Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) Pflicht für Hauseigentümer. Dennoch wird diese Maßnahme oft vernachlässigt, obwohl sie zu den kosteneffizientesten Dämmungen mit hohem Energieeinsparpotenzial zählt. Doch wie viel cm sollte eine Dämmung mindestens haben? Welchen Einfluss hat der Deckenaufbau? Benötigt man eine Dampfbremse? Wann ist eine begehbare oberste Geschossdecke die richtige Lösung? In diesem Beitrag geben wir Dir eine umfassende Übersicht und vergleichen verschiedene Verfahren im Detail.
Wärme hat die Eigenschaft, nach oben zu steigen. Daher ist die Dämmung der obersten Geschossdecke eine entscheidende Maßnahme, um Wärmeverluste in Wohngebäuden zu minimieren und die Heizkosten zu senken. Gleichzeitig heizt sich der Dachraum durch Sonneneinstrahlung im Sommer besonders stark auf. Gerade im Hochsommer staut sich im obersten Stockwerk so die Hitze. Wenn Schlafräume unter obersten Geschossdecken liegen, ist die Temperatur für einen erholsamen Schlaf dann häufig deutlich zu hoch.
In den meisten Fällen lassen sich oberste Geschossdecken einfach und ohne umfangreiche Planung dämmen. Die Energieeffizienz des Hauses verbessert sich und der Wohnkomfort steigt.
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Eine Dachdämmung, speziell die Sparrendämmung, ist ideal, wenn das Dachgeschoss als Wohnfläche ausgebaut ist oder ausgebaut werden soll. In vielen Fällen ist ein Ausbau jedoch nicht möglich, zum Beispiel aufgrund einer zu niedrigen Deckenhöhe oder weil das Bauamt den Umbau nicht genehmigt. Wenn die Möglichkeit eines Ausbaus auch nur vage besteht, zögern Immobilienbesitzer häufig und führen keine Dämmmaßnahme durch. Sie hoffen, dass ein Ausbau später doch noch umsetzbar wird, insbesondere wegen des wirtschaftlichen Potenzials, das ein Dachgeschossausbau mit sich bringt. Häufig bleibt das Bauamt aber bei seiner Einschätzung und lehnt einen Dachgeschossausbau auch in Zukunft ab. Immobilienbesitzer wären in diesem Fall deutlich besser beraten gewesen, gleich eine Dämmung umzusetzen.
Für all jene, die nicht warten möchten, ist die Dachbodendämmung mit Einblasdämmung eine schnelle und unkomplizierte Alternative, die sofortige Einsparungen ermöglicht. Sollte es später zu einem Ausbau kommen, kann der Dämmstoff in der Dachschräge wiederverwendet werden. Die obere Geschossdecke zu dämmen bietet daher direkte Vorteile und schränkt zukünftige Ausbaumöglichkeiten in keiner Weise ein.
Des Weiteren ist die Geschossdeckendämmung ein sehr kostengünstiges Verfahren, wenn der Dachboden nur zu Abstellzwecken oder gar nicht genutzt wird. Der Grund: Es handelt sich im Vergleich zum Dach um eine kleinere Fläche und ein einfacheres Bauteil.
Das Ziel der Maßnahme ist es ja vor allem, den beheizten Wohnraum effektiv abzuschließen und so Wärmeverluste zu reduzieren. Wenn der Dachboden nicht zu Wohnzwecken genutzt wird, ist es daher eigentlich immer effizienter, direkt die obere Geschossdecke zu dämmen, statt den “Umweg” über die Dachschrägen zu gehen.
Bei der Dämmung von obersten Geschossdecken wird Einblasdämmstoff in einer Einblasmaschine mit Luft vermischt und über einen Schlauch auf den Dachboden gepumpt. Der Schlauch kann dabei, je nach Zugang, über Dachfenster oder durch das Treppenhaus in den Dachboden geführt werden. Dort angekommen wird das flockenförmige Dämmmaterial auf den Boden aufgeblasen. Je höher die Schicht, desto größer ist die Dämmwirkung.
Wichtig ist hierbei, dass die Hinterlüftung der Dämmung vermieden wird. Zur Veranschaulichung: Eine Hinterlüftung der Dämmung ist mit einer zu großen Winterjacke vergleichbar – sie hält nicht richtig warm, da sie nicht eng genug am Körper anliegt und kalter Wind direkt zum Körper vordringen kann. Mit der Dämmung verhält es sich genauso. Wenn kalte Luft zwischen Dämmschicht und beheizten Wohnraum vordringen kann, verpufft die Wirkung. Daher sind Dämmmaßnahmen immer luftdicht auszuführen und bei Zweifeln mit einem Blower-Door-Test zu überprüfen.
Die zu empfehlende Ausführungsvariante hängt maßgeblich davon ab, ob das Dachgeschoss zu Aufbewahrungszwecken genutzt werden soll oder nicht. In vielen Wohngebäuden steht neben dem Speicher auch noch ein Keller zur Aufbewahrung von selten genutzten Gegenständen zur Verfügung. In diesen Fällen können sich Häuserbesitzer frei entscheiden.
Diese Variante wird auch als geschlossene Ausführung bezeichnet.
Es wird eine begehbare Ebene aus OSB-Platten gebaut, die für Druckbelastung ausgelegt ist. So kann der Speicher auch nach der Dämmung noch frei betreten werden. Die Methode eignet sich daher besonders für Haushalte, die eine aktiv Nutzung des Dachbodens als Lagerraum beabsichtigen. Der Vorteil: Die Lagerfläche bleibt erhalten, einzig die Deckenhöhe reduziert sich um ein paar Zentimeter. Der Nachteil: Die Variante ist deutlich teurer, da zusätzliches Material und Arbeit erforderlich sind. Des Weiteren dauert die Umsetzung länger als bei der offenen Variante.
Diese Variante wird auch als “offen aufgeblasen” bezeichnet. Hierbei wird der Dämmstoff direkt auf der Geschossdecke aufgebracht. Um dennoch einen Zugang zu gewährleisten, werden Laufstege installiert, auf denen Dachdecker, Schornsteinfeger oder Hausmeister wichtige Punkte im Dach erreichen können. Der Vorteil: die Umsetzung ist deutlich günstiger und schneller als eine begehbare Dachbodendämmung. Daher wird diese Methode häufig von Investoren gewählt oder von Eigentümern, deren Budget begrenzt ist und die einen anderen Raum zur Lagerung besitzen. Der Nachteil: Wertvoller Stauraum des Dachbodens geht verloren, da die Fläche nicht betreten werden kann.
Wenn Du mehr Informationen über begehbare, nicht begehbare und auch teilweise begehbare Dämmvarianten suchst, dann schau bei unseren Artikeln vorbei:
Der Deckenaufbau hat einen wesentlichen Einfluss darauf, wie die Dämmung der obersten Geschossdecke umgesetzt werden kann. Abhängig von der baulichen Gegebenheit ergeben sich unterschiedliche Herangehensweisen und Aspekte, die zu beachten sind.
Die Holzbalkendecke ist eine Konstruktion, die bis heute Anwendung finden. Bis in die 1950er Jahre war die Holzbalkendecke zumeist die einzige Konstruktionsvariante. In der DDR sogar bis in die 1990er Jahre hinein. Dementsprechend häufig findet sich der Deckentyp in Altbauten. Dabei lassen sich zwei Haupttypen unterscheiden: Doppelter Boden (auch Holzbalkendecke mit Einschub oder Gefach genannt) und einfacher Boden.
Oftmals ist auch in einer alten Holzbalkendecke bereits Dämmung vorhanden. Diese besteht in der Regel aus Dämmstoffen wie Stroh, Schlacke oder Mineralwolle (vor allem in der ehemaligen DDR).
Ein zentraler Punkt bei der Dämmung einer Holzbalkendecke ist die Prüfung der Luftdichtigkeit des Deckenaufbaus. Ist die vorhandene Dämmung noch in einem guten Zustand und ausreichend vorhanden? Wenn ja, kann an der obersten Geschossdecke weitergearbeitet werden. Wenn nicht, muss der Hohlraum zuerst verfüllt werden, um eine Hinterlüftung zu vermeiden. Für die Verfüllung sollte eine Einblasdämmung verwendet werden.
Holzbalkendecken sind diffusionsoffen. Das heißt, dass warme, feuchte Luft aus dem Wohnbereich durch sie hindurch aufsteigen kann. Wenn eine begehbare Dämmung der obersten Geschossdecke durchgeführt werden soll, ist daher unbedingt zuerst eine Dampfbremse zu installieren. Typischerweise wird dazu eine dampfbremsende Folie luftdicht verklebt. Anschließend kann der doppelte Boden aufgebaut und der entstehende Hohlraum verfüllt werden.
Ohne eine Dampfbremse würde die Feuchtigkeit ungehindert in die Dämmung eindringen und an der kalten OSB-Platte kondensieren. Es bestünde Schimmelgefahr. Mit einer Dampfbremse wird die Feuchtigkeit schon weit vor dem Taupunkt im Warmbereich gestoppt und kann nicht kondensieren. Eine Schimmelgefahr kann so ausgeschlossen werden. Wenn Du wissen willst, welche weiteren Möglichkeiten es gibt Schimmel vorzubeugen, dann ist unser Artikel für Dich interessant Schimmel vorbeugen: Verringert eine Dämmung die Schimmelgefahr bei alten Häusern?.
Beim offenen Aufblasen der obersten Geschossdecke kann hingegen auch bei einer Holzbalkendecke auf eine Dampfbremse verzichtet werden, da die Luftfeuchtigkeit ungehindert nach oben aus der Dämmung austreten kann.
Betondecken sind eine vergleichsweise neue Art der Deckenkonstruktion. Im Gegensatz zu Holzbalkendecken verfügen sie typischerweise nicht über Hohlräume. Des Weiteren sind Betondecken nicht diffusionsoffen, sodass auch bei begehbaren Konstruktionen keine Dampfbremse notwendig ist.
Ein zu berücksichtigender Aspekt ist jedoch der Zustand der Decke. Sind größere Risse vorhanden? Falls ja, müssen diese sorgfältig abgedichtet werden, um die Diffusionsdichtigkeit zu gewährleisten. Danach kann die Dämmung direkt auf der Betondecke aufgebracht werden.
Es gibt 3 verschiedene Verfahren zur Dämmung der obersten Geschossdecke: Dämmmatten, Dämmplatten und Einblasdämmung. Die Verfahren unterscheiden sich teilweise erheblich. Um eine optimale Entscheidung zu treffen, ist es daher notwendig, die verschiedenen Dämmverfahren im Detail zu kennen und zu vergleichen. Im Folgenden stellen wir die drei gängigen Dämmverfahren vor und vergleichen sie hinsichtlich ihrer Leistung und Kosten.
Bei diesem Verfahren werden Dämmmatten auf der obersten Geschossdecke ausgerollt. Dämmmatten werden eigentlich in der Sparrendämmung verwendet und dort zwischen die Sparren geklemmt. Bei der Verlegung auf dem Dachboden entsteht eine Fläche, die im Notfall betreten werden kann, sich jedoch nicht zu Abstellzwecken eignet.
Typische Dämmstoffe sind Glaswollmatten oder Steinwollmatten. Es gibt unterschiedliche Stärken, typischerweise von 80mm bis 260mm. Die Wärmeleitgruppe für Glaswollmatten ist typischerweise WLG 035 bis 040. Die Wärmeleitfähigkeit λ des Dämmstoffs beträgt also 0,035 – 0,040 W/(mK). Steinwollmatten haben typischerweise eine WLG von 035 bis 040.
WirDämmenDeinHaus.com Expertenwissen: Je geringer die Wärmeleitgruppe bzw. Wärmeleitfähigkeit λ eines Dämmstoffs, desto besser ist dessen Dämmeigenschaft. Oder anders ausgedrückt bei geringerer Wärmeleitfähigkeit, kann die Dämmstoffdicke geringer sein, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Überschlagsweise entspricht dabei z.B. 16cm WLG 030 ca. 21cm WLG 040.
Die tatsächliche Dämmleistung von Matten ist in der Praxis jedoch typischerweise stark vermindert. Dies liegt daran, dass Dämmmatten häufig, trotz allem Geschick, nicht fugenlos verarbeitet werden können und so Hinterlüftungen entstehen. Fugen entstehen häufig an komplexen Stellen wie Zangen, Schornsteinen, am Übergang zu den Dachschrägen, etc., oder überall dort, wo Matten zugeschnitten werden müssen. Vor allem der Abschluss am Übergang zwischen Decke und Dachschräge bringt viele Probleme mit sich.
Die Materialkosten liegen für Glaswollmatten typischerweise bei unter 10 EUR / m2 für eine Dämmstärke von 260mm und eine WLG von 035. Steinwollmatten kosten deutlich mehr und liegen typischerweise bei um die 20 EUR / m2 für eine Dämmstärke von 180mm und eine WLG von 035.
Allerdings ist die Verarbeitung meist recht kompliziert und dementsprechend teuer – ein klarer Nachteil. Die Matten müssen häufig einzeln über das Treppenhaus von Helfern in den Dachraum getragen werden. Bei großen Flächen und hohen Häusern wird dies schnell eine teure Angelegenheit. Des Weiteren müssen die Matten passgenau zugeschnitten werden, dies kostet Zeit und verursacht zusätzlich Verschnitt, der kostenpflichtig im Sondermüll entsorgt werden muss.
Bei dieser Vorgehensweise werden Dämmplatten auf dem Dachboden verlegt. Es gibt begehbare und nicht begehbare Systeme. Hochwertige Plattensysteme verfügen über Nut und Feder oder eine Stufenfalz, um benachbarte Platten miteinander zu verbinden.
Typische Dämmplatten sind aus Styropor (EPS), extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Steinwolle mit einer druckfesten Deckschicht aus Holz gefertigt. Es gibt unterschiedliche Stärken. Bei EPS und XPS meistens zwischen 40mm bis 180mm. Bei Steinwolle meistens 100mm bis 140mm. Die Wärmeleitgruppe von Dämmplatten ist typischerweise WLG 035.
Ebenso wie bei Matten weichen die Dämmwerte in der Praxis jedoch häufig von den erwarteten Werten ab. Grund sind auch hier Hinterlüftungen. Zwar verfügen hochwertige Systeme über Verbindungstechniken, die Matten fugenlos miteinander verbinden, allerdings entstehen an Übergängen dennoch Fugen und Lücken. Des Weiteren können Platten aufgrund ihrer Steifigkeit nicht gut mit Unebenheiten im Boden umgehen, die sich in Altbauten jedoch sehr häufig finden. Die Verlegung erfordert daher besondere Planung und häufig einen Höhenausgleich der Geschossdecken. Des Weiteren ist der Zuschnitt von Dämmplatten sehr anspruchsvoll, das Treffen des richtigen Winkels von Anschlüssen ist hierbei besonders schwierig.
Die Materialkosten für Plattendämmstoffe sind deutlich höher. Begehbare Systeme mit Stufenfalz aus XPS liegen bei mehr als 35 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Nicht-begehbare Systeme aus EPS ohne Verbindungstechnik liegen bei ca 30 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Begehbare Steinwollplatten liegen bei ca 60 EUR / m2 für eine Stärke von 140mm.
Die Verarbeitung von Plattendämmstoffen ist genauso wie bei Mattendämmstoffen kompliziert und verursacht daher einen großen Arbeitsaufwand. Die Platten müssen ins Dachgeschoss getragen und passgenau zugeschnitten werden. Dies kostet Zeit und verursacht Sondermüll, der kostenpflichtig zu entsorgen ist.
Bei der Verwendung von Einblasdämmung wird der Dämmstoff, wie oben beschrieben, mit einem Schlauch direkt auf dem Dachboden verteilt. Falls eine begehbare Konstruktion gewünscht ist, muss diese vorher noch aus Sparrenexpandern und OSB-Platten erstellt werden.
Es eignen sich viele Dämmstoffe. Am häufigsten sind Zellulose, oder Mineralwolle in Flockenform. Gerade Zellulose ist ein hervorragender Dämmstoff, da er nachhaltig aus Altpapier hergestellt wird und aufgrund seiner hohen Dichte einen hervorragenden Hitzeschutz für kleines Geld bietet. Von allen Dämmstoffen für die Wärmedämmung vereint Zellulose viele Vorteile in sich. Die Dämmstärke ist vom Kunden frei wählbar. So lassen sich neben GEG-konformen Maßnahmen auch sehr leicht förderfähige oder sogar Passivhaus-Dämmstärken erreichen. Zellulose Einblasdämmung hat WLG 039, Mineralwolle WLG 035-040.
Einblasdämmung bietet Lösungen für die Schwachstellen der anderen Verfahren. Der große Vorteil der Einblasdämmung liegt in seiner komplett fugen- und lückenlosen Verarbeitung. Das Dämmmaterial dringt in jede noch so kleine Lücke und Ritze vor und bildet auch über Unebenheiten und herausragende Bauteile hinweg eine geschlossene Dämmdecke. Die Einblasdämmung erreicht in der Praxis daher häufig die erwartete Dämmleistung ohne Probleme.
Die Materialkosten für Zellulose liegen bei unter 8 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Glaswolle liegt ebenfalls bei unter 8 EUR / m2 für eine Stärke von 180mm. Steinwolle liegt bei unter 10 EUR / m2 für eine Stärke von 180 mm.
Die Verarbeitung der Dämmstoffe ist darüber hinaus besonders einfach. Statt einer umständlichen Verlegung wird das Dämmmaterial einfach aufgeblasen. Da die Dämmstoffe über Schläuche in den Dachraum gepumpt werden können, entfallen hohe Personalkosten für das Schleppen. Des Weiteren wird nur der Dämmstoff bezahlt, der auch genutzt wird, es entsteht kein Verschnitt und somit auch keine Entsorgungskosten.
Wir haben den Vergleich der drei Dämmlösungen in der folgenden Tabelle nochmal kurz und übersichtlich zusammengefasst.
Dämmverfahren | Typische Dämmstoffe | Dämmleistung (U-Wert & Luftdichtigkeit) | Kosten (Material & Lohn) |
Mattendämmung | Steinwolle, Glaswolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Mittlere Materialkosten, hohe Lohnkosten |
Plattendämmung | EPS, XPS, Steinwolle | Gute U-Werte, schlechte Luftdichtigkeit durch Fugen und Lücken | Hohe Materialkosten, Hohe Lohnkosten |
Einblasdämmung | Zellulose, Glaswolle, Steinwolle | Gute U-Werte, beste Luftdichtigkeit da fugenlos und lückenlos | Niedrigere Materialkosten, niedrige Lohnkosten |
Ergebnis: Bei einer Gegenüberstellung der verschiedenen Dämmverfahren zeigt sich, dass die Einblasdämmung das mit Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Sie zeichnet sich durch hohe Dämmleistung aus und kann kosteneffizient umgesetzt werden, wie auch im Erfahrungsbericht von Herrn Freier beschrieben. Dies macht sie besonders für Immobilienbesitzer attraktiv, die nach einer schnellen und wirtschaftlichen Lösung suchen.
Beim Flachdach dämmen, insbesondere im sogenannten Kaltdach, spricht man häufig von einer Dachdämmung. Tatsächlich ist das Vorgehen aber eher vergleichbar mit dem Dämmen der obersten Geschossdecke. Warum das so ist, wollen wir im Folgenden kurz erklären.
Ein Kaltdach ist so aufgebaut, dass eine Trennung von Wärmedämmung und Abdichtung vorliegt. Typischerweise eine Holzbalkendecke mit einem Ständerwerk und Dachpappe aus Bitumen. Dazwischen befindet sich ein belüfteter Hohlraum. Diese Konstruktion sorgt für eine effektive Entlüftung, wodurch Feuchtigkeit abgeführt und das Dach trocken gehalten wird.
Das Vorgehen bei der Dämmung eines Flachdachs ähnelt daher in vielen Aspekten dem eines Spitzdachs in der offenen Variante. Das bedeutet, dass die Dämmstoffe direkt auf der obersten Geschossdecke aufgebracht werden.
Es gibt jedoch zwei Besonderheiten:
Erstens: Beim Flachdach sind die Zugänge für die Dämmung entscheidend. Während bei einem Spitzdach oft von innen gedämmt wird, reichen die Räume im Flachdach hierzu meist nicht aus. Daher braucht es andere Möglichkeiten. Falls von innen kein Zugang geschaffen werden kann, ist es oft möglich das Dach über die Attika zu dämmen. Wenn keine andere Möglichkeit besteht muss das durch einen Dachdecker ein Loch in die Bitumenbahn geschnitten und nach den Arbeiten wieder verschlossen werden.
Zweitens: Ein weiterer Unterschied bei der Dämmung eines Kaltdachs ist die Belüftung. Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Hohlraum zwischen Dämmung und Abdichtung belüftet bleibt. Wird diese Belüftung durch die Dämmung blockiert, besteht die Gefahr von Feuchtigkeitsansammlungen und damit einhergehenden Schäden. Gegebenenfalls müssen zusätzliche Lüfter eingesetzt werden, um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen.
Ja, der Staat fördert die Dämmung der obersten Geschossdecke mit bis zu 20% der Kosten.
Voraussetzung für eine Förderung ist, dass nicht nur die Mindestanforderungen aus dem Gebäudenergiegesetz (GEG) – ehemals Energieeinsparverordnung (EnEV) – eingehalten werden, sondern ein U-Wert von mindestens 0,14 erreicht wird.
Es gibt zwei Arten der Förderung: die Förderung über die Steuererklärung und die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), umgangssprachlich noch immer als KfW Förderung bekannt. Wir haben dir alle Details dazu in unserem Artikel Einblasdämmung Förderung zusammengefasst.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) möchten wir Dir als Hausbesitzer in diesem Abschnitt einfach erklären. Da für oberste Geschossdecken eine Nachrüstpflicht besteht ist das Gesetz in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Das GEG bestimmt, wie man Gebäude energetisch modernisiert. Es geht darum, Energie zu sparen und erneuerbare Energien für Heizung und Kühlung zu nutzen.
Wenn Du Eigentümer eines Wohn- oder Nichtwohngebäudes bist, das mindestens vier Monate im Jahr auf eine Innentemperatur von mindestens 19 Grad Celsius geheizt wird, musst Du zwei Aspekte beachten:
Wohngebäude mit höchstens zwei Wohnungen haben eine Sonderregelung: Hat der Besitzer eine dieser Wohnungen vor dem 1. Februar 2002 selbst genutzt, ist eine Nachrüstung erst nach einem Verkauf erforderlich. Der neue Eigentümer hat dann zwei Jahre Zeit, um die Anforderungen zu erfüllen.
Zusätzlich gibt es noch eine weitere Ausnahme: Wenn die Kosten für die Nachrüstung so hoch wären, dass sie sich durch die Einsparungen nicht rechnen würden, musst Du die Maßnahmen nicht umsetzen.
Wie wir Dir aber im Text hoffentlich näher bringen konnten ist die Dämmung der obersten Geschossdecke typischerweise eine der kosteneffizientesten Maßnahmen, es lohnt sich daher für dich eigentlich immer deine Decke zu dämmen.
Wichtig: Im Falle eines Verstoßes gegen die Mindestanforderungen im GEG droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 EUR. Gerade für Bestandshalter und Immobilieninvestoren kann dies eine offene Flanke sein, wenn es zu Anzeigen durch Mieter kommt. Zudem werden gerade weitere Anforderungen an europäische Gebäude diskutiert, mehr dazu in unserem Beitrag EU Sanierungspflicht.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieeffizienz Deines Gebäudes. Wir haben dir alle Vor- und Nachteile nochmal übersichtlich zusammengefasst:
Vorteile
Nachteile
Die richtige Dämmung der obersten Geschossdecke ist ein entscheidender Schritt, um Energieeffizienz und Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Dabei stehen Dir verschiedene Methoden zur Verfügung, wobei die Einblasdämmung durch ihr exzellentes Preis-Leistungsverhältnis besonders hervorsticht. Die Dämmung der obersten Geschossdecke bietet einige Vorteile. Es ist aber wichtig, die richtige Dämmtechnik und das passende Material zu wählen, um bestmögliche Ergebnisse für Dein Dämmvorhaben zu erzielen und potenzielle Nachteile zu vermeiden.
Wir hoffen, wir konnten in diesem Artikel alle wichtigen Punkte behandeln und einen umfassenden Überblick über die Vorteile und Herausforderungen der Dämmung der obersten Geschossdecke geben. WirDämmenDeinHaus.com unterstützt Dich gerne bei all Deinen Dämmvorhaben im Großraum Berlin als auch deutschlandweit und hilft Dir, sollten Fragen offen geblieben sein. Sprich uns einfach an!