Zu teuer! Bringt eh nichts! Schimmelgefahr! Die Vorurteile sind groß. Doch wie sieht die Realität aus? Sollte man ein zweischaliges Mauerwerk dämmen oder nicht? Um eine informierte Entscheidung zu treffen, wollen wir mit Vorurteilen aufräumen und haben uns die Fakten für Dich mal genauer angesehen.
Ein zweischaliges Mauerwerk ist eine Fassadenkonstruktion die aus einer Außenschale und einer Innenschale besteht. Die Konstruktion wird umgangssprachlich auch häufig nur Verblendmauerwerk oder Hohlraummauer genannt.
Im Altbau besteht der Zwischenraum zwischen beiden Schalen typischerweise aus Luft. Vormauer und Hintermauer wurden aus normalen Ziegeln hergestellt und über Draht- oder Steinanker miteinander verbunden. Die Konstruktion findet sich vor allem in Norddeutschland, da sie Teil des Preußischen Baukodex war.
Die Ausführung im Altbau hatte verschiedene Gründe. Zum einen konnte bei der Errichtung des Hauses Material gespart werden, zum anderen dachte man die Luftschicht zwischen den Schalen wäre eine gute Wärmedämmung. Darüberhinaus sollte die Verblendschale dem Wetter trotzen, ohne, dass die Hintermauer beeinträchtigt wird.
Im Neubau wird die Konstruktion auch heute noch verwendet. Heutzutage verwendet man statt Ziegeln typischerweise Kalksandstein oder Beton. Des Weiteren muss im Neubau bereits bei Herstellung eine Dämmschicht eingebracht werden. In Kombination mit dem Kalksandstein lässt sich so die Mindestanforderung an die Wärmedämmung aus dem Gebäudeenergiegesetz erreichen.
Wenn du weitere Informationen und Hintergrundwissen haben möchtest haben haben wir dir das geballte Fachwissen in einem eigenen Artikel zum zweischaligen Mauerwerk zusammengefasst.
WirDämmenDeinHaus.com Tipp: Ob dein Haus ein zweischaliges Mauerwerk hat erkennst du mit großer Wahrscheinlichkeit an der Dicke deiner Mauer. Miss hierzu einfach am Fenster nach.
Du fragst Dich, wie Du ein bereits bestehendes Gebäude überhaupt dämmen kannst? Du hast drei verschiedene Möglichkeiten die sich in ihrem Aufbau unterscheiden:
Wichtig: Bei einer Außendämmung ist vorher eine Kerndämmung nötig, ansonsten verpufft die Wirkung aufgrund von Hinterlüftung. Du kannst dir eine Außendämmung ohne vorheriges Verfüllen der Luftschicht vorstellen wie eine zu große Winterjacke. Die kalte Luft kann ungehindert zirkulieren und die Energie abtransportieren.
Es sollte unbedingt beachtet werden, dass das nachträgliche Dämmen von Verblendmauerwerk eine sorgfältige Planung und fachgerechte Umsetzung erfordert, um Feuchtigkeitsprobleme, Schimmelbildung oder Konstruktionsprobleme zu verhindern.
Die nachträglich Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks im Altbau bietet vielfältige Vorteile. Sie verbessert die Funktionen der Wand nachhaltig und sorgt dafür, dass mehr Wärme im Haus bleibt.
Hohe Nebenkosten belasten viele Haushalte, nicht erst seit der Energiekrise. Die Dämmung des Hauses ist dabei eine der effizientesten Lösungen um Heizkosten zu sparen. Dem Wärmeschutz der Wände kommt dabei eine besonders wichtige Rolle zu. Zusammen mit dem Dach, und dem Keller bilden sie die Außenhülle unserer Häuser.
Durch eine effektive Dämmung kann der Wärmeverlust reduziert und der Energieverbrauch gesenkt werden. Man kann also die Heizung (bzw. Klimaanlage) herunter drehen und die Kosten signifikant reduzieren.
Eine fachgerecht ausgeführte Dämmung kann dazu beitragen, die Heizkosten in der Regel um bis zu 30% zu senken. Nur die Dämmung der Decken bietet einen ähnlich großen Vorteil zum kleinen Preis.
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Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verbesserung des Wohnkomforts im Haus. Ohne eine Dämmung ist die Wand im Winter häufig kalt und es ist zugig in der Wohnung. Die Gründe dafür liegen im Aufbau der Wand.
Da die Luftschicht in der Fassade nicht ruht kommt es zu einem Austausch von Energie. Die Innenschale kühlt sich ab und strahl Kälte ins Haus ab. Die Luft muss stärker erwärmt werden, um die kalte Abstrahlung der Wand auszugleichen.
Des Weiteren ist die Luftschicht durch Undichtigkeiten häufig mit dem Wohnraum verbunden. Rolladenkästen, Fenster, Lüfter und ähnliches sind alles Einfallstore für kalte Luft von außen. Bei Wind kommt es so zu Zugluft.
Durch das Dämmen der Fassade lassen sich die Eigenschaften deutlich verbessern. Undichtigkeiten werden geschlossen, der Energieaustausch im Zwischenraum unterbunden und der Wohnkomfort steigt.
Gebäude sind ein Energiefresser. Die Raumwärme hat einen Anteil von rund 32% am Energieverbrauch in Deutschland.
Durch den geringeren Einsatz von Heizungs- und Kühlenergie werden die CO₂-Emissionen der Gebäude nachhaltig reduziert, was zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt. Die nachträgliche Dämmung von zweischaligem Mauerwerk ist daher eine umweltfreundliche Maßnahme, die zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen beiträgt.
Eines der Hauptbedenken bei der nachträglichen Dämmung von zweischaligem Mauerwerk ist das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Bei der richtigen Auswahl der Dämmung und fachgerechter Umsetzung ist die Dämmung eine gute Lösung um Schimmelbildung vorzubeugen.
Der Grund liegt darin, dass die Wärme der Wände erhöht wird. Dadurch verlagert sich der Taupunkt weiter nach außen, die feuchte Luft kondensiert nicht an der Innenschale und Schimmel wird der Nährboden entzogen.
Eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Feuchtigkeit ist die richtige Verarbeitung und korrekte Auswahl der Dämmmaterialien, sowie die Behebung eventuell vorhandene Feuchtigkeitsquellen. Risse in der Außenmauer oder undichte Fenster sollten vor der Dämmung abgedichtet werden.
Ob mit Innendämmung, Einblasdämmung, oder Außendämmung, die verschiedenen Ausführungsvarianten zum Dämmen der Fassade haben Vor- und Nachteile.
Vergleicht man die verschiedenen Dämmverfahren miteinander, überwiegen die Vorteile der Einblasdämmung gegenüber den anderen Dämmverfahren deutlich. Zudem ist etwa eine Außendämmung mit Dämmplatten nicht ohne vorherige Einblasdämmung möglich, da es sonst zu einer Hinterlüftung der Dämmung kommt und diese nutzlos ist.
Die Einblasdämmung bezieht sich allgemein auf das Einblasen von Dämmmaterial in Hohlräume. Der Dämmstoff wird hierzu in einer Einblasmaschine mit Luft vermischt und durch Schläuche zu seinem Einsatzort befördert. Das Dämmmaterial kann so in Hohlräume eingebracht werden. Alternativ kann das Dämmmaterial aber auch offen aufgeblasen werden, wie zum Beispiel bei der Dämmung der obersten Geschossdecke. Die Einblasdämmung eignet sich für Dach, Wand und Keller.
Bei der Fassade spricht man häufig auch von einer Kerndämmung. Die Kerndämmung ist eine spezifische Form der Einblasdämmung, bei der der Hohlraum zwischen den beiden Mauerschalen eines zweischaligen Mauerwerks mit Dämmmaterial gefüllt wird. Der Fokus liegt hierbei auf der Verfüllung der Luftschicht zwischen der Außenschale und der Innenschale. Die Dämmung bildet danach den Kern der Mauer zwischen den beiden Schalen, daher der Name. Wie eine Einblasdämmung in Berlin in der Praxis abläuft, kannst Du in folgendem Artikel lesen: Einblasdämmung Erfahrungsbericht – Kerndämmung bei Herrn Freier in Berlin Rahnsdorf.
Für die richtige Durchführung einer Kerndämmung gilt es auf ein paar wichtige Aspekte zu achten:
Vor der Entscheidung für eine Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk im Altbau solltest Du Dich von einer Fachfirma beraten lassen, die die spezifischen baulichen Gegebenheiten bewerten kann. WirDämmenDeinHaus.com steht Dir gerne zur Seite, um Dein Dämmvorhaben professionell und zeitnah umzusetzen.
Zweischaliges Mauerwerk nachträglich zu dämmen kann einen gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden vor Herausforderungen stellen, da die Bewahrung der äußeren Ästhetik eine wichtige Rolle spielt.
Eine Möglichkeit, die äußere Ästhetik zu bewahren, besteht darin, eine Dämmtechnik zu wählen, die keine großen baulichen Veränderungen erfordert. Einblasdämmung kann in dieser Hinsicht vorteilhaft sein, da sie ohne größere Eingriffe in die Fassade auskommt.
Bei denkmalgeschützten Gebäuden müssen oft spezielle Vorgaben und Richtlinien eingehalten werden, um den Schutz des historischen Erbes zu gewährleisten. In solchen Fällen ist es ratsam, mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden zusammenzuarbeiten und Fachleute mit Erfahrung im Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden hinzuzuziehen.
Im Denkmal müssen häufig alte Doppelkastenfenster beibehalten werden. In diesem Fall muss der Dämmstoff an den U-Wert der Fenster angepasst werden, damit es nicht zu Tauwasserbildung am Fenster kommt. In diesem Fall wird häufig Perlite als Dämmstoff gewählt.
Ja! Die Dämmmaßnahmen führen zu einer nachhaltigen Reduzierung der Heizkosten und steigern durch die verbesserte Energieeffizienz den Wert des Gebäudes. So sparst Du bares Geld.
Zusätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, bei Deinem Dämmvorhaben finanzielle Förderung zu erhalten, etwa über die Steuer oder über Kredite und Zuschüsse. Wir haben Dir in einem eigenen Artikel eine detaillierte Übersicht und alle Informationen zur Förderung zusammengestellt.
Mehr Informationen darüber, ob sich die Einblasdämmung finanziell lohnt, findest du in unserem Artikel: Einblasdämmung Kosten – Ist das Dämmverfahren günstig oder teuer?
Ein zweischaliges Mauerwerk sollte aus unserer Sicht immer gedämmt werden. Eine Kerndämmung hilft Heizkosten zu sparen, den Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Darüberhinaus reduziert sie die Schimmelgefahr. Bei der Durchführung sind ein paar wichtige Aspekte zu beachten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Es lohnt sich für die Arbeiten einen Fachbetrieb zu engagieren, der über die richtige Maschinentechnik und Erfahrung verfügt. So steht der erfolgreichen Dämmung deines Gebäudes nichts mehr im Weg!
Wir hoffen, wir konnten in diesem Artikel alle wichtigen Punkte behandeln und deine Fragen rund um die Dämmung des zweischaligen Mauerwerks beantworten. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei Deinem Dämmvorhaben und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!