstehenden Verschnitt kostenpflichtig entsorgen, was zusätzlich Zeit und Geld kostet.

Alte Dämmmatten liegen gestapelt in einer Ecke.
Verschnitt von Dämmwolle die auf dem Dachboden entsteht muss kostenpflichtig entsorgt werden

Zudem erreicht die Dachbodendämmung mit Dämmwolle leider selten einen guten Dämmwert. Dies liegt daran, dass die Matten häufig nicht passgenau verlegt werden können. Beim Zuschneiden bleiben dann Lücken und Ritzen bestehen (auch Hinterlüftungen genannt), durch die die Wärme entweichen kann. Das kann dazu führen, dass die Dämmung nur auf dem Papier den geforderten U-Wert erreicht, Du aber weiter hohe Heizkosten hast.

Der Vorteil der Methode ist, dass Du Matten als Dachbodendämmung selbst verarbeiten kannst (Do It Yourself). Wenn Du also handwerklich begabt bist und ausreichend Zeit für die Planung, Einkauf und Durchführung der Dämmung Deiner obersten Geschossdecke in Eigenregie hast, kannst Du den Dachboden mit Dämmwolle selbst dämmen.

Dämmplatten Dachboden

Dämmplatten werden als Dachbodendämmung verlegt und können aus verschiedenen Materialien wie Styropor (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Steinwolle mit einer druckfesten Deckschicht aus Holz hergestellt werden.

Es existieren Systeme, die begehbar sind und solche, die nicht begehbar sind. Qualitativ hochwertige Plattensysteme haben Verbindungstechniken wie Nut und Feder oder Stufenfalz, um benachbarte Platten einfach miteinander zu verbinden.

Auch hier gibt es verschiedene Stärken. Bei EPS und XPS liegen sie meist zwischen 40mm und 180mm, bei Steinwolle zwischen 100mm und 140mm.

Die Wärmeleitfähigkeit liegt typischerweise bei einer WLG von 035. Ähnlich wie bei Dämmwolle können auch bei Dämmplatten im Dachboden Fugen und Lücken entstehen, die die Dämmleistung negativ beeinträchtigen. Vor allem die Anschlüsse an die Sparren ist kompliziert. Komplexe Dachböden, wie Nagelbinder Konstruktionen lassen sich mit Platten und Matten so gut wie gar nicht fachgerecht dämmen.

Die Verarbeitung von Plattendämmstoffen ist mit hohem Arbeitsaufwand verbunden, wie bei Mattendämmstoffen. Die Platten müssen ins Dachgeschoss getragen werden. Sie müssen präzise zugeschnitten werden. Das kostet Zeit und es entsteht Abfall. Zudem verursacht die Entsorgung zusätzliche Kosten.

Ein Abfallcontainer mit Dämmplatten steht am Straßenrand.
Dämmplatten sind wie Dämmwolle ebenso kostenpflichtig zu entsorgen

Wie bei Dämmmatten auch kannst Du die Dämmung mit Dämmplatten im Dachboden selber durchführen, wenn Du über handwerkliches Geschick verfügst und genügend Zeit hast. Wichtig ist zu wissen, dass Du aufgrund der Größe der Platten zusätzlich ein sehr großes Auto oder einen Anhänger brauchst.

Einblasdämmung Dachboden

Die Einblasdämmung stellt eine besonders effektive Methode zur Dämmung der Obersten Geschossdecke dar. Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial, meistens Zellulose, Steinwolle oder Glaswolle in Flockenform, mit einem Schlauch direkt auf dem Dachboden verteilt.

Auf einen unbewohnten Dachboden wird Einblasdämmung aufgetragen.
Einblasdämmung wird typischerweise von einer Fachfirma mit der entsprechenden Technik durchgeführt

Diese Methode ermöglicht eine vollständig fugen- und lückenlose Verarbeitung, da der Dämmstoff in jede kleine Ritze und Lücke vordringt, was eine durchgehend geschlossene Dämmschicht bildet. Die Wirkung der Einblasdämmung ist also in der Praxis deutlich höher als die von Dämmmatten oder -platten.

Info

Wie eine Dachbodendämmung in der Praxis abläuft, erfährst Du in unserem Erfahrungsbericht zur Dachbodendämmung in Berlin.

Die Verarbeitung der Dämmmaterialien ist zusätzlich einfach: Das Material wird über Schläuche in den Dachraum gepumpt, was zu geringen Kosten führt, da der Dämmstoff nicht erst auf die oberste Geschossdecke geschleppt werden muss. Beim Aufblasen der Dämmschicht entsteht kein Verschnitt, und daher auch keine Entsorgungskosten. Ebenso zahlst Du nur für die Menge an Dämmung, die pro Quadratmeter genutzt wurde.

Die Einblasdämmung als Dachbodendämmung oder auch Flachdachdämmung muss aufgrund der benötigten Maschinentechnik von erfahrenen Fachbetrieben durchgeführt werden. Das gute für Dich: die Fachbetriebe kümmern sich von A-Z um die Dämmung und Du musst Dich um nichts kümmern – Dem Wochenende mit der Familie steht also keine lästige Planung und Einkauf im Baumarkt entgegen.

Durch die oben genannten Kostenvorteile ist eine Einblasdämmung vom Profi günstiger als Du denkst. Wenn du deine eigene Arbeitszeit einrechnest sogar um ein vielfaches günstiger als eine Matten- oder Plattendämmung. Energie- und Heizkosten können somit preiswert verringert werden.

Die folgende Tabelle fasst die die drei Methoden für die Dachbodendämmung nochmal zusammen.

Typische Materialien
Dämmleistung
(U-Wert & Luftdichtigkeit)
Material- & Lohnkosten
Mattendämmung
Steinwolle, Glaswolle
Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken
Mittlere Materialkosten, hohe Lohnkosten
Plattendämmung
EPS, XPS, Steinwolle
Gute U-Werte, schlechte  Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken
Hohe Materialkosten, Hohe Lohnkosten
Einblasdämmung
Zellulose, Glaswolle, Steinwolle
Gute U-Werte, beste Luftdichtigkeit da fugenlos und lückenlos
Niedrigere Materialkosten, niedrige Lohnkosten

Aufgrund der Vorteile von Einblasdämmung stellen wir im nächsten Abschnitt die drei besten Dämmmaterialien für die Dachbodendämmung mit Einblasdämmung im Detail vor.

Dämmmaterial Dachboden: Welche Einblasdämmstoffe sind die Besten?

Wenn die oberste Geschossdecke gedämmt werden soll, spielt die Auswahl der richtigen Dachbodendämmung eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn Brandschutzrichtlinien oder Dämmwerte eingehalten werden müssen.

Der “beste Dämmstoff” existiert dabei nicht. Alle gängigen Dämmmaterialien haben spezifische Vor- und Nachteile und man muss sie je nach Situation auswählen. Wir stellen Dir im Folgenden eine Auswahl der beliebtesten Dämmmaterialien vor.

Zellulose Einblasdämmung für die Dachbodendämmung

Eine Person hält Zellulose in der Hand.
Der Einblasdämmstoff Zellulose hat gute Dämmwerte und wird aus altem Zeitungspapier hergestellt

Zellulose kommt in Zellwänden von Pflanzen vor. In der industriellen Fertigung gewinnen Hersteller Zellulose typischerweise aus Zeitungspapier. Zellulose ist also ein Recyclingprodukt.

Dämmeigenschaften

Zellulosedämmstoffe sind für die Dachbodendämmung eine beliebte Wahl. Sie bietet eine effektive Wärmedämmung mit einer Wärmeleitfähigkeitsgruppe von 040. Da die Dämmung im Dachboden mit Zellulose typischerweise keine Einschränkungen in der Höhe hat, ist die Wärmeleitgruppe bei der Auswahl häufig nicht so entscheidend. Es kann einfach ein paar Zentimeter höher gedämmt werden. So lassen sich mit Zellulose ohne Probleme Dämmungen auf Passivhausstandard erreichen.

Der große Vorteil der Zellulose ist, dass sie zusätzlich sommerlichen Hitzeschutz und schalldämmende Eigenschaften bieten. Dies liegt an der hohen Rohdichte der Zellulose. Das hohe Gewicht sorgt dafür, dass es Hitzestrahlen und Schall schwer haben durch das Material zu dringen. So bleibt die Decke auch im Sommer angenehm kühl.

Zellulose in darüberhinaus in der Lage, Feuchtigkeit zu absorbieren und wieder abzugeben. Die Fasern saugen Feuchtigkeit dabei auf und verteilt sie, wie bei einem Löschblatt. Diese ist von Vorteil und schützt vor allem Holzbalkendecken, sollte es einmal zu einer kleinen Undichtigkeit im Dach kommen.

Herstellung

Maschinen zerkleinern sortenreines Altpapier im Schredder grob und verarbeiten es dann in einer Feinmühle zu einem faserigen, lockeren Material. Anschließend behandeln es die Hersteller mit mineralischen Salzen.

Zellulose ist definitiv eine umweltfreundliche Wahl als Dämmmaterial für den Dachboden. Sie zählt durch das Recycling von Altpapier, kurze Transportwege und einen insgesamt geringen Energieverbrauch bei der Herstellung zu den ökologischen Dämmstoffen.

Technische Daten

Eigenschaft
Einheit
Kenngröße
Baustoffklasse
-
B2
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ)
-
2-3
Wärmeleitfähigkeit (λR)
W/(mK)
0,039
Rohdichte (ρ)
kg/m3
28-65*
Primärenergiegehalt
kWh/m3
50-80
Wärmespeicherkapazität (c)
J/(kgK)
2100
Wasserabweisende Wirkung
-
Nein
*Vergleichs U-Wert: 1,0 W/(m2K)

Brandschutz

Hersteller versetzen Zellulose mit mineralischen Salzen – typischerweise Bor- oder Aluminiumsalzen – um einen besseren Brandschutz zu gewährleisten. So erreicht sie die Baustoffklasse B2. Für die meisten Gebäude ist diese Brandschutzklasse vollkommen ausreichend. In besonders zu schützenden Gebäuden, die hohe Anforderungen aus der Brandschutzverordnung haben, sollte allerdings auf andere Dämmmaterialien zurückgegriffen werden.

Borat

Die Versetzung mit Borat wird in den Medien manchmal als gesundheitsschädlich beschrieben. Allerdings zeigen die Versuchsergebnisse des Dänischen Umweltministeriums, zitiert in der Fachzeitschrift des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes, dass eine Dosis von 100mg Borsäure/kg Körpergewicht über 2 Jahre als unschädlich betrachtet wird. Zusätzlich zeigen die Studien dass Borsalze keinen Dampfdruck aufweisen, was bedeutet, dass sie nicht verdunsten und somit nicht einfach in den Körper gelangen können. In den vorhandenen Mengen von ca 1 Prozent in der Zellulosedämmung ist Borat daher als unbedenklich einzustufen.

Für Personen die dennoch Bedenken haben sind ebenso boratfreie Produkte verfügbar. Halte dafür bei der Auswahl Deiner Zellulose die Augen nach der Zertifizierung RAL-UZ 36 vom Umweltzeichen Blauer Engel offen. Dieses Zertifikat garantiert boratfreie Zellulose.

Wiederverwendung und Entsorgung

Zellulose kann bei Bedarf leicht mehrfach wiederverwendet werden. Dazu wird die Zellulose abgesaugt, zwischengelagert und dann wieder aufgeblasen.

Zusätzlich lässt sich die Dämmung auch bei einem Ausbau des Dachbodens als Zwischensparrendämmung verwenden. Das heißt auch, wenn zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls das Dach ausgebaut werden soll spricht nichts gegen eine Dachbodendämmung mit Zellulose. Die Dämmung garantiert eine sofortige Energieeinsparungen, ohne dabei zukünftige Erweiterungs- oder Anpassungsprojekte einzuschränken.

Visualisierung wie man Dämmmaterial aus dem Dachboden in Zukunft wiederverwenden kann.
Im Dachgeschoss lässt sich Einblasdämmstoff später oft als Dachdämmung zwischen Sparren verwenden

Sollte das Haus abgerissen werden kann die Zellulosedämmung recycelt werden. Das enthaltene Bor kann dabei möglicherweise sogar als nachhaltiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden, was die ökologischen Eigenschaften dieses Materials zusätzlich unterstreicht.

Vorteile
Gute Dämmwirkung
Hitzeschutz im Sommer und gute Schalldämmung
Guter Umgang mit Feuchtigkeit
Kosten sparend im Vergleich zu anderen Dämmstoffen
Ökologisch (Recyclingprodukt aus Altpapier, niedriger Energieaufwand bei der Herstellung, kurze Transportwege
etablierter Dämmstoff
Nachteile
Normalentflammbar (Brandschutzklasse B2)

Steinwolle Einblasdämmung für die Dachbodendämmung

Nahaufnahme von Steinwolle in Flockenform.
Steinwolle Einblasdämmung besteht aus Flocken

Steinwolle wird aus natürlichen Mineralien wie Dolomit, Basalt, Diabas und Anorthosit sowie aus Recyclingmaterialien hergestellt. Um die Steinwolle wasserabweisend zu machen, wird sie mit Hydrophobierungsmitteln wie aliphatischen Mineralölen oder Silikonölen behandelt.

Dämmeigenschaften

Steinwolle ist bei der Dämmung der obersten Geschossdecke beliebt, da sie neben der Wärmedämmung auch schalldämmende Eigenschaften bietet. Steinwolle hat dabei die WLG 038 bis 040. Im Gegensatz zur Zellulose, die Feuchtigkeit absorbieren kann, ist Steinwolle in der Regel wasserabweisend.

Aus einem gesundheitlichen Standpunkt heraus äußerten Experten in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der lungengängigen Fasern von Steinwolle. Allerdings wurden Verbesserungen in der Produktion vorgenommen und Produkte auf dem Markt sind jetzt mit dem RAL-Siegel gekennzeichnet, das ihre Unbedenklichkeit bestätigt. In Deutschland bringen Hersteller nur Dämmstoffe mit diesem Siegel auf den Markt und Du kannst sie sorgenlos für das Dämmen nutzen.

Ökologisch gesehen ist Steinwolle aufgrund der Nutzung von natürlichen und recycelten Stoffen sowie der langen Lebensdauer eine nachhaltige Wahl für die Dachbodendämmung. Die Wiederverwendung von Materialien und die kurzen Transportwege tragen zum geringen ökologischen Fußabdruck der Steinwolle bei, ähnlich wie bei Zellulose, die durch das Recycling von Altpapier eine umweltfreundliche Option darstellt.

Herstellung

Naturstein wird geschmolzen und dann mittels Sieb- oder Blasverfahren in feine Fasern zerlegt. Nach dem Abkühlen und Verfestigen der Fasern werden Imprägnierungsöle hinzugefügt, um die Steinwolle wasserabweisend zu machen.

Technische Daten

Eigenschaft
Einheit
Kenngröße
Baustoffklasse
-
A1
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ)
-
1
Wärmeleitfähigkeit (λR)
W/(mK)
0,035 - 0,040
Rohdichte (ρ)
kg/m3
45 - 65
Primärenergiegehalt
kWh/m3
270
Wärmespeicherkapazität (c)
J/(kgK)
840
Wasserabweisende Wirkung
-
Produktabhängig

Brandschutz

Steinwolle zeichnet sich durch hervorragende feuerresistente Eigenschaften aus, da sie aus natürlichen Mineralien hergestellt wird und somit von Natur aus nicht brennbar ist. Sie wird in die Baustoffklasse A1 eingeordnet, was die höchste Brandschutzklasse darstellt, und trägt im Brandfall weder zur Rauchentwicklung noch zur Absonderung brennender Partikel bei. Dies macht Steinwolle zu einer besonders sicheren Wahl im Bereich der Dachbodendämmung.

Wiederverwendung und Entsorgung

Das Recycling von Steinwolle bei der Dämmung der obersten Geschossdecke ist möglich. Ein Beispiel dafür ist die Verarbeitung von Steinwollresten in der Ziegelindustrie. Wenn eine Wiederverwendung nicht einfach möglich ist, wird die Mineralwolle in der Regel über die Bauschuttdeponie entsorgt.

Vorteile
Gute Dämmwirkung
Nicht entflammbar (A1)
Wasserabweisend
Umfangreiche Kentnisse des Dämmstoffs und hohe Verfügbarkeit
Ausreichend verfügbare Rohstoffe und kurze Lieferzeiten
Aus teilweise recyceltem Material
Nachteile
Intensiver Energieaufwand bei der Produktion
Eingeschränkte Recyclingmöglichkeiten

Glaswolle Einblasdämmung für die Dachbodendämmung

Nahaufnahme von Glaswolle in Flockenform.
Auch Glaswolle wird vor dem Dämmen mit dem Einblasverfahren zu Flocken verarbeitet

Glaswolle besteht zu 85 Prozent aus recyceltem Altglas sowie Quarzsand, Soda und Kalkstein.

Dämmeigenschaften

Glaswolle ist aus feinen Fasern, die sich verzahnen und somit die Setzung verhindern. Damit ist sie eine erstklassige Wahl für die Dachbodendämmung. Mit ihrer sehr guten WLG von 035 bis 040 und ihrem Setzungsverhalten überzeugt sie als Dämmstoff, die von vielen Hausbesitzern gewählt wird.

Um die Glaswolle wasserabweisend und damit widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit zu machen, werden Hydrophobierungsmittel hinzugefügt.

Gesundheitlich gab es genau wie bei Steinwolle in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der lungengängigen Fasern in Mineralwollprodukten. Analog zur Steinwolle sind unbedenkliche Glaswolldämmstoffe mit dem RAL-Siegel gekennzeichnet und problemlos als Dämmschicht beim Dachboden Dämmen verwendbar.

Ökologisch betrachtet lohnt sich Glaswolle dank der Verwendung von Altglas und der guten Rohstoffverfügbarkeit. Die kurzen Transportwege und der entsprechend geringe Energieaufwand für den Transport tragen ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei. Allerdings ist der Energieaufwand bei der Herstellung von Glaswolle relativ hoch und das Material kann weder kompostiert noch thermisch verwertet werden, was als Nachteil gilt. Zudem kann Glaswolle, je nach Herstellungsprozess und eingesetzten Materialien, die Zertifizierung Blauer Engel erreichen, was für einen hohen Umweltstandard und eine gesundheitliche Unbedenklichkeit des Produkts spricht.

Dämmung eines Dachbodens mit Einblasdämmung.
Ab 2.000 €
Dachboden dämmen

Kostengünstigste Dämmung

In 1 Tag umsetzbar

Nachhaltige Senkung der Heizkosten

Häufig gesetzlich vorgeschrieben

Herstellung

Die Rohstoffe für Glaswolle werden bei einer Temperatur von 1300°C eingeschmolzen. Nach dem Einschmelzen wird die Schmelze im Düsenschleuderverfahren in feine Fasern zerlegt. Nachdem die Fasern abgekühlt und verfestigt sind, erfolgt eine Behandlung mit Hydrophobierungsmitteln, um die Glaswolle wasserabweisend zu machen.

Technische Daten

Eigenschaft
Einheit
Kenngröße
Baustoffklasse
-
A1
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ)
-
1
Wärmeleitfähigkeit (λR)
W/(mK)
0,035 - 0,040
Rohdichte (ρ)
kg/m3
22 - 40
Primärenergiegehalt
kWh/m3
210
Wärmespeicherkapazität (c)
J/(kgK)
840
Wasserabweisende Wirkung
-
Ja

Brandschutz

Glaswolle hat die sehr gute Brandschutzklasse A1 und teilt diese mit Steinwolle. Im Brandfall verhält sich Glaswolle neutral – sie gibt auch weder Rauch noch brennende Partikel ab und verhindert somit zusätzliche Brandherde. Diese Eigenschaft unterstreicht die Sicherheit von Dämmwolle bei der obersten Geschossdecke. Bei Unsicherheiten oder variierenden Brandschutzbestimmungen empfiehlt es sich, tendenziell auf Dämmstoffe mit nachgewiesener, höherer Brandschutzklasse, wie Glaswolle, zurückzugreifen.

Wiederverwendung und Entsorgung

In Einzelfällen ermöglicht Glaswolle ein Recycling durch Einschmelzen. Das Material muss dafür jedoch komplett sortenrein sein. Ist dies nicht umsetzbar, wird die Glaswolle in der Regel in Bauschuttdeponien entsorgt, was mit relativ hohen Kosten verbunden ist.

Vorteile
Sehr gute Dämmwirkung
Nicht entflammbar (A1)
Keine Setzung
Wasserabweisend
Kurze Lieferketten
Kosten sparend im Vergleich zu anderen Dämmstoffen
Besteht größenteils aus Altglas
Nachteile
Eingeschränkter Wärmeschutz im Sommer

Begehbare Dachbodendämmung: Welche Dämmmaterialen sind geeignet?

Für das Nutzen des Dachbodens als Lagerraum oder andere Zwecke ist eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke zu empfehlen. Wir haben dir alle Details in unserem Artikel: Dachboden dämmen: begehbar oder nicht begehbar? zusammengefasst.

Für die begehbare Dachbodendämmung wird eine belastbare Holzkonstruktion aus OSB-Platten gebaut unter die der Einblasdämmstoffe eingeblasen wird. Die oben vorgestellten Dämmmaterialien Zellulose, Steinwolle und Glaswolle sind alle für eine begehbare Dachbodendämmung geeignet.

Dampfsperre vs. Dampfbremse: Hängt die Auswahl des Dämmstoffs damit zusammen?

Bei der begehbaren Dachbodendämmung spielen Dampfsperren und Dampfbremsen eine wesentliche Rolle, um Schimmel und Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Diese Folien blockieren oder bremsen das Aufsteigen von Feuchtigkeit und Wasserdampf, besonders wichtig in den kalten Monaten, wenn die warme, feuchte Innenluft nach außen drängt und dabei kondensieren kann.

Man benötigt Dampfbremsen jedoch nur bei begehbaren Dachbodendämmungen auf Holzbalkendecken, und zwar unabhängig vom Dämmmaterial.

Eine ausführliche Erklärung zum Thema Dampfsperre und Dampfbremse findest du hier: Dachboden dämmen: Dampfsperre und Dampfbremse – Was ist zu beachten?. Du erfährst, warum sie speziell im Fall einer begehbaren Dämmung notwendig sind. Zudem geben wir Tipps, wie Dampfbremsen bei der Dämmung der Oberste Geschossdecke richtig zu verlegen sind.

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Zusammenfassung

Glückliche Familie steht im Park und hält ein selbstgemaltes Bild eines Hauses in die Kamera.
Dämmmaterial Dachboden: Mit der richtigen Wahl des Dämmstoffs steigt der Wohnkomfort im Eigenheim und man kann richtig sparen

Dachboden dämmen

Die Dämmung des Dachbodens bringt zahlreiche Vorteile, darunter reduzierte Heizkosten und gesteigerten Wohnkomfort. Sie ist nicht nur gesetzlich durch das GEG mit festgelegtem U-Wert vorgeschrieben, sondern wird auch mit staatlicher Förderung unterstützt, die die Kosten um bis zu 20% senken. Es gibt viele Dämmmethoden, wobei das Dämmen mit dem Einblasverfahren zu den effizientesten zählt.

Die beste Auswahl an Dämmmaterial, um die oberste Geschossdecke zu dämmen haben wir Dir in diesem Artikel vorgestellt:

Zellulose-Einblasdämmung

  • Zellulose ist ein beliebtes Dämmmaterial für die Dachbodendämmung, das durch Recycling von Zeitungspapier gewonnen wird und mit sehr guten Dämmwerten, Wärmeschutz und schalldämmende Eigenschaften glänzt.

Mineralwolle-Dämmung (Steinwolle und Glaswolle)

  • Steinwolle: Hergestellt aus natürlichen Mineralien.
  • Glaswolle: Bestehend aus größtenteils recyceltem Altglas.

Foto von Tim Wolf.
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